L'Île-Rousse: Markthalle. Foto: Hilke Maunder
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L’Île-Rousse: meine Tipps für Genießer

Rot, tiefrot leuchten im Sonnenlicht die Porphyrfelsen der vorgelagerten Île de la Pietra, die dem Hafenstädten L’Île-Rousse seinen Namen gaben.

Heute ist Pietra keine Insel mehr, sondern über eine Mole mit dem Städtchen verbunden, das zu den wärmsten Orten der Insel gehört – ein niedriges Vorgebirge schützt L’Île-Rousse vor den kalten Mistralwinden.

L'Île-Rousse: Markthalle. Foto: Hilke Maunder
Ein Fischer verkauft seinen Fang in der Markthalle. Foto: Hilke Maunder

Schön ist es auch außerhalb der Saison in diesem Städtchen, das Pasquale Paoli im Jahr 1758  unter dem Namen Paoliville gründete, um den genua­treuen Städten Calvi und Algajola wirtschaftlich und militärisch Konkurrenz zu machen.

100 % corse: das Angebot der Händler in der Markthalle von l'Île Rousse. Foto: Hilke Maunder
100 % corse: das Angebot der Händler in der Markthalle von l’Île Rousse. Foto: Hilke Maunder

Pétanque & Markttreiben

In seinen schachbrettartig angelegten Straßen und Gassen wird des Sommers bis spätnachts spät gefeiert. An der von Platanen beschattete Place Paoli mit der Marmorbüste des korsischen Helden ihr alljährlich Mitte September bei der Challenge Pascal Paoli ein internationales Pétanque-Turnier erleben.

Käse von Schaf und Ziege auf dem Markt von L'Île Rousse. Foto: Hilke Maunder
Käse von Schaf und Ziege auf dem Markt von L’Île Rousse. Foto: Hilke Maunder

Nur wenige Schritte weiter mischen sich die Düfte der Macchia mit den Wohlgerüchen der Inselerzeugnisse. Honig! Gebäck! Feigen! Tomaten in allen Farben und Formen!

L'Ile-Rousse: Lonzu und Coppa frisch vom Markt. Foto: Hilke Maunder
Lecker: Lonzu und Coppa frisch vom Markt. Foto: Hilke Maunder

Was für sinnliche Genüsse locken das unter den 21 Säulen an der Markthalle der Place du Marché. Eine ältere Markthändlerin frittiert Krapfen mit süßer und salziger Füllung vor Ort. Köstlich!

Korsisches Schlaraffenland

Im Feinkostgeschäft Tempi fà. Foto: Hilke Maunder
Im Feinkostgeschäft Tempi fà. Foto: Hilke Maunder

Wie all die korsischen Genüsse, die Fred Guintini in seinem Feinkostgeschäft Tempi Fà feilbietet. Kekse und Macarons von Anne Marchetti Honig von Alain Valentini, hausgebrautes korsisches craft beer von Pierre-François Maestracci, foie gras „Nicoli“, Kastanienmehl, Käse, Schinken und charcuterie von Mannei de Bocognano – ein wahres Schlaraffenland.

Und das nicht nur zum Kaufen, sondern auch zum Genießen vor Ort. Im hinteren Bereich des Ladens findet ihr eine kleine Weinbar, an der Fred gerne zu erlesenen korsischen Tropfen auch kleine Appetithappen serviert.

Korsischer Wein im Ausschank bei Tempi Fà in L'Ille-Rousse. Foto: Hilke Maunder
Korsischer Wein im Ausschank bei Tempi Fà. Foto: Hilke Maunder

Langusten, Sankt-Petersfisch, Seezunge, Seeteufel und Seespinnen zur Pasta könnt ihr im L’Escale kosten, dessen Terrasse direkt hinter den Gleisen der Strandbahn U Trinighellu wunderschöne Ausblicke auf die weite Bucht und den Hafen eröffnet. Für mich das schönste Lokal des Hafenortes!

L'Ile Rousse: L'Escale. Foto: Hilke Maunder
Das Restaurant L’Escale. Foto: Hilke Maunder

L’Île-Rousse: meine Reisetipps

Schlemmen & genießen

Le Bistrot de la Place

• 3, place Paoli, 20220 L’Île-Rousse, Tel. 04 95 60 12 90, www.facebook.com

Tempi Fà

100% garantiert korsisch sind die Genüsse bei Fred Guistini – zum Mitnehmen für daheim oder Genießen vor Ort.
• 3, rue du Général Graziani, 20220 L’Île-Rousse, Tel. 04 95 37 77 08

Schlafen & schlemmen  L’Escale

Seit 1903 betreibt die Familie Ferrandini-Luciani ihr charmantes wie komfortables Hotel im Herzen von L’Île-Rousse, zu dem ein ausgezeichnete Fisch- und Meeresfrüchterestaurant gehört. Von der Terrasse blickt ihr auf die Küste! Und gelegentlich rattert die Micheline vorbei!
• Rue Notre Dame, 20220 L’Île-Rousse, Tel. 04 95 60 10 53, www.hotelilerousse.com

Das Dessert im L'Escale von L'Île-Rousse. Foto: Hilke Maunder

Noch mehr Betten*
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Parc de Saleccia. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Ansehen

Den traumhaft schönen Parc de Saleccia mit typischer Macchia-Flora aus Korsika und aller Welt habe ich hier vorgestellt.

Nicht weit ist es nach Calvi – Infos gibt es hier.

Zu den Stränden der Balagne fährt U Trinighellu – mehr zur Nostalgiebahn gibt es hier. Achtung: Es verkehren auch neue, hochmoderne Züge auf der Strecke. Schöner und erlebnisreicher sind jedoch die alten Bahnen.

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Trinighellu ganz modern: die Micheline verlässt L'Île Rousse Richtung Calvi. Foto: Hilke Maunder
La Micheline verlässt L’Île Rousse Richtung Calvi. Foto: Hilke Maunder

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Cover: Jenny Hoch, Gebrauchsanweisung für Korsika. Foto: Hilke MaunderJenny Hoch, Gebrauchsanweisung für Korsika*

33 Sommer hatte Jenny Hoch auf der Insel verbracht. Doch erst, seitdem sie quasi lebt, wird sie langsam von den Einheimischen ins Herz geschlossen und integriert, erzählt die Journalistin und Buchautorin, die heute mit ihrer Familie die Tradition ihrer Eltern fortsetzt. Seit sie vier Jahre alt war, sei sie jedes Jahr auf Korsika gewesen, als Kind, als Teenager, als Erwachsene. Immer am selben Ort, immer glücklich, gerade dort zu sein. „Ich weiß, wo am Strand der Rutschfelsen ist, wie die Wellen sich brechen”, erzählte sich bei einer Lesung im Feriendorf zum Störrischen Esel.

Ihre  persönlichen Erfahrungen machen den Reiz dieses Bandes der insgesamt sehr zu empfehlenden  Taschenbuchreihe im Piper-Verlag aus. Jenny Hoch hat sie hintergründig wie humorvoll zu Papier gebracht. Dazu noch ein paar Daten und Fakten: ein perfekter Einstieg, um sich mit der Insel zu beschäftigen. Besser kann keine Reiseplanung beginnen! Wer mag, kann das Werk hier* online bestellen.

Zum Träumen: Das Haus auf Korsika*

Mit wenig Geld und Aufwand hat Pierre Duculot 2011 einen meiner Lieblingsfilme gedreht, die Geschichte eines Ausbruchs, Sich-Finden, die Rückkehr zu den Wurzeln. Und eine Geschichte des Mutes. Ausgelöst durch die Erbschaft eines Hauses, das Christina erbt.

Die Hauptfigur, fast 30, lebt seit zehn Jahren mit ihrem Freund zusammen, jobbt in der Pizzeria ihres Schwiegervaters, überlebt im belgischen Charleroi. Ein eigenes Leben nach ihren Vorstellungen? Das ist ein Luxus, den sie sich nicht leisten kann. Und mit der Erbschaft doch wagt. Sie macht auf den Weg in den Süden. Und verliebt sich – in die geerbte Bruchbude, die Insel, einen neuen Mann. Wer mag, kann den Film hier* online bestellen.

Marcus X. Schmid: Korsika*

Marcus X. Schmid, KorsikaDer freie Reisejournalist Marcus X. Schmid hat für alle, die gerne auf eigene Faust unterwegs sind, den besten Reisebegleiter verfasst: sachlich, mit viel Hintergrund, Insiderwissen und Tipps, und doch mitunter sehr unterhaltsam und humorvoll.

Ich kann seinen Führer aus ganzem Herzen empfehlen – er hat mich auf allen Erkunden nie im Stich gelassen und mir oft schöne, neue, unbekannte und überraschende Ecken gezeigt.

Der gebürtige Schweizer, Jahrgang 1950, hat in Basel, Erlangen und im damaligen Westberlin Germanistik, Komparatistik und Politologie studiert und lebt heute als Autor und Übersetzer in der französischsprachigen Schweiz. Ebenfalls im Michael-Müller-Verlag sind von Schmid die Reiseführer „Bretagne“ und „Südfrankreich“ erschienen sowie Führer zu italienischen Destinationen. Wer mag, kann den Reiseführer hier* online bestellen.

Baedeker Korsika

Reiseführer für besondere Momente: Baedeker „Korsika“*

Mit blau lackierten Fingernägeln ordnet Madame auf dem Markt von Bastia in einem Bastkorb längliche Stangen. „Boutargues“, verrät das Schild. „Das ist echter korsischer Kaviar. Nur noch wenige Fischer entnehmen den Meeräschen den Rogen. Mein Mann ist einer davon.“ Die Rarität hat ihren Preis: 150 Euro das Kilo.

Der Nachbar-Händler sieht das erstaunte Gesicht und hält ein Holzbrett hin: „Goûtez …!“ Lasst euch mit meinem Baedeker Korsika* an Orten wie diesen (ver)führen. Genussmomente und einzigartige Erlebnisse: Sie machen den Band besonders.  Wer mag, kann ihn hier* direkt bestellen.

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