Beliebte Badeplätze von La Réunion: der Strand (r.) und das Meerwasserschwimmbad von Boucan Can ot. Foto: Hilke Maunder

Die schönsten Badeplätze von La Réunion

Helle Korallen und schwarze Lava, weite Sandstrände und intime Felsbuchten, erfrischendes Plantschen im Fluss oder Schwimmen unter Wasserfällen: Die vielen Badeplätze von La Réunion überraschen – und nicht nur an den Küsten, sondern in allen Himmelsrichtungen!

Westküste

Die bekanntesten Badeplätze von La Réunion befinden sich an der Westküste der 63 Kilometer langen und 45 Kilometer breiten Vulkaninsel im Indischen Ozean. Immer mehr Ferienhäuser und Hotels steigen hier die Hänge der Pitons, der Vulkankegel, hinauf, während die Küstenorte stolz den Zusatz les-Bains im Namen tragen.

Die Kette der berühmten Badeorte reicht von Boucan Canot im Norden über die Lagune von Hermitage bis nach Saint-Leu.

An sieben Rettungsstationen sichern ausgebildete Maîtres Nageurs Sauveteurs (MNS) den Badebetrieb – meist täglich von 10 bis 17.30 Uhr. Sind sie vor Ort, sind die Signalflaggen am Mast hochgezogen.

Diese Strände bilden das Herzstück des Meeresnaturschutzgebiets von La Réunion, das sich auf einer Länge von mehr als 40 Kilometern die Küste vom Cap Lahoussaye (ausgesprochen La U Es Ay) in Saint-Paul bis zur Roche aux Oiseaux in L’Étang-Salé erstreckt.

Das maritime Reservat schützt eine Lagune mit Korallenriffen und rund 3500 Arten. Seeschildkröten und Langnasendelfine sind hier im Indischen Ozean heimisch, und alljährlich von Juni bis Oktober ziehen die Buckelwale an der Westküste der Insel vorbei. 23 °C bis 29 °C sind, je nach Jahreszeit, die tropischen Fluten in der Lagune und im Ozean warm!

Das Meeresschutzgebiet hat, so sagen viele, mit seinem Fischreichtum die Haie angelockt, die auf dem kommerziell stark befischtem Indischen Ozean außerhalb des Schutzgebietes deutlich weniger Futter finden. Neben Hammerhaien sind auch Tiger- und Bullenhaie in den Gewässern von La Réunion anzutreffen. Sie werden am häufigsten mit den Haiangriffen in Verbindung gebracht.

Besonders Surfer sind betroffen. 2011, 2013 und zuletzt 2019 kam es zu tödlichen Begegnungen. Um die Sicherheit zu erhöhen, wurden Hai-Netze aus Stahl im Meeresgrund verankert und eine umfangreiche Aufklärung gestartet. Beliebte Badeplätze erhielten große, deutliche sichtbare Schilder, die seitdem Hinweise zu sicherem Badeverhalten geben und den Farbcode der Bade- und Hai-Flaggen erklären.

Boucan Canot

Zwischen Saint-Gilles und Saint-Paul findet ihr den Urlaubsort Boucan Canot, der für seine lebhafte Atmosphäre und sein Nachtleben inselweit berühmt ist. Die meisten Bars säumen die recht kurze, aber stets sehr gut besuchte Strandpromenade am wohl breitesten Strand der Westküste.

Einen Kilometer lang säumt er die Bucht. Wer mag, kann sich im markierten Schwimmbereich, wenn die grüne Flagge am Mast weht, unter der Aufsicht der rot-gelb gekleideten Lebensretter hier in die Brandung des Indischen Ozeans stürzen.

Bei Flut schwappt die Brandung auch über den dunklen Lavakranz der piscine naturelle und füllt den Naturpool im Fels mit frischem Meerwasser. Eine Leine trennt im Becken die Plansch- und Schwimmbereiche. Auch hier sind stets zwei Lebensretter anwesend.

In den Wasserpfützen des Lavagürtels um den Naturpool, hier und da verstärkt mit Beton, könnt ihr allerlei Meerestiere beobachten: junge Fische, gestreift oder gepunktet, große schwarze Seeigel und sogenannte cabot-sauteurs, schwarze Fischlein, die sich an Land ebenso wohlfühlen wie im Wasser – und quicklebendig über die Felsen hüpfen, bis eine Welle sie erwischt und sie heimholt in den Ozean.

Saint-Gilles-les-Bains

Plage des Roches Noires

Direkt am Nordufer der Hafenausfahrt von Saint-Gilles-les-Bains beginnt der dreieckige Strandbereich der schwarzen Felsen, die als Namensgeber den Strand gen Norden begrenzen. Rund 800 Meter breit ist der Strand, der recht steil ins Meer abfällt und mit Hai-Netzen geschützt ist.

Auch hier sind Lebensretter vor Ort und beobachten den Badebetrieb. Direkt am Strand findet ihr eine einfache, sehr beliebte Strandkneipe, die zum Apéro Musik auflegt und den Strand beschallt, bis die Sonne im Meer versunken ist.

Weitere beliebte Sunset-Treffs findet ihr an der kleinen Strandpromenade der Roches Noires, wo man sich auf den loungigen Sesseln von La Plage zum Sundowner trifft – oder in einem der Cafés ringsum.

Ermitage-les-Bains

Plage de l’Hermitage

Rund drei Kilometer lang ist der helle Sandstrand von Ermitage-les-Bains. Hai-Netze sind hier nicht nötig: Das Korallenriff der Lagune schützt nicht nur vor den Haien, sondern auch vor allzu starker Brandung.

Palmen säumen das Sandband, das unterteilt ist in mehrere Strandabschnitte, jeweils bestückt mit angesagten Strandbars und Beach-Clubs von einfach bis gediegen. Dank der Lagune ist die Plage de l’Hermitage ein sehr beliebtes Schnorchelrevier. Viele tropische Fische sind hier zu sehen.

La Saline-les-Bains

Plage de Luz

Die Plage de Luz, auch Plage de La Saline genannt, ist mit ihrem flachen Badebereich ideal geeignet für Kinder. Die Wassertiefe bleibt in der Regel unter zwei Metern, was für sicheres Schwimmen sorgt. Auch hier findet ihr einen Posten der Maîtres Nageurs Sauveteurs (MNS), die für die Sicherheit der Badegäste sorgen.

In der Nähe des MNS-Postens befindet sich die Handiplage „Les Dauphins“, die speziell für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ausgestattet ist. Zugangsgeräte wie Tiralo und spezielle Matten sorgen dafür, dass auch sie den Strand genießen können. Auch die sanitären Anlagen und Duschen sind barrierefrei gestaltet.

Zahlreiche Restaurants und Strandbars bieten eine einfache Lokalküche und erfrischende Getränke an. Hohe Filaos-Kiefern säumen den Strand und spenden Schatten. Wie an der Plage de l’Hermitage könnt ihr auch an der Plage de Luz herrlich schnorcheln, Kajak fahren oder Paddleboarden.

Plage du Trou d’Eau

Der Naturstrand des Trou d’Eau ist fest in der Hand der Einheimischen, die hier mit Mülltonnen und anderem Gerät die wenigen Parkplätze für alle jene Familienmitglieder reservieren, die noch erwartet werden. Der Strand selbst ist recht schmal und sehr stark durchsetzt mit allerlei Korallentreibgut – das macht es etwas schwer, im Schatten der Filaosbäumen noch einen Liegeplatz zu finden.

Plage de Grand-Bois

Zwischen Saint-Pierre und der Grande Anse findet ihr den kleinen Naturstrand Plage du Grand-Bois, wo ihr bei Ebbe am Nordende in einem Naturschwimmbecken baden könnt. Im Meer zu baden, ist hier untersagt. Ebenfalls am Nordende wird gerne gepicknickt – besonders am Wochenende kann es an dem sonst eher ruhigen Strand voll werden.

Saint-Leu

Etwa 35 Kilometer von der Inselhauptstadt Saint-Denis entfernt und damit fast in der Mitte der Westküste von La Réunion findet ihr Saint-Leu, das im 17. Jahrhundert als Hafen für den Zuckerexport gegründet wurde.

Plage de Saint-Leu

Im Badeort Saint-Leu gibt es zwei überwachte Badebereiche: die Plage du Centre und die Plage Citerne 46. Beide Strände verfügen über MNS-Posten (Maîtres Nageurs Sauveteurs), die für die Sicherheit der Badegäste sorgen.

Zum Apéro trifft man sich am Übergang zwischen Hafen und Badebereich in der Strandbar Le Zat, futtert Tapas, genießt das einheimische Dodo-Bier der Brasserie de Bourbon und blickt auf die Sonne, die langsam im Meer versinkt. Dann beginnen die bunten Lichter der Bar zu leuchten.

Plage de L’Étang-Salé

Sportlich und jugendlich ist das Publikum, das sich am grauschwarzen Lavastrand von L’Étang-Salé trifft, Beachvolleyball oder Strandtennis spielt, picknickt oder Musik hört.

Zum Baden gibt es zwei Bereiche: das offene Meer mit seiner Brandung, an dem Hai-Netze die Badenden schützen, oder, im Süden des rund zwei Kilometer langen Strandes, eine Lagune mit einer überraschend spürbaren Strömung. Im Palmengürtel zwischen Großparkplatz und Strand gibt es mehrere einfache Strandlokale.

Saint-Pierre

Petite Plage De Salahin

Nur wenig bekannt und kaum frequentiert ist dieser kleine Strand nördlich von Saint-Pierre.

Plage de Saint-Pierre

Umso mehr Trubel herrscht am einfachen Hauptstrand der Strand, der zum Sonnenuntergang ein beliebtes Ziel für einen Apéro am oder auf dem Strand ist. Der Strand von Saint-Pierre ist zudem der südlichste der Badeplätze von La Réunion an der Westküste, der noch durch das Korallenriff geschützt ist und eine Lagune besitzt.

Südküste

Au revoir Korallenriff, bienvenue les piscines naturelles: Die Südküste von La Réunion ist berühmt für ihre beeindruckenden Naturschwimmbecken. Ihr findet sie in malerischen Buchten, schwarz wie die Lava der Küste – oder versteckt, etwas die Hänge hinauf, unter den Wasserfällen von Flüssen.

La Grande Anse

Als einer der schönsten Badeplätze von La Réunion – und der Inselgruppe der Maskarenen – gilt diese malerische Bucht zwischen Saint-Pierre und Saint-Joseph, die sich mit ihrem Sandstrand rund einen Kilometer langen Sandstrand zwischen zwei Felskaps versteckt. Am Wochenende ist der Andrang enorm hoch; gefühlt die halbe Insel picknickt hier dann mit der Familie oder Freunden. Dann einen Parkplatz zu finden, ist Glückssache.

Hinter dem Sandstreifen lädt ein Strandpark mit ausgedehnten Rasenflächen und Grillplätzen, Bars und Restaurants zur Auszeit unter hohen Palmen, die sich in der sanften Brise wiegen, ein. Zum Service des Strandparks gehören auch mehrere Sanitärblöcke.

Baden indes könnt ihr aufgrund fehlender Hainetze und starker Strömungen nur in einem länglichen Natursteinbecken am Südrand des Strandes, in das die Wellen immer wieder frisches Wasser spülen.

Achtung: Der Einstieg in den Pool ist recht glatt und rutschig. Auch ist die Wassertiefe recht niedrig. Hier und da behindern Felsblöcke das Schwimmen. Doch für Kinder – und alle, die nur plantschen möchten – ist dieser Meerwasserpool einfach herrlich.

Manapany

Vom Aussichtspunkt an der Nationalstraße N 2, die in vielen Kurven und Kehren die Südküste umrundet, könnt ihr es sehen: das künstliche angelegte Naturschwimmbecken im Süden der Bucht von Manapany. Hier ist auch ein Gecko endemisch, den es nur in Manapany-les-Bains gibt.

Puits des Anglais

Bei Saint-Philippe findet ihr im quartier du Baril die historische Badestelle des Puits des Anglais. Der Puit wurde zwischen 1813 und 1822 unter der Aufsicht des Botanikers Joseph Hubert erbaut. Er diente ursprünglich dazu, Süßwasser von den Vulkanhängen zu sammeln, da die Südküste nur wenige Süßwasserquellen besitzt. Seinen Namen Puits des Anglais erklärt eine Legende. Diese besagt, dass während des Baus englische Besatzer einen Schatz im Brunnen hinterließen, was ihm einen mysteriösen Ruf verleiht.

Ganz in der Nähe des Puits gibt es die piscine du Baril, die von Meerwasser gespeist wird. Grillplätze und Kioske ergänzen den für Picknicks sehr beliebten Strandpark.

Langevin

Bassin de Langevin

In Langevin, wo ein Felskap den südlichsten Punkt der Île de la Réunion markiert und eine balance cannes das frisch geerntete Zuckerrohr wiegt, folgt eine kleine Straße der Rivière de Langevin hin zur Cascade de Langevin, besser bekannt als Cascade du Grand Galet. Parkt auf Höhe der Statue von Saint-Expédit und folgt dann dem Fußweg hin zu mehreren Badebecken am Fluss.

Cascade du Trou Noir

Noch unterhalb der Cascade du Grand Galet findet ihr an der Rivière Langevin die Cascade du Trou Noir. Parkt am besten in Grand Défriché, überquert die Passerelle und folgt dem Wegweiser zur Badestelle am Wasserfall.

Ostküste

Wunderschön sind auch die Badeplätze von La Réunion an der Ostküste: Hier könnt ihr nicht im Meer, sondern in Flüssen und unter Wasserfällen baden!

Saint-Benoît

Bassin Bleu

Eine Barriere aus dunklen Lavablöcken trennt die Ravine du Petit Saint-Pierre vom offenem Ozean und bildet das längliche Badebecken des Bassin Bleu, das ihr auch gut mit Lokalbussen erreichen könnt. Der Badebereich und der benachbarte Strandpark mit Rasenflächen zum Picknicken und zig Grillstellen ist am Wochenende so gut besucht, dass Parkplätze und Liegeflächen rar sind. Am Imbiss wird Karaoke gesunken, der Duft von Gegrilltem liegt in der Luft, Gelächter und Gespräche mischen sich mit Beatdrops und Mayola-Klängen, Indien und Afrika färben das Inselflair: Réunion, urtypisch und authentisch, turbulent und tropisch.

Îlet Coco

Flussaufwärts von Saint-Benoît umfließt die völlig mit Felsen verblockte Rivière des Marsouins die längliche Îlet Coco. Hoher Bambus, Brotfrucht- und Litchi-Bäume, die im Dezember ihre roten Früchte abwerfen, säumen seine Ufer – und gaben dem Restaurant Les Letchis seinen Namen, wo nach großen Regenfällen auch Rafting-Fahrten auf dem Fluss starten.
• 42, Ilet Danclas, 97470 Saint-Benoît, Tel. +262 02 62 50 39 77

Wasserfall-Baden

Ganz besondere Badeplätze von La Réunion bilden die Flüsse der Insel, die sich auf dem Weg vom Berg hinab zum Meer über eindrucksvolle Kaskaden stürzen und zu ihren Füßen Naturpools geschaffen haben, die zum erfrischenden Bad einladen – besonders eindrucksvoll nach der Regenzeit von Januar bis März.

Sainte-Suzanne

Sainte-Suzanne ist eine hervorragende Basis, um gleich mehrere Badepools von Wasserfällen zu erleben.

Le bassin Nicole / le bassin Bœuf / bassin Grondin

Gleich drei tolle Naturpools hat die Rivière Sainte-Suzanne oberhalb von Saint-Suzanne gebildet. Wanderwege verbinden die drei Kaskaden, an denen auch Canyoning möglich ist.

La Cascade Délices

Die Cascade Délices ist ein malerischer Wasserfall an der Petite Rivière Saint-Jean zwischen Sainte-Suzanne und Saint-André. Zum rund vier Meter hohen Wasserfall, der in einen klaren Naturpool stürzt, führt der gut ausgebaute Wanderweg Le Sentier des Délices.

La Cascade Niagara

Die Niagara-Fälle von La Réunion rauschen nach Regenfällen beeindruckend hoch und breit über den dunklen Fels. Nach langen Trockenzeiten bildet sie nur ein schlankes Rinnsal, und auch der Naturpool ist dann deutlich kleiner und von grünen Algen bevölkert.

Beim Abfluss des Naturpools könnt ihr im Frühjahr in schwindelnder Höhe an den Spitzen des Bambus kugelrunde Vogelnester entdecken, die in der Brise sich sanft wiegen – mit etwas Glück lässt sich dann hier die Fütterung des gefiederten Nachwuchses beobachten (Fernglas!).

Cirque de Salazie

La Voile de la Mariée

Zu den bekanntesten Wasserfällen von La Réunion gehört La Voile de la Mariée  in der Nähe von La Salazie im Cirque de Salazie. Der Legende nach hatte sich dort eine junge Frau namens Amanda Armand, gegen den Willen ihres Vaters verliebt.

Bei ihrem Fluchtversuch fiel sie über die Steilstufe. Ihr Schleier indes verfing sich an den Felsen – und gab so den Wasserfällen ihren Namen. Mehrere Naturpools sorgen hier für Erfrischung. Hin führen mehrere gut markierte Wanderwege.

Sonnenstrände

Bitte nicht ins Meer steigen: Diese Badeplätze von La Réunion bieten keine Hai-Netze oder Korallenriffe, die vor Hai-Attacken oder zu starker Strömung schützen. Hier zu baden, ist lebensgefährlich. Wunderschön indes sind auch hier die Sonnenuntergänge über dem Meer!

  • Saint Paul: Plage de Saint-Paul
  • Saint-Gilles: Plage du Grand Fond
  • Saint Gilles: Plage des Brisants
  • Trois-Bassins: Plage de la Souris Blanche, Plage de la Pointe
  • Vincendo: Plage de la Marine

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