Département Nord: Zwischen Doullens und Amiens: abgeerntete Kornfelder. Foto: Hilke Maunder

(M)Eine innige Liebe zum Kornfeld

Ein Kornfeld, sonnengelb, weit, unter weißen Wolkenbergen am lichtblauen Himmel. Ist das nicht wunderschön? Es sind genau diese großen, freien Landschaften, die mich in Frankreich faszinieren. Besonders eindrucksvoll sind sie im Norden von Frankreich in den Regionen Normandie und Hauts-de-France.

Dieses Kulturland unter einem hohen Himmel, Kartoffel-, Mais-, Raps- und Getreidefelder bis an den Horizont, am Rain gesäumt von Mohn und Kornblumen.

Jetzt, im Hochsommer, sind es besonders die abgeernteten Weizenfelder, die mich begeistern – und bei meiner Freundin, die mich begleitet, nur Fragezeichen aufs Gesicht zaubern.

Kornfeld bei Yvetôt im Pays des Caux. Foto: Hilke Maunder
Kornfeld bei Yvetôt im Pays de Caux. Foto: Hilke Maunder

Maler-Motiv Kornfeld

Warum, fragte sie mich, musst du hier schon wieder halten und fotografieren? Es ist doch nur ein Kornfeld! Warum, seht ihr hier. Doch mit meiner Liebe zu goldfarbenen Äckern bin ich – zumindest in Frankreich – nicht allein.

Jean-François Millet (1814 – 1875) verewigte die Ährensammlerin in Öl und als Radierung, ein abgeerntetes Kornfeld wurde zum stillen Ort der Einkehr auf seinem Gemälde „Abendgebet“.

Zwischen Doullens und Amiens: abgeerntete Kornfelder. Foto: Hilke Maunderwischen Doullens und Amien: abgeerntete Kornfelder
Foto: Hilke Maunder

Auch Vincent van Gogh (1853 – 1890) liebte innig die Farbe von Korn, seine Form, seine Felder. Zu seinen berühmtesten Bildern gehört das „Weizenfeld mit Zypresse“.Van Gogh schuf das post-impressionistisches Ölgemälde im Jahr 1889 während seines Aufenthaltes in der psychiatrischen Einrichtung Saint-Paul-de-Mausole im südfranzösischen Saint-Rémy-de-Provence.

Am 29. Juli 1890 nahmder niederländische Maler sich auf einem Feld beim Örtchen Auvers-sur-Oise nordwestlich von Paris sein Leben und beging Selbstmord.

Auf dem Dachboden lag sein letztes Meisterwerk: „Das Kornfeld“, 14 Tage vor seinem Freitod gemalt. Geschätzter Wert: 24 Millionen Euro.

Zwischen Doullens und Amiens: abgeerntete Kornfelder. Foto: Hilke Maunderwischen Doullens und Amien: abgeerntete Kornfelder
Foto: Hilke Maunder

Wirtschaftsfaktor des Nordens

Hauts-de-France produziert jährlich rund 9,2 Millionen Tonnen Getreide. Nordfrankreich ist damit landesweit die Nummer drei, bei Weichweizen sogar die Nummer eins. Er dominiert mit 7,3 Millionen Tonnen pro Jahr den Anbau bei den 40 Betrieben und 13 Genossenschaften. 550 Silos in grauem Betonragen aus der Ebene auf. Sie fassen insgesamt fast sechs Millionen Tonnen.

Verarbeitet wird das Getreide in 23 Mühlen. Sie produzieren das Mehl für die elf Brot- und Gebäckfabriken. Und die 2500 handwerklich arbeitenden Bäcker, die daraus köstliche Kuchen, Croissants und Brot backen. Noch ein Grund für meine Liebe zum Kornfeld!

Zwischen Doullens und Amien: abgeerntete Kornfelder. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Keine Bezahlschranke. Sondern freies Wissen für alle.
Keine Werbung. Sondern Journalismus mit Passion.
Faktentreu und frankophil.
Das gefällt Dir? Dann wirf etwas in die virtuelle Kaffeekasse.
Unterstütze den Blog! Per Banküberweisung. Oder via PayPal.

Weiterlesen

Im Blog

Interessante Beiträge zu Land und Leuten findet ihr auch in dieser Kategorie im Blog.

Im Buch

Das ganze Land: MARCO POLO Frankreich*

Einfach aus dem Besten auswählen und Neues ausprobieren, ist das Motto der Marco Polo-Reiseführer. Den MARCO POLO Frankreich* habe ich vor vielen Jahren von Barbara Markert übernommen und seitdem umfassend aktualisiert und erweitert.

Freut euch auf neue Insidertipps, neue Reiseziele, frischen Hintergrund und viele Erlebnisvorschläge für Aktive und Entdecker – von Lichterkunst in Bordeaux’ U-Boot-Basis bis zu Wanderungen unter Wasser.

Damit ihr Frankreich noch besser versteht, gibt es natürlich auch viel Hintergrund zu Frankreich und seinen Menschen. Wer mag, kann ihn hier* direkt bestellen.

 * Durch den Kauf über den Partner-Link, den ein Sternchen markiert,  kannst Du diesen Blog unterstützen und werbefrei halten. Für Dich entstehen keine Mehrkosten. Ganz herzlichen Dank – merci !

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert