Im Februar blüht der Rosmarin blau zu Füßen des Moulin Mattei. Foto: Hilke Maunder

Cap Corse: die Insel auf der Insel

„Eine Insel auf der Insel“ : So nennen die Korsen das Cap Corse, der als kleiner, schmaler Finger im Norden der viertgrößten Mittelmeerinsel steil ins Meer fällt und auf engstem Raum alles vereint, was Korsika einzigartig macht: Genuesertürme und Fischerdörfer, hohe Berge und versteckte Badebuchten, duftende Macchia und tosendes Meer, köstliche Fischküche und allerbeste Weine!

Rund 40 Kilometer lang und maximal zwölf Kilometer breit ragt die Landzunge von Cap Corse ins Mittelmeer – gen Westen schroff und steil als Felsenküste, im Osten sanft abfallend mit fruchtbaren Tälern, im Herzen getrennt von Gebirgskamm, der sich bei der Cima di e Follicie 1324 Meter empor schwingt.

Nur wenig niedriger ist der beliebteste Aussichtsberg von Cap Corse, der 1307 Meter hohe Monte Stello. Um die Halbinsel schwingt sich kurvenreich die Serpentinenstraße D 80, die nach jeder Biegung immer neue Ausblicke eröffnet.

Das Cap Corse besteht tatsächlich überwiegend aus kristallinem Schiefer, was es geologisch vom Rest Korsikas unterscheidet. In vielen Farben begegnet er euch am Kap. In Erbalunga sind die Häuser aus braunem und grünem Schiefer gebaut, die Dächer in den Dörfern des Cap Corse sind oft mit dunkelgrauem oder schwarzem Schiefer gedeckt – und immer wieder säumen Schieferplatten in eindrucksvollen Farben und Formationen die Straße.

Neben dem omnipäsenten Schiefer birgt Cap Corse weitere wertvolle Rohstoffe: Asbest, Eisen und Antimon, das in den Minen von Luri, Meria und Ersa gefördert wurde – bis 1919 etwa 11.000 Tonnen Antimon. Die Mine in Meria war die größte und produzierte 5.600 Tonnen, gefolgt von Luri mit 3.400 Tonnen und Ersa mit 2.000 Tonnen. Heute gibt es Pläne, vor der Küste Nickel zu gewinnen.

Aurania Resources hatte im Herbst 2024 bis zu 600 Meter vor der Küste von Nonza und 300 Meter vor der Küste von Albo Proben entnommen, die auf ausgedehnte Nickelvorkommen im Meeresboden hindeuteten.

Enge Partner Genuas

Um sich vor Überfällen durch Seeräuber zu schützen, wurden die Siedlungen – oft versteckt auf Anhöhen – im Inselinneren gegründet. Schmale Saumpfade führen zu den Häfen. Die Bewohner von Cap Corse unterschieden sich früher nicht nur in Mentalität und Sprache von den übrigen Korsen, sondern auch beim Wirtschaften: Sie waren nicht nur Hirten und Bauern, sondern auch Fischer und Kaufleute, die mit Genua intensiv Handel trieben.

32 Wehrtürme schützen den Vorposten der Seerepublik – so dicht hat Genua nirgendwo sonst auf Korsika seine Wachtürme errichtet. Ende des 19. Jahrhunderts setzte besonders auf Cap Corse eine massive Abwanderung ein. In Puerto Rico und Venezuela zu Wohlstand gekommen, errichteten die Kap-Korsen später in der Heimat prachtvolle Villen – Maisons d’Américains nennen sie die Einheimischen.

Cap Corse: die große Runde um die Halbinsel

Bastia

Blick auf die Terra Vecchia von Bastia mit dem alten Hafen. Foto: Hilke Maunder
Blick auf die Terra Vecchia von Bastia mit dem alten Hafen. Foto: Hilke Maunder

Startet eure große Runde durch Korsikas Norden in Bastia. Laster und Limousinen quälen sich die ersten Kilometer Stoßstange an Stoßstange die Ostküste hinauf durch die Vororte der pulsierenden Hafenstadt.

In Pietranera erreicht ihr mit der Plage de Grisgione die erste kleine Badebucht. Ihr kleiner Kieselstrand ist bei den Einheimischen so beliebt, dass es recht voll werden kann.

Miomo ist ein Hotspot der Wracktaucher. Rund 200 Meter von der Küste entfernt ruht in 20 m Tiefe die gut erhaltene Republic P-47 Thunderbolt, ein US-Kampfjet aus dem Zweiten Weltkrieg.

Lavasina

Als nächstes kommt ihr auf der D 80 nach Lavasina, wo alljährlich am 8. September eine große Fackelprozession über den kleinen Strand mit seinen rund geschliffenen, bläulichen Kieselsteinen stattfindet.

Seine 1677 geweihte Kirche Notre-Dame-des-Grâces besitzt mit der Madonna von Lavasina ein angeblich wundertätiges Marienbildnis. Raffael-Lehrer Perugino hat es im 16. Jahrhundert gemalt.

Diese katholische Kirche gilt als Lourdes von Korsika. Seit mehr als drei Jahrhunderten kommen die Korsen hierher, um zu Maria zu beten und der Gottesmutter ihre Anliegen, ihre Prüfungen und ihre Hoffnungen anzuvertrauen.

Erbalunga

Nach dem Schlenker in die Berge führt die D 54 zurück zur Küste und die D 80 hinein nach Erbalunga. Auf der Spitze einer Klippe steht ein halb verfallener Genueserwachturm, auf der kleinen Landzunge drängen sich schiefergedeckte Fischerhäuschen vor einem kleinen Fischerhafen.

Fasziniert von der morbiden Schönheit Erbalungas errichteten Leinwandjünger hier die einzige Malerkolonie von Cap Corse. Auch die väterlichen Vorfahren des Dichters Paul Valéry (1871 – 1946) stammten aus Erbalunga, das die Osterwoche mit zwei berühmten Prozessionen feiert.

Am Gründonnerstag treffen sich die weiß gekleideten Büßer beim Benediktinerinnenkloster. Am Karfreitag beginnt als erste Prozession um 7 Uhr früh La Cerca. Bei der morgendlichen Suche tragen Männer und Frauen von der Kirche Saint-Erasme sieben Kilometer lang schwere Kreuze von Kapelle zu Kapelle durch alle Gemeinden der Kommune Brando.

Am Abend formt sich die Granitola-Prozession, die sich wie eine Schnecke öffnet und zusammenzieht. Mit Fackeln in der Hand und Kapuzen über dem Kopf ziehen die Gläubigen im Dunkel der Nacht so durch das Dorf. Stolz ist Erbalunga auch auf die ältesten Fresken der Insel. Seit 1386 schmücken sie die mit Schieferschindeln gedeckte romanische Kapelle Notre-Dame-des-Neiges Im Ortsteil Castello.

 Aussichtsgipfel Monte Stello

Wer gerne wandert, macht von Lavasina auf der D 54 einen Schlenker nach Pozzo. Dort beginnt der fünfstündige Aufstieg zum Monte Stello, mit 1.307 Metern der zweithöchste Gipfel des Cap Corse. Die Mühen des Aufstiegs belohnt eine atemberaubende Rundumsicht: nach Saint-Florent im Westen, zum Hochgebirge gen Süden und zur italienischen Insel Elba im Osten.

Das Cap Corse birgt mit dem 2016 gegründeten Parc naturel marin du Cap Corse et de l’Agriate das mit fast 7.000 Quadratkilometern größte Meeresschutzgebiet Kontinentalfrankreich. Entlang der Küste schützt es eine Vielzahl von Lebensräumen – vom felsigen Meeresboden bis zu den sandigen Buchten. Meeressäugetiere wie Delfine und Robben, Fischarten wie Thunfisch, Zackenbarsch und Haie mehrerer Spezies haben hier ein Refugium gefunden – und Reptilien wie diverse Meeresschildkröten, darunter die Unechte Karettschildkröte.

Sisco

Hinter Erbalunga wird die Landschaft rauer, strauchige garrigue, eine niedrige Variante der Macchia, säumt die Hänge des Cap Corse. Vom kleinen Fischerhafen Marine de Sisco führt als Abstecher von der D 80 die D 32 hinauf nach Sisco, das im Mittelalter Zentrum der Erzverarbeitung war – hier gab es Gießereien, Waffen-, Huf- und Kunstschmieden. Das Eisenerz kam von Elba, die Holzkohle stellten die Korsen selbst her.

Die Pfarrkirche Saint-Martin besitzt kostbare, fein gearbeitete Kästchen aus Holz und Elfenbein vom normannischen Hof auf Sizilien sowie das Reliquiar des heiligen Johannes Chrysostomus, eine Maske aus versilbertem und vergoldetem Kupfer des 13. Jahrhunderts.

Wandert danach hinter der Kirche 30 Minuten hinauf zur Chapelle Saint-Michel. Von der romanischen Kapelle mit typisch pisanischem Blendbogenschmuck könnt ihr sogar das italienische Festland sehen!

Bei der Fahrt auf der D 80 weiter gen Norden säumen Genuesertürme und Kieselstrände die Küste. Mit diesen wehrhaften tours génoises schützte Genua ab 1510 die Insel vor den Osmanen und Sarazenen, die sie regelmäßig überfielen. Besonders gut erhalten ist die Tour de l’Osse (Privatbesitz) an der Ostküste von Cap Corse..

Pietracorbara

Zurück zur Küstenstraße D 80, weiter bis zur Marine de Pietracorbara mit ihrem langen, familienfreundlichen Sandstrand, der im Sommer sehr gut besucht ist. Hier könnt ihr zu einer weiteren bezaubernden Wanderung ins Bergland von Cap Corse abbiegen. In Pietracorbara beginnt der Chemin de Lumière hinüber nach Barrettali an der Westküste des Kaps.

Auf dem Weg des Lichts, der auch die fünf Kapellen der beiden Orte berührt, könnt ihr einen Tag lang dem Lauf der Sonne folgen – von der Morgendämmerung Richtung Toskana bis zum Versinken im Ligurischen Meer.

Porticciolo

Klein und malerisch präsentiert sich heute das nächste Dorf. Doch im Jahr 1855 war Porticciolo der viertgrößte Handelshafen Korsikas – und 1960 noch der drittgrößte Fischereihafen des Cap Corse!

Abstecher ins Weindorf Luri

In Santa-Severa lädt eine der bekanntes Muscat-Winzerinnen zur Verkostung: Lina Venturi Pieretti. Lina übernahm 1989 das drei Hektar große Weingut von ihrem Vater Jean auf dem Cap Corse, versah es mit einem neuen Keller an der Küste und erweiterte den Familienbetrieb auf elf Hektar in mehreren Gemeinden des Cap Corse mit steinigen, ton- und schieferhaltigen Böden.

Am ersten Wochenende im Juli organisiert der Verband der unabhängigen Winzer vom Cap Corse, deren Präsidentin sie viele Jahre lang war, das große Weinfest A Feria di U Vinu. Geschichte und Gegenwart des Weinbaus präsentiert Luri mit A Memoria di u Vinu in der Casa Comuna der Place San Petru.

Macinaggio

Mit 600 Liegeplätzen ist der Hafen von Macinaggio der größte des Kaps. Doch bis heute sind hier nicht nur Jachten und andere Freizeitboote vertäut, sondern die Arbeitsschiffe der Fischer- Direkt am Kai verkaufen sie ihren Fang.

Da Macinaggio Genua am nächsten lag, errichtete die Seerepublik eine Garnison im Naturhafen. Korsikas Freiheitsheld Pasquale de Paoli belagerte und eroberte sie 1757 – 1761,  baute sie zum Flottenstützpunkt aus und vertrieb Genua 1767 mit dem Sieg auf der Insel Capraja von Korsika. 29 Jahre später kehrte Paoli aus dem englischen Exil heim – und ging, mit Gespür für symbolhaftes Handeln, in Macinaggio an Land.

Auch andere poliltische Prominente kamen. So besuchte Kaiserin Eugénie den Hafen von Macinaggio im Dezember 1869, nachdem sie den Suezkanal eingeweiht hatte.

Der ehemalige Zöllnerpfad Sentier des Douaniers führt euch vom Hafen von Macinaggio über Barcaggio nach Centuri-Port  um die Spitze von Cap Corse. Geübte Wanderer benötigen sieben bis acht Stunden für die knapp 20 Kilometer lange Strecke, die sich auch in zwei Etappen à vier Stunden mit Übernachtung in Barcaggio aufteilen lässt. Unabdingbar: gutes Schuhwerk und ausreichend Trinkwasser!

Hinter Macinaggio verlässt die D 80 die Küste und schlängelt sich kurvenreich zur Westküste. Den Straßenrand säumen Erdbeerbäume ( arbousiers ), deren Früchte im Dezember/Januar leuchten und zu köstlicher Konfitüre verarbeitet werden.  100% bio gibt es sie auf den örtlichen Märkten oder online bei Jean-Paul Vincensini auf https://corse-bio.fr.

Rodigliano

Auf den Hängen des 447 Meter hohen Monte Poggio verteilen sich terrassenförmig die acht Ortsteile von Rogliano, vom 12. – 16. Jahrhundert Sitz der genuesischen Adelsfamilie da Mare, der ein Großteil von Cap Corse gehörte. Sie errichtete Burgen und Türme und kontrollierte den Schiffsverkehr zwischen dem Kap und Genua.

Als sich Giacomo Santa da Mare 1553 mit Sampiero Corso gegen Genua verbündete, büßte er dafür die drei Schlösser der Patrizierfamilie ein. 1554 wurde daher das auf Korsisch U Castellaci (schlechte Burg) genannte Schloss San Colombano aus dem 13. Jahrhundert von Genua zerstört. 1626 bestimmte die Seerepublik Rogliano zum Gouverneurssitz des Cap Corse. Dies ließ die Einwohnerzahl der kleinen Hauptstadt auf fast 4000 Menschen steigen!

Barcaggio, Île de la Giraglia

Bei Ersa zweigt ein knapp 16 Kilometer langer Rundkurs zur Nordspitze des Cap Corse mit dem winzigen Fischerdorf Barcaggio ab, das die genuesische Torre dell’Agnello bewacht. Die kleine Badebucht ist bei Familien sehr beliebt. Und nicht nur bei ihnen!

Denn genau hier – wie auch im benachbarten Tollare – könnte sich jene Szene abgespielt haben, die Prosper Mérimée zu seinem berühmten Ausspruch En Corse, les vaches boivent la mer (Auf Korsika trinken die Kühe das Meer) veranlasst haben könnte, denn hier ruhen auch die Rinder gerne am Strand.

Genau gegenüber von Barcaggio markiert auf der kleinen Île de la Giraglia ein imposanter Leuchtturm den nördlichsten Punkt Korsikas.

Col de la Serra

Auf einem kurzen, nur 350 Meter langen und sanft ansteigenenden Spaziergang auf lockerem Fels und Geröll erreicht ihr von der nördlichsten Passhöhe der Westküste den Moulin Mattei. Von der weiß gekalkten Windmühle eröffnen sich weite Blicke bis hin zu den toskanischen Inseln.

Früher drehten sich viele solcher Getreidemühlen im Wind. Heute sind es die 20 Windräder der EDF, die von hier aus Cap Corse mit sauberem Strom versorgen. Die Silhouette der Mühle ziert den berühmten Cap-Corse-Likör.

1872 hatte Louis-Napoléon Mattei den Insel-Aperitif erfunden und auf den Markt gebracht. Sein Stammhaus in Bastia ist heute ein concept store, der an der Place Saint-Nicolas nicht nur die eigenen Produkte, sondern auch ein großes Sortiment anderer korsischer Weine präsentiert.

Centuri-Port

Probieren könntet ihr den Aperitif auch bei einem Mahl in Centuri-Port, wo am kleinen Hafen beliebte Lokale wie Le Langustier die leckeren Langusten des Kaps topfrisch servieren – meist fahren die Köche noch selbst hinaus und fangen die Krustentiere. Die Dächer des kleinen Naturhafens sind mit grünem Serpentinstein gedeckt – ein reizvoller Kontrast zu den pastellfarbenen Fassaden!

Kurz nach der Passhöhe biegt die zunehmend kurvenreiche D 35 an die steil ins Meer abfallende Westküste nach Centuri-Port ab. Der Fischerei- und Ferienort, den schon der römische Geschichtsschreiber Plinius erwähnte, zählt zu den schönsten Häfen am Cap Corse.

Den Hang säumen Weiler der Gemeinde Centuri und Sommerdomizile wohlhabender Familien. Gegenüber der Bucht von Mute lockt die kleine Insel Capense mit hervorragenden Tauchplätzen. Im 13. Jahrhundert war die Gegend Schauplatz des Kampfes zwischen Sinucello della Rocca und den mit Genua verbündeten Familien da Mare, Avogari und di Nebbio. Nachdem Rocca sie besiegt hatte, flüchteten sie ins genuatreue Calvi.

Morsiglia

Nach Centuri-Port schlängelt sich die D 80 an der Westküste von Cap Corse gen Süden. Abenteuerlich und wild ist die Landschaft,. Nur wenige Buchten und Aussichtspunkte, meist schmale Schotterstreifen an der Klippenkante, nur selten befestigt, ermöglichen, einmal anzuhalten.

Pino

145 Meter hoch klebt Pino malerisch über einem Steilhang an der Westküste von Cap Corse. In den Gärten stehen prächtige Familienmausoleen. Gegenüber des Genueserturms erhebt sich das ehemalige Kloster Saint-François mit einem Fresko und Kreuzwegstationen

Die Tour de Sénèque

Ein lohnenswerter Abstecher führt nicht nur ins Landesinnere, sondern auch in die Vergangenheit: Am Col de la Sainte-Lucie zweigt neben einer verlassenen, halb zerfallenen Kapelle eine schmale Straße zur Tour de Sénèque ab. Folgt ihr zu Fuß! Steinig und immer steiniger strebt sie bergauf, hin zu einem malerischen Aussichtsturm mit fantastischer Sicht auf unberührte Natur, das Meer und die toskanischen Inseln Capraia und Elba. Angeblich hat Seneca  acht Jahre hier gelebt.

Der römische Philosoph war 41 n. Chr. mit 39 Jahren nach Korsika verbannt worden, weil er angeblich die Nichte von Kaiser Claudius verführt haben soll. Tatsächlich stammt der Bau jedoch aus dem 13. Jahrhundert und gehörte der Familie da Mare. Senecas Jahre im Exil waren recht fruchtbar – der spätere Erzieher des römischen Kaisers Nero schrieb auf Korsika einen Teil seiner philosophischen Abhandlungen.

Minerviu

Minerviu geht auf die Römer zurück, die hier am Cap Corse siedelten und die Göttin Minerva verehrten. Hoch über Minerviu thront die Punta di Minerviu (416 m), auf deren Gipfel im 12. Jahrhundert die Herrscherfamilie Peverelli ihre Burg Castrum Minerbii als strategischen Stützpunkt erbaute. 1268 belagerte Giudice de Cinarca die Festung vergeblich, 1358 fiel sie schließlich den Flammen zum Opfer.

Nach einem Wiederaufbau im Mittelalter verfiel sie im 17. Jahrhundert endgültig zur Ruine, deren Überreste noch heute einen Hauch vergangener Macht und Intrigen spüren lassen. Nur noch eine Ruine ist der südlich gelegene Weiler Ficajola – ein Geisterdorf, das um 1820 verlassen wurde.

Im Herzen von Minerviu erhebt sich die Kirche Santa-Catarina. Das zweite Wahrzeichen des Küstendorfes ist das monumentale Grabmal der Familie Altieri, das sich am nördlichen Ortsausgang erhebt. Kein anderes Mausoleum auf dem Cap Corse, vielleicht sogar auf ganz Korsika, erreicht seine beeindruckenden Dimensionen.

Wer den Ort erreichen wollte, kam einst nur per Boot dorthin – und landete an der kleinen Bucht von Salàghja, denn einen eigenen Hafen hatte Minerviu nicht, das verhinderte die Topographie.

Plage de Giottani

Ein Hafen, eine Handvoll Häuser und eine Kiesbucht, an der zur Saison eine Snackbar Hunger und Durst stillt: die Plage de Giottani gehört damit zu den eher ruhigen Stränden am Cap Corse.

Canari

Wenige Kilometer weiter sind links der Straße die Reste der Asbestmine von Canari zu sehen. 1928 war auf Cap Corse hier Chrysotil-Asbest (auch Weißasbest genannt) im Serpentinit-Gestein entdeckt worden, später auch Tremolit-Asbest. Gut 20 Jahre später, 1946, begann die Société Minière de l’Amiante mit dem Abbau. Ihr Hauptaktionär war Eternit

Ihre Mine war bis 1965 in Betrieb und galt als der größte Asbesttagebau Europas. In ihrer Blütezeit produzierte die Mine fast 30.000 Tonnen Reinasbest pro Jahr. Der abgebaute Asbest wurde in der nahegelegenen Fabrik verarbeitet. In seiner Blütezeit beschäftigte das Werk etwa 400 Arbeiter.

Der Abbau und die Verarbeitung des krebserregenden Faserbaustoffs hinterließ massive Spuren in der Landschaft. Etwa 4,5 Millionen Kubikmeter Abraum wurden zwischen 1950 und 1965 ins Meer gekippt und bescherten Cap Corse mehrere neue Strände. Berühmt wurde der schwarze Lavastrand von Nonza, aber auch weitere Strände an der Westküste von Cap Corse wie die Plage d’Albo sind mit Abfall aus dem Asbestwerk aufgeschüttet

Viele der ehemaligen Arbeiter, aber auch die Anwohner erlitten durch den Asbestabbau gravierende gesundheitliche Schäden, die erst nach zehn, manchmal auch erst 20 oder 30 Jahren auftraten. Die Diagnose der Ärzte: Asbetose. Die fortschreitende Vernarbung (Fibrose) des Lungengewebes ließ sie immer häufiger husten. Schon bei der kleinsten Anstrengung gerieten sie in Atemnot. Viele klagten über Brustschmerzen und Engegefühle, Abgeschlagenheit und Müdigkeit.

Doch Entschädigungen oder Entschuldigungen gab es nicht. Auch nicht, als festgestellt wurde, dass auch der Anteil an Lungenkrebs und Mesotheliom, eines seltenen, aber sehr aggressiven Tumors des Brust- und Bauchfells, der fast ausschließlich durch Asbest verursacht wird, deutlich über dem nationalen Durchschnitt lag..

Canari klettert in Terrassen den Hang des Monte Cuccaro hinauf. Über dem Dorf thront weithin sichtbar der Glockenturm. Schlichte pisanische Romanik aus dem 12. Jahrhundert kennzeichnet die aus quadratischen, hellgrünen Schieferblöcken erbaute Kirche Santa Maria Assunta, deren Fassade und Gesims eigenwillige florale Motive, Masken, Menschen- und Tierköpfe schmücken.

Auch die einschiffige 
Barockkirche Saint-François besitzt sehenswerte Kunstwerke, darunter ein Altarbild aus dem 15. Jh., dessen Flügel den büßenden Christus und den heiligen Michael im Kampf mit dem Drachen zeigen, sowie ein Triptychon der Himmelfahrt Mariens aus dem 16. Jahrhundert.

Nonza

Der Abraum der Asbestmine bescherte Nonza seinen berühmten schwarzen Sandstrand. Eine steile Treppe mit 260 Stufen führt hinab. Das Baden ist hier nicht ganz ungefährlich, da die Strömung sehr stark ist. Immer wieder führen Stichstraßen von der Steilküste hin zu kleinen Kapellen.

Mittelpunkt des mittelalterlichen Ortes, dessen Steinhäuser sich mit ihren Terrassengärten an einen 160 Meter hohen Grat anlehnen, ist der viereckige Genueserturm auf 155 Metern Höhe. Genießt auf seiner Spitze weite Blicke über die Westküste von Cap Corse bis zum Cinto-Massiv – und zu seinen Füßen bei La Sassa köstliche korsische Spezialitäten!
• Tel. 04 95 38 55 26, www.lasassa.com     

Als 1768 französische Truppen den Turm belagerten, hielt Paolis Hauptmann Giacomo Casella mit einer genialen List als Letzter die Stellung. Er koppelte mit einem einfachen Bindfaden alle Gewehre, die seine geflüchteten Soldaten zurückgelassen hatten, und eröffnete das Feuer. Erst, nachdem die Franzosen ihm und seiner vermeintlichen Truppe freien Abzug zugesichert hatten, ergab er sich. Auch, als  die Belagerer erkannten, dass sie es nur mit Casella zu tun hatten, ließen sie ihn in Ehren gehen.    


Berühmtheit erlangte Nonza auch durch die heilige Julia, eine der drei Schutzpatroninnen Korsikas. Während der Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian wurde sie 303 n. Chr. hier gekreuzigt. Wo ihre Brüste zu Boden fielen, entspringt seitdem eine Doppelquelle, deren wundertätiges Wasser bis heute aus dem Brunnen der heiligen Julia an der Strandtreppe sprudelr. Zu Ehren der Märtyrerin wurde die Barockkirche Église Sainte-Julie errichtet. Alljährlich am 22. Mai ist sie Ziel der größten Wallfahrt auf dem Cap Corse.

Farinole

Nach der schwarzen Lava von Nonza gibt es nun zum Abschluss der Küstenrunde am Cap Corse den wohl schönsten goldgelben Sandstrand der Halbinsel: die Plage de Farinole. Auf dem Weg dorthin öffnet sich weit der Blick über den Golf von Saint-Florent und hin zur Küste der Agriates mit ihren einsamen, weiten Naturstränden, zu denen im Sommer auch Boote ab Saint-Florent übersetzen.

Patrimonio

Die D 80 führt nach Farinole vom Südrand des Cap Corse hinein in die beste Weinregion Korsikas: Patrimonio. Seit 1946 vinifizieren engagierte wie qualitätsbewusste Winzer hier Wein mit geschützter Herkunftsbezeichnung. Die älteste Appellation der Insel erstreckt sich im Westen bis Agriates, im Norden bis nach Farinole und im Süden bis nach Oletta.

Die Roten und Rosés sind elegant-kraftvolle Weine, die zu 90 Prozent sortenrein aus Nielluccio gekeltert werden, oder mit  Grenache Noir, Sciacarello und Vermentino abgerundet werden. Der Weißwein wird sortenrein aus Vermentino gekeltert, die hier Malvoisie heißt.

Erstklassig sind die Roten von der Domaine Leccia in Poggio d’Oletta und die Roséweine vom Clos Marfisi, der seinen Weinberg nachhaltig bewirtschaftet. Hervorragende Tropfen liefern auch die Weingüter Oregna de Gaffory, Campo Altoso, San Quilico, Lazzarini und Clos de Bernardi. Entdeckt die Tropfen bei Weinproben an der Route des Vins bzw. der Strada Vinaghjola. Ebenfalls ein Genuss: der Honig dieser Gegend – und das Bio-Craft-Bier Ribella, das ebenfalls aus Patrimonio stammt!

Menhir Nativu

Ohren, Nase, Auge: ein Antlitz, herausgearbeitet aus Kalk – vor rund 1400 Jahren vor Christus. Die Brüder Antoine und Charles Gilormini  staunten nicht schlecht, als sie in der Nachbargemeinde Barbaggio  zwischen den Reben der Nativu-Parzelle 1969 die 2,30 Meter hohe Menhirstatue Nativu aus der Bronzezeit entdeckten.

Heute schmückt sie das Théâtre de Verdure von Patriminio. Erlebt hier mit den Nuits de la Guitare jeden Sommer im Juli ein Gitarrenfestival, das sich seit 1990 zu einem der beliebtesten Insel-Events entwickelt hat!

Saint-Florent

Durch die Weinberge, Olivenhaine und Weiden des Nebbio geht es auf der D 81 zurück zur Küste nach Saint-Florent, der Hauptstadt des Nebbio. Wer mag, kann alternativ auch von hier die Tour über das Cap Corse beginnen – zuerst mit der Westküste, dann der Ostküste.

Murato & Nebbio

D 61 und D 62 bringt euch zur imposanten Barockkirche von Santo Pietro di Tenda. Neben der Dorfkirche von Piève erheben sich seit der Steinzeit die drei Menhirstatuen Murello, Bucentone und Mutola. Immer tiefer windet sich die D 62 ins Nebbio.

Auf einem Hügelkamm erhebt sich dort nahe der Kreuzung mit der D 5 seit dem Jahr 1280 die Kirche San Michele de Murato. Das schönste Gotteshaus der Pisaner schmückt eine gestreifte Fassade aus weißem Kalkstein und dunkelgrünem Serpentin aus dem Bevinco-Tal. Beim Défilé de Lancone hat sich der Bevinco im Laufe der Jahrhunderte 120 Meter tief in das Schiefergestein eingegraben.

Biguglia

Auf der D 5 zurück zur Kreuzung, folgt die D 62 der wildromantischen Schlucht hinab bis Biguglia. Sein zehn Kilometer langer, aber nur einen Meter tiefer Lagunensee ist ein Refugium für Kormorane, Flamingos und andere Zugvögel. Ein einfacher, rudimentärer Naturlehrpfad, der bei Furiani beginnt und weite Ausblicke über den Küstensee eröffnet, präsentiert seinen Vogelreichtum.

In der Nähe des Südufers erhebt sich in Lucciana die Kathedrale Santa Maria Assunta. Sie gilt als Musterbeispiel der pisanischen Frühromanik auf Korsika. Die Korsen nennen sie La Canonica. Von dort leitet die D 107 auf der Nehrung zwischen Lagune und Mittelmeer vorbei an breiten Sandstränden zurück nach Bastia. Wie wäre es mit einem Badestopp zum Abschluss?  

Cap Corse: meine Reisetipps

Schlemmen und genießen

In d’è noi

„Bei uns“ heißt übersetzt der Name dieses charmanten, kleinen Lokals mit Terrasse am kleinen Platz. Aus der Küche kommen frisch zubereitete mediterrane Gerichte, auch Service und Ambiente sind sehr sympathisch.
• Pian di Fora, Erbalunga, Tel. mobil 06 24 30 52 99

Le Langoustier

Eine der bekanntesten Adressen des Cap Corse für beste Meeresküche.
• Le Port, 20238 Centuri, Tel. mobil 06 13 02 32 46, auf Facebook und Instagram zu finden

Le Vieux Moulin

Oktopussalat mit Zedratzitronen, frische Langusten und zum Dessert eine frisch-fruchtige Mousse, garniert zum Paradeblick auf den Hafen: In diesem Haus könnt ihr euch verwöhnen lassen – und nostalgisch-edel übernachten!
• Le Vieux Moulin, 20238 Centuri, Tel. 04 95 35 60 15, www.le-vieux-moulin.net

U Arenacciu

Die Straße dorthin ist eng, das Ambiente von Speisesaal und Terrasse rustikal – schlicht, doch der perfekt gegrillte Fisch, das knackige Gemüse und die kühlen Weine des Restaurants sind einfach köstlich. Ebenfalls wunderschön: der Blick auf den kleinen Hafen.
• am Hafen von Barcaggio, 20275 Ersa, Tel. 04 95 37 02 39

Hier könnt ihr schlafen

Hôtel Castel Brando

Stilvolle Zimmer und Suiten in sechs Kategorien in einer herrschaftlichen Villa mit schönem Garten, Pool und Bio-Spa.
• Route du Cap, Erbalunga, 20222 Brando, Tel. 04 95 30 10 30, www.castelbrando.com

Hôtel U Ricordu

Am westlichen Ortsausgang findet ihr dieses Viersternehotel mit 54 modernen, komfortablen Zimmern, teilweise mit Balkon. Für Entspannung sorgen Schwimmbad, Jacuzzi und Spa; für Genuss das Restaurant mit schmaler Terrasse zwischen Hecke und Haus. Zum Jachthafen sind es rund 300 Meter, zum Tamarone-Strand zirka zwei Kilometer.
• D 80, 20248 Macinaggio, Tel. 04 95 35 40 20, www.hotel-uricordu.com

U Sant Agnellu

Charmantes Dreisternehotel im Herzen des Dorfes im hohen Norden des Cap Corse und Panoramablick aufs Meer.
• Bettolacce, 20247 Rogliano, Tel. 04 95 35 40 59, www.hotel-usantagnellu.com

Casa Maria

Im ersten und zweiten Stock ihres Hauses hat Marie-Ange Burini jeweils zwei geräumige, helle und saubere Gästezimmer mit Flair eingerichtet sowie eine kleine Familiensuite mit zwei Zimmern, einem 1,40 m breiten Doppelbett und zwei Einzelbetten à 90 Zentimetern. auf insgesamt 26 Quadratmetern.
• Chemin de la Tour, 20217 Nonza, Tel. 04 95 37 80 95, www.casamaria-corse.com

Noch mehr Betten*

 

Weiterlesen

Im Blog

Alle Beiträge zu Korsika vereint diese Kategorie. Mehr zum Wein aus Korsika erfahrt ihr hier.

Im Buch

Jenny Hoch: Gebrauchsanweisung für Korsika*

Cover: Jenny Hoch, Gebrauchsanweisung für Korsika. Foto: Hilke Maunder33 Sommer hatte Jenny Hoch auf der Insel verbracht. Doch erst seitdem sie quasi dort lebt, wird sie langsam von den Einheimischen ins Herz geschlossen und integriert, erzählt die Journalistin und Buchautorin, die heute mit ihrer Familie die Tradition ihrer Eltern fortsetzt.

Seit sie vier Jahre alt war, sei sie jedes Jahr auf Korsika gewesen, als Kind, als Teenager, als Erwachsene. Immer am selben Ort, immer glücklich, gerade dort zu sein. „Ich weiß, wo am Strand der Rutschfelsen ist, wie die Wellen sich brechen”, erzählte sich bei einer Lesung im Feriendorf zum Störrischen Esel.

Ihre  persönlichen Erfahrungen machen den Reiz dieses Bandes der insgesamt sehr zu empfehlenden  Taschenbuchreihe im Piper-Verlag aus. Jenny Hoch hat sie hintergründig wie humorvoll zu Papier gebracht. Dazu noch ein paar Daten und Fakten: ein perfekter Einstieg, um sich mit der Insel zu beschäftigen. Besser kann keine Reiseplanung beginnen! Wer mag, kann das Werk hier* online bestellen.

Zum Träumen: Das Haus auf Korsika*

Mit wenig Geld und Aufwand hat Pierre Duculot 2011 einen meiner Lieblingsfilme gedreht, die Geschichte eines Ausbruchs, des Sich-Findens, der Rückkehr zu den Wurzeln. Und eine Geschichte des Mutes. Ausgelöst durch die Erbschaft eines Hauses, das Christina erbt.

Die Hauptfigur, fast 30, lebt seit zehn Jahren mit ihrem Freund zusammen, jobbt in der Pizzeria ihres Schwiegervaters, überlebt im belgischen Charleroi. Ein eigenes Leben nach ihren Vorstellungen? Das ist ein Luxus, den sie sich nicht leisten kann. Und mit der Erbschaft doch wagt. Sie macht auf den Weg in den Süden. Und verliebt sich – in die geerbte Bruchbude, die Insel, einen neuen Mann. Wer mag, kann den Film hier* online bestellen.

Marcus X. Schmid: Korsika*

Marcus X. Schmid, Korsika

Der freie Reisejournalist Marcus X. Schmid hat für alle, die gerne auf eigene Faust unterwegs sind, den besten Reisebegleiter verfasst: sachlich, mit viel Hintergrund, Insiderwissen und Tipps, und doch mitunter sehr unterhaltsam und humorvoll.

Ich kann seinen Führer aus ganzem Herzen empfehlen – er hat mich auf allen Erkundungen nie im Stich gelassen und mir oft schöne, neue, unbekannte und überraschende Ecken gezeigt.

Der gebürtige Schweizer, Jahrgang 1950, hat in Basel, Erlangen und im damaligen Westberlin Germanistik, Komparatistik und Politologie studiert und lebt heute als Autor und Übersetzer in der französischsprachigen Schweiz. Ebenfalls im Michael-Müller-Verlag sind von Schmid die Reiseführer „Bretagne“ und „Südfrankreich“ erschienen sowie Führer zu italienischen Destinationen. Wer mag, kann den Reiseführer hier* online bestellen.

Hilke Maunder, Baedeker „Korsika“*

Baedeker Korsika

Mit blau lackierten Fingernägeln ordnet Madame auf dem Markt von Bastia in einem Bastkorb längliche Stangen. Boutargues, verrät das Schild. „Das ist echter korsischer Kaviar. Nur noch wenige Fischer entnehmen den Meeräschen den Rogen. Mein Mann ist einer davon.“ Die Rarität hat ihren Preis: 150 Euro das Kilo.

Der Nachbar-Händler sieht das erstaunte Gesicht und hält ein Holzbrett hin: Goûtez ! Lasst euch mit meinem Baedeker Korsika* an Orte wie diesen (ver)führen. Genussmomente und einzigartige Erlebnisse: Sie machen den Band besonders. Wer mag, kann ihn hier* direkt bestellen.

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