Badeklippe am MIttelmeer: Cap Leucate. Foto: Hilke Maunder
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Südfrankreich: 22 Top-Ziele

Südfrankreich verzaubert. Diese Farben, Düfte und Gerüche! Wie herrlich ist es doch, durch die alten Gassen zu flanieren, bunte Märkte zu besuchen und unter Platanen im Freien etwas zu essen oder zu trinken.

Was für ein Savoir-vivre! Wo ihr diese Lebenslust à la française erleben könnt? Im Süden von Frankreich!

Cannes: Apero auf dem Dach des Radisson-Hotels. Foto: Hilke Maunder
Cannes: Apéro auf dem Dach des Canopy by Hilton-Hotels. Foto: Hilke Maunder

Südfrankreich: die vielen Facetten des Midi

Im Midi steigt hinter der 650 km langen Mittelmeerküste von Menton bis Cerbère rasch ein bergiges Hinterland auf. Jenseits der langen Sandstrände, versteckten Buchen und felsigen Inseln haben Wildflüsse wie Verdon, Herault, Daluis und Agly tiefe Schluchten gefräst, die Katharer ihre Glaubensburgen errichtet und Aussteiger eine neue Heimat gefunden.

Die Katharerburg Montségur thront hoch auf einem Karstkegel. Foto: Hilke Maunder
Die Katharerburg Montségur thront hoch auf einem Karstkegel. Foto: Hilke Maunder

Kelten, Griechen und Römer haben ihre Spuren hinterlassen. Literaten das Land in weltberühmten Werken verewigt, Winzer dem terroir traumhafte Tropfen entrungen.

Herbst in den Weingärten des Agly-Tales bei Estagel. Foto: Hilke Maunder
Herbst in den Weingärten des Agly-Tales bei Estagel. Foto: Hilke Maunder

Was für ein Landstrich, über dem 300 Tage lang die Sonne scheint, die Winter milde, die Sommer heiß… und die Fallwinde eiskalt sind.

Stürmisch putzen Mistral und Tramontane den Himmel blank – und vertreiben den Regen. Wenn ihr mehr über die windigen Gesellen und die Wetterphänomene in Frankreich wissen wollt, dann klickt mal hier!

Die Farben des Süden Frankreichs. Foto: Hilke Maunder
Die Farben des Südens. Foto: Hilke Maunder

Südfrankreich: die Top-Ziele

Ihr seid das erste Mal in Südfrankreich? Dann dürft ihr diese Top-Ziele auf keinen Fall verpassen!

CÔTE D’AZUR/ALPES-MARITIMES

1 Èze

Wie ein Schwalbennest klebt Èze mit seinen schmalen mittelalterlichen Gassen zwischen Nizza und Menton an der Steilküste. 400 Meter tiefer kuschelt sich Èze-Bord de Mer an eine geschützte Bucht, die wärmer ist als die Nachbarorte.

Dorf und Mittelmeer verbindet der Sentier Friedrich Nietzsche. Der deutsche Dichter soll 1883 im Kakteengarten „Also sprach Zarathustra“ verfasst haben.

2 Saint-Paul-de-Vence

Kleine Gassen, lauschige Höfe, plätschernde Brunnen und mittelalterliche Mauern: Das Bilderbuchdorf in den Voralpen bot ab 1920 Malern wie Modigliani mehr als genug Motive. Zum Stammtreff der Künstler wurde der Landgasthof La Colombe d’Or, wo 1951 Simone Signoret und Yves Montand heirateten. Später wurde Christo dort oft gesehen. Heute sorgen Stars aus Cannes und Künstler für Glamour in den Gassen.

Sospel: Fassaden voller Patina künden von der Nähe Italiens. Foto: Hilke Maunder
Fassaden voller Patina künden von der Nähe Italiens. Foto: Hilke Maunder

3 Saorge

Lange Zeit galt es als uneinnehmbar: das Bergdorf Saorge – ein Gewirr alter Gassen und Treppen in den Seealpen, gesäumt von hellen Häusern mit Dächern aus Steinplatten, überragt von Glockentürmen, eingeklemmt zwischen steilen Felswänden.

Im Tal gurgelt die Roya und springt sprudelnd über Felsen – nach der Schneeschmelze ein Hotspot für Rafting, Kajak und Kanu.

4 Nizza

Das Castel - ein Klassiker unter den Strandlokalen von Nizza. Foto: Hilke Maunder
Das Castel – ein Klassiker unter den Strandlokalen von Nizza. Foto: Hilke Maunder

Baie des Anges, Engelsbucht. Schon der Name der weiten Halbmondbucht am türkisblauen Mittelmeer lässt träumen. Die Brandung lässt die Kiesel rauschen. Möwen gellen im Wind. 300 Tage scheint die Sonne auf die sonnengelben, beige- und orangefarbenen Fassaden, die in der Altstadt vom Erbe des nahen Italiens künden.

Sonnengelb, ockerrot und grün - die Farben der Fassaden von Nizza verkünden die Nähe Italiens. Foto: Hilke Maunder
Sonnengelb, ockerrot und grün – die Farben der Fassaden von Nizza verkünden die Nähe Italiens. Foto: Hilke Maunder

Auf dem Wochenmarkt des Cours Saleya stapeln sich die Wohlgenüsse der Provence: Auberginen, Tomaten in allen Farben und Formen, Würste vom Reh und vom Rind, riesige Käselaiber und köstliche Konfitüren.

An einem kleinen Ofen backt eine Frau eine  socca. Kostet den knusprigen Kichererbsen-Fladen! Ihr wollt ihn nachbacken? Dann klickt hier!

Nizza: Im Hafen vertäut sind bis heute auch die bunten Pointu, die hölzernen Fischerboote. Foto: Hilke Maunder
Im Hafen vertäut sind bis heute auch die bunten pointus, die hölzernen Fischerboote. Foto: Hilke Maunder

Die Sinnlichkeit des Südens, das Licht und die Lebensfreude lockte schon früh die Künstler an. Wandelt auf den Spuren von Matisse, entdeckt die prallen Figuren von Niki de Saint-Phalle im Kunstmuseum – und steigt dort aufs Dach, um einen der schönsten Ausblicke auf Nizza und sein Umland zu genießen!

Eine Übersicht der schönsten Aussichtspunkte findet ihr hier!

5 Cannes

Wechselndes Farbenfeuer: nachts auf der Croisette von Cannes. Foto: Hilke Maunder
Wechselndes Farbenfeuer: nachts auf der Croisette von Cannes. Foto: Hilke Maunder

Kommt nicht im Mai: Im Blitzlichtgewitter der Filmfestspiele und Glanz der Luxuslimousinen, die auf der Croisette vor dem Carlton Hôtel cruisen, wirkt Cannes wie eine alternde Diva.

Ist der rote Teppich eingerollt, gibt sich Cannes im Gassenlabyrinth von Le Suquet, der Markthalle Forville und in der Rue Meynadier, der volkstümlichen Alternative zur noblen Rue d’Antibes, charmant bodenständig. Cannes ist die Wahlheimat der Krimiautorin Christine Cazon.

Was sie inspiriert, erfahrt ihr  hier! Tipps für ein Wochenende in Cannes gibt es hier.

Auf den Spuren von Commissaire Duval. Christine Cazon lässt sich gerne von den Trödlern des Marché Forville inspirieren. Foto: Hilke Maunder
Christine Cazon lässt sich gerne von den Trödlern des Marché Forville inspirieren. Foto: Hilke Maunder

6 Grasse

In der Stadt der 1000 Düfte arbeiten noch immer 60 Parfümeure. Wie, verrät Fragonard in seiner historischen Fabrik, wo seit 1926 Jasmin, Rose und Mimose, die rund um Grasse angebaut werden, mit Aromen aus aller Welt zu berühmten Parfüms komponiert werden. Workshops laden ein, selbst sein eigenes Parfüm zu kreieren. Mehr zur Parfümstadt erfahrt ihr hier.

7 Saint-Tropez

In Saint-Tropez beginnt der Küstenwanderweg von Strand zu Strand. Foto: Hilke Maunder
In Saint-Tropez beginnt der Küstenwanderweg von Strand zu Strand. Foto: Hilke Maunder

Von Brigitte Bardot bis Beyoncé: Seit den 1960er-Jahren ist das einstige Fischerdorf  Treffpunkt der Reichen und Schönen. Im kleinen Hafenbecken drängen sich ihre Jachten.

An der Kaikante hat Le Sénéquier Tische und Stühle aufs Pflaster gestellt: knallrot und très VIP. Einer der Stammgäste war Jean-Paul Satre, der dort schrieb, kleine Knabbereien zum Wein genoss und stundenlang das bunte Treiben vor ihm beobachtete.

Heute verlängern Heizstrahler und Vorzelte das People Spotting bis in den Winter.

Kult seit Jahrzehntebn: Le Sénéquier in Saint-Tropez. Foto: Hilke Maunder
Kult seit Jahrzehnten: Le Sénéquier in Saint-Tropez. Foto: Hilke Maunder

Keine Lust auf Stars? Dann wandert auf dem Küstenpfad von Badebucht zu Badebucht. Eine ist schöner als die andere. Doch keine ist so berühmt wie die 4,5 Kilometer lange Plage de Pampelonne zwischen dem Cap du Pinet bis zur Pointe de la Bonne Terrasse.

Bereits als Kind spielte hier die BB, die in Saint-Trop‘ geboren wurde. Bis heute lebt sie hier,  zurückgezogen an der Pointe de Capon.

Am Strand bei Saint-Tropez. Foto: Hilke Maunder
Am Strand bei Saint-Tropez. Foto: Hilke Maunder

PROVENCE

8 Aix-en-Provence

Keine Stadt steht mehr für die typisch provenzalische Lebensart. Platanen säumen die Boulevards. Auf den großen Plätzen drängen sich die Tische der Freiluftcafés. Brunnen plätschern. Aus Pâtisserien riecht es verführerisch nach frisch gebackenen calissons, kleinen Schiffchen aus Mandeln, Melone und Orange.

Die Place des Cardeurs von Aix-en-Provence. Foto: Hilke Maunder

Ein Labyrinth alter Gassen verbindet die vielen Plätze und Boulevards, berührt altehrwürdige Palais, Traditionsgeschäfte und trendige Boutiquen.

Bei der Place de l’Hôtel de Ville, Foto: Hilke Maunder
Bei der Place de l’Hôtel de Ville, Foto: Hilke Maunder

Messingplaketten im Pflaster führen zu den Orten, an denen ihr dem Erbe Cézannes begegnen könnt. Sein Lieblingsmotiv war die nahe Montagne Sainte-Victoire.

Mit Staffelei und Farben bepackt, zog er fast jeden Tag hinaus, um sie zu malen. Lust auf einen Besuch in Aix-en-Provence? Dann klickt mal hier!

9 Avignon

Großes Herz: Bäckerinnen in Avignon. Foto: Hilke Maunder
Großes Herz: Bäckerinnen in Avignon. Foto: Hilke Maunder

Die Kunst der Inszenierung beherrscht Avignon seit dem Mittelalter, als die Gegenpäpste für 100 Jahre die Hauptstadt des Christentums ans Ufer der Rhône verlegten. Heute zeigt das Festival d’Avignon hinter der Stadtmauer jeden Juli Stücke renommierter Theater.

Im Innern des Papstpalastes von Avignon. Foto: Hilke Maunder
Im Innern des Papstpalastes von Avignon. Foto: Hilke Maunder

Experimentierfreudiger sind unbekannte Ensembles aus Europa und Übersee, die zeitgleich beim OFF-Festvals auftreten.  Tipps für ein Wochenende findet ihr hier. Die Metropole ist ein Hotspot der Kreativen. Infos zu Künstlern und Designern gibt es hier.

10 Marseille

Marseille: Fischer im Vieux-Port. Foto: Hilke Maunder
Ein Fischer kehrt zurück in den Vieux-Port von Marseille. Foto: Hilke Maunder

Zum Kulturhauptstadtjahr wurden der alte Hafen und das Altstadtviertel Le Panier saniert und die Euromediterranée als Skyline am Meer aus dem Boden gestampft. Jetzt erlebt die Innenstadt mit La Canebière und Marseilles Maghreb Noailles ihren 100-Millionen-Euro-Facelift.

Mekka für Street Art - der Cours Julien von Marseille. Foto: Hilke Maunder
Ganz schön feurig, die Street Art am Cours Julien. Foto: Hilke Maunder

Die bobos flüchten vor den Baggern in Viertel wie Saint-Victor, die alternative Szene schmückt am Cours Julian die Straßen mit Street Art. Hier könnt ihr ihre Werke entdecken. Tipps für ein Wochenende in Marseille gibt es hier.

Noch zum Stadtgebiet von Marseille gehören auch die Calanques. Mehr zu den traumhaft schönen Fjorden des Mittelmeeres erfahrt ihr hier.

Die Calanques von Marseille. Foto: Hilke Maunder
Einfach paradiesisch: die Calanques von Marseille. Foto: Hilke Maunder

11 Venasque

Auf einem Felssporn hoch über der Nesque thront Venasque, das hinter seiner Ringmauer idyllische Plätze und plätschernde Brunnen versteckt. Viel bekannter als das malerische Örtchen ist seine Frucht, die zu seinen Füßen in großen Hainen gedeiht.

Die Cérise des Monts de Venasque ist die beliebteste Kirsche der Provence – und dank der Höhenlage viel fester als die Konkurrenz aus dem Rhônetal. Das wird im Juni gefeiert.

12 Luberon

Frühling im Luberon. Foto: Hilke Maunder
Frühling im Luberon. Foto: Hilke Maunder

Der 185.000 Hektar große Naturpark nordöstlich von Manosque ist ein beliebter Zweitwohnsitz von britischen Kreativen wie Ridley Scott und dem Mimen Hugh Grant, die beim Wandern durch Lavendelfelder und AOC-Weinlagen Inspiration finden.

Höchste Erhebung ist der Mourre Nègre (1125 m) – von Auribeau führt ein gelb markierter Wanderweg hinauf. Mehr zum Luberon erfahrt ihr hier im Blog. Zu den schönsten Unterkünften dort gehört La Coquillade. Hier habe ich die Ferienanlage vorgestellt.

13 Cassis

Pointus im Hafen von Cassis. Foto: Hilke Maunder
Über dem Hafen von Cassis mit seinen bunten pointus-Booten thront das Château Michelin. Foto: Hilke Maunder

Hunderte traditionelle pointus, bunte Holzsegler der Fischer, sind im Hafen vertäut. Lokale säumen die Kais, hoch über dem Strand erhebt sich das Schloss der Familie Michelin.

Gen Westen stürzen Kalksteinklippen in fjordartigen Buchten steil in klare, türkisfarbene Fluten: die Calanques von Cassis – seit 2012 bilden sie Frankreichs zehnten Nationalpark.

14 Alpilles

Die Oliven der Alpilles gehören zu den besten Frankreichs. Foto: Hilke Maunder
Die Oliven der Alpilles gehören zu den besten Frankreichs. Foto: Hilke Maunder

Die „kleinen Alpen“ zwischen Avignon und Arles gehören zu Frankreichs größten Anbaugebieten für Oliven. Sechs Sorten werden im Vallée des Baux und in Maussane-les-Alpilles kultiviert und vor Ort zu Olivenölen von Weltklasse verarbeitet: die glattgrüne Picholine, die zarte Grossane, die fruchtige Bérruguette, die birnenförmige Salonenque und die weiß gepunktete Verdale.

15 Côte Bleue

Côte Bleue: Edel, diese Ferienvillen von Carry-le-Rouet an der Côte Bleue. Foto: Hilke Maunder
Edel, diese Ferienvillen von Carry-le-Rouet an der Côte Bleue. Foto: Hilke Maunder

Grüne Kiefern, weißer Kalk, blaues Mittelmeer: Der 25 km lange Küstenwanderweg der „blauen Küste“ zwischen L’Estaque und Martigues führt durch eine Postkartenidylle.

Mittendrin liegt Niolon mit dem größten Tauchsportzentrum Europas und der Auberge du Mérou mit fünf kleinen Zimmern, die Schiffskojen gleichen.

Charmant mit Schnauzer: der Ober einer Brasserie. Foto: Hilke Maunder
Charmant mit Schnauzer: ein Ober in der Provence. Foto: Hilke Maunder

OCCITANIE

16 Nîmes

Nîmes: Vor den Arenen: ein Denkmal für den berühmtesten Stierkämpfer der Stadt. Foto: Hilke Maunder
Nîmes: Vor den Arenen: ein Denkmal für den berühmtesten Stierkämpfer der Stadt. Foto: Hilke Maunder

Nirgendwo im Süden Frankreichs ist Rom so lebendig wie in Nîmes, wo bei den Grand Jeux Romains Hannibal die Arena betritt, die Maison Carrée im letzten komplett erhaltenen Römer-Tempel zum 3 D-Flug durch die Stadtgeschichte lädt und im Musée de la Romanité die Antike aufleben lässt – inklusive Paradeblick auf die Arenen von der Dachterrasse. Tipps für einen Besuch in Nîmes habe ich euch hier zusammengestellt.

17 Roquebrun

Das Tal des Orb bei Roquebrun. Foto: Hilke Maunder
Das Tal des Orb bei Roquebrun. Foto: Hilke Maunder

Karge Karstberge, soweit man blickt. Doch das Mikroklima hat ein Bilderbuchdorf am Ufer des Orb in einen Garten Eden verwandelt, in dem Orangen, Zitronen, Mimosen und Lorbeer neben Weingärten wachsen.

Ihre Trauben, per Hand geerntet, reifen neun Jahre im Eichenfass zum Lebenswasser des Languedoc: Roche Brune XO – die Keller sind für Verkostungen geöffnet. Infos und Impressionen zum Orb-Tal gibt es hier im Blog.

18 Montpellier

Montpellier: Die Arbre Blanche am Lez. Foto: Hilke Maunder
Der arbre blanc am Lez. Foto: Hilke Maunder

Berühmte Architekten haben die Hauptstadt des Languedoc zum Hotspot aufregender Architektur gemacht. Jean Nouvel und François Fontès errichteten das Rathaus als leuchtend blauen Kubus, Zaha Hadid ließ für Pierre Vives Stahlbeton und Glas fließen.

Philippe Stark schuf für Sportler eine futuristische Wolke – und Sou Foujimoto den arbre blanc, einen weißen Wohnbaum am Ufer des Lez. Mehr zu den Architekturikonen in der Boomtown des Hérault erfahrt ihr hier. Tipps für einen Stadtbummel gibt es hier.

19 Carcassonne

Die Büste der Dame Carcas an der Porte Narbonnaise. Foto: Hilke Maunder
Die Büste der Dame Carcas an der Porte Narbonnaise. Foto: Hilke Maunder

Vier Millionen Menschen wandern jährlich hinauf zur Welterbe-Festung am Ufer der Aude. Doch Carcassonne hat weitaus mehr zu bieten als sein Welterbe „Cité“ in der Oberstadt.

In der Unterstadt versteckt sich das Gassenlabyrinth der Bastide Saint-Louis, wo Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Markttag ist auf der Place Carnot.

Lavendel - der Duft des Südens. Foto: Hilke Maunder
Lavendel – der Duft des Südens. Foto: Hilke Maunder

Oder folgt den Spazierwegen am Lac de la Cavayère, der Aude und dem Canal du Midi. Was ihr alles in Carcassonne machen und erleben könnt, habe ich euch hier vorgestellt.

20 Mémorial du Camp de Rivesaltes

Mémorial du Camp de Rivesaltes. Foto: Hilke Maunder
Das Mémorial: unter der Erde in das Lager integriert. Foto: Hilke Maunder

Zu Südfrankreich gehört untrennbar hinzu die Geschichte der Geflüchteten. Im Zweiten Weltkrieg war Sanary der Treffpunkt deutscher Intellektueller im Exil, Les Milles später oft ihr Lager. Als Lager der Unerwünschten ging das camp de Rivesaltes in die Geschichte ein.

80.000 Menschen aus 16 Nationen durchliefen 1938-1984 das Lager. 2.313 jüdische Häftlinge wurden mit neun Deportationszügen in das Durchgangslager Drancy oder direkt nach Auschwitz verschleppt. Im Oktober 2015 eröffnete es als Gedenkstätte. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

21 Perpignan

Castillet - das kleine Schlösschen von Perpignan. Foto: Hilke Maunder
Castillet – das kleine Schlösschen. Foto: Hilke Maunder

Sechs Jahrzehnte gehörte die Hauptstadt des Roussillon zum Königreich Mallorca und hat aus jener Zeit nicht nur den wuchtigen Palais des Rois de Majorque und das Stadttor Castillet bewahrt, sondern auch die katalanische Lebenslust.

Das Theater von Perpignan entwarf Frankreichs Stararchitekt Jean Nouvel. Foto: Hilke Maunder
Das Theater von Perpignan entwarf Frankreichs Stararchitekt Jean Nouvel. Foto: Hilke Maunder

Jeden Donnerstag wird auf der Place de la Loge der volkstümliche Reigen Sardana getanzt – und bei den Bodegas am eirunden Theater von Jean Nouvel die Nacht zum Tag gemacht.

Entdeckt die katalanische Lebenslust von Perpignan und lasst euch hier zu einem Stadtbummel inspirieren. Mehr zu den einzelnen Stadtvierteln erfahrt ihr hier.

22 (Pech de) Bugarach

Herbst am Pech de Bugarach. Foto: Hilke Maunder
Herbst am Pech de Bugarach. Foto: Hilke Maunder

Höher ist keine Spitze der Corbières, und keine so legendär wie der Pech de Bugarach (1.230 m). Für die einen Rettungsanker beim Weltuntergang, für andere UFO-Landeplatz und Paradegipfel mit Pyrenäenblick, wurde das Minidorf zu seinen Füßen zum Mekka von Esoterikfans, Aussteigern und Kreativen. Sie eröffneten Hofläden, Galerien und Yoga-Retreats – und prägen noch immer das besondere Flair von Bugarach.

Es gibt noch so viele schöne weitere Ziele in Frankreich – von Collioure an der Côte Vermeille bis hin zu kleineren, versteckten Ziele wie Maguelone oder die Plage Napoléon in der Camargue. Wenn ihr Lust habt, verratet mir eure Topziele in einem Kommentar. Merci!

Ich wünsche euch viel Spaß bei euren Entdeckungen in Südfrankreich!

Banyuls: Hafen. Foto: Hilke Maunder
Die katalanische Variante des pointu findet ihr im Hafen von Banyuls an der Côte Vermeille. Foto: Hilke Maunder

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Der Canigou bei Terrats. Foto: Hilke Maunder
Der Canigou an der Grenze zu Spanien – so fulminant endet der Süden von Frankreich! Foto: Hilke Maunder

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Im Blog

Die schönsten Strände von Frankreich

Im Buch

Das Südfrankreich-Reise-Kochbuch: Le Midi*

Die poule au pot ist eine der 80 echten, authentischen Speisen, die ich bei meiner kulinarischen Landpartie durch den Süden von Frankreich entdeckt habe. Zwischen Arcachon, Hendaye und Menton schaute ich den Köchen dort in die Töpfe, besuchte Bauern, kleine Manufakturen, Winzer und andere lokale Erzeuger.

Gemeinsam mit dem Fotografen Thomas Müller reiste ich wochenlang durch meine Wahlheimat und machte mich auf die Suche nach den besten Rezepten und typischsten Spezialitäten der südfranzösischen Küche. Vereint sind sie auf den 224 Seiten meines Reise-Kochbuchs Le Midi.

Ihr findet darin 80 Rezepte von der Vorspeise bis zum Dessert, Produzentenportaits, Hintergrund zu Wein und Craftbeer, Themenspecials zu Transhumanz und Meer – und viele Tipps, Genuss à la Midi vor Ort zu erleben. Wer mag, kann meine 80 Sehnsuchtsrezepte aus Südfrankreich hier* online bestellen.

DuMont Bildatlas Provence 2021DuMont-Bildatlas „Provence“*

In sechs Kapiteln stelleich ich euch zwischen Arles und Sisteron die vielen Facetten der Provence vor. Ihr erfahrt etwas vom jungen Flair zu Füßen des Malerberges, vom Weltstadttrubel an der Malerküste, dem weißen Gold aus der Pfanne oder einer Bergwelt voller Falten.

Neben Aktivtipps, Hintergrund und Themenseiten gibt es in der Edition 2021 zwei neue Rubriken. „Ja, natürlich“ präsentiert zahlreiche Tipps für nachhaltige Erlebnisse und Momente.

In „Urlaub erinnern“ stelle ich Andenken, Eindrücke und Erinnerungen vor, mit denen der Urlaub daheim noch weiter lebendig bleibt. Hinzu kommen Serviceseiten mit allen Infos, persönlichen Tipps und großer Reisekarte. Wer mag, kann den Band hier* direkt bestellen.

Okzitanien abseits GeheimtippsOkzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*

Okzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre  Kultur, Sprache und Küche pflegt. Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte.

Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker!  Hier* gibt es euren Begleiter.

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5 Kommentare

  1. zu Punkt 6 Grasse…nicht nur die schönen Düfte…
    Ist auch die Geburtsstadt der legendären Michele Mouton, des kleinen frz.Mädchens (Zitat Walter Röhrl) welches 1982 Rallye-Vizeweltmeisterin und 1986 deutsche (!) Rallye-Meisterin wurde und in den 80-er-Jahren mehr Staub im Ausland aufgewirbelt hat als jeder andere Franzose/Französin 🙂 ….

      1. Bien sur !
        Und SIE ist so südfranzösisch wie FRAU nur südfranzösisch sein kann!
        Daß sie 1982 nicht Weltmeisterin wurde hatte 2 Gründe:
        1.Röhrl hatte kein großes Interesse wieder Weltmeister zu werden. Er mochte das Gedöns darum eigentlich nicht. Aber er wollte in späteren Jahren auf die Frage: „Du warst doch 1982 Vizeweltmeister…aber wurde vor dir Weltmeister?“ nicht antworten: „Ein kleines Mädchen aus Frankreich….“
        2. Michele hat´s beim vorletzten Lauf an der Cote d´Ivoire vergeigt, Nerven gezeigt, den guten Audi geschrottet. Röhrl hat gewonnen und brauchte zum letzten Lauf in GB gar nicht mehr den Opel Ascona rausholen.
        Heute ist Michele Ritter (in) der Ehrenlegion und Managerin der FIA. Und immer noch eine sehr ansehnliche Frau…
        Passt inhaltlich eigentlich nicht in die „22 schönsten Orte“ aber könnte eine Themen-Steilvorlage für dich sein wenn wir nicht so viel Covid um die Ohren hätten…

      2. danke, Bernd! Ich sehe schon, wir müssen erst den Rennfahrer finden, den Du mir schon empfohlen hattest, und dann auch noch Michele finden und interviewen. Vollen Programm! Bises, Hilke

  2. Hallo Hilke

    Da sieht man wieder mal, dass die „Touristen“ mehr als die „Einheimischen“ über ie eigene Ecke wissen 😉
    Saorge kenne ich noch nicht aber am nächsten freien Wochenende, wenn nichts ansteht, werden wir es mal besichten.

    Dank für deine Tipps

    LG,Kristin

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