Bacs de Seine: kostenlos Fähre fahren

Die Bacs de Seine waren viele Jahrhundert langt die einzige Verbindung zwischen den beiden Ufern der Seine zwischen Rouen und Le Havre.

Erst 1959 gab es mit dem Pont de Tancarville die erste Hochbrücke am Unterlauf. 1977 folgte der Pont de Brotonne, 1995 der fast 215 Meter hohe Pont de Normandie.

Alle drei Brücken kosten jedoch Maut. Und so nutzen besonders die Einheimischen weiterhin die Autofähren, die seit 2005 seitdem kostenlos zwischen Nord- und Südufer pendeln. Jährlich sind es immerhin mehr als zehn Millionen Passagiere. Dennoch gab und gibt es immer wieder Pläne, den Fährverkehr auf dem Fluss einzustellen. Diese Pläne scheiterten jedoch bislang immer am Widerstand der Bevölkerung, die heute sich ganz bewusst für die Bacs de Seine und gegen die Brücken entscheidet.

Traverser la Seine à bord des Bacs, c’est comme passer d’un univers à un autre, d’un monde à un autre.
Die Seine mit der Fähre zu überqueren ist wie von einem Universum in ein anderes zu wechseln, von einer Welt in eine andere.

Quelle: La première gorgée de bière et autres plaisirs minuscules, Editions du Seuil, 1997

Acht Fährstrecken am Unterlauf

Mehrere Fährmodelle

Die Schiffe der Bacs de Seine sind alle unterschiedlich groß und haben unterschiedliche Kapazitäten. Einige Schiffe jedoch Pontons, die mit Seilen oder Ketten an beiden Ufern des Flusses befestigt sind und von Diesel-  oder Elektromotoren über den Fluss gezogen werden.

Gebaut wurden die Bacs de Seine von mehreren Werften. Wichtigste Werft sind die  Chantiers Navals de la Manche (CNM) in Cherbourg, die gleich mehrere Bacs de Seine gebaut hat, darunter die Bac de Tancarville und die Bac de Duclair. Die Werft Ateliers et Chantiers du Havre (ACH) in Le Havre, hat die Bac de Caudebec-en-Caux gebaut, die ehemalige Société Nouvelle des Ateliers et Chantiers du Havre (SNACH) in Le Havre die Bac de Berville-sur-Seine.

Acht Bacs de Seine-Routen

Insgesamt gibt es mit Dieppedalle/Le Grand-Quevilly, Petit-Couronne/Val-del-la-Haye, La Bouille/Sahurs, Le Mesnil-sous-Jumièges/Yville-sur-Seine, Jumièges/Port-Jumièges und Yainville/Heurteauville sechs Fährt-Passagen über den Strom.

Hinzu kommen im Mündungsbereich Duclair/Berville-sur-Seine und Quillebeuf/Port-Jerome (Lillebonne), die jedoch nicht mehr als Flussfahrten, sondern als maritime Fährstrecken gelten. Alle Strecken bieten immer wieder tolle Ausblicke auf den Fluss!

Les bacs, c’est toute une histoire, toute une poésie.
Die Fähren haben eine ganze Geschichte, eine ganze Poesie.

Quelle: En sortant de l’école, Editions Gallimard, 1967

Seine-Hopping

Den Unterlauf der Seine habe ich euch hier vorgestellt. Die kostenlosen Fähren der Bacs de Seine bieten zudem tolle Möglichkeiten für Radtouren an beiden Ufern der Seine. Meinen Vorschlag für eine Tour von Paris bis nach Le Havre entlang findet ihr hier.

Die einst mächtigen Klöster am Unterlauf der Seine verbindet heute die Route des Abbayes Normandes, die in Rouen beginnt.

Von Saint-Ouen via Saint-Martin-de-Boscherville, Jumièges, Saint-Wandrille sowie Graville und Montivilliers kommt ihr schließlich bis zum Mont-Saint-Michel. Klickt mal hier für Informationen und Impressionen von der Straßen der normannischen Abteien!

Le bac est l’un des endroits les plus chargés de sens et de symboles de la vallée de la Seine.
Die Fähre ist einer der Orte mit den meisten Bedeutungen und Symbolen im Seinetal.

Quelle: „Les Flamboyants“, Editions du Seuil, 1991

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