Filmplakat auf einer Hauswand von Villerville bei Le Havre Foto: Hilke Maunder

Frankreich im Film

Frankreich im Film: Wenn die Abende länger werden, gibt es kaum etwas Gemütlicheres, als auf dem Sofa oder im Sessel einen schönen Film zu schauen. Voilà ein paar Vorschläge für gute Unterhaltung à la française.

Frankreich im Film: Lieblingstitel

Meine schrecklich verwöhnte Familie*

Mit Glück auf Umwegen landete Nicolas Cuche vor gut zehn Jahren einen Kassenknüller. Mit „Meine schrecklich verwöhnte Familie“ gelang ihm erneut eine typisch französische Sommerkomödie – leicht, voller Flair und einer charmant verpackten Portion Lebensweisheit. Mit dabei ist Gérard Jugnot, der als Clément Mathieau in „Die Kinder des Monsieur Mathieu“  2003 die Herzen der Franzosen erobert hatte.

In der Kinokomödie  „Meine schrecklich verwöhnte Familie“, die Anfang Oktober als DVD und Blu-Ray erschienen ist, mimt er den französischen Millionär Francis Bartek, der seinen verzogenen und mittlerweile erwachsenen Kindern eine Lektion fürs Leben erteilen möchte.

Damit sie endlich lernen, auf eigenen Beinen zu stehen und von seinem Geld leben, gibt er vor, pleite zu sein und ins Gefängnis gehen zu müssen. Seine drei Sprösslinge Philippe (Artus, „Büro der Legenden“), Stella (Camille Lou von „Der Basar des Schicksals“) und Alexandre (Louka Meliava, „Die Schöne und das Biest“) sind nun für das Wohl der Familie verantwortlich und müssen das erste Mal in ihrem Leben selbst Verantwortung übernehmen und für ihr Auskommen erstmals richtig arbeiten.

Bon Voyage – ein Franzose in Korea*

Bon Voyage_ein Franzose in KoreaMit Verstehen Sie die Béliers* hatte Regisseur Éric Lartigau die Kultkomödie des Jahres 2015 gedreht und Louanne zum Star gemacht. Umso mehr freute ich mich auf sein neuestes Werk, das zunächst ähnlich unterhaltend klang.

Chefkoch Stéphane (Alain Chabat) ist geschieden, hat zwei erwachsene Söhne und ist gelangweilt vom Leben. Über Instagram lernt er die Koreanerin Soo (Doona Bae) kennen. Ein reger Austausch übers Netz beginnt.

Jede Nachricht beflügelt den Franzosen in den besten Jahren. Noch einmal wieder das Leben und die Liebe spüren… Diese Sehnsucht wird so groß, das er aus einem Impuls heraus nach Seoul fliegt. Und sich dort auf die Suche nach Soo macht.

Sie endet so, wie ich den Film empfunden habe: mit einer Enttäuschung. Slapstickhafte Culture-Clash-Szenen dominieren die Einstellungen, die in Korea gedreht wurden. Slapstick statt Lachen und Humor mit Tiefe.

Schade. Oder einfach nur genug für einen lustigen Abend mit gutem Wein, bei dem der Film ein nettes Beiprogramm ist. Wer mag, kann den Film hier* online bestellen.

Apaches*

Apaches

Im Sommer 2013 lief in Frankreich ein Film in den Kinos, der für mich der schönste Streifen des Sommers ist: (Les) Apaches*, das Spielfilmdebüt von Thierry de Peretti. Gedreht hat ihn der 43-Jährige in seiner Heimat, Korsika. Peretti wurde am 19. November 1970 in Ajaccio geboren. Als 17-Jähriger war er nach Paris gegangen, um dort zunächst als Schauspieler in Komödie Erfolge zu feiern,

Wahrer Hintergrund

Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit, die im Jahr 2006 während des Sommers in Porto Vecchio geschah. Dort war ein junger Mann von seinen drei Freunden erschossen und im Wald vergraben worden. Warum? Sie hatten Angst, von ihm bei der Polizei denunziert zu werden. Denn nur wenige Tage zuvor waren sie als Quartett bei einem reichen Festlandsfranzosen ins Haus eingestiegen.

Und so beginnt auch Thierry de Peretti seine Geschichte, in der Aziz El Haddachi, dessen Eltern in der Villa als Hausangestellte arbeiten und einen Schlüssel dazu haben, seine Freunde François-Joseph Culioli, Joseph Ebard und Hamza Meziani für eine Nacht in das Luxusdomizil einlädt.

Sie tauchen im Pool, betrinken sich, klauen: DVDs, CDs, eine Stereoanlage, Waffen und wertvolle Sammlerstücke.

Als die Besitzerin es merkt, zeigt sie die Straftat nicht bei der örtlichen Polizei an, sondern beklagt sich bei einem kleinen korsischen Patron, den sie seit langem kennt. Immer enger zieht sich dann der Kreis um die Jungen, bis einer die Schrotflinte ergreift. Hier* gibt es den Film!

Das Haus auf Korsika*

Mit wenig Geld und Aufwand hat Pierre Duculot 2011 einen meiner Lieblingsfilme gedreht, die Geschichte eines Ausbruchs, Sich-Finden, die Rückkehr zu den Wurzeln. Und eine Geschichte des Mutes. Ausgelöst durch die Erbschaft eines Hauses, das Christina erbt.

Die Hauptfigur, fast 30, lebt seit zehn Jahren mit ihrem Freund zusammen, jobbt in der Pizzeria ihres Schwiegervaters, überlebt im belgischen Charleroi. Ein eigenes Leben nach ihren Vorstellungen? Das ist ein Luxus, den sie sich nicht leisten kann. Und mit der Erbschaft doch wagt.

Sie macht auf den Weg in den Süden. Und verliebt sich – in die geerbte Bruchbude, die Insel, einen neuen Mann. Wer mag, kann den Film hier* online bestellen.

Weitergucken

Film aus Frankreich: Einige Kinofilme und Regisseur haben mir so gut gefallen, dass ich ihnen eigene Beiträge gewidmet habe.

Offenlegung

Sämtliche Titel für die Filmtipps à la française stellten mir die Agenturen oder Verlage kostenfrei für die Rezension zur Verfügung. Merci!

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6 Kommentare

  1. Liebe Hilke,
    ich bin zufällig auf diesen Block gestossen und er tröstet mich enorm darüber hinweg, dass ich in diesem Jahr, aus gegebenen Anlaß, nicht meine Ferien in Frankreich verbringen kann. Ein ganz herzliches „Danke Schön“ an Dich für diesen Blog.
    Karin Vetten

  2. Halo Hilke,
    Das Buch von der Renault 4 werd ich mir bestellen, da ich in Frankreich oft mit so einer Einkaufen ging, meinem Vater war er viel zu langsam, meine Mutter fuhr nur Automatik, aber ich mochte die Kleine einfach, der Platz, der Komfort à la française passte mir immer sehr gut, die paar Macken, die sie hatte, hab ich ihr via eine kleine Garage 4 km entfernt ausgetrieben, zu einem unvorstellbaren kleinen Preis……C’était le bon temps…………….Danke fuer Deine immer tollen Beitraege, beste Gruesse aus der Schweiz, Rainer:-)

    1. Hallo Reiner, ja, das klingt nach schönen Zeiten und Erinnerungen. Dann wünsche ich Dir viel Spaß beim Lesen – und sende herzliche Grüße in die Schweiz! Bises, Hilke

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