Die Fête de l’Ours ist ein uraltes Spektakel, das tief in den Traditionen der katalanischen Pyrenäen verwurzelt ist. Seit 2022 zählt das Bärenfest von Prats-de-Mollo-la-Preste, Arles-sur-Tech und Saint-Laurent-de-Cerdans zum immateriellen UNESCO-Welterbe. An drei Sonntagen im Februar verwandeln sich die Dörfer in Bühnen für ein archaisches Ritual, das an den ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur erinnert.
In Prats-de-Mollo wird die Legende der geraubten Schäferin nachgespielt: Junge Männer verwandeln sich mit Ruß und Fellen in wilde Bären, die durch das Dorf jagen, bis sie von den „barbiers“ symbolisch gezähmt werden. In Arles-sur-Tech steht die theatralische Inszenierung im Vordergrund, bei der Josette als Lockvogel für den Bären dient. Nach einer dramatischen Verfolgungsjagd durch die Straßen wird das Tier schließlich gezähmt. In Saint-Laurent-de-Cerdans treiben mystische Figuren wie die Monaca das Unwesen, während der Bär immer wieder entkommt und schließlich rituell besiegt wird.
Die Fête de l’Ours ist mehr als ein Volksfest – sie ist ein lebendiges Erbe, das die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Geschichte und Natur feiert.