Gers: Hilke Maunder im Gespräch mit Francis Deche vom Château Millet. Foto: Hilke Maunder
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Eine kulinarische Landpartie im Gers

Kommt mit auf eine kulinarische Landpartie im Gers, dem Schlemmerland der einstigen Gascogne mit Wäldern und Weinbergen, Stopfleber und Armagnac zu Füßen der Pyrenäen.

Es muss im Jahr 1999 gewesen sein. Ich hatte Toulouse verlassen, war hinaus gen Westen gefahren, auf kleinen Landstraßen, vorbei an Sonnenblumenfeldern, großen Gehöften, Taubenhäusern.

Und plötzlich: überall Enten und Gänse. Eingezäunt in weiten Stallungen in einer sanft gewellten Landschaft. Ich war im Gers, traf in der Heimat des Musketiers d’Artagnan sehr freundliche wie offene Menschen – und war im Paradies.

Diagonale du Vide: Im Gers grüßen die Pyrenäen. Foto: Hilke Maunder
Im Gers grüßen die Pyrenäen. Foto: Hilke Maunder

Wen wundert es da, dass längst auch ohne den damaligen Partner das Département mit der Ordnungsnummer 32 bis heute für mich ein ganz besonderes Fleckchen Erde geblieben ist? Kommt mit auf meine kleine Landpartie!

Diagonale du Vide: Im Gers. Foto: Hilke Maunder
Ein Hauch von Toskana: im Gers. Foto: Hilke Maunder

Der Auftakt: Auch, die Hauptstadt

Hauptstadt des Gers ist die 22.000-Einwohner-Stadt Auch, durch die der Namensgeber des Départements fließt. Der Gers entspringt auf dem Plateau von Lannemazan und mündet nach 176 Kilometern bei Agen in die Garonne.

Auch am Gers. Foto: Hilke Maunder
Auch am Gers. Foto: Hilke Maunder

In Auch seht ihr am rechten Ufer die moderne Unterstadt, am linken Ufer die alte Oberstadt. Sie dominiert die Kathedrale Sainte-Marie, die zum Welterbe Jakobswege in Frankreich gehört.

Hinauf zu dem spätgotischen Gotteshaus führt eine wahrhaft monumentale Treppenanlage, in deren Mitte das Denkmal von d’Artagnan an den berühmtesten der vier Musketiere erinnert.

Fachwerk und Barock: Kontraste in Auch. Foto: Hilke Mauder
Fachwerk und Barock: Kontraste in Auch. Foto: Hilke Mauder

Oben erhebt sich, gleich neben der Kirche, 40 Meter hoch,  die Tour d’Armagnac, die im 14. Jahrhundert als Gefängnisturm errichte wurde.

Auch. Pousterle. Foto: Hilke Maunder
Eine Pousterle in Auch. Foto: Hilke Maunder

Den schönsten Blick auf die Kirche habt ihr von einem Panoramaraum, den das Office de Tourisme im dritten Stock eingerichtet hat. Hier gibt es auch kostenlose, saubere Toiletten. Hinab zum Fluss führen schmale Gassen, pousterles genannt. Abends wird die Stadt beleuchtet.

Auch. Pousterle. Foto: Hilke Maunder
Abends in einer Pousterle. Foto: Hilke Maunder

Sieht das nicht herrlich aus von den Flussbrücken? Bei klarer Sicht könnt ihr sogar die Pyrenäen am Horizont erkennen! Mehr zu Auch findet ihr hier im Blog!

Auch: Am Ufer des Gers. Goto: Hilke Maunder
Am Ufer des Gers. Goto: Hilke Maunder

Charmant zweideutig

Rund 45 Kilometer nördlich von Auch findet ihr an einem der vier Jakobswege durch Frankreich – der Via Podiensis von Puy-le-Velay nach Santiago de Compostela – die Bischofsstadt Condom.

Wandern auf dem Jakobsweg durch Frankreich. Auch Condom im Gers liegt an einer Pilgerroute. Foto: Hilke Maunder
Wandern auf dem Jakobsweg durch Frankreich. Auch Condom im Gers liegt an einer Pilgerroute. Foto: Hilke Maunder

Ich musste schon etwas grinsen, als ich den Namen das erster Mal hörte. Zumal die Kleinstadt an einem Fluss liegt, der – falsch ausgesprochen – wie das französische Wort baise klingt, ein vulgärer erotischer Begriff.

Die Kathedrale von Condom. Foto: Hilke Maunder
Die Kathedrale von Condom. Foto: Hilke Maunder

Doch Condom kommt vom Lateinischen condatomagnus (Markt am Zusammenfluss). Bei der Aussprache des Flussnamens  Baïse werden a und i deutlich getrennt.

Auf dem Fluss, auf dem sich heute Hausbootfahrer und Paddler tummeln, wurde einst der Branntwein nach Bordeaux transportiert.

Condom, Gewölbe der Kathedrale. Foto: Hilke Maunder
Das Gewölbe der Kathedrale von Condom. Foto: Hilke Maunder

Im Herzen der Altstadt erhebt sich die gotische Kathedrale Saint-Pierre über einem Gewirr idyllischer Gassen, in denen Bürgerhäuser vom Wohlstand der Hauptstadt des Armagnac zeugen.

Stadtpalais in Condom. Foto: Hilke Maunder
Schmucke Stadtpalais säumen die Rue Jean Jaurès von Condom. Foto: Hilke Maunder

In einem besonders prachtvollen Palais findet ihr heute das charmante Hôtel Les Trois Lys. Sehr schön ist auch das Hôtel de Cugnac mit seinem alten Weinlager ( chai ) und seiner Brennerei.

Am Standort des einstigen Sternelokals La Table des Cordeliers kocht seit Oktober 2021 Xavier Billot mit seinem Partner Stéphane Martre im La Tàula.

Der kiosque von Condom. Foto: Hilke Maunder
Der kiosque von Condom. Foto: Hilke Maunder

Sonntag ist Markttag im Bouquerie-Viertel. Setzt euch in eines der Terrassencafés und schaut bei einem Floc de Gascogne, der aus Traubensaft und Armagnac gemixt wird, dem Treiben zu!

Oder kostet den prickelnden Cocktail der Region – einen Pousse Rapière. Ihn erfand in den 1960er-Jahren der Winzer Réné Lassus vom Château Montluc in Saint-Puy. Hier erfahrt ihr mehr.

Saint-Puy, Château de Monluc. Foto: Hilke Maunder
Monsieur zeigt die perfekte Zubereitung des Pousse Rapière. Foto: Hilke Maunder

Die Revoluzzer von Tariquet

Durch die Weinberge des Armagnac kommt ihr nach Eauze. Lange bevor ich den Pilgerort an der Via Podiensis besuchte, kannte ich schon seine Weine.

In Toulouse finden sich Flaschen vom Domaine Tariquet in jedem Supermarkt. Mir scheint’s, die Tropfen der Familie Grassa sind die „Hausweine“ der Stadt.

Jakobswege: Cassaigne im Winter: Frost im Armagnac-Land.. Foto: Hilke Maunder
Im Herzen des Armagnac: Cassaigne mit seinen Weinstöcken, an denen die Trauben für den berühmte Brand im Sommer reifen. Foto: Hilke Maunder

Armagnac kam auf der Domaine bereits 1912 in die Flasche. Doch erst 70 Jahre später, 1982, gesellten sich leichte, unkomplizierte Weißweine hinzu. Es waren die Tropfen der Marke Tariquet Classic, die anfangs nur aus der Rebsorte Ugni Blanc gekeltert wurden.

Später pflanzte Yves Grassa als erster in der Gascogne auch Sauvignon, Chardonnay und Chenin an – und wurde in London für den Bruch mit alten Traditionen 1987 als White Winemaker of the Year ausgezeichnet. Seine Rebgärten erstrecken sich heute auf 950 Hektar rund um das Château.

Château de Millet: Hinter diesem Tor reift der Armagnac in Eichenfässern zur Vollendung. Foto: Hilke Maunder
Hinter diesem Tor reift der Armagnac des Gutes Château de Millet in Eichenfässern zur Vollendung. Foto: Hilke Maunder

Brennen und Schlemmen am Alambic

Etwas außerhalb von Eauze versteckt sich inmitten ausgedehnter Weingärten das Château de Millet, wo Francis Dèche jeden Winter seine eau-de-vie brennt, die später im Barrique zu feinsamtigem Armagnac reift.

Châeau de Millet: Im Winter wird der Armagnac gebrannt. Foto: Hilke Maunder
Im Winter wird der Armagnac gebrannt. Foto: Hilke Maunder

Francis holt zum Brennen seinen Winzerfreund Marc Saint-Martin mit dessen mobilem Alambic in die Scheune, stellt für rund 100 Leute Tische und Stühle auf und serviert ein rustikales Mittagessen, während eine mobile, 1901 erbaute Destillerie aus Kupfer seinen Wein in Hochprozentiges verwandelt.

Château de Millet: Detail des mobilen Alambic. Foto: Hilke Maunder
Der mobile Alambic. Foto: Hilke Maunder

Ob es ein gutes Lebenswasser wird, kontrolliert Francis mit dem kleinen Finger, den er in den Strahl hält. Marc nimmt lieber einen Zuckerwürfel, den er mit eau-de-vie vollsaugen lässt.

Francis Dèche vom Armagnac-Keller Château Millet. Foto: Hilke Maunder
Francis Dèche vom Armagnac-Keller Château Millet. Foto: Hilke Maunder

Die schwarzen Schweine

Loubersan ist die Heimat von halbwilden schwarzen Schweinen, die Marie und Nicolas von der Domaine Rey das ganze Jahr über die Hügel toben lassen – selbst bei Schnee und Regen. Die Strohbetten im Stall kennen nur die schwangeren Sauen und ihr Nachwuchs.

Domaine Rey. Verspielt: die jungen Ferkel der Rasse "Porc de Bigorre". Foto: Hilke Maunder
Verspielt: die jungen Ferkel der Rasse Porc de Bigorre. Foto: Hilke Maunder

„Das Porc Noir de Bigorre ist eine alte, widerstandsfähige Rasse. Es frisst viel und wächst langsam“, erzählt Nicolas Rey, der 2010 gemeinsam mit seiner Frau Marie mit der Zucht begann. Das Land dazu hatte er von der Großmutter geerbt.

Domaine Rey: Die Hofkatze führt die Schweine an. Foto: Hilke Maunder
Die Hofkatze führt die Schweine an. Foto: Hilke Maunder

Jetzt hält er dort pro Hektar 20 Tiere, die vor Ort geschlachtet und weiterverarbeitet werden – zu Hartwürsten und Schinken voller Aroma, Blutwurst und Rillettes mit AOC-Siegel. Mehr über die Bergschweine des Bigorre erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.

Domaine Rey: Nicolas Rey mit einer Sau, die vor wenigen Tagen geworfen hat. Foto: Hilke Maunder
Nicolas Rey mit einer Sau, die vor wenigen Tagen geworfen hat. Foto: Hilke Maunder

Die Burg des Stardesigners

Das Burgschloss von Loubersan blickt seit dem 11. Jahrhundert auf den Pic du Midi de Bigorre. Seit 1993 ist das wehrhafte Gemäuer das Feriendomizil eines Designers, dessen Wurzeln im Gers liegen: Jean-Charles de Castelbajac.

Seit sechs Jahrhunderten, oder, genauer, seit 1420, ist seine Familie im Gers heimisch. Sechs Mal pro Jahr verbringt der Designer knallbunter Avantgarde-Mode auf dem 420 Meter hoch gelegenen Schloss entspannte Tage mit seiner Frau und seinen Kindern.

„J’y vis la tête dans les étoiles„, verriet er 2007 der Zeitschrift L’Express in einem Interview, „ich lebe dort mit dem Kopf in den Sternen“..

1600 Rosen hat Castelbajac angepflanzt und im Garten einen 15-Meter-Pool angelegt. Im Innern seiner Burg trifft das architektonische Erbe auf Castelbajacs Liebe zu knalligen Farben und opulenten Formen.

Pastell: Gelbe Blüten verwandeln sich in das Blau des Südens. Foto: Graine de Pastel.
Gelbe Blüten verwandeln sich in das Blau des Südens: Pastell. Foto: Graine de Pastel.

Die Blaumacher von Lectoure

Die Liebe zu Farben gehört zu den Wurzeln des Gers, wo im Mittelalter das blaue Gold aus einer gelben Pflanze gewonnen wurde: dem Färberwaid oder Pastell. Seine Renaissance begann mit dem Belgier Henri Lambert und seiner US-amerikanischen Frau Denise.

Sie gründeten 1994 in der alten Gerberei von Pont de Pile ihre Firma Bleu de Lectoure und entwickelten gemeinsam mit der École Nationale de Chimie de Toulouse neue Verfahren der Verarbeitung und des Färbens.

Pastellmuseum: das Château Magrin. Foto: Hilke Maunder
Pastellmuseum: das Château Magrin. Foto: Hilke Maunder

Stuhlhussen, Handtücher, Schals, Kleider und Kissen werden seitdem mit der Isatis tinctoria gefärbt. Wer ihre Präsentation anschaut, erfährt auch, woher die Redewendung „blaumachen“ kommt.

Ihr ahnt es? Nach dem Färbevorgang musste der Stoff einst einen Tag lang in der Sonne trocken – Zeit für die Färber,  nicht zu arbeiten und „blau“ zumachen.

2010 ist der Vater des Bleu du Lectoure im Alter von 55 Jahren verstorben. Sein Lebenswerk führt nicht nur Denise weiter fort, sondern auch Thierry Patente, der bei den beiden das mittelalterliche Handwerk gelernt hat. Noch im selben Jahr gründete er TDCO, Carré Bleu de Pastel und verkauft seine Produkte vor Ort in Lectoure und in diversen Boutiquen.

Gut geschützt: die Bastide Montréal-sur-Gers. Foto: Hilke Maunder
Die Markthalle von Gimont. Foto: Hilke Maunder

Die Gänsekönige von Gimont

„Toskana Frankreichs“ nannte Stendhal den Gers. Für mich ist er eher ein Schlaraffenland, das Hüftgold und runde Bäuche garantiert: mit Armagnac, Rot- und Süßweinen, köstlichen Gerichten von der Gans, der Ente und dem Schwein, der poule au pot und deftigen Eintöpfen wie dem alicuit.

Und auch beim Naschwerk gibt es reichlich süße Verführer. Wie die merveilles, klassische Karnevalskrapfen aus dem Gers, oder knusprige Croustades, die Isabelle Ducourneau in Courties im Süden von Gers mit Äpfeln oder Pflaumen, Camembert oder Foie Gras befüllt. Das Rezept findet ihr hier.

Croustade? Geht auch herzhaft! Foto: Hilke Maunder
Croustade? Geht auch herzhaft! Foto: Hilke Maunder

Doch am meisten bin ich dem Foie Gras mi-cuit verfallen, die unser Nachbar in Lasserre herstellte und von November bis März auf dem Markt von Gimont verkaufte: einer Gänsestopfleber, die er als Weihnachtsgruß vom Hof im großen Einmachglas uns vorbei brachte.

Da sagten wir merci  – und sahen wieder ein Jahr darüber hinweg, das sein Hund des Nachts fürchterlich jaulte und der Hahn weit vor Morgengrauen so laut krähte, das es mir durch Mark und Bein ging.

Weihnachten: Marché au Gras, Gimont. Foto: Hilke Maunder
Auf den winterlichen marché au foie versorgen sich die Franzosen mit Stopfleber und Festtagsgeflügel. Foto: Hilke Maunder

Im November beginnt die Hochsaison des Foie Gras in Gimont. Dann drängeln sich Einheimische und Gäste sonntags um zehn vor den mit rot-weißen Ketten abgesperrten Ständen des Marché au Gras.

Geduldig warten sie darauf, sich an die Stände zu stürzen, wo Gans und Ente, Stopfleber und confit sich stapeln… Kann es eine schönere Vorfreude auf die Festtage geben?

Auch mit Foie gras werden Macarons in Gimont befüllt. Foto: Hilke Maunder
Auch mit Foie gras werden Macarons in Gimont befüllt. Foto: Hilke Maunder

Meine Reisetipps: Gers

Schlafen

Le Tuco

Drei charmant nostalgische chambres d’hôtes im Herzen der Gascogne bei Condom.
• 32400 Saint Orens Pouy-Petit, Tel. 05 62 28 39 50, http://letuco.free.fr

Les Bruhasses

Hélène, die älteste Tochter vom Armagnac-Hersteller Francis Dèche, und ihr franko-kanadischer Mann haben etwas außerhalb von Condom ein stattliches Gut in ein elegant-nostalgisches chambre d’hôtes verwandelt.
• 32100 Condom, Tel. 05 62 68 38 35, www.lesbruhasses.fr

Hôtel de Bastard

Im ehemaligen Anwesen der Baronin von Bastard verwöhnt Jean-Luc Arnaud, Besitzer und Küchenchef, euch auf höchstem Niveau.
• Rue Lagrange, 32700 Lectoure, Tel. 05 62 68 82 44, www.hotel-de-bastard.com

Gîte Le Garbay

Le Garbay in Margouët-Meymès. Foto: Hilke Maunder
Le Garbay in Margouët-Meymès. Foto: Hilke Maunder

Laurent hat ein typisches Landhaus der Gascogne 2014 grundsaniert – besonders für Aktivurlauber. Die Inneneinrichtung der geräumigen Gästezimmer reflektiert die auf Reisen besuchten Länder.

Le Garbay in Margouët-Meymès. Foto: Hilke Maunder
Asiatisch inspiriert: ein Gästezimmer von Le Garbay. Foto: Hilke Maunder

Der Pool groß genug, um richtig schöne Bahnen zu ziehen unter freiem Himmel. In der großen Sporthalle bietet Laurent Sport- und Fitnesskurse an.
• lieu dit garbay, 32290 Margouët-Meymes, Tel. 07 81 40 60 67, www.facebook.com/le.gite.de.garbay

Château Bellevue

Michèle Consolaro und ihre Töchter führen dieses kuschelige wie elegante Verwöhnhotel im Armagnac.
• 19, rue Joseph Cappin, 32150 Cazaubon/ Barbotan-les-Thermes, Tel. 05 62 09 51 95,  www.chateaubellevue.org

Schlemmen

Bouche à Oreille

Simorre: der Eingang zum Bouche à l'Oreille. Foto: Hilke Maunder
Drinnen und draußen gehen nahtlos ineinander über im BOA in Simorre. Foto: Hilke Maunder

Als das letzte Café des Ortes schloss, ergriffen Arthur und Sévérine Pailhes die Initiative, kauften das gesamte Interieur und eröffneten ein neues Lokal, das Bistro und Café, Konzertbühne und Kulturzentrum, Dorftreff und Online-Zugang ist: das BOA, wie es nur noch genannt wird. Und ab mittags täglich gut besucht ist. Besonders sonnabends zu den abendlichen Livekonzerten!
• Rue Paul Saint-Martin, 32420 Simorre, Tel. 05 62 05 52 42, www.facebook.com/leboucheaoreillebarresto

Simorre: Dorftreffpunkt für aller Generationen – das BOA. Foto: Hilke Maunder
Dorftreffpunkt aller Generationen – das BOA. Foto: Hilke Maunder

Schlemmer-Shopping

Flüssig

Armagnac
• Château de Millet, 3356, route de Parlebosq, 32800 Eauze, Tel. 05 62 09 87 91, https://chateaudemillet.com

Floc de Gascogne
• Domaine de Cassagnoles, 32330 Gondrin, Tel. 05 62 28 40 57, www.domainedescassagnoles.com

Côtes-de-Gascogne
• keine roten, sondern vorwiegend weiße Landweine kommen aus dem Gers, vinifiziert aus Colombard, Gros Manseng, Ugni-Blanc und Sauvignon.

Pousse-Rapière
• Château de Montluc, Tel. 05 62 28 94 00, 32310 Saint-Puy, www.monluc.fr

Apero: Auf Château de Monluc wurde der Pousse-Rapière erfunden. Foto: Hilke Maunder
Auf dem Château deMonluc wurde der Pousse Rapière erfunden. Foto: Hilke Maunder

Nahrhaft

Rund um Gans & Ente ( magret, confit, foie gras, rillettes )
• Marché au Gras, Halle au Gras, 32200 Gimont, Tel. 05 62 67 77 87, Nov. – März Mi. ab 10.30, So. ab 10 Uhr
• Pierre Dubarry/Ducs de Gascogne, Route de Mauvezin, 32200 Gimont, Tel. 05 62 67 24 24, www.ducsdegascogne.com
• Maison Ramajo, Merlet“ 32190 Dému, Tel. 05 62 08 51 03, www.foie-gras-ramajo.com

Alle Foie-Gras-Märkte im Gers: www.foie-gras-gers.com

Porc Noir de Bigorre
• Domaine Rey, La Caberte, 32300 Loubersan, Tel. 06 27 04 24 01, www.porcnoir-domainerey.com

Épicerie & Weinhandlung

L’Alamboutic

• Dorfzentrum (Platanenplatz), 32250 Fourcès, Tel. 06 52 29 35 04, www.facebook.com/Lalamboutic, Do. – So. geöffnet, auch Online-Shop – alles 100 % Gascogne

Jazz in Marciac. Foto: Hilke Maunder
Wynton Marsalis, Urgestein beim Jazz in Marciac. Foto: Hilke Maunder

Erleben

Jazz in Marciac

Seit 1977 das Jazz-Festival im Gers – und eines der berühmtesten Europas. Hier habe ich es vorgestellt.

Tempo Latino

Samba und andere lateinamerikanische Klänge bringen Vic-Fezensac alljährlich im Juli zum Beben.
www.tempo-latino.com

Nicht verpassen!

Château de Cassaigne

1247 erbaut und noch immer schön: das Familienschlösschen des Armagnac-Winzers Henri Faget.
www.chateaudecassaigne.com

Das Château de Cassaigne. Foto: Hilke Maunder
Das Château de Cassaigne. Foto: Hilke Maunder

Abbaye de Flaran

Das karge Kloster der Zisterzienser in Valence-sur-Baïse birgt heute die hervorragende Simonov-Gemäldesammlung mit Meisterwerken des 17. – 20. Jahrhunderts von Ronda, Monet, Steer, Courbet.

Alle Infos gibt es in diesem Blogbeitrag.

Kloster Flaran. Foto: Hilke Maunder
Kloster Flaran. Foto: Hilke Maunder

Palmeraie du Sarthou

Christine Fort ist ein Unikat, und ihr Palmengarten in Bétous nicht minder exotisch.
www.palmeraiesarthou.com

Im Gers unterwegs mit einer 2CV. Foto: Hilke Maunder
Am Feldrand frühmorgens entdeckt: eine 2 CV. Foto: Hilke Maunder

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Weiterlesen

Im Blog:

Bekanntester kulinarischer Botschafter des Gers ist der Foie Gras: Infos & Hintergrund gibt es hier.

Das Kellergold des Gers heißt Armagnac. Meinen Kellerbesuch samt Rezept findet ihr hier.

Schwarze Schweine tummeln sich halbwild auf den Weiden. Entdeckt das Porc Noir de Bigorre hier.

Für Kuchenfans habe ich aus dem Gers ein Rezept zum Nachbacken mitgebracht: Croustade – köstlich fruchtig wie herzhaft.

Jazz in Marciac. Foto: Hilke Maunder
Jazz in Marciac. Foto: Hilke Maunder

Marciac feiert im Sommer Europas größtes Jazzfestival. Was ihr erleben könnt, erfahrt ihr hier.

Und woher der Ausdruck „blaumachen“ kommt, und was er mit dem Gers zu tun hat, verrate ich hier.

Einen Besuch wert ist auch Simorre – lest mehr dazu hier.

Alle Beiträge aus dem Gers sind in dieser Kategorie vereint.

Simorre im Gers. Foot: Hilke Maunder
Fachwerk und verputzter Feldstein: wunderschöne Kontraste in Simorre Foto: Hilke Maunder

Im Buch

Cover Annette Meiser, ,Midi PyreneesAnnette Meiser, Midi-Pyrénées*

Annette Meiser, die u.a. die ers­te müll­frei­e Schu­le Deutsch­lands mitbegründete, hat in Midi-Pyrénées ihre Wahlheimat. Dort lebt und arbeitet sie seit vielen Jahren und bietet erdgeschichtliche und kulturhistorische Wanderreisen an.

Ihre Expertise hat sie auf 432 Seiten zwischen die Buchdeckel eines Reiseführers gepackt. Ihr erstes Buch stellt eine Ecke Frankreichs ausführlich vor, die in klassischen Südfrankreich-Führern stets zu kurz kommt.

Für mich ist es der beste Reiseführer auf Deutsch für alle, die individuell unterwegs sind – sehr gut gefallen mir die eingestreuten, oftmals überraschenden oder kaum bekannte Infos. Wie zum einzigen Dorf Frankreichs, das sich in zwei Départements befindet: Saint-Santin liegt genau auf der Grenze von Aveyron und Cantal. Wer mag, kann den Band hier* direkt online bestellen.

Okzitanien abseits GeheimtippsHilke Maunder, Okzitanien:50 Tippsabseits der ausgetretenen Pfade*

Okzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre  Kultur, Sprache und Küche pflegt.

Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker!  Hier* gibt es euren Begleiter.

Das Südfrankreich-Reise-Kochbuch: Le Midi*

Die poule au pot ist eine der 80 echten, authentischen Speisen, die ich bei meiner kulinarischen Landpartie durch den Süden von Frankreich entdeckt habe. Zwischen Arcachon, Hendaye und Menton schaute ich den Köchen dort in die Töpfe, besuchte Bauern, kleine Manufakturen, Winzer und andere lokale Erzeuger.

Gemeinsam mit dem Fotografen Thomas Müller reiste ich wochenlang durch meine Wahlheimat und machte mich auf die Suche nach den besten Rezepten und typischsten Spezialitäten der südfranzösischen Küche. Vereint sind sie auf den 224 Seiten meines Reise-Kochbuchs Le Midi.

Ihr findet darin 80 Rezepte von der Vorspeise bis zum Dessert, Produzentenportaits, Hintergrund zu Wein und Craftbeer, Themenspecials zu Transhumanz und Meer – und viele Tipps, Genuss à la Midi vor Ort zu erleben. Wer mag, kann meine 80 Sehnsuchtsrezepte aus Südfrankreich hier* online bestellen.

 * Durch den Kauf über den Partner-Link, den ein Sternchen markiert, kannst Du diesen Blog unterstützen und werbefrei halten. Für Dich entstehen keine Mehrkosten. Ganz herzlichen Dank – merci !

7 Kommentare

  1. Das winzige Nest Fourcès ist die einzige Bastide im Gers, die nicht schachbrettartig, sondern konzentrisch angelegt ist. Der runde Platz im Zentrum ist idyllisch, direkt daran auf der Terrasse der Auberge Fourcès kann man gut essen, und sieht sich doch nicht satt an den mittelalterlichen Häusern. Fast in Nachbarschaft davon befindet sich der Laden Ladevèze. Wenn man Glück hat, ist der alte Ladevèze da – die leibhaftige Verkörperung von d‘Artagan – und läßt Sie seine hervorragenden Armagnacs probieren.

    1. Lieber Herr Dr. Traub,
      auch für diesen Tipp ganz herzlichen Dank! Und die Erinnerung an die Winzerfamilie, die seit fünf Generation Wein anbauen und Armangnac herstellen. Heute hat der junge Alexandre die Leitung übernommen – und ist von Juni bis September im Laden am Dorfplatz von Fourcès anzutreffen. Wussten Sie, dass Sie dort sogar Ihren eigenen Armagnac-Cuvée einem Parfum gleich selbst komponieren können? Den alten Ladevèze habe ich noch nicht kennengelernt, vielleicht klappt das ja beim nächsten Besuch! Viele Grüße! Hilke Maunder

      1. Ja, unter der sachkundigen Anleitung des alten Herrn Ladevèze kann man bei der Herstellung eines eigenen Cuvées sogar zwischen femininen und maskulinen Armagnacs unterscheiden!
        Inzwischen ist mir noch ein weiterer Tipp eingefallen. Nicht weit von Auch, wo es heute Morgen rekordverdächtige -0,3 Grad Celsius hatte, findet sich ein Weingut der Sonderklasse mit einer Mühle und einem Schloßturm aus dem 13. Jd.: die Domaine de Herrebouc bei Saint Jean Poutge. Die beiden noch jungen Winzerinnen machen wundervolle Weine, die Teilnahme an einer Weinprobe lohnt sich!

      2. Oh, danke lieber Herr Dr. Traub! Das Weingut kannte ich noch nicht! Es kommt sofort auf die Liste der Orte, die ich im Gers noch besuchen muss. Was für eine wundervolle Gegend! Lieben Dank und viele Grüße!

  2. Eigentlich sollte es ein gemütlicher Urlaub werden. Relaxen und Entspannen sollten im Vordergrund stehen. Nachdem ich aber in Toulouse angekommen war, und mich ein wenig mit der Umgebung beschäftigt war klar, das es nicht möglich ist ohne Mietwagen Frankreich und seine Schönheiten zu entdecken. Und so bin ich viel rumgekommen, und habe viel gesehen

  3. Vielen Dank, Hilke, für diesen ausführlichen und besonders inspirierenden Artikel über den Gers. Obwohl ich schön öfter in Toulouse gewesen bin, stand der Gers nicht auf dem Reiseplan. Das hat sich durch deinen Artikel geändert. So viele besondere, unterschiedliche, sehenswerte wie kulinarische Highlights lösen sich in diesem relativ kleinen Landstrich ab. Das Reisefieber steigt schon wieder an, und ich werde den Gers auf jeden Fall bei meinem nächsten Besuch Anfang nächsten Jahres einplanen. Hast Du eventuell noch einen besonderen Tipp für den Februar 2017? Gerne auch einen musikalische Tipp. Merci!

    1. Hallo Claudia, merci für Deine virtuellen Blumen. Ja, der Gers ist wirklich eine wunderschöne Ecke Frankreichs, besonders im Süden, wo Pyrenäenblicke ständig die Reise begleiten. Du solltest Dir auf jeden Fall die charmanten Bastiden anschauen, „neue“ Städte des Mittelalters, die rund um einen zentralen Platz schachbrettartig angelegt wurde wie beispielsweise Montréal…. en Gers! Viele schöne Erinnerungen und Entdeckungen bei Deiner Februar-Reise wünscht Dir Hilke

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