ie Maison Casadebeig am Col du Pourtalet. Foto: Hilke Maunder
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Bettentest: La Maison Casadebaig

Am Col du Pourtalet hat Alexandra Casadebaig den Familiengasthof La Maison Casadebaig von 1933 in eine Selbstversorger-Ferienbleibe für Familien, Gruppen oder Firmenevents verwandelt.

Ende der 1990er-Jahre war ich nach Weihnachten mit einem guten Freund für ein paar Tage durch die Pyrenäen gereist, um der Silvester-Böllerei in Hamburg zu entfliehen. Den Jahreswechsel erlebten wir auf 1800 Metern Höhe direkt an der Grenze zu Spanien an jenem Bergpass.

Der Berggasthof in den späten 1990erJahren. Foto: Hilke Maunder
Der Berggasthof in den späten 1990er-Jahren. Foto: Hilke Maunder

2021 kam ich wieder dorthin. Völlig überraschend und ungeplant. Als Überraschung bei einer Pressereise zur Tour de France war eine Übernachtung dort oben auf der Passhöhe eingeplant.

Die Ansicht von Spanien aus. Foto: Hilke Maunder
Die Ansicht von Spanien aus. Foto: Hilke Maunder

Wieder auf der Höhe

Der alte Berggasthof stand noch. Doch wie hatte er sich verändert, seit Alexandra Casadebaig die Regie übernommen hat. Damit die vierte Generation der Familie Casadebaig am Ruder, die seit 1933 dort Fremde wie Freunde empfängt. Auch dieser Familientradition ist Alexandra treu geblieben.

Seit 2022 sind jedoch leider keine individuellen Aufenthalte mehr möglich. La Maison Casadebaig wird als gîte vermietet – mit Betten für 22 Gäste und Spa.

Der Anbau. Foto: Hilke Maunder
Der Anbau. Foto: Hilke Maunder

2021 unterzog Alexandra Casadebaig die Maison Casadebaig einer Komplettmodernisierung. Unterstützung kam dafür aus Europa.

Der FEADER Fonds Européen Agricole de Développement Rurale gehört zu den wichtigsten Förderinstrumenten der Europäischen Union. Er hilft, alte Kulturlandschaften zu bewahren, Landflucht zu stoppen und ländliche Regionen gezielt zu entwickeln.

Grandiose Gruppenunterkunft

Mein Doppelzimmer. Alle Zimmer sind individuell in Holz eingerichtet. Foto: Hilke Maunder
Mein Doppelzimmer. Alle Zimmer sind individuell in Holz eingerichtet. Foto: Hilke Maunder

Als Erstes setzte Alexandra an das Stammhaus einen holzverkleideten Anbau. Weiche Daunenbetten und blütenweiße Bettwäsche kamen in die zehn gemütlichen Holzzimmer. Das Bad erhielt zusätzlich zur Badewanne noch eine Doppeldusche mit Regenschauerbrause.

Foto: Hilke Maunder
Mein Bad war in Schwarzweiß gehalten. Foto: Hilke Maunder
Dusche und Badewanne gab es in meinnem Bad. Foto: Hilke Maunder
Dusche und Badewanne gab es in meinem Bad. Foto: Hilke Maunder

Wellness auf 1800 Meter Höhe

Neu hinzu kam das Spa La Cascade mit Sauna und Whirlpool. Dort vertreibt Vignau Loustan jegliche Ansätze von Muskelkater oder Stress mit wohltuenden Massagen. Wer Gast im gîte ist, kann sich dort ganz der Entspannung hingeben und dabei die Aussicht auf den Cirque d’Anéou genießen.

Direkt an der Klönecke lodert im Winter der Kamin. Foto: Hilke Maunder
Direkt an der Klönecke lodert im Winter der Kamin. Foto: Hilke Maunder

Völlig verändert hat sich auch das Erdgeschoss. Alexandra hat den einst großen Gastraum unterteilt in verschiedene Funktionsbereiche.

Speisesaal, Arbeitstische, Leseecke, Bar-Café und eine bunte Mischung aus Sesseln fürs Zusammensein sorgen für rustikale Gemütlichkeit im einst großen, hallenartigen Raum.

Perfekt zum Planen der Wanderroute: die großen Tische der Lobby. Foto: Hilke Maunder
Perfekt zum Planen der Wanderroute: die großen Tische der Lobby. Foto: Hilke Maunder

Offen für alle

Neben der Rezeption richtete Alexandra einen kleinen Laden mit lokaler Feinkost ein. Von 10 bis 19 Uhr können sich dort auch Nicht-Gäste des gîte mit Käse aus dem Ossau-Tal, Marmeladen, lokal hergestellten Wurstwaren sowie Wein und Bier aus dem Südwesten versorgen.

Auch die cusine soignée, die Küchenchef Mamadou im kleinen Café-Restaurant serviert, ist im terroir der Region verwurzelt. Viele Fenster verbinden innen und außen und eröffnen traumhafte Ausblicke auf den Hauptkamm der Pyrenäen und sein schnelles Spiel von Wind und Wetter.

Das Frühstückbüffet ergänzt das Angebot am Platz. Foto: Hilke Maunder
Das Frühstücksbüffet ergänzt das Angebot am Platz. Foto: Hilke Maunder
Lokale Saisonküche prägt die Karte. Foto: Hilke Maunder
Lokale Saisonküche prägt die Karte. Foto: Hilke Maunder

Die Landschaft am Col du Pourtalet

Von Laruns im Talschluss des Val d’Ossau sind es rund 30 Kilometer hinauf zum Col du Pourtalet. Auch Col du Portalet geschrieben, trennt die 1.794 Meter hohe Passhöhe das Val d’Ossau vom Valle de Tena in Spanien. Früher wurde er oft von Jakobspilgern begangen. Heute sind es meist die Radsportler, die sich hinauf zum Pass quälen.

Die Steigung ist jedoch für die Pyrenäen recht gering. Auf der Nordseite beträgt sie 4,3 Prozent, auf der Südseite nur 3,4 Prozent. Für die Profis der Tour de France ist er keine echte Herausforderung.

Daher wurde der Pass nur ein einziges Mal bislang in den Streckenverlauf aufgenommen. Sieger der Bergankunft 1991 war der belgische Radrennfahrer Peter de Clerq. Bis heute erinnert ein großes Schild am Parkplatz an die Passage der Tour de France.

So schnell, wie der Nebel aufzogen war, verzog er sich auch wieder. Foto: Hilke Maunder
So schnell wie der Nebel aufzogen war, verzog er sich auch wieder. Foto: Hilke Maunder
Nur eine dünne Grasnarbe bedecken den Fels, an den sich paar krüppelige Kiefern klammern.
Nur eine dünne Grasnarbe bedeckt den Fels, an den sich paar krüppelige Kiefern klammern.
Im Sommer weiden Rinder auf den Almen. Foto: Hilke Maunder
Im Sommer weiden Rinder auf den Almen. Foto: Hilke Maunder

Offenlegung

Ich entdeckte den Béarn auf Einladung auf einer Gruppenpressereise der Agence d’attractivité et de Développement Touristiques Béarn Pays Basque im Rahmen der Tour de France und konnte so nach meinem ersten, privat bezahlten Aufenthalt nun als deren Gast dort eine Nacht logieren. Dafür sage ich merci und vielen Dank.

Einfluss auf meine Blogberichte hat dies nicht. Ich berichte subjektiv, wie ich es erlebt habe, mache kein Merchandising und werde erst recht nicht für meine Posts bezahlt.

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Im Blog

La Route des Cols: Traumstraße der Pyrenäen

Alle Unterkünfte, die ich getestet habe, findet ihr in dieser Kategorie:

https://meinfrankreich.com/category/schoener-schlummern/bettentest

Im Buch

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Das zweite gemeinsame Werk mit Klaus Simon stellt euch die schönsten Traumstraßen zwischen Normandie und Côte d’Azur vor. 14 Strecken sind es – berühmte wie die Route Napoléon durch die Alpen oder die Route des Cols durch die Pyrenäen, aber auch echte Entdeckerreisen wie die Rundtour durch meine Wahlheimat, dem Fenouillèdes. 

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