Évian-les-Bains: Belle Époque am Lac Léman
Welch eine Lage: Vor Évian-les-Bains glitzern die Fluten des Genfer Sees. In seinem Rücken recken sich die Schneespitzen des Chablais in den Himmel: im Westen der Mont Billiat, im Osten der Dent d’Oche im Osten, dahinter die Cornettes de Bise – besonders im Winter, wenn Schnee die Gipfel bedeckt, eine atemberaubende Kulisse!
Der Name Évian birgt ein Geheimnis. Manche sagen, er stammt von den keltischen Wörtern ev, evua oder evoua ab, die alle Wasser bedeuten. Andere behaupten, er gehe auf den römischen Kaiser Flavius Claudius Jovianus zurück, der im Jahr 363 auf dem Weg nach Germanien im Jahre 363, am Genfer See eine Pause einlegte, abseits des normalen Weges, eben extra vian. Wie auch immer die Wahrheit aussieht, der Name Évian ist untrennbar mit dem Wasser verbunden – seit seiner Gründung.
Von Pfahldörfern zu Weltkonferenzen
So, wie auch andere Orte am Genfer See reicht die Geschichte von Évian-les bains bis in die Zeit der Pfahldörfer zurück. Seit 2011 gehören die prähistorischen Pfahlbauten rund um die Alpen, wie sie beispielsweise auch das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen am Bodensee ausstellt, zum Welterbe der UNESCO. So ähnlich müsst ihr euch auch die Keimzelle von Évian vorstellen, auch, wenn heute davon kaum noch Spuren erhalten sind.
Später siedelten sich die keltischen Allobroger an. Im Jahr 121 v. Chr. wurden sie von der römischen Armee unter Quintus Fabius Maximus besiegt und Évian in die römische Provinz Gallia Narbonensis integriert. Die Römer blieben bis zum Untergang des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert präsent … doch auch aus ihrer Zeit sind die Spuren rar.
Umso präsenter sind das Haus Savoyen und dessen wechselvolle Geschichte in Évian. Im 16. Jahrhundert wechselte die Herrschaft über die Stadt mehrmals zwischen den Savoyern und den Franzosen. 1591 erlebte Évian die bittersten Zeiten seiner Geschichte, als es von den Franzosen geplündert und in Brand gesteckt wurde.
Am 10. Februar wurde Évian eingeschlossen, am 19. März ergab sich die Stadt. Das Schloss war zerstört, die Mauern des Tores von Allinges niedergerissen. Erst 1728, nach langen Jahren der Besetzung durch die Franzosen und Piemonteser, gab es durch den Vertrag von London Frieden. Doch lange hielt er nicht. Im Spanischen Erbfolgekrieg (1742 – 1748) besetzten die Spanier die Stadt.
Nach ihrem Abzug blühte Évian auf. Und während ganz Frankreich unruhige Revolutionszeiten erlebte, stieg Évian zum mondänen Kurort auf. 1789 hat der Marquis de Lessert, ein französischer Adliger aus der Gegend, auf dem Grundstück eines gewissen Monsieur Cachat eine Mineralquelle entdeckt, deren Wasser heute in aller Welt bekannt ist. Der Marquis fand dieses besondere Wasser so leicht und gut verträglich, dass er es bald regelmäßig trank. Monsieur Cachat erkannte: Damit lässt sich Geld machen – und verkaufte das Wasser auch an die örtliche Bevölkerung.
Doch schon bald wollten seine Kunden das Wasser nicht nur trinken, sondern auch darin baden. 1806 eröffnete das erste Thermalbad. 20 Jahre später, 1826, eröffnete Monsieur Cachat die erste Abfüllanlage am Ort der Quelle. Am 20. November 1864 erhielt die Stadt amtlich den Namen Évian-les-Bains. Weltweit berühmt wurde das Wasser von Évian, als es 1878 auf der Pariser Weltausstellung ausgezeichnet wurde. Mit diesem Ritterschlag avancierte Évian zum Treffpunkt der Reichen und Schönen, die im luxuriösen Hôtel Royal logierten und sich in den eleganten Villen der Stadt vergnügten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor Évian seinen Glanz. Das Bäderwesen in Frankreich erlebte damals enorme Schwierigkeiten, ungeachtet dessen, dass die Sozialversicherung die Kosten für die Kuren übernahm. Auch gingen Frankreich mit Indochina, Tunesien, Marokko, Algerien, Schwarzafrika viele Kolonien in Übersee verloren – Évian verlor seine mondäne und reiche Klientel. Die Reichen der Welt lockten nun andere Reiseziele. Doch als Kulisse für Weltpolitik ist die Partnerstadt von Neckargemünd bis heute gefragt.
1938 fand hier die Évian-Konferenz statt, bei der über die Aufnahme jüdischer Flüchtlinge beraten wurde. 1962 wurde in Évian-les-Bains das Abkommen unterzeichnet, das den Algerienkrieg beendete. 2003 war Évian-les-Bains Gastgeber des G8-Gipfels, bei dem die Staats- und Regierungschefs der acht wichtigsten Industrieländer der Welt zusammenkamen.
Heute hat Évian-les-Bains rund 8.000 Einwohner, Tendenz steigend. Seit dem bilateralen Abkommen mit der Schweiz 2002 ist besonders die Zahl der Grenzpendler gestiegen, was dazu geführt hat, dass Évian-les-Bains zunehmend als Schlafstadt für Genf gesehen wird.
Um dies zu verhindern, hat Évian-les Bains seit der Jahrtausendwende rund 34 Millionen Euro in die Erneuerung des Stadtbildes investiert, hat die städtischen Grünanlagen verschönt, den Hafen ausgebaut, den Palais Lumière, ein ehemaliges Thermalbad, in ein Kultur- und Kongresszentrum verwandelt, den Marktplatz Place Charles-de-Gaulle mit einer großen Tiefgarage versehen und die Altstadt mit ihrem Quartier de la Touvière saniert.
Einer der wichtigsten Geldgeber für den Haushalt der Stadt Évian-les-Bains und Motor für die lokale Wirtschaft ist die Danone-Gruppe Sie ist die Eigentümerin der Société des Eaux Minérales d’Évian (SEAT) und betreibt mit dem Thermalbad, Golfplatz, Casino und dem Hôtel Evian Royal einige der wichtigsten touristischen Einrichtungen in der Stadt.
Évian-les-Bains: das ist sehenswert
Évian-les-Bains ist nicht nur für sein berühmtes Mineralwasser bekannt, sondern auch für seine beeindruckende Architektur – mit eleganten Gebäuden aus der Belle Époque und einer charmant nostalgischen Standseilbahn, die seit 1907 kostenlos den Uferhang hinauf- und hinabsaust.
Beginnt euren Besuch am Ufer des Genfer Sees. Schlendert auf der Promenade des Quai Baron de Blonay am See entlang, vorbei am Riesenrad von Évian-les-Bains, dem Jachthafen, dem Palais Lumière und dem Casino.
Danach geht es hinein ins Stadtzentrum. Holt euch bei der Touristeninformation euren kostenlosen Flyer zum historischen Rundgang mit 24 Stationen in Évian-les-Bains. Er führt euch hin zur Source Cachat, zur Buvette Cachat, zur Place Charles de Gaulle mit ihren hübschen bunten Fassaden und zum Hôtel de Ville in der Villa Lumière. Während der Arbeitszeiten der Stadtverwaltung könnt ihr das ganze Jahr über wochentags von 9 bis 11 Uhr und von 13.30 bis 17 Uhr im Erdgeschoss des Rathauses die Eingangshalle, den großen Salon und den goldenen Salon besichtigen.
Der Palais Lumière
Der Palais Lumière war ursprünglich ein Thermalbad. Es wurde 1902 vom Architekten Ernest Brunnarius erbaut und ist eines der schönsten Zeugnisse der Architektur der Kurstädte zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es liegt zum See hin am Quai Albert Besson in der Nähe des Rathauses, einst eine Villa der Brüder Lumière.
1996 wurde die Stadt Évian-les-Bains Eigentümerin des Gebäudes und beauftragte nach einem europaweiten Wettbewerb Michel Spitz und François Chatillon mit der nachhaltigen Umgestaltung der Anciens Thermes in ein Kultur- und und Kongresszentrum. Die beiden Architekten haben es geschafft, den Geist des ursprünglichen Gebäudes zu bewahren und gleichzeitig moderne Elemente zu integrieren.
Die Hauptfassade des Palais Lumière ist ein Meisterwerk der Architektur des frühen 20. Jahrhunderts. Die abwechselnd aus weißem Stein und strohgelben Fayencen bestehende Fassade ist einzigartig in der Thermalarchitektur am Genfer See. Die hohen Fenster und die prächtige Eingangshalle lassen erahnen, welche Pracht das Gebäude einst beherbergte.
Das zeigt sich beispielsweise in der Haupthalle, einst Treffpunkt der Hautevolée. Ihre historischen Glasfenster lassen das Licht hineinfluten und über vier allegorische Eck-Statuen der Quellen von Évian-les-Bains tanzen, die der Bildhauer Louis-Charles Beylard einst für das Kurbad schuf. Noch mehr Licht holt die 8,5 Meter hohe und 8.5 Meter breite Kuppel des Palais hinein. Die Gemälde rechts und links des Eingangs zeigen Nymphes à la Source (Nymphen an der Quelle) und Nymphes au bord de l’eau (Nymphen am Rand des Wassers). Sie sind ein Werk von Jean D. Benderly, einem Schüler von Puvis de Chavanne.
Drinnen birgt der Palais Lumière neben 700 Quadratmeter Ausstellungsfläche auf zwei Etagen für Kunst noch die Mediathek C.F. Ramuz, die das historische Archiv zur Geschichte von Évian-les-Bains ergänzt.
2.200 Quadratmeter nimmt das Kongresszentrum des Palais Lumière mit seinem Auditorium und Seminarräumen ein. Bei der Beleuchtung dominiert natürliches Licht. Gekühlt wird mit Seewasser, das Pumpen ins Gebäude holen. Für die Umweltfreundlichkeit des Umbaus gab es inzwischen das HQ.E Haute Qualité Environnementale-Siegel.
Villa Lumière (Rathaus)
Nicht nur mit dem ehemaligen Thermalbad, sondern auch mit dem heutigen Rathaus ist der Name der Familie Lumière verbunden, die mit der Erfindung des Kinematographen Filmgeschichte schrieb. 1896 erwarb Antoine Lumière, ein wohlhabender Fotograf aus Lyon, die Villa am Ufer des Genfer Sees und ließ sie nach seinen Wünschen im Stil der französischen Klassik, beeinflusst von der Renaissance, zum Sommersitz der Familie Lumière umbauen und erweitern.
Der Haupteingang im Osten ist eine Kopie des Rathauseinganges der Stadt Lyon. Er zeigt zwei Karyatiden von Puget. Die Sonne, die diese in einem Medaillon halten, stellt eine Verbindung zu dem Familiennamen Lumière (Licht) her. In der Eingangshalle befindet sich eine Treppe zum 1. Stock, die beim Umbau zum Rathaus verlegt wurde. Der monumentale Löwe, der das Treppengeländer stützt, ist ein Hinweis auf die Stadt Lyon, dem ursprünglichen Wohnsitz der Familie Lumière (frz. lion = Löwe).
Die Söhne von Antoine Lumière, Auguste und Louis, erfanden mit dem Kinematographen die erste Filmkamera der Welt. Bis 1910 diente die Villa Lumière als Treffpunkt der Familie Lumière. Die Brüder Auguste und Louis, ihre Familien und Freunde verbrachten hier viele glückliche Sommertage.
Da die Villa nicht genug Platz für alle Familienmitglieder und Gäste bot, wurden zusätzliche Gebäude in der Nähe angemietet. Nach dem Tod von Antoine Lumière im Jahr 1910 wurde die Villa an seine Tochter France Winckler geb. Lumière vererbt. Die Familie Lumière besuchte Évian-les-Bains auch weiterhin, bis die Villa 1925 an Rodolfo Bartholoméo Taurel verkauft wurde. 1927 erwarb die Stadt Évian-les-Bains die Villa Lumière und machte sie zum Rathaus. Ihr prächtiger Salon im ersten Stock dient heute als Trauzimmer.
Das mittelalterliche Hospiz
In der Rue Nationale, der Hauptstraße von Évian-les-Bains, ist das mittelalterliche Hospiz, das die Stadtväter im 14. Jahrhundert gegründet hatten – jedoch nicht, um Kranke zu pflegen.
Im Mittelalter waren Europas Straßen in einem schlechten Zustand. Die meisten Menschen konnten sich keine Pferde leisten und mussten zu Fuß reisen. Menschen jeden Alters und jeder Verfassung zogen damals zu Fuß durchs Land: Priester und Pilger, Arme und Alte, Kaufleute und Soldaten, Männer, Frauen und Kinder, fahrendes Volk und viele andere mehr. Um die öffentliche Ordnung zu gewährleisten, wurden entlang der Hauptachsen der Reisenden von Kirche, Stadt oder Wohltätern Hospize gegründet, die Unterkunft und Verpflegung boten.
In Évian ermöglichte das Testament der Witwe Pernette Grenat aus dem Jahr 1355 die Gründung eines solchen Hospizes, die der Stadt ihr Haus und ihren Besitz vermachte. Es war so gut besucht, dass im 17. Jahrhundert die Handwerksgesellenvereinigung Compagnons Bourguignons das Gebäude erstmals renovierte, ehe 1865 angesichts der Verlegung des Hospizes und der Neunutzung als Rathaus der berühmte Architekt Viollet-le-Duc das Gebäude umfangreich sanierte. Die gotischen Bögen im Erdgeschoss und die historischen Fenstergewände aus dem 15. Jahrhundert im ersten Stock blieben dabei erhalten. Bis Anfang des 20. Jahrhundert befand sich in diesem Gebäude die Stadtverwaltung.
Das Kurbad-Erbe
An der Rue des Source findet ihr die Source Cachat, die berühmteste Quelle von Évian-les-Bains. Sie entspringt in einem Art-Nouveau-Gebäude, dessen Fassade zum Wahrzeichen wurde. Drinnen findet ihr heute einen Évian-Shop, der anbietet, gegen einen Aufpreis eine Évian-Flasche mit eurem Namen zu personalisieren. Ganz und gar kostenlos könnt ihr hier direkt an der Quelle eure Trinkflasche auffüllen und das frische Evian-Wasser genießen.
Früher trank man das berühmte Wasser in der Buvette Cachat. Die Jugendstil-Trinkhalle wurde im Jahr 1905 an der Stelle des einstigen Thermalbads von 1826 in der Rue Nationale errichtet. Ihr Architekt Jean-Albert Hébrard, der auch das Hôtel Royal und das Casino von Évian-les-Bains entworfen hat, schuf mit der Trinkhalle Cachat einen „Wassertempel“ mit hohen halbkreisförmigen Fenstern, einem imposanten Dachstuhl aus Holz und einer Kuppel aus glasierten Ziegeln, die Pflanzenmotiven durchbrechen.
Im Zentrum der Trinkhalle stand einst ein Brunnen aus dem weißen Stein von Poitiers „Apotheose der Quelle Cachat“ , den eine Statue schmückt, die vier Amoretten trugen. Die heutige Statue ist eine Kopie. Um dieses Juwel der Bäderarchitektur der Belle Époque zu sanieren, sammelt die Fondation du Patrimoine noch bis Ende 2024 Spenden.
In neuem Glanz erstrahlt heute wieder das Spielkasino von Évian-les-Bains, das im Jahr 1912 anstelle des im Jahr zuvor zerstörten Schlosses der Barone von Blonay errichtet wurde – und wieder mit einer großen, zentralen Halle samt imposanter Kuppel, zu der sich alle Nebenräume öffnen: Konzert-, Spiel- und Lesesäle sowie ein Restaurant.
Eine der beiden seitlichen Treppen, die heute nicht mehr existieren, führte zu großen überdachten Terrassen mit Blick auf den Genfer See. 2021 beauftragte Évian Resort als Hausherrin das Pariser Büro AAPP Philippe Prost damit, die Seele des historischen Gebäudes wiederherzustellen und gleichzeitig das Innere mit einer völlig neu gestalteten Dekoration zu modernisieren. So entstanden bis 2023 neue Räume, die wie das Restaurant auch für Nicht-Spieler zugänglich ist.
Die Wassergärten von Pré-Curieux
Mit einem solarbetriebenen Katamaran, der von der Anlegestelle unterhalb des Rathauses abfährt, könnt ihr die Wassergärten von Pré Curieux im Westen von Évian-les-Bains erreichen. Auf 3,5 Hektar inszeniert der Park seit 1995 direkt am Genfer See die faszinierende Fauna und Flora von Feuchtgebieten in zahlreichen Ökosystemen.
Von einem Bach fließt das Wasser in einen Karpfenteich mit Seerosen und anderen Wasserpflanzen und weiter in eine Feuchtwiese, ein Sumpfgebiet, hüpft über einen Wasserfall und mündet schließlich in den Genfer See. In all diesen Lebensräumen wimmelt es von Amphibien und Wasserinsekten. Was dort genau kreucht und fleucht, verrät das Infozentrum des Parks, der im Jahr 2005 als jardin remarquable ausgezeichnet wurde.
Le Funiculaire – die Bergbahn von Evian
Ein charmantes Relikt der Belle Époque ist auch die Bergbahn von Évian-les-Bains, liebevoll von den Einheimischen auch „kleine Metro“ genannt. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1907 transportiert sie Kurgäste von den luxuriösen Hotels oberhalb von Évian-les Bains zu den berühmten Quellen und dem Thermalbad, damals im Palais Lumière.
Einsteigen an der 750 Meter langen Strecken mit 140 Metern Tunnel könnt ihr an sechs Stationen. Die Fahrt beginnt an der Rue du Port, hinter dem Palais Lumière, mit Zwischenstopps an den Stationen Source Cachat, Mateirons und Hôtel Royal.
Insgesamt 60 Passagiere kann die Bahn in ihren beiden Waggons aus Holz und Stahl aufnehmen. Hergestellt wurde die Anlage vom Stahlwerk Louis de Roll in Bern. Auch die Pläne dazu stammen aus der Schweiz: vom einem Ingenieur namens Koller aus Lausanne. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wurde der Betrieb 1969 eingestellt. Doch dank der Bemühungen des Bürgermeisters Marc Francina wurde die Bergbahn restauriert und 2002 wiedereröffnet.
Heute steht die Bahn unter Denkmalschutz und begeistert Besucher mit ihrem nostalgischen Flair. Die Fahrt ist kostenlos, alle 20 Minuten beginnt eine neue Fahrt.
Évian-les-Bains: meine Reisetipps
Hinkommen
Von Paris aus verkehrt der TGV Lyria bis Bellegarde-Sur-Valserine Gare, Anschluss dort mit TER-Regionalzügen (kostenlose Fahrradmitnahme!) bis Évian-les-Bains.
In Évian-les-Bains beginnt die Radwanderroute ViaRhôna vom Genfer See zum Mittelmeer. Hier gibt es mehr Infos zur Strecke.
Erleben
Törn auf der Barke La Savoie
Am Ufer Genfer See ist die Barke La Savoie vertäut. Sie ist die originalgetreue, 1997-2000 erbaute Replik einer 35 Meter langen Barke mit lateinischen Segeln, die 1896 in der Nähe von Genf hergestellt und für den Transport von Stein, Holz und anderen Materialien auf dem Genfer See eingesetzt worden war. Heute könnt ihr euch von April bis September von Freiwilligen am französischen Ufer des Sees zwischen Yvoire und Meillerie über den See schippern lassen.
• 1, place du Port de Commerce, 74500 Évian-les-Bains, https://barquelasavoie.com
Überfahrt nach Lausanne
Hinüber nach Lausanne, auf der Schweizer Seite des Sees bringt euch eine schnelle, 35-minütige Überfahrt mit der Linie 1 der DGN Compagnie Générale de Navigation sur le Lac Léman. Bummelt am Seeufer entlang, genießt den Blick über den See auf Évian-les-Bains und seine Alpenkulisse – und lauft dann zur Kathedrale hinauf. Genießt dort von der Anhöhe die Ausblicke auf den See.
Auf dem Weg zurück zum Anleger solltet ihr euch Zeit nehmen, um das Altstadtviertel La Cité mit seiner Place de la Palud, den Escaliers du Marché und den Aussichtspunkt Pont Bessières zu entdecken. Wer mehr Zeit hat, sollte auch das Flon-Viertel, Ouchy und den Besuch des Olympischen Museums in Lausanne einplanen.
Weitere Fährverbindungen bestehen von Lausanne nach Thonon-les-Bains sowie von Nyon nach Yvoire.
• Fährterminal: Avenue Jean Léger, 74500 Évian-les-Bains Tel. Schweiz: +41 848 81 18 48, www.cgn.ch
Wandern
Der See auf der einen Seite, die Berge auf der anderen! Das Magische an Évian-les-Bains ist, dass ihr in wenigen Minuten mitten in der Natur sein könnt – beispielsweise am Pic des Mémises und Col de Pertuis, wo ihr eine der schönsten Aussichten auf den Genfer See genießen könnt. Der Ausgangspunkt der Wanderung befindet sich auf dem Parkplatz des Col de Creusaz, weniger als 15 Autominuten vom Stadtzentrum von Évian-les-Bains entfernt.
Folgt dort der Route Le Tour du Mont César par l’Échelle, die einer der drei Etappen der Tour des Mémises entspricht. Die Aussicht auf die Berge während der gesamten Wanderung ist atemberaubend, ganz zu schweigen von der einzigartigen Aussicht auf den Genfer See, wenn ihr oben ankommt. Die Wanderung ist recht einfach. Eine Herausforderung bildet einzig die zwölf Meter hohen Leiter – da solltet ihr keine Höhenangst haben.
Wellness
Genießt auch einmal die wohltuende Wirkung des Wassers in den Thermen von Évian-les-Bains – bei medizinischen Kuren oder im Wellnessbereich der Thermen.
• Place de la Libération, 74500 Évian-les-Bains, Tel. 04 50 75 02 30, https://lesthermesevian.com
Baden
3,5 Hektar groß ist das Wassersportzentrum von Évian-les-Bains, das am Seeufer neben einem Schwimm- und Planschbecken auch ein Volleyball-Feld und den Fitnessbereich Studio BaseCamp umfasst, das Sportkurse im Freien anbietet.
• Avenue Général Dupas, 74500 Évian-les-Bains
La Coupe des Alpes
Seit 1989 führt die Oldtimer-Rallye Coupe des Alpes vom Genfer See bis nach Cannes. Die Oldtimer starten alljährlich Mitte Juni in Évian-les-Bains mit einem großen Teilnehmerfeld, zu dem auch Fahrzeuge aus Belgien, Spanien, Italien, Großbritannien und Deutschland gehören.
La Grange au Lac
La Grange au Lac gehört zu den schönsten Konzerthallen der Welt und ist alljährlich Bühne für das renommierte Klassikfestival Musicales d’Évian. Sie entstand auf Initiative von zwei Freunden: Antoine Riboud, dem damaligen Präsidenten von BSN (später Danone), und dem berühmten Cellisten Mstislav Rostropovich.
Die 1993 eröffnete Konzerthalle besteht hauptsächlich aus Zedern- und Kiefernholz, was ihr eine einzigartige Akustik verleiht. In seinen Plänen verband ihr Architekt Patrick Bouchain Stilelemente einer savoyischen Scheune mit denen einer russischen Datscha.
• 37, avenue des Mélèzes, 74500 Neuvecelle, Tel. 04 50 26 94 48, https://lagrangeaulac.com
Weihnachtsdorf
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit erobern die Flotin und Flottines die Innenstadt von Évian-les-Bains mit lustigen Figuren aus Treibholz, Lichtprojektionen, Animationen und Aufführungen.
Schlemmen und genießen
Le Muratore
Savoyarder Küche und frische Fischküche aus dem See, serviert in einem charmanten Bistrot im Herzen der Fußgängerzone. Bib Gourmand von Michelin.
• 8-2, place du Docteur Jean Bernex, 74500 Évian-les-Bains, Tel. 04 50 92 82 49, www.muratore-restaurant-evian.com
Au Jardin d’Éden
Küchenchef Luc Bechet war u.a. 15 Jahre lang im Pariser Sternelokal Le Grand Vefour tätig, ehe er in Évian-les-Bains sein eigenes Restaurant eröffnet hat – eine gemütlicher, gehobener Tisch, geprägt von der Liebe zu lokalen Produkten und den Jahreszeiten.
• 1 , avenue Général Dupas, 74500 Évian-les-Bains, Tel. 04 50 38 62 26, www.jardin-eden-evian.com
Le Chalet du Golf
Der Golfplatz der Stadt hat sein Clubrestaurant auch für Nicht-Mitglieder geöffnet und lädt zum Schlemmen auf der Sommerterrasse im Grünen. Die Karte bietet neben kleinen, schnellen Gerichten auch aufwendigere Speisen für alle, die genussvoll schlemmen möchten.
• Route du Golf, 74500 Évian-les-Bains, Tel. 04 50 75 56 34, https://golf-club.evianresort.com/fr/le-golf/le-chalet
Hier könnt ihr schlafen
Hôtel Les Cygnes
36 komfortable wie nostalgische Zimmer, vier 36 Quadrameter große Fewo und ein Schlemmerrestaurant mit Terrasse am Wasser gehören zu diesem charmant plüschigen Familienhotel in einem 1926 erbauten alten Herrenhaus am Ufer des Genfer Sees.
• 8, avenue de Grande Rive, 74500 Évian-les-Bains, Tel. 04 50 75 01 01, www.hotellescygnes.com
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Life is a Beach: Évian
2015 verbrachte der britische Fotograf Martin Paar seinen Sommer in Évian-les-Bains – und hielt in farbenfrohen Aufnahmen liebevoll den Alltag der Kurstadt am Ufer des Genfer Sees fest. Seine Fotoserie Life ist a Beach! war vom Oktober 2015 bis zum 10. Januar 2016 im Palais Lumière in Évian-les-Bains zu sehen. Bereits 2013 hatte er unter dem gleichen Titel seine Sammlung der Strände der Welt als Buch herausgebracht.
Der Ausstellungskatalog setzt sich daher aus zwei Teilen zusammen. Der erste Teil konzentriert sich auf die Bilder, die Martin im Kurort Évian-les-Bainsaufgenommen hat, der zweite Teil basiert auf den Bildern, die bereits im Projekt Life’s a Beach enthalten sind.
• www.martinparr.com/books/#gallery/8__780551877/1716
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