
Nun also Laon. “Mit der historischen befestigten Altstadt auf einem Tafelberg besitzt Laon die größte zusammenhängende unter Denkmalschutz stehende Fläche Frankreichs” verrät Wikipedia. Schon die Fahrt hinauf verspricht ein besonderes Erlebnis.
Laon: Idyll auf dem Inselberg
Denn mit der “Bergkatze” Poma 2000 besitzt die 25.000-Einwohner-Stadt in der Picardie das einzige öffentlich betriebene Seilbahnsystem weltweit. Auf mit Stickstoff gefüllten Gummireifen gleitet die Standseilbahn von der Talstation auf den rund 100 m hohen Inselberg. Dort oben erstreckt sich die alte Stadt. In der Ebene dominieren neue Wohngebiete und Gewerbezentren.
Bei der Fahrt von der Talstation Gare (Bahnhof) vorbei am Zwischenhalt Vaux bis zur Bergstation Hôtel de Ville (Rathaus) überwindet die Bahn bis zu 13 Prozent Steigung. Am 4. Februar 1989 eröffnet, nutzt die Poma 2000-Bahn dabei die Trasse der einstigen Tramway de Laon, die von 1899 bis 1971 im Einsatz war.
Die Fêtes Médièvales von Laon
Oben angekommen, staunten wir nicht schlecht: Die gesamte Altstadt feierte. Denn alljährlich ist Pfingsten Anlass für die riesigen Fêtes Médiavales de Laon. Entlang und hinter der sieben Kilometer langen Stadtmauern mit ihren 18 Toren wie Porte d’Ardon, Porte de Chenizelles und Porte de Soissons lebte das Mittelalter.
Vor der Cathédrale Notre Dame, eine der bedeutendsten frühgotischen Kathedralen Frankreichs, musizierte ein kostümiertes Trio. Wenig weiter jonglierte ein Harlekin.
Ritter maßen ihre Kräfte beim Lanzenstechen. Und zeigten großen wie kleinen Besuchern, wie sie mit dem Schwert kämpfen können. Klingelgeklirre und Kinderlachen erfüllt die Luft.
Ältere versuchten sich im Bogenschießen, balancieren über schmale Stege oder liefen auf Stelzen durch das Gras an der hohen Stadtmauer. In Zelten hockten Wahrsager und Zauberer, am Tisch spielte man Mühle. Wenig weiter malte ein Monsieur mit der Feder grazile Letter und Muster aufs Papier.
Frauen schnibbelten Gemüse. Über offenen Feuern dampfte Kesselsuppe. Wie im Fluge verstrichen die Stunden.
Doch wenn ihr schon einmal hier seid, dann bummelt auch einmal noch hin zur Klosterkirche Saint-Martin und Templerkapelle aus dem 12. Jahrhundert. Und lasst euch durch die Gassen treiben, bis es Abend wird. Und Laon im Licht der blauen Stunde völlig zeitentrückt verzaubert.
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