Martina Peters. Foto: J. Rolfes
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Mein Frankreich: Martina Peters

„Mein Frankreich“ ist nicht nur Titel meines Blogs, sondern auch Programm: Ich möchte möglichst viele von euch animieren, euer Frankreich vorzustellen. Mein Frankreich – was bedeutet das für euch?

Diesmal verrät es Martina Peters. Sie lebt als Journalistin und Trainerin mit Schwerpunkt Bi in Düsseldorf – und gern auch immer mal wieder für ein paar Tage oder Wochen in den Niederlanden. Martina ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Ihr derzeitiger beruflicher Schwerpunkt sind Workshops zum Thema Öffentlichkeitsarbeit für Schulen.


Fast eine Insel: die Presqu’île de Quiberon

Ich bin in diesem Sommer bereits das zweite Mal auf Quiberon zu Gast gewesen. Nach 2015 haben die schöne südbretonische Halbinsel und ich uns Ende Juni wiedergesehen!

Warum? Weil Quiberon für einen Urlaub, wie ich ihn mag, fast alles hat, was das Herz begehrt. Im Westen schlängelt sich die kilometerlange, raue Côte Sauvage mit atemberaubenden Aussichten auf das wilde Meer, hier liegen aber auch die langen Sandstrände, die längst zu Hotspots der Wellenreiter, Kiter und Surfer geworden sind.

Liebevolle Namensschilder schmücken die Häuser. Foto: Martina Peters
Liebevolle Namensschilder schmücken die Häuser. Foto: Martina Peters

Im Osten habe ich per Rad eine Perlenkette wunderschöner kleiner und windgeschützter Strände erkundet, die ich noch nicht kannte. Und im Süden empfängt mich das quirlige Städtchen Quiberon mit seiner Grande Plage – es ist ein bisschen wie „nach Hause kommen“.

Dann wieder schmückt ein Fischschwarm ein Scheunentor. Foto: Martina Peters
Dann wieder schmückt ein Fischschwarm ein Scheunentor. Foto: Martina Peters

Über die ganze Halbinsel „gesprenkelt“ laden viele hübsche kleine Dörfchen mit ihren typischen bretonischen weißen Häuschen und kleinen Gassen zum Entdecken ein. Und obwohl ich schon beim letzten Mal viele idyllische Ecken gefunden habe, sind in diesem Jahr wieder ein paar Neuentdeckungen dabei.

Die Côte sauvage und die Bucht von Quiberon

Der Strand an der Baie de Quiberon. Foto: Martina Peters
Der Strand an der Baie de Quiberon. Foto: Martina Peters

Dieses kleine Paradies „zwischen zwei Meeren“ erreicht man, von Norden kommend, über die Landenge von Penthièvre. Dann geht’s durch die hübschen Örtchen Saint-Pierre-de-Quiberon und Saint-Julien, ehe sich im Süden das Städtchen Quiberon präsentiert.

Bunte Vitamine. Foto: Martina Peters

Es lockt mit kleinen Läden, vielen Cafés und Bistros, der beeindruckenden Kirche Notre-Dame-de-Locmaria de Quiberon – in der regelmäßig Konzerte stattfinden – einem modernen, aber idyllischem kleinen Park mitten im Ort und der Esplanade, dem großen Platz am Strand, auf dessen Markt es an vier Tagen in der Woche vor Menschen nur so wimmelt.

Karotten - frisch vom Markt. Foto: Martina Peters.
Karotten – frisch vom Markt. Foto: Martina Peters.

Ganz im Süden am Ende des Ortes dann ein weiterer Sehnsuchtsort der Halbinsel: die Grande Plage mit ihrer wunderschönen Promenade, von der die typischen bretonischen Häuser aufs Meer schauen.

Eine typisch bretonische Strandpromenade. Foto: Martina Peters
Eine typisch bretonische Strandpromenade. Foto: Martina Peters

Ich mag besonders den östlichen Teil des Strandes, wo stets nur wenige Menschen sind, während es sich am westlichen Hauptstrand schon mal „knubbelt“.

Die <em>Grande Plage</em>. Foto: Martina Peters.
Die Grande Plage. Foto: Martina Peters.

An manchen Tagen sind mir dann auch sogar die kleinen wilderen Strände an der Ostseite der Insel lieber – manche mit Kiessand, aber herrlich ruhig.

Blickt man vom Hauptstrand Richtung Westen, sieht man das Château Turpault. Das kleine wie beeindruckende, 1904 von Georges Turpault gebaute Schloss, prangt auf einem Hügel und markiert den Beginn der Côte Sauvage.

Schon beim letzten Besuch habe ich versucht, es zu besichtigen, aber das ist leider nicht möglich, da es in Privatbesitz ist.

Pointe du Conguel

Ganz im Südosten von Quiberon lohnt sich eine Wanderung auf die knapp einen Kilometer lange und 200 Meter breite Landspitze Pointe du Conguel. Es geht durch Sand, Felsen und niedrige kleine Wälder.

An der äußersten Spitze der Landzunge fühle ich mich ein bisschen wie „am Ende der Welt“. Die Landspitze ist Naturschutzgebiet, Autos, Fahrräder und Hunde sind hier nicht erlaubt.

Port Haliguen

Seit 1769 haben sich die Bewohner von Port Haliguen um einen Neubau des Hafens im Osten der Halbinsel bemüht, der ihre Fischerboote besser schützen sollte, 1848 wurde er endlich nach den Plänen des Ingenieurs Pichot neu errichtet und erweitert, 1960 nochmals modernisiert.

Heute schaukeln in diesem Jachthafen die schönsten Segelboote und Motorjachten im Wasser. Hier mag ich besonders die lichte und weite Atmosphäre des renovierten, hellen und großzügigen Place de Port Haliguen und das Café du Midi mit seiner schönen, dem Hafen zugewandten Terrasse.

Port Maria

In Quiberon selbst ist es der Port Maria, an dem das Hafengeschehen spielt. Er ist als Fischerei- und Handelshafen bekannt, der weiße, 25 Meter hohe Leuchtturm weist den Schiffen den Weg.

La vie en rose am Hafen von Port-Maria. Foto: Maria Peters
La vie en rose am Hafen von Port-Maria. Foto: Martina Peters

Ich liebe das laute Hupen der großen Fähren der Compagnie Oceane, die täglich mehrmals zur Belle-Île und zurückfahren. Man hört es bis in unser Ferienhäuschen in der Ortsmitte!

Belle-Île

Die dreiviertelstündige Überfahrt zur größten bretonischen Insel ist so schön, dass ich in diesem Jahr sogar zweimal übersetze. Die Fähre steuert Le Palais oder Sauzon an. Beide Orte der Belle-Île sind einen Besuch wert.

Ankunft auf der Belle-Île. Foto: Martina Peters

Ich mag besonders die Terrasse der kleinen Bar Chez Luzienne direkt am Jachthafen von Le Palais, von der aus ich rechter Hand das beeindruckende steinerne Palais bewundern, vor allem aber vor mir die ein- und auslaufenden Katamarane, Segel- und Motorschiffe beobachten kann.

Der Hafen von Le Palais auf der Belle-Île. Foto: Martina Peters
Der Hafen von Le Palais auf der Belle-Île. Foto: Martina Peters

Wer länger Zeit hat, erkundet die schöne Insel mit ihren ruhigen Stränden, spektakulären Steilküsten und farbenfrohen und idyllischen Häfen per Auto oder E-Bike, die Sportlichen und Fitten zu Fuß oder mit dem „normalen“ Rad.

Für jeden etwas

Ich mag Quiberon besonders deshalb, weil es je nach Tagesstimmung ganz unterschiedliche Möglichkeiten zu bieten hat. Mal ist mir nach Ruhe und Natur, nach Wind, der Felsenküste, den kleinen Wäldern und idyllischen Dörfchen – dann schnappe ich mir das Rad und mach mich auf den Weg in den Westen.

Dann liebe ich es aber auch wieder, meinen ersten café au lait an der quirligen Promenade mit Blick auf das Meer zu genießen, „Leute zu gucken“ und die französische Sprache um mich herum zu hören.

Was mir hier auch gefällt, ist das Wetter. Wer im Sommer drei Wochen Sonne pur und Hitze möchte, ist hier nicht richtig. Wer aber „alle vier Jahreszeiten an einem Tag“ mag, der wird Quiberon lieben.

In den drei Wochen in diesem Jahr hatten wir alles: Regen, Sonne, strahlend blauen Himmel und wilde Wolken, starken Wind und Temperaturen zwischen 16 und 28 Grad.

Meine Empfehlungen 

Unbedingt ein Rad mitnehmen oder leihen. In Quiberon gibt es mehrere Radverleihe. Aber: Quiberon ist unerwartet hügelig! Ständig muss man schalten, um die vielen bergigen Straßen zu meistern. Ein E-Bike ist also durchaus empfehlenswert (wir hatten keins). Die Belohnung in jedem Fall: immer wieder sensationelle Aussichten!

Dorfidylle auf Quiberon. Foto: Martina Peters
Dorfidylle auf Quiberon. Foto: Martina Peters

Der absolute Favorit meiner „Die schönsten Dörfer von Quiberon“-Radtour: das Dörfchen Kermovan im Süden. Kleine verwinkelte Gassen, idyllische Plätze vor den leuchtend weißen bretonischen Naturstein-Häuschen, Fensterläden in allen Meeres- und Himmels-Blautönen, aber auch in leuchtendem Grün und strahlendem Rosa, blühende Stockrosen an fast allen Häuserwänden.

Hortensienpracht. Foto: Martina Peters
Hortensienpracht. Foto: Martina Peters

Unser Lieblings-Bistro ist das Un petit goût de in der Rue de Port Maria 22. Liebevoll, originell und farbenfroh eingerichtet, leckere Tapas, Pizzen und Burger und überaus nette Service-Mädels.
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Un petit goût - unser Lieblingsbistro. Foto: Martina Peters
Un petit goût de – unser Lieblingsbistro. Foto: Betreiber

Wer morgens seinen café au lait oder abends sein Glas Rosé mit Blick aufs Meer liebt, sollte den Salon de thé „Le Gulf Stream“ auf der Strandpromenade, am Boulevard Chanard 17 besuchen. Wer hier auf der Terrasse sitzt und über die Brüstung der Promenade schaut, hat fast das Gefühl, auf einem Schiff zu sein.
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Der Blick vom salon de the Le Gulfstream. Foto: Martina Peters
Der Blick vom salon de thé „Le Gulf Stream“. Foto: Martina Peters

Der Beitrag von Martina Peters ist ein Gastartikel in einer kleinen Reihe, in der alle, die dazu Lust haben, ihre Verbundenheit zu Frankreich ausdrücken können. Ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Frankreich, Erlebnisse, Gedanken. Ihr wollt mitmachen? Dann denkt bitte daran: 

• Keine PDFs.

• Text: per Mail in Word, Open Office oder per Mail. Denkt daran, euch mit ein, zwei Sätzen persönlich vorzustellen.

• Fotos: Bitte schickt nur eigene Bilder und jene möglichst im Querformat und immer in Originalgröße. Sendet sie gebündelt mit www.WeTransfer.com (kostenlos & top!)  – oder EINZELN ! – per Mail. Bitte denkt an ein Foto von euch – als Beitragsbild muss dies ein Querformat sein.

• Ganz wichtig: Euer Beitrag darf noch nicht woanders im Netz stehen. Double content straft Google rigoros ab. Danke für euer Verständnis.

Vor der Veröffentlichung erhaltet ihr euren Beitrag zur Voransicht für etwaige Korrekturen oder Ergänzungen. Erst, wenn ihr zufrieden seid, plane ich ihn für eine Veröffentlichung ein. Merci !

Ich freue mich auf eure Beiträge! Alle bisherigen Artikel dieser Reihe findet ihr hier.

 

8 Kommentare

  1. Bitte preisen Sie die Bretagne nicht zu sehr an – wir
    sind so froh, hier einen Ort gefunden zu haben, wo man
    nicht deutsch spricht. 2000 waren wir das erste Mal dort
    und kommen fast jedes Jahr wieder.
    Dagmar Kohr-Binder

  2. Liebe Martina, beim Anblick dieses Hortensienbusches geht mir das Herz auf. Ein tolles Foto. Unsere Hortensie hat dieses Jahr keine einzige Blüte. Dein Bericht gefällt mir sehr gut.
    Huberta Jacobs

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