Der Bahnhof von Le Vernet war von 1939 bis 1944 ein Ort des Schreckens. Foto: Hilke Maunder
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Camp du Vernet: Lager der Unerwünschten

Zwischen Februar 1939 und dem 30. Juni 1944 schritten etwa 30.000 Menschen aus allen fünf Kontinenten über die Bahnsteige von Le Vernet d’Ariège. Der Bahnhof gehört zum Camp du Vernet, einem Lager an der Nationalstraße 20 zwischen Saverdun und Pamiers.

Seit 1992 ist das Camp du Vernet ein Nationaldenkmal. Die dreiteilige Anlage mit Bahnhof, Friedhof und Museum steht damit als Mémorial National des Camps d’Internement en France stellvertretend für alle Internierungslager Frankreichs.

Gedenkstätte an der Nationalstraße 20: das <em>Mémorial Camp du Vernet. </em>. Foto: Hilke Maunder
Gedenkstätte an der Nationalstraße 20: das Mémorial du Camp du Vernet. Foto: Hilke Maunder

Die Anfänge

Seine Ursprünge liegen nicht zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, sondern 21 Jahre früher. 1918 für die senegalesischen Kolonialtruppen errichtet, wurde es bereits kurz darauf für die österreichischen und deutschen Gefangenen des Ersten Weltkrieges umgebaut und später als Militärdepot verwendet.

Als im Februar 1939 die Front von Katalonien im spanischen Bürgerkrieg zusammenbrach, zogen sich die republikanischen Truppen nach Frankreich zurück. 12.000 spanische Kämpfer, viele davon Mitstreiter von Buenaventura Durruti, wurden bis Ende September 1939 in Le Vernet interniert. Durruti spielte während des spanischen Bürgerkrieges eine einflussreiche Rolle und gilt als führender Widerstandskämpfer gegen General Franco.

Am Bahnhofszaun aufgelistet: 178 Identitätskarten von Deportierten. Foto: Hilke Maunder
Am Bahnhofszaun aufgelistet: 178 Identitätskarten von Deportierten des Camp du Vernet. Foto: Hilke Maunder

Feindliche Ausländer

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden ab Oktober 1939 als feindlich eingestufte Ausländer und Franzosen nach Le Vernet verbracht und unter schrecklichen Bedingungen interniert. Es waren deutsche und französische Kommunisten, Italiener, ausländische Juden, Elsässer, Lothringer, Weißrussen, Bolschewiki und belgische Faschisten.

Sie wurden aufgrund ihrer politischen Einstellung, ihrer Teilnahme am Widerstand oder ihrer jüdischen Abstammung inhaftiert. Ebenfalls interniert waren spanische Kinder und Frauen.

Jüdische Frauen und Kinder

Die unerwünschten Ausländer des KZ Stade Roland Garros. Foto: Hilke Maunder
Die unerwünschten Ausländer des KZ Stade Roland Garros. Foto: Hilke Maunder

Ab August 1942 wurde es auch als Durchgangslager für in der Region verhaftete Juden genutzt, vor allem Frauen und Kinder. Verantwortlich für die administrative Abwicklung der Internierung in diesem Konzentrationslager waren die dritte französische Republik und später der französische Staat unter Pétain.

Vom Beginn des Vichy-Régime bis zum Ende der deutschen Besatzung wurden von Le Vernet d’Ariège bei 55 Transporten in Güterzügen der französischen Bahn 6226 Menschen in die Gebiete des Deutschen Reiches, nach Algerien oder nach Italien deportiert.

In solchen Waggons wurden die Menschen verfrachtet - in weitere Konzentrationslager und auch nach Auschwitz. Foto: Hilke Maunder
In solchen Waggons wurden die Menschen verfrachtet – in weitere Konzentrationslager und auch nach Auschwitz. Foto: Hilke Maunder

Aus Paris in die Pyrenäen

Am 12. Oktober 1930 erreichte der erste Transport mit Insassen des Pariser Konzentrationslagers Stade Roland Garros Le Vernet. Das  Pyrenäenlager befand sich nördlich außerhalb des Dorfes. Im Archiv des Département Ariège sind sämtliche Vor- und Nachnamen von 465 unerwünschten Ausländern für diesen Transport verwahrt.

Arthur Koestler erzählt in seinen autobiografischen Schriften im Abschnitt Abschaum der Erde* von seiner Ankunft im Konzentrationslager. Auch Bruno Frei verarbeitete mit Die Männer von Vernet* diese Zeit literarisch. Beide Bücher sind erschütternde Zeitzeugnisse.

Der Aufstand

Der Friedhof der Gedenkstätte. Foto: Hilke Maunder
Der Friedhof der Gedenkstätte. Foto: Hilke Maunder

Am 26. Januar 1941 rebellierten die Internierten im Konzentrationslager Le Vernet, weil sie am Verhungern waren. Der Aufstand wurde brutal niedergeschlagen. Am 22. März 1941 wurden 98 Internierte sowie 103 weitere Gefangene ins Konzentrationslager Argelès-sur-Mer verlegt.

Von dort wurden sie im Laderaum des Viehfrachters Djebel-Amour ins algerische Konzentrationslager Djelfa deportiert. Im Winter 1941/42 starben im Lager Le Vernet 800 Menschen an Epidemien.

Das Lager war in verschiedene Quartiere unterteilt. Das Quartier A war für kriminelle Gefangene reserviert. Politisch Internierte kamen ins Quartier B. Während des Vichy-Regimes machte die Gestapo dort mehrere Razzien.

Der Österreicher Robert Utitz verstarb 1942 in Le Vernet. Foto: Hilke Maunder
Der Österreicher Robert Utitz verstarb 1942 in Le Vernet. Foto: Hilke Maunder

Prominente Insassen

Unter den Inhaftierten befanden sich zahlreiche Intellektuelle  und Künstler aus dem deutschsprachigen Raum. Stellvertretend für alle seien hier einige der bekanntesten von ihnen aufgeführt:

• Erwin Blumenfeld, Fotograf
• Franz Dahlem, Politiker der ehemaligen DDR
• Gerhard Eisler, Kommunist und Journalist
• Lion Feuchtwanger, deutscher Autor und NS-Gegner
• Bruno Frei, österreichischer Kommunist und Schriftsteller
• Arthur Koestler, österreichisch-ungarisch-britischer Schriftsteller, der im Lager an seinem Roman Sonnenfinsternis* arbeitete
• Gustav Regler, deutscher Schriftsteller
• Hans Venedey, deutscher Sozialdemokrat, nach dem Ende des Nationalsozialismus Innenminister von Großhessen
• Friedrich Wolf, deutscher Schriftsteller und Kommunist

Die Juden von Aulus-les-Bains

Xavier Bayerverstarb kurz vor der ersten Schließung vom Camp du Vernet dort im Oktober 1944. Foto: Hilke Maunder
Xavier Bayer verstarb kurz vor der ersten Schließung vom Camp du Vernet dort im Oktober 1944. Foto: Hilke Maunder

Im Januar 1942 beschloss die Vichy-Regierung, jüdische Familien unter Hausarrest zu stellen. Im Sommer 1942 folgte ihre Verhaftung und Deportation. Besonders davon betroffen im Département Ariège war Aulus-les-Bains.

Dort hatten rund 50 Juden von den geplanten Razzien gehört und sich in Scheunen, Hütten oder Höhlen versteckt. Am 26. August um 4 Uhr morgens umzingelten 200 Groupes mobiles de réserve (GMR) den kleinen Badeort. In mehreren Konvois wurden 174 polnische Juden in das Lager Camp du Vernet transportiert. Die Gendarmerie verhaftete im Département weitere hundert Juden.

Am 1. September brachte sie ein Zug von Le Vernet nach Drancy. Drei Tage später wurden die Juden von Ariège als Teil eines Konvois von tausend Juden nach Auschwitz geschickt. Nur 26 Deportierte aus der Ariège überlebten.

Die Kinder vom Château de la Hille

Die Kinder des Château de la Hille: ein historisches Foto der Gedenkstätte. Foto: Hilke Maunder
Die Kinder des Château de la Hille: ein historisches Foto der Gedenkstätte. Foto: Hilke Maunder

Eine zweite Massenverhaftung im Département Ariège gab es 1942 im Château de la Hille in Montaigut-Plantaurel. Dort befand sich eine Kolonie von 100 jüdischen Kindern unter dem Schutz der Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes. Die meisten von ihnen waren 5 bis 16 Jahre alt, einige wenige auch älter.

Am 26. August um 4 Uhr morgens kamen Gendarmen aus Pamiers und transportierten 45 Kinder sowie Flora und Ernst Schlesinger, ein jüdisches Paar, das dem Personal angehörte, zum Konzentrationslager Le Vernet d’Ariège. Im August 1942 waren damit zwei jüdische Kindergruppen dort interniert. Und erlebten doch ein völlig anderes Schicksal.

Château de la Hille: historische Fotoausnahme mit den jüdischen Kindern, die dort Schutz gefunden hatten. Foto: Hilke Maunder
Château de la Hille: historische Fotoausnahme mit den jüdischen Kindern, die dort Schutz gefunden hatten. Foto: Hilke Maunder

Direkt nach der Massenverhaftung alarmierte Rösli Näf, die Leiterin der Kinderkolonie, Maurice Dubois, den lokalen Leiter des schweizerischen Roten Kreuzes in Toulouse.

Dann kehrte sie zu „ihren“ Kindern ins Lager von Le Vernet zurück, fest entschlossen, sie nicht zu verlassen. Maurice Dubois ging nach Vichy, um ihre Befreiung zu verlangen, seine Frau Eleonore nach Bern zum Sitz des Schweizerischen Roten Kreuzes.

Historische Aufnahme des Château de la Hille aus dem Zweiten Weltkrieg. Foto: Hilke Maunder
Historische Aufnahme des Château de la Hille aus dem Zweiten Weltkrieg. Foto: Hilke Maunder

Die Retterin: Rösli Näf

Die schweizerische Botschaft setzte sich für sie bei Laval, Chef der Vichy-Regierung, ein. Ohne diesen mutigen Schritt wären 45 Kinder und das Ehepaar Schlesinger mit dem Transport vom 31. August 1942 deportiert worden. Doch so kehrten sie am 2. September 1942 ins Château de la Hille zurück.

Unmittelbar nach ihrer Rückkehr ins Schloss von La Hille begann Rösli Näf, die (illegale) Flucht der älteren Mädchen und Jungen in die Schweiz zu organisieren, um sie zu retten. Andere der älteren Jungen und Mädchen fanden Arbeit und Unterkunft bei den Bauern der Region.

Rund ein Dutzend Jugendliche schloss sich dem Widerstand an. Einer von ihnen, der 16-jährige Egon Berlin, wurde bei einer Aktion in der Gegend getötet. Ein weiteres Dutzend der Jugendlichen wurde bei ihrem Versuch, aus La Hille zu fliehen, gefasst und in Auschwitz getötet.

Die Gedenkstätte für die Kinder des <em>Château de la Hille</em>. Foto: Hilke Maunder
Die Gedenkstätte für die Kinder des Château de la Hille. Foto: Hilke Maunder

Als einziger gerettet: Israël Braverman

Aus der zweiten Kindergruppe wurden 46 von den 47 im Département Ariège verhafteten Kinder am 31. August 1942 deportiert. Keines überlebte. Das 47. Kind war Israël Braverman, genannt Isi Veleris. Sein Vater Samuel Braverman war bereits verstorben.
Doch seine Mutter Malka Veleris lebte – und konnte ihn retten. Sie vertraute ihren damals acht Jahre alten Sohn der Schweizer Kinderhilfe im Château de la Hille an. Wenige Tage später wurde Malka nach Ausschwitz deportiert. Die Rettung dieses jüdischen Kindes gehört zu den wenige Ausnahmen.

Am Gedenkstein des Friedhofs werden bis heute Kerzen entzündet und Blumen niedergelegt. Foto: Hilke Maunder
Am Gedenkstein des Friedhofs werden bis heute Kerzen entzündet und Blumen niedergelegt. Foto: Hilke Maunder

Das Konzentrationslager Djelfa in Algerien

Die Entstehung des Konzentrationslagers Käfer auf dem Hochplateau des algerischen Atlasgebirges ist eng mit dem Konzentrationslager Le Vernet d’Ariège verbunden. Sie erfolgte im Rahmen der Verbannung von 5000 gefährlichen militanten Extremisten, Franzosen oder Ausländern, die im Januar 1941 von der Leitung der In- und Ausländerpolizei vorgenommen wurde.

Das algerische Konzentrationslager bestand von März 1941 bis Juni 1943.  Sechs Transporte gingen vom Konzentrationslager Le Vernet nach Djelba. Sie verließen Frankreich von Port-Vendres aus, dem einzigen Tiefwasserhafen der Pyrénées-Orientales. Eingepfercht traten sie an Bord von Viehtransportdampfern wie Djebel-Amour ihre oftmals letzte Reise an.

Auch unerwünschte Franzosen und Ausländer, die alle in Konzentrationslagern in Südfrankreich und in geringer Anzahl auch im Gefängnis von Castres interniert waren, wurden nach Algerien deportiert. Die meisten waren als Kommunisten oder Anarchisten verurteilt und wurden von den französischen Behörden als extremistisch und gefährlich eingestuft.

Im November 1941 wurde der spanische Schriftsteller Max Aub, der nach dem Sieg der Franco-Truppen nach Frankreich flüchten musste, verhaftet und im Lager von Le Vernet interniert. Von dort wurde er nach Djelfa im Hohen Atlas von Algerien gebracht, wohin die französischen Behörden alle Personen, die sie als unerwünscht ansahen, deportierten.

Das Tagebuch von Djelfa

Für jede Nation steht eine Säule auf dem Friedhof der Gedenkstätte. Foto: Hilke Maunder
Für jede Nation steht eine Säule auf dem Friedhof der Gedenkstätte des Mémorial du Camp du Vernet. Foto: Hilke Maunder

Im April 1942 waren im Lager Djelfa  500 spanische Republikaner, 300 Mitglieder Internationaler Brigaden und 170 ausländische Juden interniert. Bis zur Auflösung des Lagers änderte sich diese Anzahl kaum. Nach der Landung der Alliierten und der Niederlage der deutschen in Afrika engagierten sich einige Internierte in den alliierten Armeen oder in den Freien Französischen Streitkräften.

Trotz der extrem harten Haftbedingungen beschloss Max Aub, in Form von Gedichten über seine Internierung zu berichten. Tag für Tag, wenn er sich den Wachen entziehen konnte, verfasste er Gedichte. Darin beschreibt er die Kälte, den Hunger, das Verlies des Sonderlagers vor Cafarelli, die Brutalität der Wachen und den Tod,  der den Internierten drohte.

48 Werke wurden es insgesamt, die er im Tagebuch von Djelfa (Diario de Djelfa)* zusammenfasste. Seine Gedichte zeichnen eine tägliche Chronik des Leidens. Sie sind ein Schrei der Revolte und des Zorns angesichts von Ungerechtigkeit und Willkür, die ihm widerfuhren.  Und eine Poesie für das Überleben einer Hoffnung, die sich auf die Zukunft richtet.

Geschlossen – und wieder geöffnet

Am 15. Juni 1944 besetzten deutsche Truppen das Lager, lösten es auf und füllten es kurzzeitig mit eigenen Gefangenen bzw. Angehörigen der Legion Turkestan, bevor es kurz darauf endgültig geschlossen wurde. Im Lager waren im Juni 1944 etwa 40.000 Personen aus 58 Nationen interniert.

Ab 1946 wurden deutsche Kriegsgefangene, die mit Schiffen aus den US-Gefangenenlagern in Frankreichs Häfen ankamen, von den Amerikanern entlassen. Kaum frei, nahmen sie die französischen Behörden sofort wieder in Gefangenschaft.

Freiheit gab es für diejenigen, die in der Fremdenlegion im Indochinakrieg für Frankreich kämpfen wollten. Die Gefangenen konnten sich aber auch für den Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft entscheiden. Erst 1948 wurden alle Gefangenen entlassen.

Die Gedenkstätte am Bahnhof. Foto: Hilke Maunder
Die Gedenkstätte am Bahnhof. Foto: Hilke Maunder

Der Bahnhof des Schreckens

Die Lagergebäude existieren nicht mehr, aber der ehemalige Lagerbahnhof steht an der Route Nationale 20 und wird heute von der französischen Staatsbahn SNCF als Halt der TER-Züge genutzt.

Auf den Gleisen steht ein alter Zugwaggon aus Holz, der mit den Waggons identisch ist, in denen die Internierten in die Vernichtungslager transportiert wurden. Im Inneren weist eine Gedenktafel auf etwa 40 jüdische Kinder im Alter zwischen 2 und 17 Jahren hin, die am 1. September 1942 von Le Vernet nach Auschwitz deportiert wurden.

Am Zaun stellen Plakate die Identifikationskarten von Lagerinsassen vor. Im Dorf Le Vernet widmet sich ein Museum der Erinnerung an diese schmerzhafte und beschämende Zeit. Ebenfalls zur Gedenkstätte gehört ein schlichter Friedhof auf der anderen Seite der Nationalstraße 20. Die Lagergebäude sind nicht mehr sichtbar. Mais bedeckt dort jegliche Spuren der Vergangenheit. Lebendig gehalten werden sie auf dieser Webseite: www.campduvernet.eu.

Für jede Nation steht eine Säule auf dem Friedhof der Gedenkstätte. Foto: Hilke Maunder
Direkt an die Gedenkstätte des Camp du Vernet grenzen die landwirtschaftlichen Anlagen der Kooperative von Le Vernet. Foto: Hilke Maunder

Das Camp du Vernet in der Literatur

Erwin Blumenfeld: Einbildungsroman*. Eichborn, Frankfurt am Main 1998.

Bruno Frei: Die Männer von Vernet. Ein Tatsachenbericht. Dietz, Berlin (DDR) 1950* (Nachdruck: Gerstenberg, Hildesheim 1980

Sibylle Hinze: Antifaschisten im Camp Le Vernet. Abriß der Geschichte des Konzentrationslagers Le Vernet 1939 bis 1944*. Militärverlag der DDR, Berlin 1988

Arthur Koestler: Scum of the Earth. Jonathan Cape, London u. a. 1941; Deutsch: Abschaum der Erde*. In: Arthur Koestler: Autobiographie Schriften, Band 2.

Gustav Regler: Das Ohr des Malchus*, Kiepenheuer & Witsch, 1958

Max Aub, Diario de Djelfa*, Edicions de la Guerra & Café Malvarrosa, 1998

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Die Gedenktafeln für die republikanischen Kämpfer im spanischen Bürgerkrieg. Foto: Hilke Maunder
Die Gedenktafeln für die republikanischen Kämpfer im spanischen Bürgerkrieg. Foto: Hilke Maunder

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Im Blog

Mémorial du Camp de Rivesaltes

Das einstige Camp Joffre bei Rivesaltes ist heute ein beeindruckendes Mémorial mit Ruinen des Lagers und einem sehr informativen Museum. Erfahrt hier mehr.

Im Buch

Leider recht teuer (da nur antiquarisch erhältlich) sind diese beiden Titel, die das Thema aufgreifen und vertiefen:

Guy Perlier, Les Camps du Bocage 40-44*, Les Monedieres, 2009

Guy Perlier, Indésirables*, Les Monedieres, 2010

Okzitanien abseits GeheimtippsOkzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*

Okzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre  Kultur, Sprache und Küche pflegt. Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte.

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8 Kommentare

  1. Eigentlich ist es noch zu früh, für einen Kommentar von mir – habe Bilder und Angaben bislang nur überflogen,
    kenne zwar Geschichte von Feuchtwanger und die der Fittkos – wusste aber nicht, dass es mehrere dieser Lager in Frankreich gab. Bin schon ziemlich schockiert….. !
    Ursprünglich aber, wollte ich herausbekommen in welchem Lager der deutsche Anarchist Augustin Souchy von 39 an, für – wie ich glaube – 2 Jahre, oder so interniert war. Ich habe Autustin Souchy, als älteren Herren noch im Rahmen einer Einladung zu einer kleinen Gewerkschaftsgruppe, zu der er sich bereit erklärte, zu ,kennenlernen dürfen, und kann sagen, dass seine Schilderungen des Alltagslebens im befreiten Barcelona und Umgebung, nach oder besser zusammen mit „Mein Katalonien“ von George Orwellvon das beste war, was ich je dazu gelesen oder gehört hatte und habe.
    Natürlich Dank für Ihre Berichterstattung.
    Herzliche Grüße
    Margot Unbescheid

  2. Ohne Sie korrigieren zu wollen: So viel ich weiß sind nach dem Beginn des Krieges prinzipiell feindliche Ausländer, d.h. Deutsche, Öszerreicher, Italiener etc. in Vernet interniert worden, nicht nur Kommunisten. Das galt auch für andere Lager. Bis zur Kapitulation 1940 konnte es passieren, dass in einem Lager deutsche Nazis zusammen mit deutschen Exilanten interniert waren.

    1. Lieber Herr Wadel, das stimmt… dort interniert wurden alle unerwünschten Ausländern, wie im Blog beschrieben. Kommunisten auch darunter, aber nicht nur – sondern auch Spanier, die den Bürgerkrieg unterstützt hatten, Juden (vor allem Kinder und Frauen) sowie zahlreiche Osteuropäer, deutsche und österreichische Intellektuelle und Künstler.
      Dass deutsche Nazis in einem Lager in Frankreich waren, ist mir neu. Davon hatte ich bislang nichts in Frankreich gehört. Merci für diese Info. Beste Grüße, Hike Maunder

  3. Es gibt – zumindest noch antiquarisch – ein sehr lesenswertes Taschenbuch über „Die Kinder von La Hille“. Geschrieben hat es Vera Friedländer.

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