
Europa im Jahre 1950: Im aufkommenden Massentourismus der Nachkriegsjahre zieht es auch die Franzosen an die Sonnenstrände Spaniens.
Um die Touristenflucht einzudämmen, beschließen Staatspräsident Charles de Gaulle und sein Premier Georges Pompidou den exemplarischen Bau von fünf Ferienstädtchen an der Küste des Languedoc-Roussillon.
1962 begannen die ersten Planungen. Im Folgejahr wurden die renommiertesten Architekten des Landes für die Prestigeprojekte verpflichtet.
Für den Ausbau von Leucate und Le Bacarès engagiert Frankreich Georges Candillis.
Für Gruissan gewann man Raymond Gleize und Edouard Hartané. Den südlichsten neuen Badeort namens Saint-Cyprien Plage entwarf Henri Castella. Jean Le Coutour zeichnete für Cap d’Agde verantwortlich.
Der damals 40-jährige Jean Balladur erhielt den Auftrag für das Pilotprojekt: La Grande Motte. Das Gebiet, das von der Pariser Zentralregierung zur Umsetzung des Prestigevorhabens angekauft wurde, lag in einer weiten Bucht am Rande der L’Espiguette.
Salzverkrustete Erde, sumpfige Gewässern, wenig Vegetation, endlose Dünen und lange Sandstrände präg(t)en die amphibischen Landschaft.
Mit La Grande Motte schuf der Freund von Jean-Paul Sartre für die Freizeitgesellschaft eine Stadt aus der Retorte. Sie ist funktionell – und architektonisch so überraschend, dass Balladurs Bauten bis heute die Wahrzeichen des Floride Française sind.
Inspiriert von den Tempeln in Teotihuacan in Mexiko, ließ Balladur die zentralen Bauwerke des Badeortes in Form von Pyramiden anlegen – mal aufrecht, mal umgedreht, aber immer terrassenförmig.
Später koordinierte Balladur den Bau von Port Camargue Mit rund 5.000 Liegeplätzen gehört er zu den größten Jachthäfen Europas. Er ist der modernste Stadtteil von Le-Grau-du-Roi, das entlang des Hauptkanal Nostalgiker bedient.
Am Kai sind Sardinenkutter vertäut. Fischlokale servieren fangfrische Meeresfrüchte als Fruits de Mer. Ein kleiner Leuchtturm spiegelt sich in den Fluten. Möwen gellen. Ferien in La Floride française!
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