
Helle Hügel flimmern in der Hitze, hellrosa bis graublau leuchten die Salinen. Gwen rann – weißes Land – nannten einst die Bretonen dieses Land. Seit mehr als 1.500 Jahren kratzen hier die paludiers das weiße Gold des Mittelalters aus ihren Gärten: Salz.

Hauptstadt und Handelsplatz war Guérande. Die kreisförmige Kleinstadt liegt zentral zwischen dem Naturschutzgebiet Grande Brière und den Badestränden von La Baule. Einst bretonisch, gehört sie heute administrativ zum Département Loire-Atlantique der Pays de la Loire. Doch im Herzen sind sie Bretonen geblieben.

Die Hauptstadt der Halbinsel war einst die Lieblingsstadt der Herzöge der Bretagne. Heute lockt Guérande die Touristen. Auch Künstler sind begeistert.

Im Innern der Ville Close
Bis heute umgibt eine wuchtige Stadtmauer aus dem 14. und 15. Jahrhundert die verkehrsberuhigte Altstadt.

Wo heute der Verkehr rund um die Ringmauer rollt, sorgten bis ins 18. Jahrhundert Wassergräben für zusätzlichen Schutz. Vier Stadttore bieten Einlass.

Zwei mächtige Türme flankieren die Porte Saint-Michel. Das imposante Osttor diente einst als Gouverneurspalast, Gefängnis und Herzogsbleibe. Heute residiert hier das Regionalmuseum Musée du Château de Guérande.

Schmale Gassen und kleine Plätze prägen die malerische ville close, die „geschlossene“ Altstadt. Hauptgeschäftsstraße ist die Rue Saint-Michel. Sehenswert sind auch die Rue du St-Esprit und Rue du Vieux Marché.

Im Schnittpunkt der vier Torstraßen erhebt sich die Stiftskirche Saint-Aubin aus dem 12. bis 16. Jahrhundert. Die Südseite schmückt eine Vorhalle im Flamboyant-Stil.
Im Innern tragen die Säulen mit teils noch romanischen Kapitellen gotische Gewölbe. Die Buntglasfenster entstanden im 14.-18. Jahrhundert.
Heilige Prozession

Im Schatten der Stiftskirche liegt die Place du Vieux Marché. Bis ins 19. Jahrhundert wurden hier vor allem verstorbene Kinder und Priester beigesetzt.

Genau hier stellte Nicolas Fedorenko seine Stahlskulpturen auf. Als stille, stilisierte Prozession der Einwohner von Guérande erinnern sie seit 2005 an die Heiligkeit dieses Ortes.

Auch, wenn sein russisch klingender Name es anders vermuten lässt, ist Fedorenko ein waschechter Bretone. 1949 in Guimiliau geboren, lebt und arbeitet er heute in Pont-Croix.

Seit 1981, wo er im PS1 von New York seine erste Einzelschau hatte, ist das Werk des Künstlers regelmäßig auf Gruppen- und Einzelausstellungen zu sehen. Hauptberuflich unterrichtet Fedorenko als Professor an den Kunstschulen von Brest, Angers und Grenoble.
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Weiterreisen
Im Blog
Kreuzfahrt auf der Loire
Guérande ist auch das Ziel eines Halbtagesausfluges auf den Kreuzfahrten mit der Loire Princesse. Für mehr Infos zur Kreuzfahrt auf Frankreichs längstem Fluss klickt hier.
Der wilde Charme der Brière
Die zweitgrößte Moorlandschaft Frankreichs habe ich hier vorgestellt.
Das weiße Gold
Mehr zum Salz, das an Frankreichs Atlantik- und Mittelmeerküste gewonnen wird, erfahrt ihr hier.
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