Frankreichs Kulturjahr 2025: Der Stravinsky-Brunnen oder Automatenbrunnen aus dem Jahr 1983 ist ein Gemeinschaftswerk von Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle.
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Frankreichs Kulturjahr 2025: Höhepunkte

Frankreichs Kulturjahr 2025 gleicht einem bunten Kaleidoskop an kulturellen Ereignissen. Von der Wiedereröffnung berühmter Pariser Museen bis hin zu aufregenden Ausstellungen in kleineren Städten – dieses Jahr bietet für jeden Geschmack etwas. Voilà die Highlights.

Frankreichs Kulturjahr 2025: die Neueröffnungen

Paris

Palais de la Découverte

Am 6. Juni 2025 öffnet der Palais de la Découverte nach mehrjähriger Modernisierung mit einem Festival und einer Sonderausstellung zum Thema künstliche Intelligenz seine Pforten für Besucher. Die Eröffnung der Dauerausstellungen, des Planetariums und einiger Labore sollen im Laufe des Jahres 2026 folgen.

Bei den Renovierungsarbeiten, die im Jahr 2020 begannen und Teil einer größeren Sanierung des Grand Palais-Komplexes sind, wurden sämliche Ausstellungsräume technisch und pädagogisch modernisiert und neu gestaltet. Das Gesamtbudget für die Renovierung belief sich auf 393 Millionen Euro. 44 Millionen Euro waren allein für die Neugestaltung des Museums vorgesehen.

Im Palais de la Découverte laden fünf neue Wissenschaftslabore zum Experimentieren ein und vermitteln spielerisch die Grundlagen der Computerwissenschaften, Biologie und anderer Disziplinen. Thematische „Kuriositäteninseln“ präsentieren aktuelle Forschungsthemen auf anschauliche Weise. Große Themenräume wie der Weltraumbereich und der Elektrizitätsraum wurden modernisiert und bieten ein noch intensiveres Erlebnis.

Speziell für Kinder von 2 bis 10 Jahren wurde der 620 Quadratmeter große Palais des Enfants konzipiert. Seine Auftakt-Ausstellung Transparence lädt kleine Besucher ein, die Welt der Sinne zu entdecken und mit interaktiven Geräten und Kunstwerken zu spielen.
• www.palais-decouverte.fr

Grand Palais

Auch der Grand Palais erstrahlt nach einer umfassenden Renovierung in neuem Glanz. Die Arbeiten, die im März 2021 begannen, gelten als größte Sanierung in der Geschichte des Gebäudes. Ursprünglich für die Olympischen Spiele 2024 geplant, konnte das Hauptschiff des Grand Palais bereits im Juli 2024 für die Fecht- und Taekwondo-Wettkämpfe genutzt werden. Im Frühjahr 2025 wird das Grand Palais nun vollständig wiedereröffnet und steht damit wieder für Messen, Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen wie die Modeschauen von Chanel zur Verfügung.

Die berühmte Eisbahn des Grand Palais ist schon vor der offiziellen Eröffnung des Gebäudes wieder in Betrieb und zwar vom  14. Dezember 2024 bis zum 8. Januar 2025. Die rund 3.000 Quadrameter große Schlittschuhfläche gilt als größte Indoor-Eisbahn der Welt.

Die 446 Millionen Euro teure Renovierung umfasste eine Vielzahl von Maßnahmen. So wurde die historische Glas-Stahl-Konstruktion restauriert, die Bodendämmung verbessert und die Infrastruktur modernisiert, um eine ganzjährige Nutzung zu ermöglichen. Das Architekturbüro Chatillon Architectes zeichnete verantwortlich für die Planung und Umsetzung dieser umfangreichen Arbeiten.

Während der Renovierungsarbeiten diente das temporäre Grand Palais Ephémère auf dem Champ-de-Mars als Ersatzveranstaltungsort. Dieses Gebäude wird voraussichtlich im April 2025 abgebaut. Mit der Wiedereröffnung des Grand Palais kehrt eine der bedeutendsten Kulturstätten Frankreichs zurück auf die internationale Bühne. Das Gebäude, das 1900 für die Weltausstellung errichtet wurde, ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol für die französische Kultur und Geschichte.
 www.grandpalais.fr

Fondation Cartier pour l’art contemporain

Die Fondation Cartier in Paris wird voraussichtlich Ende 2025 an ihrem neuen Standort an der Place du Palais-Royal eröffnet. Den Umbau des ehemaligen Louvre des Antiquaires leitet Jean Nouvel, der bereits das Gebäude der Stiftung am Boulevard Raspail im Jahr 1994 entworfen hatte. Die Ausstellungsfläche wird erheblich vergrößert, von 8.500 Quadratmetern Gesamtfläche sind 6.500 Quadratmeter für Ausstellungen vorgesehen. Das neue Gebäude ist der dritte Standort der Stiftung für zeitgenössische Kunst und wird mit fünf mobilen Plattformen ausgestaltet, um die Ausstellungsräume noch flexibler zu gestalten. Es befindet sich in einem belebten Kunstviertel, umgeben von bedeutenden Institutionen wie dem Louvre und dem Kulturministerium. Der Umzug markiert einen wichtigen Meilenstein für die Fondation Cartier, die 2024 ihr 40-jähriges Bestehen feierte.
• www.fondationcartier.com

Geplanten Museumsprojekte

  • Centre Pompidou Francilien in Massy (2026)
  • Musée Giacometti in Paris (2026)
  • Musée de la Préhistoire in Carnac (2027)
  • Ein neues Museum im ehemaligen Hôtel-Dieu soll die Überreste des Brandes von Notre-Dame-de Paris und die Geschichte des Wiederaufbaus präsentieren.
  • Am 10. Januar 2025 bestätigte Präsident Macron Pläne für ein Museum und einer Gedenkstätte , die auf dem Mont-Valérien am Stadtrand ie 50-jährige Geschichte des Terrorismus in Frankreich vorstellt. Eine Teileröffnung soll 2027 erfolgen, die vollständige Eröffnung 2028.

Frankreichs Kulturjahr 2025: die Schließungen

Paris

Centre Pompidou

Das Centre Pompidou, seit seiner Eröffnung im Jahr 1977 zur größten Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst in Europas angewachsen, schließt seine Pforten für eine fünfjährige umfassende Renovierung. Die Schließung war ursprünglich für 2023 geplant, wurde dann auf Herbst 2024 nach den Olympischen Spielen in Paris verschoben und soll nun bis Ende 2025 erfolgen. Die vollständige Wiedereröffnung ist für 2030 vorgesehen.

Die Kosten für die Renovierung sind aufgrund einer deutlich gründlicheren Sanierung als ursprünglich geplant von geschätzten 200 Millionen Euro auf 262 Millionen Euro gestiegen. Neben der dringend erforderlichen Asbestsanierung umfasst das Projekt die Modernisierung sämtlicher Technik, einen besseren Brandschutz, eine gesteigerte Energieeffizienz sowie die Barrierefreiheit des gesamten Gebäudes.

Während der Renovierungsarbeiten wird die rund 140.000 Werke umfassende Sammlung des Centre Pompidou nach Massy verlagert, wo das neue Centre Pompidou Francilien – Fabrique de l’Art als Lager- und Ausstellungsraum dienen soll. 2026 soll die dritte Außenstelle eröffnen.
• www.centrepompidou.fr

Frankreichs Kulturjahr 2025: die schönsten Kultur-Events

Januar 2025

10. Januar 2025: Disney Tales of Magic
Disneyland Paris
Projektionen, Drohnenshows, Feuerwerk und Musik: Mehr als 17.500 Arbeitsstunden investierte die Londoner Firma NorthHouse in die neue Abendshow für Disneyland Paris, die am 10 Januar Premiere hat. Erstmals dienen neben dem Dornröschenschloss auch die Fassaden der Main Street U.S.A. als gigantische Leinwand, um Geschichten von Disney und Pixar zum Leben zu erwecken. Von „Cinderella“ und „Die Schöne und das Biest“ über „Der König der Löwen“ und „Encanto“ bis hin zu „Toy Story“, „Coco“ und „WALL-E“ präsentiert die Show in drei Akten („Magie der Freundschaft“, „Magie der Liebe“, „Magie der Familie“) Highlights aus 100 Jahren Animationsgeschichte. 20 Disney-Songs wurden von einem 100-köpfigen Orchester neu arrangiert. Hochauflösende LED-Videoprojektoren verwandeln die Kulissen in animierte Leinwände, während Drohnenschwärme dreidimensionale Figuren am Nachthimmel formen. Feuerwerk, Laser, Fontänen und Lichtinstallationen ergänzen das immersive Erlebnis.
www.disneylandparis.com

10. Januar – 31. März 2025: Du cœur aux mains (Dolce & Gabban0)
Grand Palais, Paris
Die immersive Modeausstellung erzählt die Geschichte und den Einfluss des berühmten italienischen Modehauses Dolce & Gabbano. 220 Haute-Couture-Kreationen illustrieren die kreative Arbeit von Domenico Dolce und Stefano Gabbana und zeigen in zehn Sälen die Einflüsse und Themen der Marke wie Oper, Architektur, Kino und Kunstgeschichte. Die Ausstellung, von IMG produziert und von Florence Müller kuratiert, zelebriert auch Handwerk und die Kunstfertigkeit hinter den Kreationen von Dolce & Gabbano mit Techniken wie Mosaik, Glaskunst, sizilianische Keramik und Stickerei.
www.grandpalais.fr

15. Januar – 26. Mai 2025: Suzanne Valadon
Centre Pompidou, Paris
Die Retrospektive widmet sich der französischen Malerin Suzanne Valadon (1865-1938) und umfasst 200 Werke, darunter Gemälde und Zeichnungen. Valadon war eine Pionierin, die reale Körper ohne Voyeurismus malte, und die erste Frau, die männliche Akte in großem Format schuf.
• www.centrepompidou.fr

24. Januar – 21. Juli 2025: Louvre Couture
Louvre, Paris
Die erste Modeausstellung des Louvre beleuchtet die Verbindung von Mode und Kunstgeschichte auf 9.000 Quadratmetern. Themen sind u. a. Mode als Spiegel der Zeit und die Rolle des Stils in der Geschichte. Präsentiert werden 65 zeitgenössische Outfits und 30 Accessoires, die in einem historischen und poetischen Dialog mit Meisterwerken von Byzanz bis zum Zweiten Kaiserreich stehen. Zu sehen sind unter anderem Entüwrfe von Karl Lagerfeld für Chanel, Yohji Yamamoto, Dolce & Gabban sowie zeitgenössische Stücke junger Talente.

Marie-Louise Carven, eine Pariser Modepionierin und Kunstsammlerin, vermachte dem Louvre 1973 etwa 100 französische Kunstobjekte aus dem 18. Jahrhundert. Auch einige dieser Werke sind in die Ausstellung integriert, die Nathalie Crinière gestaltete. Crinière ist bekannt für ihre Arbeit an Ausstellungen wie der Galerie Dior und den Schiaparelli-Räumen im Musée des Arts Décoratifs von Paris.
• www.louvre.fr

Februar 2025

Bis 16. Februar 2025: Ribera. Dunkelheit und Licht
Petit Palais, Paris
Die Ausstellung zeigt Werke von Jusepe de Ribera (1591 – 1652), einem Meister des Barock, der für seine eindringlichen Chiaroscuro-Techniken bekannt ist.
• www.petitpalais.paris.fr

13. Februar 2025 – 4. Januar 2026: Picasso
Atelier des Lumières, Paris
Eine immersive Ausstellung, die das Werk Pablo Picassos mit digitalen Projektionen und Lichtinstallationen präsentiert. Die Schau verbindet klassische Kunst mit moderner Technologie und lädt zum Eintauchen in Picassos Universum ein.
• www.atelier-lumieres.com/fr/picasso

März 2025

5. März – 2. Juni 2025: Hans Hollein: transFORMS
Centre Pompidou, Paris
Monografische Ausstellung zu Hans Hollein (1934 –2014), einem österreichischen Architekten und Künstler, bekannt für seine postmoderne Ästhetik und radikale Architektur.
www.centrepompidou.fr

5. März – 25. August 2025: Corps et Âmes (Körper und Seelen)
Bourse de Commerce – Pinault Collection, Paris
Die Ausstellung erforscht das Zusammenspiel von Körperlichkeit und Spiritualität in zeitgenössischer Kunst.
• www.pinaultcollection.com

19. März – 30. Juni 2025: Paris Noir
Centre Pompidou, Paris
Diese Ausstellung beleuchtet die Verbindungen zwischen Kunst und antikolonialem Aktivismus in Frankreich von 1940 bis zum Jahr 2000.
www.centrepompidou.fr

Bis 4. Mai 2025: „Die Blumen von Yves Saint Laurent“
Musée Yves Saint Laurent, Paris
Präsentation der Blumensymbolik in Yves Saint Laurents Modedesign, in Zusammenarbeit mit dem gleichnamigen Museum in Marrakesch.
 https://museeyslparis.com

Juli 2025

6. Juli 2025: „100 Jahre Art-déco-Ausstellung – Modeball“
Musée des Arts Décoratifs, Paris
Ein spektakulärer Modeball unter der künstlerischen Leitung von Sofia Coppola anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der berühmten Art-déco-Ausstellung.
• https://madparis.fr

Bis 13. Juli 2025: „Oliver Beer: ‚Reanimation Paintings: A Thousand Voices'“
Musée d’Art Moderne de Paris (MAM), Paris
Die Ausstellung erforscht die akustischen und visuellen Dimensionen von Kunstwerken und kombiniert Malerei mit Klanginstallationen, die Oliver Beer entwickelte. Der britische Künstler und Komponist, der in London und Paris lebt und arbeitet, ist bekannt für seine multidisziplinären Werke, die Musik, bildende Kunst und Film verbinden. Seine Arbeiten umfassen Skulpturen, Installationen, Videos und immersive Live-Performances.
• www.mam.paris.fr

September 2025

Bis 28. September 2025: The MET au Louvre: Dialoge über orientalische Antiquitäten
Louvre, Paris
Kooperation zwischen dem Louvre und dem Metropolitan Museum of Art (New York), die eine einzigartige Sammlung orientalischer Antiquitäten präsentiert. Die Ausstellung zeigt die Verbindung zwischen den beiden Sammlungen und beleuchtet die kulturellen Wechselwirkungen der Antike.
• www.louvre.fr

Oktober 2025

Bis 5. Oktober 2025: „Die Farbe spricht alle Sprachen: Werke aus der Al Thani-Sammlung“
Hôtel de la Marine, Paris
Auswahl exquisiter Kunstwerke aus der Al Thani-Sammlung, die die universelle Sprache der Farbe und ihre Bedeutung in verschiedenen Kulturen hervorheben.
www.hotel-de-la-marine.paris

November 2025

Bis 16. November 2025: „Paula Padani. Der Tanz der Migrantinnen: Hamburg, Tel Aviv, Paris“
Musée d’Art et d’Histoire du Judaïsme, Paris
Diese Ausstellung beleuchtet das Werk der Künstlerin und Tänzerin Paula Padani und thematisiert Migration und kulturelle Identität. Gezeigt werden Werke, die ihre Verbindung zu den drei Städten Hamburg, Tel Aviv und Paris darstellen.
www.mahj.org

Frankreichs Kulturjahr 2025: Top-Ausstellungen im ganzen Land

Tours

4. Oktober 2024 – 9. März 2025: Pour voir, ferme les yeux (Um zu sehen, schließ die Augen)
Centre de création contemporaine Olivier Debré, Tours
Ana Vidigal gehört zu den bekanntesten zeitgenössischen Künstlerinnen Portugals und war bereits 2022 im CCCOD im Rahmen der großen Gruppenausstellung „Alles, was ich will“ vertreten. Jetzt widmet das CCCOD ihr die erste umfassende Einzelausstellung.
Vidigals Werke zeichnen sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit aus. Ihre Gemälde, die oft von Kindheitserinnerungen und der Geschichte Portugals geprägt sind, laden ein, in eine Welt voller Symbole und Assoziationen einzutauchen. Die Ausstellung präsentiert sowohl bisher unveröffentlichte Arbeiten als auch eine Auswahl neuerer Werke.
https://cccod.fr

Lille

18. Oktober 2024 – 17. Februar 2025: Expérience Raphaël
Palais des Beaux-Arts, Lille
Der Palais des Beaux-Arts präsentiert erstmals 40 Zeichnungen des Renaissance-Meisters Raffael (1483-1520) in ihrer Gesamtheit der Öffentlichkeit. Diese kostbaren Werke, darunter auch beidseitig bedruckte Blätter, aus der Sammlung des Museums ergänzen Leihgaben aus dem Musée du Louvre, dem Royal Collection Trust , der National Gallery in London sowie dem Thyssen-Bornemisza-Museum in Madrid.

Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in das Schaffen des italienischen Meisters und zeichnet seinen künstlerischen Werdegang nach – von seinen Anfängen in Perugia über seine Zeit in Florenz bis hin zu seiner Tätigkeit in Rom. Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist die Möglichkeit, mithilfe digitaler Technologien noch tiefer in die Welt Raffaels einzutauchen. Virtuelle Rundgänge durch die Signaturkammer des Vatikanpalastes ermöglichen es, Raffaels berühmte Fresken aus nächster Nähe zu betrachten und die enge Verbindung zwischen seinen Zeichnungen und seinen monumentalen Werken zu erkunden.
• https://pba.lille.fr

Montpellier

26. Oktober 2024 – 12. Januar 2025: Parade, une scène française
Das MO.CO. Montpellier Contemporain präsentiert regelmäßig Ausschnitte aus privaten Sammlungen. Laurent Dumas hat über Jahrzehnte hinweg eine bemerkenswerte Sammlung zusammengetragen, die die Entwicklung der französischen Kunst seit den 1990er-Jahren widerspiegelt. Mit einem besonderen Fokus auf die figurative Malerei und Plastik hat Dumas Werke von Künstlern gesammelt, die sich von den konzeptuellen Strömungen der vergangenen Jahrzehnte abgrenzen und stattdessen neue Welten erschaffen. Monumentale Werke, die die Sammlung prägen, stehen im Dialog mit kleineren Arbeiten und schaffen so ein lebendiges Panorama der zeitgenössischen Kunst in Frankreich, in der auch Arbeiten von Abdel Abdessemed, Nina Childress und Claire Tabouret nicht fehlen.
www.moco.art

Nantes

25. Oktober 2024 – 23. Februar 2025: Paquebots 1913-1942
Musée d’Arts, Nantes
Normandie, Titanic & Co.: Im frühen 20. Jahrhunderts waren derartige Transatlantikliner mehr als nur Transportmittel. Sie waren schwimmende Metropolen, die die Vorstellungskraft der Menschen beflügelten und Künstler tief beeindruckten. Diese Ausstellung in Nantes widmet sich diesem faszinierenden Thema und untersucht, wie die Ozeanriesen die Entwicklung der modernen Kunst prägten. Sie zeigt, wie die Größe, die technische Komplexität und die kosmopolitische Atmosphäre der Dampfschiffe die Künstler inspirierten. Gemälde, Skulpturen und Fotografien aus aller Welt vermitteln einen lebendigen Eindruck von der Faszination, die von diesen schwimmenden Städten ausging.
https://museedartsdenantes.nantesmetropole.fr

Lens

26. März – 21. Juli 2025: S’habiller en artiste – l’artiste et le vêtement (Sich als Künster kleiden – Der Künstler und die Bekleidung)
Musée du Louvre-Lens, Lens
Die Eleganz von Dürer, die Hauben und Turbane von Rembrandt, die langen Kopftücher von Vigée-Lebrun, George Sand als Mann, die Robe von Balzac von Rodin, Marcel Duchamp als Rrose Sélavy, die Simultankleider von Sonia Delaunay, die Perücke von Andy Warhol: Wer steckt dahinter? Was steht hinter der Wahl der Bekleidung? Die Ausstellung des Louvre in Lens zeigt, wie Künstlerinnen und Künstler durch ihre Kleidung nicht nur eine ästhetische Aussage treffen, sondern auch ihre Identität und ihre Rolle in der Gesellschaft definieren.

S’Habiller en artiste zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie sich Kunst und Mode gegenseitig inspirieren und beeinflussen. Die Ausstellung präsentiert nicht nur historische Kostüme berühmter Künstlerinnen und Künstler, sondern auch Gemälde, Skulpturen und Fotografien, die die Verbindung zwischen Kunst und Mode veranschaulichen.
• www.louvrelens.fr

Saint-Etienne

22. Mai bis 6. Juli 2025: 13. Internationale Design-Biennale 2025
Die 13. Biennale Internationale Design Saint-Étienne, ursprünglich für 2024 geplant, findet nun aufgrund der Umbauarbeiten an der cité du design verkürzt in diesem Jahr statt. Unter dem Motto Ressource(s), présager demain (Ressourcen, die Zukunft gestalten) wird die Biennale die Frage stellen, wie Designerinnen und Designer mit den Herausforderungen im 21. Jahrhundert umgehen und welche Ressourcen sie nutzen, um die Zukunft zu gestalten. Ausstellungen, Installationen und Veranstaltungen geben einen umfassenden Überblick über aktuelle Designentwicklungen. Das Gastland 2025 heißt Armenien. Die Biennale findet an zwei zentralen Orten statt: der Cité du design und den Halles Barrouin.
• www.citedudesign.com

Frankreichs Kulturjahr 2025: Landesweite Events

Nuit des Musées

Die Nuit des Musées (Nacht der Museen) ist eine europaweite Veranstaltung, bei der Museen ihre Türen abends und nachts für Besucher öffnen. Sie findet in Frankreich alljährlich an einem Samstag im Mai statt. Neben kostenlosem Eintritt in mehreren Tausend teilnehmenden Museen gehören spezielle Führungen, interaktive Aktivitäten, Konzerte, Lesungen und Performances zum Programm. Beim Programm La classe, l’œuvre! treten Schüler als Kulturvermittler auf und präsentieren ihre Projekte. Die Nuit des Musées zieht jährlich etwa zwei Millionen Besucher in Frankreich an und feiert die kulturelle Vielfalt des Landes-

Journées du Patrimoine

Bei den Europäischen Denkmaltagen öffnen zahlreiche Bauten, die sonst Besuchern verschlossen sind, seit mehr als vier Jahrzehnten ein Wochenende lang ihre Türen.
• Mitte September 2025; https://journeesdupatrimoine.culture.gouv.fr

Journées nationales de l’architecture

Alle Spielarten der Architekten sind Thema der Europäischen Tage der Architektur, die in Frankreich alljährlich Mitte Oktober an einem langen Wochenende stattfinden.
• Mitte Oktober 2025, https://journeesarchitecture.culture.gouv.fr

Frankreichs Kulturjahr 2025: Jubiläen und Gedenktage

Januar

5. Januar: 150. Jahrestag der Einweihung des Palais Garnier (Pariser Opernhaus). Anlässlich dieses Jubiläums ist eine Reihe von Veranstaltungen geplant, beginnend mit einer Gala am 24. Januar.

7. Januar: 10. Jahrestag der Anschläge auf Charlie Hebdo in Paris.

19. Januar: 186. Geburtstag von Paul Cézanne (1839).  Aix-en-Provence feiert dies mit einem großen Cézanne-Jahr. Hier findet ihr dazu ausführliche Infos.

20. Januar: 150. Todestag des Malers Jean-François Millet (1875), bekannt für seine realistischen Darstellungen des bäuerlichen Lebens.

Februar

24. Februar: 150. Todestag von Marc Seguin (1875), französischer Brücken-Ingenieur, der an der Rhône Meisterwerke hinterließ.

25. Februar: 150. Todestag von Jean-Baptiste Camille Corot, französischer Landschaftsmaler.

März

2. März: 130. Todestag von Berthe Morisot (1895), französische Malerin des Impressionismus.

7. März: 150. Geburtstag von Maurice Ravel. Noch bis 15. Juni 2025 zeigt die Pariser Philharmonie die Ausstellung Ravel Boléro. Vom 7. bis 10. März 2025 erklingen mehrere Konzerte von Ravel in der Philharmonie. Der Kissinger Sommer wird in Deutschland ebenfalls Ravels Werke aufführen. Fast fünf Wochen gastiert das Gastland Frankreich in Franken!

27. März: 150. Geburtstag von Albert Marquet (1875), französischer Maler des Fauvismus. Mehr zu den Fauves steht in diesem Beitrag.

28. März: 40. Todestag von Marc Chagall. Der in Russland geborene französische Künstler lebte und arbeitete lange Zeit in Frankreich. In Nizza ist ihm ein Nationalmuseum gewidmet. Hier gibt es dazu Infos und Impressionen.

April

12. April: 50. Todestag von Josephine Baker, amerikanisch-französische Tänzerin und Sängerin, die sich im Zweiten Weltkrieg in der Résistance engagierte und heute im Panthéon ruht. Josephine Baker war auf dem Château de Milandes daheim. Hier könnt ihr es entdecken.

Mai

1.Mai: 80. Todestag von René Lalique (1945), französischer Glaskünstler und Schmuckdesigner.

12. Mai: 40. Todestag von Jean Dubuffet (1985),  französischer Maler und Bildhauer.

22. Mai: 140. Todestag von Victor Hugo (1885), französischer Schriftsteller. Den französischen Nationalschriftsteller und „schwarzen Realisten“ habe ich hier vorgestellt.

22. Mai: 100. Geburtstag von Jean Tinguely (1925), Schweizer Künstler und Bildhauer und Partner von Niki de Saint-Phalle. Im Pariser Hallenviertel wurde nahe des Centre Pompidou sein Brunnen frisch saniert.

Juni

21. Juni: 85. Todestag von Édouard Villard (1940), französischer Maler des Postimpressionismus.

Juli

1. Juli: 100. Todestag von Erik Satie, französischer Komponist und Pianist.

August

 15.August: 90. Todestag von Paul Sigeac (1935),  französischer Maler des Pointillismus.

17. August: 70. Todestag von Fernand Léger (1955), französischer Maler des Kubismus. Bei Biot ist Léger ein Nationalmuseum gewidmet. Hier gibt es Infos und Impressionen.

21. August: 300. Geburtstag (220. Todestag am 21.3.) von Jean-Baptiste Greuze (1725), französischer Maler und Zeichner aus Tournus.

27. August: 60. Todestag von Le Corbusier. Der in der Schweiz geborene Architekt und Stadtplaner war in Frankreich tätig und nahm die französische Staatsbürgerschaft an. Wer mehr erfahren möchte, klickt hier.

September

2. September: 115. Todestag von Henri Rousseau (1910). Die immersive Ausstellung Le Douanier Rousseau, au pays des rêves im Atelier des Lumières von Paris erinnert vom 13. Februar 2025 bis zum 4. Januar 2026 an den französischer Maler des Naiven Realismus.

23. September: 160. Geburtstag von Suzanne Valadon (1865). Das Centre Pompidou ehrt die Malerin mit einer großen retrospektiven Ausstellung vom 15. Januar bis zum 26. Mai 2025.

Oktober

9. Oktober: 200. Todestag von Marie-Genéviève Bouliar (1825). Die Pariser war eine Porträtistin des Klassizismus und stellte ihre Abgebildeten am liebsten auf ungezwungene, natürliche Art dar, ein ungewöhnlicher Ansatz zu ihrer Zeit.

November

5. November: 70. Todestag von Maurice Utrillo (1955). Der Sohn der Malerin Suzanne Valadon griff ebenfalls zum Pinsel und wurde für seine pittoreske Stadtansichten von Paris berühmt.

14. November: 140. Geburtstag von Sonia Delaunay-Terk (1885), französisch-ukrainische Malerin und Designerin.

19. November: 360. Todestag von Nicolas Poussin (1665), französischer Maler des Klassizismus.

28. November: 155. Todestag von Frédéric Bazille (1870), französischer Maler des Impressionismus.

30. November: 200. Geburtstag von Adolphe-Willam Bouguereau (1825),  französischer Maler des akademischen Realismus.

Dezember

28. Dezember: 440. Todestag von Pierre de Ronsard (1585). Ronsard gilt als einer der bedeutendsten französischen Dichter der Renaissance und war ein führendes Mitglied der literarischen Gruppe La Pléiade. Sein Werk umfasst zahlreiche Gedichte, darunter die berühmten Sonnets pour Hélène und Les Odes. Sein Geburtshaus in Couture-sur-Loir ist heute ein Museum. Ronsard lebte und starb im Prieuré Saint-Cosme in La Riche bei Tours.

Frankreichs Kulturjahr 2025 verspricht spannend zu werden!

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