
Wie haben es die Mönche nur im Mittelalter geschafft, sich immer die schönsten Fleckchen Erde zu sichern und bis heute zu bewahren? So wie dieses Idyll, das ich per Zufall beim Pendeln nach Hamburg entdeckte.
Es versteckt sich im Département Gard des Languedoc zwischen den Schluchten der Ardèche und dem Tal der Cèze: die Chartreuse von Valbonne. Eine Drohne der Tageszeitung “Midi Libre” filmte das Kloster 2015 aus der Luft.
Irdisches Paradies
1204 errichteten die Kartäuser inmitten sanfter Hügeln und saftigen Wiesen ihr Kloster, und bis 1901 lebten sie dort nach den Regeln des heiligen Brunos.
Weingärten und lichter Laubwald umgeben die Klostermauern, die Sonne tanzt auf den bunt glasierten Dächern. Das schmucke Eisentor zum Innenhof ist geöffnet.
Ruhige Klosternächte
Der Kies knirscht unter meinen Füßen. Still ist es noch immer hier. Erholsam und ruhig. Friedvoll und idyllisch. Ich möchte bleiben.
Und könnte es tatsächlich: 13 Mönchszellen wurden in Gästezimmer verwandelt, die Räumlichkeiten des Abtes und die Conciergerie in Ferienwohnungen.
Bühne für Events
Der große Garten und der Kreuzgang könnten für Firmenfeiern und andere repräsentative Anlässe gemietet werden, andere Klosterräume für Konferenzen, Seminare und Meetings.
In den romanischen Klosterkapellen erklingen im Sommer Konzerte; gespielt wird auf historischen Instrumenten.
So schmeckt Valbonne
Seit April 2016 ist auch ein Caterer vor Ort: das Restaurant Valls Bona (Tel.04 66 90 41 19), das auch Pilger auf dem Jakobsweg, der hier vorbei führt, beköstigt – Dienstag bis Donnerstag nur von 9 bis 18 Uhr, am Wochenende auch abends von 19 bis 23 Uhr.
Die Chartreuse im Klosterladen
In dem kleinen Klosterladen des Innenhofes findet ihr neben Konfitüren und Keksen und Weine der Côtes du Rhône auch eine grüne Flüssigkeit in großen und kleinen Flaschen, für die die französischen Kartäuser in aller Welt berühmt sind – den Likör Chartreuse.
Wo er seit Jahrhunderten hergestellt wird, und wie die Mönche dort leben, erfahrt ihr in diesem Beitrag. Erweckt wurde mein Interesse an den Kartäusern durch eine ungeheuer berührende Erzählung von Pierre Péju, die ebenfalls in dem verlinkten Beitrag vorgestellt wird.
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Vieleicht auch interessant: die Chartreuse de Valbonne war ab 1929 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts ein Isoliersanatorium für Leprakranke
Oh, danke für die Info, Uli, dass wusste ich nicht! Bises, Hilke
ich habe Valbonne vor fast 10 Jahren besucht, als Musikerfreunde dort einquartiert waren und ein Konzertprogramm einstudierten. Damals waren noch einige psychisch kranke Bewohner vor Ort, und der ganze Komplex war ziemlich verlassen und heruntergekommen. Freut mich zu lesen dass es dort wieder lebendig wird!!