Der Blick über die Loire auf Nevers. Foto: Hilke Maunder

Nevers: Entdeckt diese 10 Highlights!

Wie alle burgundischen Städte an der Loire eröffnet auch Nevers sein schönstes Panorama, wenn ihr euch der Stadt von Südwesten nähert.

216 Kilometer südlich von Paris schmiegt sich Nevers an das rechte Ufer der Loire mit seinen Hügeln, die heute die Häuser erobert haben – in sicherer Entfernung von Überschwemmungen und Hochwasser der Loire … und möglichen Invasoren. La Butte, der Hügel, nennt sich schlicht und einfach die Altstadt dieser ville d’art et d’histoire, dieser als Stadt der Künste und der Geschichte ausgezeichntete Hauptstadt des Départements Nièvre, in der mittelalterliche Kapellen, prunkvolle Kirchen und ein faszinierender Architekturmix vom 11. bis zum 20. Jahrhundert die Straßen säumen.

Zur Antike eine kleine unbedeutende Siedlung entwickelte sich Nevers unter den Familien Gonzague und Clèves zu einem Zentrum geistlicher, politischer und wirtschaftlicher Macht.

Die Stadt ist auch für ihren Kalkstein bekannt, die Pierre de Nevers. Dieser elegante Stein, dessen Farbe von einem hellen Beige bis zu einem leichten Ocker reichen, prägt viele der historischen Bauwerke und verleiht der Stadt eine einladende, freundliche Ausstrahlung.

Ob bei einem Spaziergang durch die verwinkelten Gassen der Altstadt, einem Blick auf die Loire von der Tour Bohier aus oder einem Abstecher in die Welt der berühmten Fayencen, die im 17. und 18. Jahrhundert mit ihrem „Nevers-Blau“ weltberühmt wurden – Nevers lohnt, entdeckt zu werden. Es ist ein Ort, der seine Schätze nicht auf den ersten Blick preisgibt, aber umso mehr fasziniert, je tiefer ihr eintaucht.

Nevers entdecken: 10 Mal sehenswert!

Nevers macht es seinen Besuchern leicht, die Stadt in all ihrer Vielfalt zu entdecken – auch wenn der fil bleu schon etwas verblichen ist, den die Stadtverwaltung als blaue Leit-Linie für Besucher anlegen ließ. Auf zwei Rundwegen führt er zu den kulturellen und historischen Schätzen der Stadt. Und falls er irgendwann einmal völlig verblichen sein sollte? Tant pis ! Dann lasst euch einfach treiben, inspiriert von diesen Tipps und Infos. Bonnes découvertes – frohes Entdecken!

Palais Ducal

Der Palast der Herzöge von Nevers ist der ideale Startpunkt für einen Streifzug durch die geschichtsträchtigen Gassen von Nevers: Hier befindet sich in einem Vorbau das Office de Tourisme, das euch mit Stadtplan und Broschüren versorgt.

Gleich neben der kleinen Infostelle blättert das Centre d’interprétation d’Architecture et du Patrimoine ( CIAP ) im Espace Patrimoine die Stadtgeschichte auf und stellt in einem Mini-Aquarium bekannte Fische wie den Wels ( silure ) vor, der in der Loire daheim ist.

53 Meter lang und elf Meter breit ist der Palais Ducal. Besonders seine Südfassade mit ihren drei polygonalen Treppentürmen macht ihn zu einem Meisterwerk der Renaissance. Im 15. Jahrhundert für Jean de Clamecy, den Grafen von Nevers, erbaut, gilt der Palais Ducal als eines der ältesten Schlösser an der Loire.

Im 16. Jahrhundert zog die Familie der Clèves in den Palast, baute ihn um und verlieh der Fassade mit ihren Wappen und Devisen ihre ganz eigene Handschrift. Ihr Emblem war der Schwan mit goldener Kette. Er schmückt bis heute nicht nur die Fassade, sondern auch das handgeschmiedete Gitter der Treppe.
www.nevers-tourisme.com/sit/centre-dinterpretation-darchitecture-et-du-patrimoine-ciap

Théâtre Municipal

Nur einen Steinwurf vom Palais Ducal entfernt liegt das elegante Théâtre Municipal de Nevers. Zwischen 1809 und 1823 erbaut, strahlt es bis heute den Glanz vergangener Zeiten aus – besonders im hufeisenförmigen Zuschauersaal, der prachtvoll im italienischen Stil gestaltet wurde.

Im Jahr 1899 wurde das Theater umfassend modernisiert, um den damals neuen Sicherheitsstandards zu entsprechen – eine Reaktion auf den verheerenden Brand der Opéra Comique in Paris. Dabei erhielt das Theater seine seitlichen Notausgänge sowie einen eindrucksvollen Säulengang, der mit einer Terrasse abschließt.
• 8, place des Reines de Pologne, 58000 Nevers, Tel. 03 86 68 47 41, auf Facebook zu finden

Cathédrale Saint-Cyr et Sainte-Julitte

Mit seinen Abteien und Basiliken ist Burgund eine Hochburg der sakralen Kunst. Romanik und Gotik haben Meisterwerke mit Welterbe-Status hinterlassen. Anderes wurde zerstört: von den Schergen der Französischen Revolution wie von den Bomben der Weltkriege. In Nevers erzählt die Kathedrale Saint-Cyr et Sainte-Julitte von ihrer faszinierenden Renaissance und inszeniert einen geradezu göttlichen Farbenrausch mit ihren modernen Fenstern.

14 Jahrhunderte alt war das Gotteshaus am höchsten Punkt der Altstadt, als ein verheerender Bombenangriff, der eigentlich dem Bahnhof gelten sollte, im Zweiten Weltkrieg am 15./16. Juli 1944 schwere Schäden hinterließ. Nevers entschied sich für den Wiederaufbau – und einen zeitgemäßen künstlerischen Beitrag.

1977 begann das ehrgeizige Projekt der Buntglasfenster, das 2011 vollendet wurde. Mit 130 Fenstern und einer Fläche von 1.052 Quadratmetern ist es das größte in Europa. In intensiven Farben bezeugt es die künstlerische Zusammenarbeit vieler Gewerke und Talente.

Jean-Michel Alberola, Gottfried Honegger, François Rouan, Raoul Ubac und Claude Viallat arbeiteten Hand in Hand mit erfahrenen Glasmachermeistern, um dieses erstaunliche Meisterwerk zu schaffen. Jedes der 130 Fenster erzählt eine eigene Geschichte, vermittelt Emotionen oder repräsentiert künstlerische Ausdrücke, die die zeitgenössische Vision in das traditionsreiche Ambiente der Kathedrale einbetten.

Die geometrischen Kurven des Konzeptkünstlers Gottfried Honegger füllen die Kathedrale mit Lilatönen. Mit seinen Fenstern aus farbigen Glasstücken gilt François Rouan als Erbe von Matisse. Seine für Nevers geschaffenen Buntglasfenster erneuern die Idee der Collage. Die Heart Bays sind das Werk von Claude Viallat, dem Gründer der Support/Surfaces-Bewegung.

Jean-Michel Alberola schuf ab 1992 im romanischen Querschiff 13 Buntglasfenster zur Apokalypse. Später bestellte Nevers bei ihm weitere Buntglasfenster für das Ambulatorium. Wie die Stimmen einer Symphonie treten die fünf Künstler mit ihren Werken in Austausch. Ihr Buntglas spielt mit dem Sonnenlicht, erzählt von Erbe und Aufbruch, lässt die Gedanken reisen, schenkt der Seele Flügel und macht sie leicht und frei.
• rue Abbé Boutillier/rue du Cloître Saint Cyr

Tipp: Beste Aussichten

Den schönsten Stadtblick auf Nevers könnt ihr von der Tour Bohier genießen, die sich 52 Meter hoch aus dem Gewirr der Dächer erhebt. 285 Stufen führen hinauf zum 360-Grad-Panorama.

Stadtmauer & Türme

Die Ursprünge der remparts von Nevers reichen bis ins 4. oder 5. Jahrhundert zurück. Diese antiken Verteidigungsanlagen bildeten die Grundlage für die spätere mittelalterlichen Stadtmauer mit ihren imposanten Türmen.

Eines der eindrucksvollsten Relikte dieser Zeit ist die Porte du Croux, die zwischen 1394 und 1398 errichtet wurde. Ursprünglich diente sie als Torturm mit Zugbrücke und Pechnasen. Später wurde sie als Archiv genutzt, dann als Pulverlager, und schließlich im 19. Jahrhundert vom Baron de Vertpré restauriert und der Stadt geschenkt. Heute beherbergt der Turm das Archäologische Museum des Nivernais.

Der Turm gehört zu den beliebtesten Motiven einer Malgruppe, die hier Staffelei und Klappstuhl ins Gras stellt und mit Tusche oder Kreide den Turm auf dem Papier festhält. Motive finden sie auch immer wieder in der Promenade des Remparts, einer Grünanlage mit Mammutbaum und Vogelgesang, entlang der Stadtmauer hin zur Loire und der Tour Goguin, einem weiteren Turm der einstigen Stadtbefestigung mit kleiner Aussichtsterrasse zu seinen Füßen und unverstelltem Blick zur Loire.

Altstadtgassen

Dort könnte man ein wenig auf dem frisch sanierten Quai des Mariniers flanieren und an der Place Mossé einbiegen in die Rue de la Loire und ihr folgen bis zur Rue des Ratoires, einem mittelalterlichen Verbindungsweg im Schatten der Stadtmauer hin zur Rue de la Parcheminerie, deren Name darauf verweist, dass hier einst Tierhäute zu Pergamentpapier verarbeitet wurden.

Wer nun auf ihr hin zur Place du Palais läuft, erreicht das Tribunal de Grande Instance. Das Gericht residiert im ehemaligen Palais des Erzbischofs, und einer von ihnen ließ in der Kathdrale die Chorschranke abbauen und als Eingangstor vor sein Anwesen setzten: welch ein geschmiedeter Prunk in Schwarz und Gold!

Chapelle Sainte-Marie

1641 erlebte Ordensgründerin Jeanne de Chantal einen Schock: Die opulente barocke Fassade der neuen Kapelle passte so gar nicht zu den zu den bescheidenen Prinzipien des Ordre de la Visitation – und ist bis heute einzigartig im Nivernais.
• Rue Saint-Martin, 58000 Nevers

Église Saint-Pierre

Streng und nüchtern nach außen, opulent im Inneren: Die Kirche der Jesuiten, die der Glaubensbruder Étienne Martellange (1569-1641) entwarf, verbindet eine strenge äußere Erscheinung mit einem reich dekorierten Innenraum. Italienische Maler wie Giovanni Gherardini und Jean-Baptiste Sabatini schmücken ihn im 17. Jahrhundert mit kunstvollen illusorischen Fresken zu Himmelfahrt und Pfingsten, der apokalyptische Jungfrau und dem Heiligen Franz Xaver: Trompe-l’œil in Perfektion!
• 1, rue des Ardilliers, 58000 Nevers

Église Saint-Étienne

Wenn ihr diese Kirche betretet, solltet ihr als erstes auf den Boden schauen: Dort zeichnet eine dunkle Linie die Umrisse eines Baptisteriums aus dem 7. Jahrhundert nach, das vermutlich von Saint-Colomban gegründet wurde. Vier Jahrhunderte später wurde die heutige Kirche ab 1068 auf Initiative des Bischofs Mauguin von Nevers und des Grafen Wilhelm von Nevers aus ockerfarbigem Kalkstein errichtet – als erster Ableger des Ordens von Cluny, des mächtigsten Ordens des Mittelalters.

Sie schufen mit der Église Saint-Étienne ein Paradebeispiel der romanischen Architektur in Frankreich am Jakobsweg (GR 654) von Vézélay nach Santiago de Compostela. Bereits von außen ist der Bau eindrucksvoll. Doch nichts lässt ahnen, wie licht und hoch das Gotteshaus im Inneren ist.

Wie ein steinerner Tunnel wölbt sich ein massives Tonnengewölbe über dem Hauptschiff, das die Halbtonnengewölbe der Seitenschiffe stützen.. 18 Meter hoch ist es! Diese Konstruktion war für die Romanik außergewöhnlich und wurde erst in der Gotik übertroffen.

Über den Seitenschiffen erheben sich die Tribünen. Die Obergaden fluten das Innere der Kirche mit Licht – welch ein Novum für die Romanik, deren Gotteshäuser sonst eher dunklen Höhlen glichen! Diese architektonische Innovation inszeniert ein raffiniertes Zusammenspiel von Licht und Schatten: Je mehr ihr euch der Kreuzung von Haupt-und Seitenschiff nähert, desto intensiver wird das Licht.

Dass Saint-Étienne eine Pilgerkirche war, verrät der Chor: Seine Ablage mit umlaufenden Gang ( déambulatoire ) und den Kapellenkranz war typisch für romanische Wallfahrtskirchen und machte Saint-Étienne zum Vorbild für spätere Kirchenbauten.
• 8, rue du Charnier, 58000 Nevers

Sanctuaire Sainte-Bernadette

Bernadette Soubirous kam nach ihren 18 Marienerscheinungen in Lourdes als Novizin nach Nevers, wo sie zur klösterlichen Krankenschwester ausgebildet wurde. Aufgrund ihrer schwachen Gesundheit zog sie danach nicht als Missionarin in die Welt, sondern blieb im Kloster, wo sie 1879 im Alter von 35 Jahren starb.

Ihr unverwester Leichnam ruht in einem gläsernen Schrein und in der einstigen Abteikirche Saint-Gildard und ist heute die Hauptsehenswürdigkeit des Sanctuaire Sainte-Bernadette (auch: Espace Sainte-Bernadette). Im 2025 wird der 100. Jahrestag der Seligsprechung der Nonne gefeiert, 2033 jährt sich das Jubiläum der Heiligsprechung.

Das Kloster war ursprünglich das Mutterhaus der Schwestern der Nächstenliebe von Nevers und wurde 1970 in eine Wallfahrtsstätte ( sanctuaire ) umgewandelt, das von Freiwilligen und einigen Schwestern betreut wird, und zieht jährlich etwa 200.000 Pilger aus aller Welt an.

Die Ursprünge des Klosters reichen bis ins Mittelalter zurück. Ende des 7. oder Anfang des 8. Jahrhunderts hatten Mönche dort ein Priorat gegründet, das zunächst dem heiligen Loup geweiht wurde.

Später wurde der Name Saint-Gildard mit dem Kloster verbunden. Im 19. Jahrhundert wurde das Kloster zum Mutterhaus der Sœurs de la Charité de Nevers. Ein kleines Museum erzählt die Lebensgeschichte von Bernadette. Wer durch die vier Hektar große Anlage schlendert, kommt auch an einer kleinen Kapelle vorbei, in der die Heilige ihre erste Ruhestätte fand.

46 Jahre lang ruhte Bernadette in der Chapelle Saint-Joseph, ehe sie am 3. August 1925 anlässlich ihrer Seligsprechung umgebettet werden sollte. Bei der Exhumierung staunen die Anwesendende nicht schlecht: Bernadettes Leichnam war völlig inkorrumpiert, sprich, unverwest geblieben. Auf die Seligsprechung folgte 1933 die Heiligsprechung.

Rund um die Kapelle erstreckte sich früher ein riesiger Gemüsegarten, um die Schwestern zu ernähren. Dieser existiert heute nicht mehr in seiner ursprünglichen Form. Doch gegärtnert wird bis heute. Auf den Beeten wachsen Kräuter- und Aromapflanzen für all jene Tees, die – nach der Trocknung vor Ort im hauseigenen séchoir – ihr als Kräutertees in der Boutique des Espace Sainte-Bernadette für daheim erwerben könnt.

Die Fayence von Nevers

Blau und weiß sind die Farben der Fayence von Nevers, deren Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, als Louis Gonzague, Herzog von Nevers, die ersten Fayence-Hersteller aus Italien in seine Hauptstadt holte. Sie machten Nevers zur Hochburg für die Herstellung von feinem Zinnglasur-Steingut. So kam auch der Istoriato-Stil mit seinen detailreichen Szenen aus Mythos, Bibel oder Historie aus Italien nach Frankreich. Charakteristisch für die Fayencen aus Nevers ist die faïence parlante, die mit Mottos auf dekorativen Bannern oder Schildern versehen ist.

Nevers und Rouen waren im 16. Jahrhundert führende Zentren für die Fayence-Produktion in Frankreich; erst im 17. Jahrhundert gestellt sich Moustiers-Sainte-Marie hinzu. Ende des 19. Jahrhunderts belebte Antoine Montagnon die Fayence-Produktion in Nevers wieder, als er die Manufaktur Du Bout du monde übernahm. Gabriel, Jean und Gérard führten das Unternehmen bis 2015 fort.

Musée de la Faïence et des Beaux-Arts de Nevers

Mit 1.500 Fayence-Objekten aus dem 16. bis 20. Jahrhundert sowie 2.500 Keramikstücken stellt das Musée de la Faïence et des Beaux-Arts in der ehemalligen Abtei Notre-Dame die Entwicklung und Bedeutung der Fayence-Produktion in Nevers vor. Heute gibt es in Nevers nur noch wenige Hersteller, die die Tradition der Fayence-Produktion fortführen.
• 16, rue Saint-Genest, 58000 Nevers, Tel. 03 86 68 44 60, https://culture.nevers.fr

Faïencerie Georges

Kaum ein Unternehmen verkörpert die die hohe Kunst der Fayence-Herstellung so sehr wie die Faïencerie Georges, die seit 1898 in Nevers ansässig ist. Heute führen Carole Georges und Jean-François Dumont in vierter Generation dieses Entreprise du Patrimoine Vivant (EPV), Unternehmen des lebendigen Kulturerbes. Dieses Gütesiegel unterstreicht die Qualität und die zu 100 Prozent in Frankreich gefertigten Produkte. Als Mitglied der Ateliers d’Art de France engagiert sich die Manufaktur zudem für die Förderung und den Schutz des französischen Kunsthandwerks.

Seit 2024 bietet die Faïencerie Georges an ihrem historischen Standort in Nevers Workshops zur Einführung in die Fayence-Herstellung an. Mit drei Standorten – dem Hauptsitz in Nevers, einer Fabrik in Chaulgnes und einem Showroom in Paris – beliefert das Unternehmen renommierte Restaurants weltweit, darunter auch die von Alain Ducasse.
• 7, quai de Mantoue, 58000 Nevers, Tel. 03 86 61 09 12, www.faienceriegeorges.com

Faïencerie d’Art de Nevers

Camille Bernard und Suzanne Bernard (Lucet) gründeten 1948 die Faïencerie d’Art de Nevers, auch bekannt als Faïencerie Bernard. Heute bewahrt Clair Bernard, versehen mit einem CAP als Dekorateur, einem Brevet des métiers d’Art Céramique und einem BTS Art Céramique, in dritter Generationdie traditionellen Techniken der traditonellen Fayence-Herstellung. Jedes Stück, ob Krug, Teller, Schale und Vase, ist handgefertigt – und mit dem berühmten Blau von Nevers verziert.
• 1, rue Sabatier, 58000 Nevers, Tel. 03 86 61 19 25, www.fayencerie-dart-de-nevers.com

Nevers Plage

Im Sand sich sonnen, in der Loire baden, Konzerte hören, bei Workshops mitmachen, sich mit Paella oder Barbecue stärken, mit Freunden feiern und die schöne Jahreszeit genießen: Seit mehr als 20 Jahren feiert Nevers Plage gleich neben der Brücke über die Loire vom 1. Juli bis 30. August alljährlich den Sommer.

Nevers: meine Reisetipps

Hinkommen

Bahn

Nevers ist ein wichtiger Knotenpunkt im französischen Bahnnetz und liegt an den Strecken: Moret-Veneux-les-Sablons – Lyon-Perrache, Nevers – Chagny und Clamecy – Nevers. In Nevers halten die Regionalzüge TER Centre-Val de Loire, TER Bourgogne-Franche-Comté und Intercités-Züge mit Vernbindungen nach Paris und Clermont-Ferrand.

Rad

Loire à vélo

Bei Nevers beginnt der Loire-Radweg, der dem Fluss bis zur Mündung in Saint-Nazaire folgt. Bei Cuffy am Bec d’Allier ist in den Boden die Null-Plakette eingelassen.

Eurovélo 6 Atlanik – Schwarzes Meer

Nevers ist eine Etappe an diesem XXL-Radweg, der in Frankreich als Voie Bleue dem Lauf von Loire, Saône und Doubs folgt.

Schlemmen und genießen

Bouillon Colbert

Un restaurant pas comme les autres (Ein Restaurant wie kein anderes) steht auf der Visitenkarte dieses Restaurants, das im Oktober 2024 als inklusive Gaststätte des Adapei de la Nièvre in Nevers eröffnete. Der Verein Adapei setzt sich landesweit für die Integration von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt ein. Und wie gut dies gelingen kann, zeigt der Bouillon Colbert tagtäglich: Hier haben zehn der 14 Mitarbeiter eine anerkannte Behinderung – und eine geradezu ansteckende gute Laune.

Initiiert wurde das Projekt von zwei Küchenchefs, die Mitglieder der Toques Nivernaises, einer Vereinigung lokaler Spitzenköche, und den Einheimischen bestens bekannt sind: Olivier Charbonnier war zuvor Inhaber des Restaurants La Cour Saint-Etienne, während Noël Lantier das Restaurant Ô Puits in Nevers leitete. Im Bouillon Colbert bieten sie heute eine hochwertige Küche mit frischen, lokalen und saisonalen Produkten zu erschwinglichen Preisen.
• 9, avenue Colbert, 58000 Nevers, Tel. 03 92 03 00 86

Guinguette On Loire

Beliebtes wie einfaches Ausflugslokal an der Loire, direkt neben den Pétanque-Feldern.
• 2, route des Saulaies, 58000 Nevers, Tel. mobil 06 49 58 24 46, auf Facebook zu finden

Comptoir Saint-Sébastien

Im Herzen der Innenstadt findet ihr dieses gemütliche Bistro, das im Stil an nostalgische Pariser Bistros erinnert. Tief in der Tradition verwurzelt ist auch seine Küche mit burgundischen Spezialitäten wie œufs en meurette und boeuf bourguignon sowie französischen Klassikern vom Tatar bis zum Soufflé mit Grand-Marnier.
9, place Saint-Sébastien, 58000 Nevers, Tel. 03 86 36 26 44, https://comptoirsaintsebastien.com

Marché Place Carnot

Jeden Sonnabend herrscht buntes Markttreiben auf dem zentralen Platz der Innenstadt und in der Rue Didier.
• Place Carnot

La Nougatine

Au Négus

Die ein wenig byzantinisch wirkende Konditorei ist reinste Verführung, und nicht nur im Schaufenster, sondern auch auf den Tischen und in den Regalen stapeln sich handgefertigte Schokoladen, Trüffel und die beiden Aushängeschilder des lokalen Naschwerks – kugelrunde, orangefarbene Nougatines aus Hartkaramell und der dunkelbraune, kantig längliche Négus, ein Bonbon, den eine gewisser Monsieur Grelier im Jahr 1901 erfunden hat – als weichen Schokoladenkaramell, der in hartem Karamell eingeschlossen ist, und in einer Kaffee-Variante namens Abyssin.

Monsieur Grelier pflegte damals die Tradition, jedes Jahr einen neuen Bonbon zu kreieren, der nach einem bedeutenden Ereignis benannt wurde. 1901 kam Ménélik, der damalige Kaiser und „Negus“ Abessiniens (heute: Äthiopien), zu einem Staatsbesuch nach Frankreich. Flugs kreierte Grelier ihm zu Ehren einen neuen Bonbon, der zur Hautfarbe des berühmten Gastes passte. 1902 wurde er patentiert. In einer dunklen grünen Metallbox verpackt, wird er heute bis nach Japan exportiert.
 96, rue François Mitterrand, 58000 Nevers, Tel. 03 86 38 20 82, https://aunegus.com

Erleben und sich unterhalten

Les Zaccros d’ma rue

Das Straßenkunst-Festival macht in der ersten Juli-Woche die Innenstadt zur Bühne für Tanz, Theater, Musik, Akrobatik und Zauberei. Zum Programm gehören auch Zirkusvorstellungen, Ausstellungen und spezielle Aktivitäten für Kinder.
www.zaccros.org

La Maison

Wo einst das Fischerviertel Les Pâtis pulsierte und die Nièvre in die Loire mündet, erhebt sich La Maison. Gegründet in den späten 1960er-Jahren als Teil von André Malraux’ Vision einer dezentralisierten Kulturlandschaft, prägt es seit über einem halben Jahrhundert das kulturelle Leben von Nevers. Seine kantige Betonarchitektur erfuhr 2021 eine radikale Metamorphose.

Für vier Millionen Euro wurde La Maison nicht nur energetisch auf den neuesten Stand gebracht – eine innovative Trombe-Wand spart Energie – sondern auch neu inszeniert. Der einstige Nordeingang wich einer neuen Westseite, ein symbolischer Schritt in Richtung Öffnung und Erneuerung. Unter der Leitung von Jean-Luc Revol, der seit 2016 die Geschicke lenkt, hat sich das Haus von seinen ursprünglichen Funktionen – Bibliothek, Diskothek, Kinosaal – gewandelt. Es ist eines der wenigen Kulturhäuser Frankreichs, das den traditionsreichen Namen Maison de la Culture bewahrt hat, auch wenn es nicht als Scène Nationale klassifiziert wurde.
• 2, boulevard Pierre de Coubertin, 58000 Nevers, Tel. 03 86 93 09 00, https://maisonculture.fr

In der Nähe

Bec d’Allier

Am Bec d’Allier treffen zwei der größten Flüsse des Landes aufeinander und bilden eine einzigartige natürliche Landschaft mit Sandbänke, Auwäldern, Wiesen und Heideflächen. „Amazonien Frankreichs“ wird das sensible Naturgebiet gerne genannt – und genau hier beginnt beim Dorf Cuffy der Loire-Radweg.

Unmittelbar vor der Mündung überquert der Canal latéral à la Loire den Allier über die imposante Kanalbrücke Le Guétin, ein Bauwerk mit 18 Bögen und einer Länge von 343 Metern. Diese Brücke ist sowohl ein technisches Meisterwerk als auch ein touristischer Anziehungspunkt

Apremont-sur-Allier

Ein wunderschönes Dorf mit grandiosem Blumenpark ist das nahe Apremont-sur-Allier.

Street Art City

Wer sich für urbane Kunst von heute interessiert, sollte einen Ausflug zur Street Art City von Lurcy-Lévis einplanen!

Hier könnt ihr schlafen

Sanctuaire Saint-Bernadette

Nicht nur Pilgern, sondern allen Besuchern stehen die schlichten Zimmer der ehemaligen Abtei offen.
• 34, rue Saint-Gildard, 58000 Nevers, Tel. 03 86 71 99 50, www.sainte-bernadette-soubirous-nevers.com

Noch mehr Betten

 

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2 Kommentare

  1. Die Texte über Nevers und die schönen Aufnahmen hierzu haben mir gut gefallen. Vielen Dank

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