Unterwegs auf der Vélidéale im Département Haute-Vienne. Foto: Hilke Maunder
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La Vélidéale: vom Limousin zum Atlantik

La Vélidéale: Im Juli 2024 wurde die 665 Kilometer lange Radwanderstrecke eröffnet – und damit eine äußerst abwechslungsreiche Route entlang von elf Seen, Flüssen und Wasserstraßen hin zum Ozean.

Auf ihrem Weg vom Limousin zur Mündung der Loire durchquert la Vélidéale zwei Regionen (Nouvelle-Aquitaine und Pays de la Loire), fünf regionale Naturparks und sechs Départements (Creuse, Haute-Vienne, Charente, Deux-Sèvres, Vendée und Loire-Atlantique). 18 Bahnhöfe an der Strecke erlauben den leichten Ein- oder Ausstieg – und in allen TER-Zügen, die dort halten, könnt ihr eure Fahrräder kostenlos und unkompliziert mitnehmen!

Auch die Verknüpfung der neuen Radroute ist top: Insgesamt zehn Fahrradstraßen sind mit der Vélidéale verbunden!

  • Le Tour de Creuse in Royère-de-Vassivière
  • La Vagabonde in Royère-de-Vassivière
  • La Scandibérique – EuroVelo 3 von St-Quentin-sur-Charente nach Confolens
  • La Vélo Francette von Niort nach Parthenay
  • Le Vendée Vélo Tour von Cugand nach Mallièvre
  • La Régalante in Nantes
  • La Loire à Vélo – EuroVelo 6 in Nantes
  • La Vélodyssée – EuroVelo 1 in Nantes
  • Le Vélocéan in Saint-Nazaire

Hier und da, besonders im Limousin, hapert es noch ein wenig an der Ausschilderung. Ein wenig gestört hat mich auch, dass der Großteil der Strecke im Limousin auf den routes départementales erfolgt – ohne abgetrennte Streifen für Radfahrer. Auf diesen Landstraßen schwankt der Verkehrsandrang je nach Jahreszeit.

La Vélidéale: das Routenprofil

Verkehrswege

  • Radweg: 166,50 km
  • Gemeinsam genutzte Straße: 501,85 km
  • Keine Angabe: 16,73 km

Straßenbelag

  • Versiegelt/asphaltiert: 401,92 km
  • Unversiegelt und rau: 82,01 km
  • Fehlerhaft, mit Schadstellen: 8,72 km
  • Nicht erfasst: 192,42 km

Höhenprofil

Es empfiehlt sich, aufgrund der Steigungen die Vélidéale vom Limousin zum Atlantik zu radeln. In dieser Fahrtrichtung geht es insgesamt

  • 4356 m bergab
  • 3618 m bergauf.

Die 21 Etappen im Überblick

Die Vélidéale beginnt am Lac de Vassivière und endet in Saint-Nazaire. Die einzelnen Etappen sind recht kurz, da die Strecke als Familienradroute eingestuft ist – und genügend Zeit für Besichtigungen und andere Unternehmungen bleiben soll.

Die Etappen im Detail

Royère-de-Vassivière / Bujaleuf 35 km

Die Vélidéale beginnt in Royère-de-Vassivière im Süden des Départements Creuse und führt euch nach Bujaleuf im Département Haute-Vienne im Herzen des Regionalen Naturparks Millevaches en Limousin. Die Grenze der beiden Départements verläuft mitten durch den Lac de Vassivière, mit seiner 1.000 Hektar großen Wasserfläche und 110 Millionen Kubikmetern Wasser einer der größten Wasserspeicher des Landes. Der staatliche Stromversorger Électricité de France erbaute ihn von 1947 bis 1950.

Heute locken hier nicht nur Wassersport aller Art und ein erfrischender Sprung ins kühle Nass (der See liegt auf 647 Metern Höhe), sondern auch Kunst auf einer Insel im See. Wie ein Leuchtturm ragt das Centre International d’Art et du Paysage auf der Île de Vassivière auf und zeigt als Zentrum für zeitgenössische Kunst aktuelle Kreationen bei wechselnden Ausstellungen und im Skulpturenpark. Gespeist wird der Stausee von der Maulde, deren Lauf ihr nach Peyrat-le Château folgt.

Wahrzeichen des Ortes ist die wehrhafte Tour Carré, in der ein Musée de la Résistance von Mitte Juni bis Mitte September die Aktionen der Widerstandskämpfer (Maquisards) während des Zweiten Weltkriegs dokumentiert. In Bujaleuf hat die Maulde einen zweiten, deutlich kleineren See gebildet. Erfrischt euch nach einem Tag auf schmalen, kurvenreichen Straßen mit erheblichen Höhenunterschieden mit einer Badepause am Lac de Saint-Hélène.

Tipp

An der D 3 beginnt der Sentier d’interprétation de la lande du Puy de la Croix – von der Hügelspitze eröffnen sich tolle Ausblicke auf den See!

Bujaleuf / Saint-Léonard-de-Noblat 18 km

Collegiale Saint-Leonard-de-Noblat. Foto: D. GuillemainCDT87
Collegiale Saint-Leonard-de-Noblat. Foto: D. Guillemain CDT 87

Auch von Bujaleuf bis Saint-Léonard-de-Noblat folgt die Vélidéale dem Lauf der Maulde – und durch die Heimat von Raymond Poulidor (1936-2019), dem „ewigen Zweiten“ der Tour de France, der das Radrennen nie gewann, aber dreimal den zweiten Platz belegte. Nach knapp 69 Kilometern verabschiedet sich die Maulde und mündet in die Vienne, die nun euren Weg begleitet.

Die Stiftskirche von Saint-Léonard de Noblat ist eine Etappe des Jakobsweges und gehört damit zum Weltkulturerbe der Jakobswege in Frankreich. Für eine süße Stärkung beim Pilgern – und Radfahren – sorgt eine traditionsreiche Spezialität, die 1909 ein Bäcker namens Petitjean aus dem Dornröschenschlaf erweckte und neu belebte: das Massepain. Obgleich es wie Marzipan klingt, ist es doch ein harter Keks, hergestellt aus drei Zutaten: Mandeln, Zucker und Eiweiß

Saint-Léonard-de-Noblat / Limoges 28 km

Von Saint-Léonard de Noblat bis Limoges verläuft die Vélidéale entlang der Vienne, die auf dem Plateau de Millevaches entspringt und nach rund 303 Kilometern als linker Nebenfluss in die Loire mündet. Auf ihrem Lauf hat sie zahlreiche Mühlen angetrieben, wie den Moulin du Got (10 Min. entfernt), der noch heute auf handwerkliche Weise Papier herstellt.

Auf dem halben Weg nach Limoges empfiehlt sich ein Stopp in Saint-Just-le-Martel, wo das Centre International de la Caricature, du Dessin de Presse et d’Humour beheimatet ist. Seit 2011 zeigt es Werke von Zeichnern aus der ganzen Welt, die ihre Sicht auf aktuelle Themen durch die Linse von Humor, Satire und Karikatur präsentieren.

Über den Pont Saint-Martial rollt ihr hinein nach Limoges. Was ihr dort unternehmen und erleben könnt, verrät dieser Beitrag.

Limoges / Aixe-sur-Vienne 20 km

Zwischen Limoges und Aixe verlässt die Vélidéale den Lauf der Vienne und taucht ein in die Forêt départementale des Vaseix mit 105 Kilometern markierter Wanderwege – denn am Fluss verläuft die verkehrsreiche Nationalstraße 21.

Aixe-sur-Vienne / Rochechouart 40 km

In Aixe-sur-Vienne kehrt die Vélidéale zum Lauf der Vienne zurück und folgt auf Landstraßen dem Fluss vorbei an Schrebergärten und den Zeugen der Papier- und Lederindustrie bis Saint-Junian.

Bis ins 11. Jahrhundert reicht die Tradition der Lederverarbeitung in der Cité du Gant de Cuir (Stadt des Lederhandschuhs) zurück, wo bis heute Hermès am Ufer der Vienne feinste Handschuhe und andere exklusive Lederwaren und herstellt. Direkt daneben stellt ab Sommer 2025 die Cité du Cuir das traditionsreiche Handwerk vor.

Mit seinen Cafés, der Markthalle samt Craftbier-Buvette und seinem Hôtel-Restaurant Le Bœuf  Rouge ist die Saint-Junian ein empfehlenswerter Stopp für eine Mittagspause. Seht euch dort auch die Kollegiatskirche an und bummelt ein wenig!

Ganz entspannt bergab kommt ihr zur Chapelle Notre-Dame du Pont, wo ihr die Vienne überquert und den Fluss verlasst, hin nach Rochechouart.

Das Schloss von Rochechouart beherbergt seit 1985 das Musée d’art contemporain de la Haute-Vienne. Berühmt ist die internationale Sammlung zeitgenössischer Kunst für die Arbeiten des Dadaisten Raoul Hausmann, von dem das Museum seit 1989 einen bedeutenden Bestand besitzt.

Rochechouart / Confolens 39 km

Heute radelt ihr durch eine Landschaft, in die vor rund 210 Millionen Jahren ein Asteroid einschlug, einen Krater mit einem Durchmesser von etwa 20 Kilometern, schuf, alles im Umkreis von mehr als 100 Kilometern verwüstet und das Gestein im Untergrund in einer Tiefe von mehr als fünf Kilometern veränderte.

Heute ist aufgrund nachfolgender geologischer Prozesse und der Erosion davon nicht mehr viel zu sehen, doch das Astroblème de Rochechouart-Chassenon fasziniert Geologen bis heute. Doch bis heute offensichtlich ist das Erbe in der örtlichen Bausubstanz, die Impaktit-Brekzien nutzt – und damit ein Gestein aus verschiedenen Fragmenten wie Quarz und anderen Mineralien, die beim Einschlag zertrümmert und wieder zusammengepresst wurden.

Danach berührt die Vélidéale den Lac de Lavaud, einen der beiden Seen der Haute-Charente, wendet sich gen Norden, überquert bei Exideuil die Vienne und folgt dem Fluss bei Confolens.

Confolens / Champagne-Mouton 36 km

Nach Confolens folgt ihr der Vienne bis nach Saint-Germain-de-Confolens, wo sein Schloss stolz auf einem Felsvorsprung thront. Hier zweigt die Vélidéale nach Westen ab und überquert die Charente in Alloue, wo die Maison Maria Casarès heute als Künstlerresidenz an die Schauspielerin erinnert, die hier zwischen 1961 und 1996 lebte.

Champagne-Mouton / Ruffec 33 km

Freut euch bei dieser Etappe auf zwei Petites Cités de Caractère: Nanteuil-en-Vallée mit seiner Abtei, deren Ursprünge bis ins 8. Jahrhundert zurückreichen, und Verteuil-sur-Charente mit seinem beeindruckenden Schloss, das seit dem 11. Jahrhundert das Stadtbild prägt.

Ruffec / Chef-Boutonne 40 km

Zur Hälfte Landstraße, zur anderen Hälfte voies vertes abseits vom Verkehr: Heute zeigt sich die Vélidéale beschaulich und garniert die ländliche Fahrt in Raix mit der romanischen Kirche Saint-Barthélemy. In Paizay-Naudouin-Embourie steht seit dem 14. Jahrhundert das Château de Saveilles, eine Residenz der Renaissance mit Resten einer Festung. In Chef-Boutonne erhebt sich mit dem Château de Javarza eines der ersten Renaissance-Schlösser im Poitou.

Chef-Boutonne / Melle 33 km

Immer stärker wird jetzt der Anteil von voies vertes am Streckenverlauf. Die Vélidéale folgt jetzt dem Tal der Boutonne – zuerst geht es heute bergab, nach der Hälfte der Strecke bergauf. In Melle wurden von der Zeit Karls des Großen bis zum Ende des 10. Jahrhunderts die Silberminen für die dortige Münze ausgebeutet. Aus der mittelalterlichen Blütezeit hat sich die Stadt ein romanisches Trio bewahrt: die Kirchen Saint-Savinien, Saint-Pierre und Sainte-Hilaire. Mehr zu Melle erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Melle / Niort 37 km

Zum Auftakt heute radelt ihr fast die Hälfte der gesamten Strecke im grünen Gleisbett einer stillgelegten Eisenbahnstrecke und auf Radwegen abseits vom Verkehr, erst danach wieder auf routes départementales-Landstraßen. Unterwegs locken Stopps in Celles-sur-Belle, einer Petite Cité de Caractère mit seiner Abbaye Royale (Königliche Abtei) aus dem 17. Jahrhundert und dem Café du Lion d’Or, in dem immer wieder Konzerte stattfinden.

Vorbei an Prahecq, wo das Château de la Voûte und sein Park eine letzte Pause bieten könnten, geht es weiter nach Niort, früher Hochburg der Lederverarbeitung und heute Tor zum Regionalen Naturpark Marais Poitevin.

Niort / Champdeniers 26 km

Ab Niort teilen sich die Vélidéale und die Vélo Francette die Streckenführung über Départementsstraßen bis nach Parthenay – nur zu Beginn gibt es noch einen 1,6 Kilometer langen Radweg. In Échiré gründete ein gewisser Monsieur du Dresnay im Jahr 1891 am Ufer der Sèvre Niortaise in einem Nebengebäude seines Hofes die Molkerei von Echiré, die bis heute hauptsächlich Butter herstellt – aus frischer Milch, die aus einem Umkreis von höchstens 50 Kilometern um die Gemeinde stammt.

18 Stunden lang dauert ihre Herstellung – und damit drei Stunden länger, als von der AOP vorgeschrieben. Doch das wahre Geheimnis liegt in der traditionellen Herstellung: In Teakholz-Trommeln, die es so nur in Frankreich gibt, wird die Sahne 2,5 Stunden lang langsam zu einer cremigen Butter gerührt, deren typischer Rahmgeschmack feine Haselnussnoten offenbart. Das Atelier de l’Excellence offenbart alle Geheimnisse dieser besonderen Butter!

Champdeniers / Parthenay 29 km

Über vorwiegend kleine Landstraßen geht es weiter nach Parthenay, das im Mittelalter eine wichtige Station auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela war. Den Zugang zur Stadt bei der Brücke über den Thouet bewacht seit dem 13. Jahrhundert die Porte Saint-Jacques.

Auf dem Kopfstein der in Teilen noch mittelalterlich anmutenden Rue de la Vau Saint-Jacques geht es vorbei an Dutzenden Fachwerkhäusern mit Ziegelsteinfüllungen in Richtung der einstigen Burg, zu der mehrere Gassen abzweigen. Mittwochs findet in der Markthalle und auf dem Freigelände davor ein bunter Wochenmarkt statt.

Unterwegs lohnt sich ein Stopp in Saint-Marc-La-Lande, das mit seiner Kollegiatkirche Saint-Antoine aus dem 16. Jahrhundert und seiner Réserve naturelle régionale du bocage des Antonins ein beliebtes Ausflugsziel ist.

Parthenay / Bressuire 35 km

Herrlich: Heute verlaufen 32 Kilometer der Strecke auf Radwegen – und mitten durch die grüne, sanft hügelige Landschaft des Gâtine Poitou. Wer sich nicht so sehr für das Sakralerbe am Wegesrand interessiert, kann die Ferme des Anesses ansehen, wo aus der Milch der hauseigenen Esel Seife hergestellt wird. Hier könnt ihr auch einstündige Esel-Wanderungen unternehmen!

Bressuire / Nueil-les-Aubiers 18 km

Nach der Ortsdurchfahrt von Bressuire beginnt eine der einfachsten Etappen der Vélidéale. Im Gleisbett der ehemaligen Bahnstrecke von Bressuire nach Nueil-Les-Aubiers radelt ihr fernab vom Verkehr durch die Wallheckenlandschaft des Bocage Bressuirais und erlebt dabei herrliche Aussichten. Lust auf eine Pause? Dann macht einen kleinen Abstecher zum Picknickplatz von Voulmentin, einem Ortsteil von Voultegon, und radelt danach weiter im Gleisbett nach Nueil-Les-Aubiers.

Nueil-les-Aubiers / Mauléon 15 km

Durch den Bocage geht es weiter bis Mauléon, einer Petite Cité de Caractère, die von einem Felssporn aus das Tal des Ouin überblickt – vom Château Gaillard eröffnen sich Panoramablicke auf die Stadt und das Tal.

Nordwestlich von Mauléon beginnt am Parkplatz von Moulins an der D 156 ein zwei Kilometer langer Rundweg durch den sensiblen Naturraum (ENS) La Corbelière de Moulins mit Feuchtwiesen und der Quelle der Corbelière.

Mauléon / Mortagne-sur-Sèvre 32 km

Erstes Ziel heute ist das einstige Weberdorf Mallièvre, das sich malerisch an die Sèvre Nantaise schmiegt und seine historische Bausubstanz so gut erhalten hat, dass es ebenfalls als Petite Cité de Caractère ausgezeichnet wurde.

Im Tal von Poupet wechselt die Vélidéale mehrfach die Ufer, bevor sie Mortagne-sur-Sèvre erreicht – mit Paradeblick auf die Sèvre Nantaise und das majestätische Barbin-Viadukt.

Mortagne-sur-Sèvre / Clisson 39 km

Auf dieser Etappe geht es auf Radwegen (ein Drittel) und Landstraßen reichlich rauf und runter – und säumen zahlreiche Aussichtspunkte mit immer neuen Aussichten auf das Tal der Sèvre Nantaise die Route.

Kanuten lieben den Fluss, der nach reichlich Niederschlägen sich durchaus wild zeigen kann. Mehrere Mühlen begleiten das Radeln durch die hügelige Landschaft des Bocage Vendéen. Im Dorf Gaumier steht die einzige noch funktionstüchtige Walkmühle Frankreichs!

Ein Pflichtstopp auf dieser Route: das imposante Château de Tiffauges, eine der eindrucksvollsten Burgen im Westen Frankreichs und Stammsitz des wohl berühmtesten Mörders des Mittelalters: Blaubart. 20 Kilometer weiter habt ihr euer Etappenziel erreicht: Clisson, die pittoreske Kleinstadt mit dem Flair Italiens. Mehr zu Clisson erfahrt ihr hier.

Clisson / Nantes 40 km

Durch die Weinberge des Muscadet folgt ihr heute dem Lauf der Sèvre bis nach Nantes, wo die grüne Linie der Le Voyage à Nantes übernimmt und einlädt, die Hauptstadt der Pays de la Loire einmal mit ungewöhnlicher Kunst neu zu entdecken.

Hier verabschiedet sich auch die Sèvre Nantaise, und mündet als letzter großer Nebenfluss in die Loire, die jetzt euch auf den letzten Etappen begleitet. Zu Nantes gibt es mehrere Beiträge im Blog. Als Einstieg empfehle ich euch diesen Text.

Nantes / Cordemais 49 km

Trentemoult, einst Fischerdorf der Kap Hoorn-Fahrer und heute eine beliebte Wohnadresse der bobos, bildet mit seinen bunten Häusern den Auftakt zu diesem Abschnitt am Unterlauf der Loire auf den Spuren der Kunstroute L’Estuaire. Die Vélidéale teilt sich nun ihren Verlauf mit der Loire à Vélo und der Vélodyssée bis Le Pellerin, wo eine Loire-Fähre euch hinüber ans rechte Ufer nach Couëron bringt.

Coueron: Sémaphore von Vincent Mauger. Foto: Hilke Maunder
Der Aussichtspunkt Sémaphore von Vincent Mauger in Couëron. Foto: Hilke Maunder

Die Fahrradroute verläuft nun durch das Schwemmland der Loire bis zum Hafen von Cordemais, seinem EDF-Kraftwerk und der Villa Cheminée, die der japanische Künstler Tatzu Nishi im Rahmen der Estuaire 2009 schuf. Seine monumentale Installation besteht aus einem 15 Meter hohen, rot-weiß geringelten Turm, der den Schornsteinen des nahegelegenen Wärmekraftwerks ähnelt. Aufs Dach setzte Tatzu Nishi ein typisches Vorstadthaus der 1970er-Jahre. Mehr zu den Kunstinstallationen von L’Estuaire erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Cordemais / Saint-Nazaire 42 km

Der längste Fluss Frankreichs begleitet euch auf der letzten Etappe bis zum Ozean – mitten durch die Marschen und Feuchtwiesen der Loire, die ihr von den beiden Aussichtspunkten – erst vom Observatorium von Tadashi  Kawamata, dann vom Belvédère du Trou Bleu – gut überblicken könnt. In Lavau-sur-Loire serviert die Maison du Port Crêpes und Kaffee. Letzter Hingucker vor Saint-Nazaire ist der Sémaphore de la Taillée von Vincent Mauger, der aus einer Höhe von fünf Metern weite Ausblicke eröffnet.

Am Zielort Saint-Nazaire könnt ihr den Sous-Marin l’Espadon besuchen. der als erster französischer U-Boot unter dem Eis der Arktis fuhr, beim Escal’Atlantic in die Welt legendärer Atlantikliner eintauchen und an 20 Stränden entspannen. Im nahen Saint-Marc-sur-Mer wurde 1954 der Film Les Vacances de Monsieur Hulot* (Die Ferien des Monsieur Hulot) von Jacques Tati gedreht.

Info

www.francevelotourisme.com/itineraire/la-velideale

Weiterlesen

Im Blog

Einen Überblick über die schönsten Radrouten Frankreichs findet ihr in diesem Beitrag.

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