Les Gets: das sympathische Wirtspaar des Le Crychar. Foto: Hilke Maunder
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Bettentest: das Hotel Le Crychar in Les Gets

Bonjour”, sagt Céline Bouchet, sieht die verfrorenen Gesichter und ruft: “Vite, du vin chaud!” Glühwein zum Aufwärmen, das tut jetzt gut. Im Kamin knackt das Holz. Das Feuer prasselt in Augenhöhe. Darunter, im Ofen, backt eine Apfel-Tarte, eine kostenlose Gourmandise für die Gäste des Le Crychar.

Mehr als zwei Jahrzehnte hatten ihre Eltern Yvette und Denis Bouchet ihre Gäste im Skidorf Les Gets mit Savoyer Gastlichkeit verwöhnt. Seit einigen Jahren führen Tochter Céline und der bretonische Schwiegersohn Grégory Delechat diese Tradition fort.

Les Gets: Foto: Hilke Maunder
Die Chavannes-Gondeln bringen euch schnell hinauf zum Plateau des Chavannes auf 1482 m Höhe. Foto: Hilke Maunder

Familiär und stilvoll zugleich

Wie eine Oase der Ruhe liegt ihr Chalet Le Crychar auf 1.277 Meter Höhe oberhalb des Skidorfs, das seinen alten Dorfkern komplett zur Fußgängerzone umwandelte, keine Bettenburgen aus Beton zuließ, und nach Liftschluss einlädt, ein wenig Savoyer Kultur zu schnuppern: beim Besuch einer Schaukäserei oder einer Führung durch das Museum für mechanische Musikinstrumente.

Schneeloch im Savoyarder Baustil: Les Gets. Foto: Hilke Maunder
Keine Bettenburgen aus Beton, sondern gemütliche alpenländische Architektur: das Ortszentrum von Les Gets. Foto: Hilke Maunder

Leise dringt Leierkastenmusik vom Nostalgiekarussell, das neben dem Eislaufplatz in hellem Lichterglanz seine Runden dreht, hinauf zum Chalet-Hotel am Hang. Im Sommer schmücken rote Geranien, im Winter zentimeterhoher Schnee die holzgeschnitzten Balkone des charmanten Viersternehotels.

Mit dem Einstieg in die Hotellerie erfüllten sich Célines Eltern, die ehemalige Sekretärin und der einstige Bürgermeister von Les Gets, einen Lebenstraum: ein Kleinod, familiär und stilvoll zugleich.

Urgemütliches Savoyer Ambiente

Antiquitäten aus Savoyen schmücken das Kaminzimmer, dunkles Holz und Naturleinen den Frühstücksraum. Durch rot karierte Gardinen fällt der Blick auf die Pisten von Les Chavannes. Vierjährige Knirpse sausen um Slalomstangen, vorsichtig gleitet eine andere Skischulgruppe im Stemmbogen den Hang hinab. Die Bergwelt draußen spiegelt sich in der Dekoration von drinnen. Die Bilderrahmen verraten die Leidenschaft von Madame Bouchet: Stickereien.

Le Crychar. Foto: Hilke Maunder
Ein Standardzimmer im Haupthaus. Foto: Hilke Maunder

Besonders traditionelle Motive in Kreuzstich haben es ihr angetan. Blumen und bäuerliche Motive säumen auch die Treppe hinauf zu den Zimmern. Yvette und Denis hatten sie als 14 kuschelige Kammern in hellem Holz angelegt. Celine und Gregory sanierten sie, senkten Strahler ins Holz und verliehen den Zimmern mehr Licht und Schick zum gemütlichen Holz.

Le Crychar. Foto: Hilke Maunder
Ein Standardzimmer im Haupthaus. Foto: Hilke Maunder

Le Crychar: Ausbau für vier Sterne

2017 ließ das Paar das Dach aufstocken für vier weitere Gästezimmer. Dort entstanden stylisch-trendige Komfortzimmer, die Design und Farbe lieben. Wie auch im modernen Anbau in Stein, der ebenfalls neue Gästezimmer birgt.

Le Crychar. Foto: Hilke Maunder
Der Pool des Spa. Foto: Hilke Maunder

Bereits in den Vorjahren hatte das Paar viel investiert.  2014 hatten sie das Spa mit Pool, Hammam und sensorischer Dusche eröffnet. Gregorys ganzer Stolz ist der Weinkeller mit 260 Tropfen aus Regionen, die die Geschichte Savoyens geprägt haben: Italien, Schweiz und Frankreich.

Le Crychar. Foto: Hilke Maunder
Gregorys Stolz: der Weinkeller. Foto: Hilke Maunder

Die alte Terrasse wich einer Weinbar an der Piste mit gemütlichen Ledersofas, auf deren Lehne Eisbären kuscheln. Das Zeltdach der Bar, an der jetzt Heizstrahler für wohlige Wärme sorgen, kann bei schönem Wetter ebenso geöffnet werden wie die transparenten Wände.

Le Crychar. Foto: Hilke Maunder
Der Salon. Foto: Hilke Maunder

Dann chillt ihr gemütlich direkt an der Piste de la Turche. Ebenfalls von Gregory eingeführt ist der Table d’Ami. An diesem hohen Tresen nahe der Cafe-Bar serviert Gregory gerne seine Reblochonade aux truffes. Der würzige Reblochon-Käse ist im Innern durchzogen mit Trüffel. Und cremig erwärmt mit trockenem Weißwein aus Savoyen.

Le Crychar. Foto: Hilke Maunder
Für die Reblochonade hobelt Gregory Trüffel auf den Reblochon-Käse. Foto: Hilke Maunder

Kann Schlemmen Sünde sein?

Wer Halbpension bucht, wird abends vom Schwiegersohn Grégory mit sterneverdächtiger Schmankerlküche und Savoyer Spezialitäten verwöhnt. Ob Wandersaibling, Wachteln in Weißwein oder ein deftiges Raclette mit Reblochon-Käse, gefolgt von Crème brûlée oder flambierten Clementinen auf pain perdu, getränkt mit Grand Marnier – kann es da Sünde sein zu schlemmen? Lieber nicht Kalorien zählen.

Le Crychar. Foto: Hilke Maunder
Die Charcuterie-Auswahl zum Frühstück. Foto: Hilke Maunder

Das gilt auch für das Frühstück. Würzige Bergkäse neben hausgemachten Marmeladen, knusprige Croissants, süße Kuchen, Madeleines. Schluss jetzt! Rauf auf die Bretter! Das Pistenvergnügen der Portes du Soleil beginnt gleich an der Haustür.

Adresse & Buchung

Chalet-Hotel “Le Crychar”*

• Route de la Turche, F – 74260 Les Gets, Tel. 04 50 75 80 50, www.crychar.com

Das Hotel ist ganzjährig geöffnet. Wer mag, kann es hier* direkt online buchen.

Offenlegung

Ich bezahlte Kost und Logis auf eigene Rechnung.

Der Salon des Hotels <em>Le Crychar</em>. Foto: Hilke Maunder
Der Salon des Hotels Le Crychar. Foto: Hilke Maunder

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