Nathalie Saint-Genix mit ihrer Tourtière landaise. Foto: Hilke Maunder
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Das Rezept: Tourtière landaise

Es ist der Kuchenklassiker des Département Landes; die Tourtière landaise. Heute wird sie gerne auch mit Äpfeln gefüllt und kalt gegessen. Doch das entspricht nicht der Tradition. Ganz klassisch wird die Tourtière landaise frisch aus dem Backofen noch warm ohne Füllung genossen. So fertigt Nathalie Saint-Genez von der Ferme de Pourrion die Tourtière landaise wie einst nach diesem Rezept.

Die klassische Tourtière landaise

Zutaten (Für 1 Tourtière landaise)

    • 1 Ei
    • 500 g Weizenmehl (Type 550)
    • 1 Prise Salz
    • Sonnenblumenöl
    • 200 g Zucker
    • 150 g Butter, geschmolzen
    • 1⁄2 Glas Rum (traditionell Négrita)
    • 1⁄2 Glas Armagnac
    • Mark von 1 Vanilleschote (alternativ Vanillearoma)
Wichtig: mit den Fingerkuppen zupfen! Foto: Hilke Maunder
Wichtig: mit den Fingerkuppen zupfen! Foto: Hilke Maunder

Zubereitung

      • Das Ei mit 200 ml Wasser aufschlagen. Dann das Mehl und das Salz zugeben. Den Teig so lange durchkneten, bis eine homogene Masse entstanden ist.
      • Den Teig zu einer Kugel formen, in Sonnenblumenöl wenden, in eine flache Schale oder auf einen Teller geben, flach drücken und mit Öl bedecken. Mindestens 2 Stunden an einem kühlen Ort ruhen lassen.
      • Ein großes Baumwolltuch auf einen Tisch legen und den Teig in die Mitte legen.
      • Mit den Fingern ausziehen, bis er ganz fein und nahezu durchsichtig ist. Achtung: Nicht die Fingerspitzen nehmen, sondern die flachen Fingerkuppen.
Der Teich muss sehr fein ausgezogen werden. Foto: Hilke Maunder
Der Teich muss sehr fein ausgezogen werden. Foto: Hilke Maunder
      • Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
      • Vom Teig den Rand abschneiden. Den Teig mit einem Teil des Zuckers großzügig bestreuen, dann die Hälfte der geschmolzenen Butter darauf verteilen. Rum, Armagnac und Vanille vermischen und die Hälfte auf die Butter-Zucker-Mischung sprenkeln.
Das große (Bett-)Tuch hilft beim Falten. Foto: Hilke Maunder
Das große (Bett-)Tuch hilft beim Falten. Foto: Hilke Maunder
      • Mithilfe des Baumwolltuchs die beiden Längsseiten nach innen falten. Den übrigen Zucker, die übrige Butter und die übrige Armagnac-Rum-Vanille-Mischung darauf verteilen. Dann die kurzen Seiten falten.
      • Das so entstandene Quadrat mithilfe des Lakens kopfüber in eine gefettete runde Kuchenform geben und den Teig vorsichtig so zusammenschieben, dass er komplett in der Form liegt.
      • Den Kuchen im Backofen auf mittlerer Schiene in 15 Minuten goldbraun backen und noch warm genießen.

Die Feste der Tourtière landaise

Am zweiten Sonntag im Juli wird in Penne-d’Agenais die beste Tourtière gekürt. Die Folkloregruppe des Dorfes – Tourtiérayres –  stellt den Siegerkuchen dem Publikum vor. Im August folgt das zweite traditionelle Tourtière-Festival in Tournon-d’Agenais.

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Im Blog

Die Croustade ist das Gegenstück der Tourtière aus dem Gers.

https://meinfrankreich.com/croustade_isabelle-ducourneau/

Im Buch

Le Midi*

Die Tourtière landaise ist eine der 80 echten, authentischen Speisen, die ich bei meiner kulinarischen Landpartie durch den Süden von Frankreich entdeckt habe. Zwischen Arcachon, Hendaye und Menton schaute ich den Köchen dort in die Töpfe, besuchte Bauern, kleine Manufakturen, Winzer und andere lokale Erzeuger.

Gemeinsam mit dem Fotografen Thomas Müller reiste ich wochenlang durch meine Wahlheimat und machte mich auf die Suche nach den besten Rezepten und typischsten Spezialitäten der südfranzösischen Küche. Vereint sind sie auf den 224 Seiten meines Reise-Kochbuchs Le Midi.

Ihr findet darin 80 Rezepte von der Vorspeise bis zum Dessert, Produzentenportaits, Hintergrund zu Wein und Craftbeer, Themenspecials zu Transhumanz und Meer – und viele Tipps, Genuss à la Midi vor Ort zu erleben. Wer mag, kann meine 80 Sehnsuchtsrezepte aus Südfrankreich hier* online bestellen.

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