Der Marché Saint-Quentin. Foto: Hilke Maunder

Die schönsten Märkte von Paris

69 Wochen-Märkte, 13 Markthallen und Dutzende Flohmärkte: Jenseits der berühmten Warenhäuser und In-Boutiquen lockt Paris mit Freiluft-Shopping. Es ist so bodenständig wie branché: sehr angesagt.

Voilà die schönsten Märkte von Paris für Trödelfans, Marktschlenderer und Schauleute. Viel Spaß!

Die schönsten Märkte von Paris

Genuss-Märkte

Marché d’Aligre

Bunt wie das Völkergemisch im Bastilleviertel ist das Treiben rund um die Halle des Marché Beauvau auf der Place d’Aligre. Auf dem traditionellen Markt findet ihr alles, was das Herz begehrt: frisches Obst und Gemüse, exotische Gewürze und affinierten Käse, aber auch Trödel und tunesisches Gebäck.
• 25-11, Rue d’Aligre, 75012 Paris, www.marchedaligre.free.fr; Di – Fr. 7.30 – 13.30, Sa./So. bis 14.30 Uhr, Markthalle auch 16 – 19.30 Uhr

Märkte: Die Place d'Aligre mit ihrer Markthalle und dem Freiluftmarkt. Foto: Hilke Maunder
Die Place d’Aligre mit ihrer Markthalle und dem Freiluftmarkt. Foto: Hilke Maunder

Marché Bio Raspail

Am Sonntag pilgern nicht nur Trendsetter und bobos (bourgeoisbohème ) zum schicken Biomarkt der Rive Gauche. Zwischen den Métrostationen Rennes und Sèvres-Babylone kaufen die Reichen und Schönen auf einem der schönsten Märkte von Paris an den rund 50 Ständen seit 1989 Obst von Kleinbauern aus der Normandie, Biohühner aus der Bresse und Kosmetik von Senteurs de Fée – und stärken sich anschließend im nahen Café Flore.
• Boulevard Raspail; So. 9 – 14 Uhr

In Paris gibt es innerhalb des Périphérique noch zwei weitere, ebenfalls sehr schöne Biomärkte:

  • Marché des Batignolles: Auf dem Boulevard des Batignolles im 17. Arrondissement ist jeden Sonnabend von 9 bis 15 Uhr Marktzeit zwischen den Métrostationen Rome und Place de Clichy.
  • Marché Brancusi: Bei der Métrostation Gaité gastiert auf der Place Brancusi jeden Sonnabend von 9 bis 15 Uhr ein kleiner, feiner Bio-Markt.

Marché de Saint-Quentin

Der Eijngang zum Marché Saint-Quentin. Foto: Hilke Maunder
Der Eingang zum Marché Saint-Quentin. Foto: Hilke Maunder

Im Herzen des 10. Arrondissement findet ihr den Marché Saint-Quentin. Der Markt ist in einer charmanten, gusseisernen Halle untergebracht, die im 19. Jahrhundert erbaut wurde, und birgt ein kleines kulinarisches Schlaraffenland mit bestem Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch, Backwaren und Naschereien. Er ist noch nicht überlaufen und touristisch entdeckt, sondern hat das typische Pariser Lebensgefühl bewahrt.
• 85 bis, boulevard Magenta, 75010 Paris, Di. – So. 8 – 20 Uhr

Der Eijngang zum Marché Saint-Quentin. Foto: Hilke Maunder
Den Marché Saint-Quentin umgeben mehrere Bars und Cafés – auch dieses hier. Foto: Hilke Maunder

Marché Barbès

Rein in den Maghreb von Paris: Auf dem Marché de Barbès pulsiert Nordafrika. Der Markt unter den Hochbahngleisen der Métro gehört zu preiswertesten Adressen von Paris, um Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch zu kaufen. Am Aufgang zur Métro gibt es, wenn die Polizei ihn nicht gerade aufgelöst hat, einen kleinen Schwarzmarkt mit allem, was aussortiert oder mitgenommen wurde – vom Shampoo bis zum Smartphone.

Die Atmosphäre von Barbès ist einzigartig. Doch man muss Gewühl mögen. Und sollte nur das mitnehmen, was man ausgeben will – oder unbedingt braucht.
• 60,  Bd de la Chapelle, 75018 Paris, Mi. 8 bis 13 Uhr, Sa. 7 bis 15 Uhr

Goutte d'Or: Ein Marktschreier vom Barbès-Markt. Foto: Hilke Maunder
Ein Markt wie im Maghreb: Barbès. Foto: Hilke Maunder

Marché Belleville

Die Multi-Kulti-Alternative zu Barbès im Osten von Paris. Afrikaner, Araber und Asiaten bieten preiswerte Produkte an. Aus ganz Paris kommen die Leute, um Kochbananen, Yamswurzeln und Cayotefrüchte, Kleider, Stoffe und preiswerte Markenuhren zu erstehen. Tipp: Kommt kurz von Marktschluss, da wird das Gros der Ware nochmals reduziert!
• Boulevard de Belleville , 75020 Paris, Di., Fr. 7 – 14.30 Uhr

Marché Mouffetard

Am Eingang der Rue Mouffetard findet ihr diesen Wochenmarkt. Studenten der nahen Sorbonne, Mitarbeiter der Uni und Angestellte aus den umliegenden Geschäften und Büros verbringen hier gerne ihr Pause, shoppen auf dem Markt und in den Feinkostläden oder genießen eine kleine Auszeit in den Bars, Cafés und Bistros der beliebten Fußgängerzone.
• 139, Rue Mouffetard, 75005 Paris; Di. – So. 10 – 13 Uhr, Di. – Sa. auch nachmittags 16 – 19 Uhr geöffnet.

Marché couvert des enfants rouges

Die schönsten Märkte von Paris: Marchés des enfants rouges. Foto: HIlke Maunder
Shoppen und schlemmen: auf dem marché couvert des enfants rouges. Foto: Hilke Maunder

Der älteste gedeckte Markt von Paris (1615) versteckt sich hinter einem unscheinbaren Metalltor im Marais. Zwischen Gemüseständen und Blumenhändlern bereiten Köche Köstlichkeiten aus aller Welt zu: marokkanisches Couscous, japanisches Bento, karibische Eintöpfe oder, ganz französisch, eine Crêpe.
• 39, rue de Bretagne; Di. – Sa.8 – 13, 16 – 19.30 Uhr, So. 8.30 – 14 Uhr

Die schönsten Märkte von Paris: An der Place d'Aligre preist ein Maler seine Kunst den Café-Gästen an. Foto: Hilke Maunder
An der Place d’Aligre preist ein Maler seine Kunst den Café-Gästen an. Foto: Hilke Maunder

Flohmärkte

Marché aux puces de la Porte au Vanves

Der kleinste Pariser Flohmarkt ist auch der freundlichste: Die 380 Händler, die am südlichen Stadtrand in zwei Straßen Schuhe, Taschen, Einrichtungsgegenstände aller Art und allerhand Kurioses verkaufen, haben sichtlich Spaß am Trödeln und Feilschen.
• Avenue Georges Lafenestre, 75014 Paris, www.pucesdevanves.fr; Sa./So. 7 – 19.30 Uhr

MAP –Marché aux puces de Saint-Ouen

Mit 2500 Ständen soll der 1885 gegründete Flohmarkt jenseits der Stadtautobahn Périphérique Europas größter sein. Für Überblick sorgt die Aufteilung in Hallen – Mode gibt es in im Marché Malik, Art Deco im Marché des Rosiers. Im Herzen des Marché Vernaison schunkelt man bei Louisette zu Akkordeonklängen.
• 110, Rue des Rosiers, 93400 Saint-Ouen-sur-Seine,  www.marcheauxpuces-saintouen.com; Sa. 9 – 18, So. 10 – 18, Mo. 11 – 17 Uhr

Les Puces de la Porte de Montreuil

Ein Flohmarkt für Frühaufsteher: Wenn morgens die Stände aufgebaut werden, macht man auf dem volkstümlichen Trödeltreff  im Osten von Paris noch echte Schnäppchen. Unter die 500 Profi-Händler mit Kunst und Antiquitäten mischen sich immer wieder auch private Verkäufer, die neben Pariser Vintage-Schick auch Schmuck, Schuhe und Stoffe anbieten.
•Avenue du Professeur André Lemierre, 75020 Paris, www.lespuces-portedemontreuil.com; Sa. – Mo. 8 – 18.30 Uhr

Märkte: Trödeln ist Volkssport in Paris! Foto: Hilke Maunder
Trödeln ist Volkssport in Paris! Foto: Hilke Maunder

Spezialmärkte

Zu den schönsten Märkten von Paris gehören auch Märkte, die ganz gezielte Interessen bedienen oder sich auf bestimmte Produkte und Waren spezialisiert haben.

Marché aux Fleurs

Seit 1808 werden auf der Île de la Cité Blumen verkauft. Doch: Vorsicht bei der Wahl! Chrysanthemen sind nur für den Friedhof geeignet, Nelken bringen Unglück, gelbe Rosen signalisieren einen Seitensprung. Sonntags weicht die Blumenpracht einem Vogelmarkt mit Kanarienvögeln, Beos und Papageien.
• Place Louis Lépine, 75004 Paris; Mo. – Sa. 8 – 19.30, So. 8 – 19 Uhr

Weitere Blumenmärkte findet ihr an der Place de la Madeleine im 8. Arrondissement (8 – 19.30 Uhr) und auf der Place des Ternes (Di., Mi. 8 – 19.30 Uhr) im 17. Arrondissement.

Märkte: Der Blumenmarkt der Île de la Cité. Foto: Hilke Maunder
Der Blumenmarkt der Île de la Cité. Foto: Hilke Maunder

Marché de la Création

Paris macht kreativ. Das zeigt sich jeden Sonntag auf dem größten Kunstmarkt der Kapitale. Im Schatten der Bastille verkaufen Aquarellmaler, Keramiker, Schmuck- und Stoffdesigner, Graveure, Maler, Fotografen, Bildhauer und Plastiker ihre Werke direkt    mehr als 200 Künstler
• Boulevard Edgar-Quinet, 75014 Paris; So. 10 – 19 Uhr, www.marchecreation.com 

Marché du livre ancien et d’occasion

Dicke Wälzer mit Ledereinband, Postkarten der Belle Époque, alte Illustrierte und Comics in Schwarz-Weiß: Der Büchermarkt am Parc Georges Brassens ist eine Fundgrube für alle, die antiquarische Bücher oder vergriffene Titel suchen. Im Frühsommer versteigern seine 60 Händler ihre Werke kiloweise.
• 104, Rue Brancion, 75015 Paris, https://marchedulivre.paris, Sa./So. 9 – 18 Uhr

Marché aux Timbres

Auf dem Briefmarkenmarkt des 8. Arrondissement verkaufen und tauschen professionelle Händler und Privatpersonen Briefmarken, Telefonkarten, Postkarten. Nach der Veröffentlichung der ersten französischen Briefmarke 1849 entwickelte sich die Philatelie rasch.

In Paris trafen sich ab 1860 die Briefsammler in den Gärten des Palais Royal, um Briefmarken zu tauschen. Die Briefmarkenbörse war geboren. 1864 wurde sie verboten.

1887 vermachte ein reicher Briefmarkensammler der Stadt Paris das Gelände des Carré Marigny unter der Bedingung, dass sie die Einrichtung einer Briefmarkenbörse unter freiem Himmel genehmigen würde. Seitdem ist sie eine feste Institution geworden.
• Ecke der Avenuen Marigny und Gabriel, 75008 Paris, Do., Sa. So. 9 – 19 Uhr

Die Halle Saint-Pierre bildet das Herz des Stoff- und Schneiderzentrums auf der Butte de Montmartre. Foto: Hilke Maunder
Die Halle Saint-Pierre bildet das Herz des Stoff- und Schneiderzentrums auf der Butte Montmartre. Foto: Hilke Maunder

Marché Saint-Pierre

Kein Wochenmarkt, sondern ein Stoffparadies mit allem erdenklichen Tuch auf sechs (!) Etagen ist der Marché Saint-Pierre im 18. Arrondissement. Auch in den umliegenden Straßen findet ihr zahlreiche Stoffhändler!
• Place Saint-Pierre /  Rue Charles Nodier, 75018 Paris, Di. – Sa. 9.30 – 18 Uhr, www.marchesaintpierre.com

Marché international de Rungis

Seit 1969 liegt der Bauch von Paris im  südlichen Vorort Rungis. Der Großmarkt versorgt die Hauptstadt mit Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch sowie erlesene Spezialitäten.
• Rue de la Tour, 94150 Rungis, Mo. – Fr. 12 – 15 Uhr

Die Märkte von Paris: das Umland

Der Sonnenkönig reitet auf einem Wandbild des Marché Notre-Dame von Versailles. Foto: Hilke Maunder

Marché de Saint-Denis

Mehr als 300 Stände sorgen auf der Place du Marché de Saint-Denis in der gleichnamigen Stadt im Norden von Paris für buntes Treiben. Französische Erzeugnisse konkurrieren mit karibischen Genüssen, arabischen Gewürzen und indischen Stoffen. Sonntags ist der Markt besonders groß und vielfältig!
• Place Jean Jaurès, 93200 Saint-Denis, Di., Fr., So. 8 – 13 Uhr

Marché Notre-Dame, Versailles

Der schönste Wochenmarkt im Großraum Paris ist der riesige Notre-Dame-Wochenmarkt von Versailles, der teils überdacht, teils im Freien stattfindet. Ludwig XIV. gründete ihn und ließ ihn von vier carrés begrenzen, bestimmt für Fisch, Fleisch, Mehl und Kräuter. Jedes carré birgt seitdem eine spezialisierte Markthalle. Diese jahrhundertealten Hallen wurden im Jahre 1841 erneuert.
• Place du Marché Notre-Dame, 78000 Versailles, Di. – Sa. 7 – 19.30, So. 7 – 14 Uhr

Der Carré de la Farine auf dem Notre-Dame-Wochenmarkt von Versailles. Foto: Hilke Maunder
Der Carré de la Farine auf dem Notre-Dame-Wochenmarkt von Versailles. Foto: Hilke Maunder

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3 Kommentare

  1. Hallo Hilke, danke für die Zusammenstellung! Ich habe zwar eine Weile in Paris gelebt, aber irgendwie habe ich wohl einige Märkte verpasst. Das werde ich bei meinem nächsten Besuch auf jeden Fall nachholen!
    Viele Grüße,
    Kaja

  2. Hallo Hilke, merci für die interessanten Tipps der Pariser Märkte. Welche Vielfalt. Nächste Woche fahre ich endlich wieder mal nach Paris. Ich werde einen der Tipps ausprobieren und den MARCHÉ DE LA CRÉATION besuchen. Viele Grüße, Claudia

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