Pans à bois heißt in Troyes das Fachwerk – und nicht colombages. Foto: Hilke Maunder
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Ein Wochenende in … Troyes

Troyes ist die alte Hauptstadt der Champagne. Und verbirgt hinter einem Gürten von Gewerbe und den meisten Outlet-Stores des Landes ein prickelndes, lebendiges Herz.

Im Kathedralviertel von Troyes. Foto: Hilke Maunder
Im Kathedralviertel von Troyes. Foto: Hilke Maunder

Das verrät auch die Form der Altstadt. Sie gleicht einem bouchon, einem Champagnerkorken. Das Aristokraten- und Kirchenviertel bildete die cité rund um die Kathedrale. Im bourg, dem Marktviertel der Fachwerk-Altstadt, lebten vor allem Händler und Handwerker.

Die mittelalterliche "bourg" von Troyes. Foto: Hilke Maunder
Im vieux bourg von Troyes. Foto: Hilke Maunder

Kanäle trennen die beiden Bereiche, die Seine umrahmt sie. Spannende Entdeckungen warten im „Kopf“ und „Körper“ des Champagnerkorkens von Troyes. Hier kommt euer Reiseplan für ein perliges Wochenende!

FREITAG

Troyes ist 90 Bahnminuten von Paris entfernt. Wer mit dem eigenen Fahrzeug anreist, stellt es fürs Wochenende in die Parkgarage. Troyes ist so kompakt, dass ihr es am besten beim Flanieren zu Fuß entdeckt.

Troyes: Lili Rosa. Foto: Hilke Maunder
Romantische Stadtschönheit: Lili Rosa. Foto: Hilke Maunder

Nachmittags

Für den ersten Einstieg lasst euch durch die Straßen des „Kopfes“ des Champagnerkorkens treiben. Das Viertel rund um die Kathedrale ist etwas ruhiger als der „Körper“ des bouchon. Perfekt, um erst einmal anzukommen und die Atmosphäre von Troyes aufzunehmen.

Troyes: Westwerk der Kathedrale. Foto: Hilke Maunder
Steinschmuck und knallrote Türen: das Westwerk der Kathedrale. Foto: Hilke Maunder

An der Kathedrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul, die sich über den Schieferdächern erhebt, wurde mehr als 400 Jahre lang gebaut. Dennoch ist sie ein typischer Bau der Gotik. Auch mit ihren Maßen. 114 m lang, 50 m breit und 28,5 m hoch ist der Sakralbau.

Glasfenster der Kathedrale von Troyes. Foto:: Hilke Maunder
1500 Quadratmeter groß sind die Glasfenster, die die Kathedrale von Troyes schmücken. Foto: Hilke Maunder

Ihr schönster Schmuck sind die 1500 qm großen Glasfenster aus dem 13. bis 19. Jahrhundert. Ihr größter Schatz ist der Reliquienschrein des heiligen Zisterziensermönches Bernhard von Clairvaux (1090 – 1153).

Schräg gegenüber von der Kathedrale wirbt ein verblichener Schriftzug auf der Fassade des Cellier Saint-Pierre für die Prunelle de Troyes.

Alexandre Krumenacher (*1974)  stellt den Likör mit 40 % Alkohol aus Schlehenkernen her. Die Kerne werden gestoßen, in Alkohol eingelegt und dann zwei Mal gebrannt.

Troyes: Alexandre Krumenacher brennt in Troyes die Prunelle
Alexandre Krumenacher, Brenner und Weinhändler. Foto: Hilke Maunder

15.000 Flaschen kommen jährlich zusammen – das reicht nur für Stadt und Umland, nicht aber für den Export. Das Fruchtfleisch nehmen Konfitürenhersteller ab.

Zur Brennerei gehört ein gut sortierter Weinhandel, bei dem ihr die besten crus des Departements Aube findet: Champagner, Coteaux Champenois und Rosé des Riceys.

Troyes : Rue des Chats. Foto: Hilke Maunder
In der Ruelle des Chats. Foto: Hilke Maunder

Dîner: Chez Félix

In der kleinen Kopfsteingasse serviert Nicolas Lévy in einer gemütlich-lebhaften Wohnzimmeratmosphäre frische lokale Bistronomie. Im 15. Jahrhundert hieß die Gasse noch Rue Maillard.

Troyes: Chez Félix. Foto. Hilke Maunder
Avocado-Salat mit weißen Bohnen – meine Vorspeise bei Chez Félix. Foto: Hilke Maunder

Doch da die Dächer der Häuser hier miteinander so verbunden sind, dass die Katzen leicht von einem Speicher zum nächsten hüpfen konnten, nannten die Einheimischen sie einfach um in Katzengasse.
• 5, Ruelle des Chats, 10000 Troyes, Tel. 03 10 94 03 03, www.chez-felix.fr

Das Herz der Stadt: Le Cœur du Troyes

Das stählerne Herz von Michèle und Thierry Kayo-Houët ist das Wahrzeichen der Stadt. Nachts wird es romantisch angestrahlt. Ihr findet die Skulptur am renovierten Quai des Comtes de Champagne am Canal des Trévois.

Auch einige Fachwerkhäuser, Kirchen und andere markante Bauten werden nachts angestrahlt. Der Platz vor dem Rathaus leuchtet sogar in Blau und Grün!

Troyes bei Nacht: richtig romantisch! Foto: Hilke Maunder
Troyes bei Nacht: richtig romantisch! Foto: Hilke Maunder

Bonne Nuit: Premium Best Western Hôtel de la Poste

Zu den wenigen Innenstadthotels mit eigener Parkgarage gehört das top gelegene Hôtel de la Poste. Ihr findet sie rund fünf Minuten vom Hotel entfernt hinter einem mit Code gesicherten Gitter.

Troyes: Best Western Hôtel de la Poste. Foto: Hilke Maunder
Mein Zimmer im Hôtel de la Poste von Troyes. Foto: Hilke Maunder

Altstadt, Rathaus und Office de Tourisme sind nur wenige Schritte entfernt. Nach dem Sightseeing könnt ihr im hauseigenen Nuxe-Spa entspannen. Die Zimmer sind eher klein, aber komfortabel. Das opulente Frühstück stärkt euch für den Tag.
• 35, Rue Émile Zola, 10000 Troyes, Tel. 03 25 73 05 05, www.hotel-de-la-poste.com

Troyes: Rue la Montée des Changes
Kastanienschindeln und Schachbrettmauerwerk: das schmucke Eckhaus der Rue la Montée des Changes. Foto: Hilke Maunder

SONNABEND

Vormittags

Heute geht es in den Körper des Champagnerkorkens. Beginnt euren Altstadt-Bummel am besten in der Markthalle an der Rue Claude Huez.

Sie gehört zu den größten überdachten Märkten des späten 19. Jahrhunderts, die aus Gusseisen und Glas nach Vorbild der Pariser Markthallen von Baltard im ganzen Land entstanden sind.

Die Markthalle von Troyes. Foto: Hilke Maunder
Eisen, Gusseisen und Glas: Nach Vorbild von Paris erbaute Émile Bailly 1876 die große Markthalle von Troyes. Foto: Hilke Maunder

Westlich der Markthallen beginnt das Gewirr der Altstadtgassen. Überraschend bunt sind die Bauten, die erst im 16. Jahrhundert entstanden. Ein Feuer hatte die mittelalterliche Bausubstanz zerstört.

Troyes: Altstadtgasse
Auch der Turm der Église Saint-Pantaléon überragt die Altstadtgassen. Foto: Hilke Maunder

Schlank und hoch ragen die Häuser über dem Kopfstein auf. Überraschend schmal sind sie. Denn in Troyes wurden alle Bauten nach ihrer Breite besteuert.

Umso tiefer wurde daher gebaut. Mitunter sogar bis zur nächsten Straße, wo das Gebäude ebenfalls einen Hauseingang erhielt.

Troyes: Rue Champeaux. Foto: Hilke Maunder
Rue Champeaux. Foto: Hilke Maunder

Das Häusergewirr überragen zehn stattliche Kirchen. Älteste Kirche der Stadt ist die Église Sainte-Madeleine mit ihrem Lettner. Jean Gailde hat dessen steinerne Spitzen Anfang des 16. Jahrhunderts gemeißelt.

Troyes: Sainte-Madeleine, Lettner. Foto: Hilke Maunder
Filigrane Steinmetzkunst: der Lettner von Sainte-Madeleine. Foto: Hilke Maunder

Eine Legende sagt, er sei unter dem Lettner begraben. Vor der Erfindung der Kanzel waren Lettner allgegenwärtig. Von dort oben predigte der Priester einst zum Volk.

Troyes: die Glasfenster der Sainte-Madeleine-Kirche. Foto: Hilke Maunder
Leuchtende Bibelkunde: die Glasfenster der Sainte-Madeleine-Kirche. Foto: Hilke Maunder

Auch  die Kirchen Saint-Nicolas und Saint-Pantaléon mit ihrem hölzernen Gewölbe wie auch die Basilika Saint-Urbain zeugen vom Wohlstand der Stadt im 16. Jahrhundert. Auch sie sind mit leuchtenden Glasfenstern geschmückt.

Troyes: das hölzerne Gewölbe von Saint-Pantaléon. Foto: Hilke Maunder
Das hölzerne Gewölbe von Saint-Pantaléon. Foto: Hilke Maunder

Troyes und das Département Aube gelten als Frankreichs Hochburg für die Glasfensterkunst. Mehr dazu erzählt die Cité du Vitrail. Ein interaktiver Parcours führt euch zu Originalen vom 12. Jahrhundert bis heute. Einige sind 15 Meter hoch! Und nicht wenige, die dort zu sehen sind, hat Flavie Serrière Vincent-Petit restauriert.

Sie hat jetzt gemeinsam mit anderen Glaswerkstätten den Auftrag erhalten, die vom Brand beschädigten Fenster von Notre-Dame in Paris zu retten.

Troyes: Flavie Vincent-Petit restauriert und entwirft Glasfenster. Foto: Hilke Maunder
Flavie Vincent-Petit restauriert und entwirft Glasfenster. Foto: Hilke Maunder

Déjeuner bei Daniel

„Alles begann mit meiner Großmutter“, erzählt Daniel Phelizot. „Sie gab mir ihre Liebe zu einer traditionellen Familienküche mit Produkten vom Bauernhof und aus dem Garten weiter.“

Er vertiefte die Basis bei Jacques Chibois in Cannes, Yves Merville vom Royal Riviera in St-Jean Cap Ferrat und Christian Constant im Crillon von Paris.

Troyes: Daniel Phelizot. Foto: Hilke Maunder
Für Daniel Phelizot kann es nie genug Champagner geben. Foto: Hilke Maunder

Mit 28 Jahren kehrte Daniel zurück ins Département Aube und eröffnete mit seiner Frau Sylvie das Gourmet-Restaurant La Toque Baralbine in Bar-sur-Seine.

Seit 2019 findet ihr das sympathische Duo im Herzen der Altstadt von Troyes. Dort hat Daniel eine Flaschenparade Drappier-Champagne von mini bis XXL als Hingucker ins Schaufenster gestellt. Drinnen verwöhnt er mit raffinierter Lokalküche.

Immer auf der Karte mit dabei: die Andouillette AAAAA. Die lokale Wurstspezialität mit dem fünffachen A im Namen birgt im Innern Magen und Darm vom Schwein, klein in Längsstreifen geschnitten und gewürzt mit frischen Zwiebeln, Salz und Pfeffer.

Troyes: Andouillette – im Blätterteig mit Chaource. Foto: Hilke Maunder
Andouillette – im Blätterteig mit Chaource. Foto: Hilke Maunder

Die beste Wurst für daheim, sagen die Einheimischen, fertigt der Schlachter Patrick Maury bei den Markthallen. Im großen Stil stellt Gilbert Lemelle die berühmte Kaldaunenwurst her.
• Chez Daniel’s: 37, rue Molé, 10000 Troyes, Tel. 03 25 73 94 57, www.facebook.com/chezdaniels
• Patrick Maury: 28, rue Général de Gaulle, 10000 Troyes, Tel. 03 25 73 06 84, www.andouillette-maury.fr

Nachmittags: Schnäppchenjagd!

Troyes ist die Hauptstadt der Outlet-Center. Bereits in den 1960er-Jahren eröffneten die Magasins d’Usines am Stadtrand, um dort Restposten lokaler Unternehmen abzusetzen.

Heute pilgern jährlich mehr als Millionen Menschen dorthin, um Designermode, Haushaltswaren, Kosmetik und Home- und Lifestyle-Deko  30-70 Prozent günstiger zu erstehen.

McArthurGlen Troyes

110 Geschäfte, 210 Marken
• Voie du Bois, 10150 Pont-Sainte-Marie, Tel. 03 25 70 47 10, www.mcarthurglen.com/fr/outlets/fr/designer-outlet-troyes

Marques Avenue Troyes

50 Geschäfte, 170 Marken
• 114, boulevard de Dijon, 10800 Saint-Julien-les-Villas, Tel. 03 25 82 80 80, www.marquesavenue.com/troyes-mode

Marques City

20 Geschäfte, 150 Marken
• Rue Marc Verdier, 10150 Pont-Sainte-Marie, Tel. 09 71 27 02 66, www.marquescity.fr

Dîner: Pierre et Clément

Troyes: Pierre et Clément. Foto: Hilke Maunder
Der Speisesaal von Pierre et Clément. Foto: Hilke Maunder

Andouillette mit Chaource-Käse, Kalbsnierchen mit Pistazien, Lachs mit feinen Kräutern oder Königsdorade: Clément Marquet und Pierre Page verwandeln alte, tradierte Gerichte in moderne, gesunde Hochgenüsse.

Dazu arbeiten sie mit lokalen Bauern und Händlern zusammen. Das Gros des Gemüses beziehen sie aus Torvilliers, Käse und Fisch direkt von den Markthallen in Troyes.
• 1, ruelle des Chats, 10000 Troyes, Tel. 03 25 73 15 30, www.pierreetclement.fr

SONNTAG

Zeitreise im Museum …

Maison de l’Outil et de la Pensée Ouvrière

Troyes: Maison de l'Outil. Foto: Hilke Maunder
Werkzeugsammlung der Superlative: die Maison de l’Outil. Foto: Hilke Maunder

Dieses Museum ist der Hammer! Und das sogar wortwörtlich. Denn dort findet ihr 12.000 Werkzeuge der Handwerker aus der Zeit vom 17. bis 19. Jahrhundert.

Klingt langweilig? Ist es aber nicht – denn die Präsentation der Gerätschaften in den 65 Vitrinen ist optisch so umgesetzt, dass auch ihr begeistert sein werdet.

So wie ich, die anfangs so gar nichts lockte beim Gedanken an dieses Museum. Zwei volle Stunden blieb ich dann dort, betrachtete die Werkzeuge… und staunte darüber, wie unterschiedlich sie einst für Holz, Eisen, Stein und die Arbeit mit den Tieren verwendet wurden.

Troyes: Maison de l'Outil, Werkzeugsammlung. Foto: Hilke Maunder
Hunderte Hammer für jeden Zweck… Foto: Hilke Maunder

Die private Sammlung der Compagnons du Devoir ergänzt die zweitgrößte Fachbibliothek Frankreichs. Ihre 32.000 Titel dokumentieren alte Handwerkstechniken, längst ausgestorbene Berufe und ein Fachwissen, das sonst verloren wäre.

Troyes: Maison de l'Outil.. Foto: Hilke Maunder
Äxte Beile in Hülle und Fülle. Foto: Hilke Maunder

Zusammengetragen wurde die einzigartige Sammlung von Pater Paul Feller (1913 – 1979 ), der für seine private Handwerkssammlung das ganze Land bereiste. Vor seinem Tod übertrug er sie den Compagnons du Devoir, um sie für die Nachwelt zu erhalten.

Troyes: Als Zen-Garten gestaltet: der Innenhof der Maison de l'Outil. Foto: Hilke Maunder
Als Zen-Garten gestaltet: der Innenhof der Maison de l’Outil. Foto: Hilke Maunder

Seit 1974 ist sie im Hôtel Mauroy zu sehen. Das Haus von 1556 vereint zwei typische Bautraditionen aus Troyes. Zum einen Fachwerk, hier pans de bois genannt. Und zum anderen damier champenois, ein Schachbrettmuster aus Kalkstein und Backstein.

Schachbrettmuster trifft Fachwerk in der Baukunst von Troyes. Foto: Hilke Maunder
Schachbrettmuster trifft Fachwerk in der Baukunst von Troyes. Foto: Hilke Maunder

Lokaltypisch sind schließlich auch die essentes, die flachen Dachschindeln aus Kastanienholz. Der Innenhof des Hôtel Mauroy ist als Zen-Garten gestaltet und eine ruhige Oase im Trubel der Altstadt.
• 7, Rue de la Trinité, 10000 Troyes, Tel. 03 25 73 28 26, https://mopo3.com/en/maison-de-loutil-et-de-la-pensee-ouvriere

Troyes: Im Hôtel de Vauluisant residieren zwei Museen. Foto: Hilke Maunder
Im Hôtel de Vauluisant residieren zwei Museen. Foto: Hilke Maunder

Museée de la Bonneterie

Zu den wenigen Steinhäusern des 16. Jahrhundert gehört das Hôtel de Vauluisant mit seinen Giebeln, Engeln und Girlanden. Später kamen noch zwei Türmchen hinzu. Eines erhielt eine Wendeltreppe.

Kunstmuseum der Stadt Troyes. Foto: Hilke Maunder
Das Schönheitsideal des 16. Jahrhundert – ausgestellt im städtischen Kunstmuseum. Foto: Hilke Maunder

Drinnen birgt der schmucke Renaissancebau zwei Museen: das Museum für Kunst der Stadt Troyes – und das Strick- und Wirkwarenmuseum.

Letzteres finde ich viel spannender als die Kunstsammlung. Denn im Musée de la Bonneterie lebt die Textilgeschichte von Troyes mit Strickmaschinen und Wirkstühlen, Mützen und Seidenstrümpfen mit Stickereien, Schwarzweißfotos und vielen anderen Exponaten auf.

Seit dem 12. Jahrhundert war Troyes für seine Textilaktivitäten weit bekannt. Im 18. Jahrhundert wurde diese Industrie mit Strickmaschinen ausgeweitet. 1846 gab es in der Stadt Troyes und an der Aube 10.800 Strickmaschinen.

Troyes: Strumpfstrickmaschine des Musée de la Bonneterie. Foto: Hilke Maunder
Mit dieser Maschine wurden einst Strümpfe in Troyes gestrickt. Foto: Hilke Maunder

Petit-Bateau und Lacoste haben in Troyes noch immer einen Teil ihrer Produktion angesiedelt. Doré Doré (DD) fertigte in Troyes aus Seide, Merino- und Kaschmirwolle feinste Strumpfwaren für Männer, Frauen und Kinder, ehe die Fertigung 2011 von Fontaine-les-Grès nach Italien verlagert wurde.
• 4, Rue Vauluisant, 10000 Troyes, Tel. 03 25 73 05 85,

Troyes: Im Musée de la Bonneterie lernen Kinder hands-on neue Begriffe aus der Textilwelt. Foto: Hilke Maunder
Im Musée de la Bonneterie lernen Kinder hands-on neue Begriffe aus der Textilwelt. Foto: Hilke Maunder

… oder raus in die Natur?

In und um Troyes könnt ihr herrlich spazieren gehen, skaten und Rad fahren. Und das besonders auf den Treidelpfaden, die die Kanäle säumen. Ein Netz kleiner, verkehrsarmer Straßen durchzieht zudem das Département Aube.

Radfahrern bietet La Champagne à Vélo ein dichtes Routennetz und radfahrerfreundliche Unterkünfte mit dem Qualitätssiegel Accueil vélo.

Einer der beiden vélo voies, der Radwanderrouten der Champagne, beginnt direkt in Troyes. Die 42 km lange Route bringt euch zu den großen Seen der Forêt d’Orient.

Troyes: Radwege an der Seine. Foto: Hilke Maunder
Immer an der Seine entlang – oder hin zu den Seen der Forêt d’Orient? Foto: Hilke Maunder

Forêt d’Orient: Seen und Wälder

Drei künstliche angelegte Speicherseen bilden das Herz des regionalen Naturparks Forêt d’Orient. Im Lac du Temple (1800 ha) fangen Angler Zander, Hecht und Barsch.

Auf dem Lac d’Amance (500 ha) können sich Wassersportler mit Wasserski, Jetski oder Motorboot austoben. Schöner zum Baden ist der 2500 ha große Lac d’Orient mit Strand, Jachthafen und Vogelschutzgebiet.

Am Oberlauf der Seine

Oder folgt zu Fuß oder per Rad dem Oberlauf der Seine und ihrem Kanal. Von Barberey-Saint-Sulpice nach Saint-Oulph wurde der alte Treidelpfad auf einer Länge von 25 Kilometern als Radweg angelegt.

Troyes: meine Reisetipps

Shopping

Troyes: Süße Verführer von Caffet. Foto: Hilke Maunder
Schokige Verführer von Caffet. Foto: Hilke Maunder

Süßes Souvenir

Gegenüber der allerersten Schokoladenfabrik von Troyes in der Rue Champeaux hatte Lydie Caffet einst ihren Palais du Chocolat eröffnet. Ihr Sohn Pascal stieg später ebenfalls in das Familienunternehmen ein und macht es zur besten Chocolaterie der Stadt.

Heute komplettieren zwei Filialen in der Rue Claude Huez und in Pont-Sainte-Marie das Schokoreich in Gelb und Braun. Macarons und Gebäck ergänzen die Schoko-Spezialitäten. Und mittendrin entdeckte ich meinen Favoriten: le Pirate – eine Praline mit Pistazien.
• 2, Rue de la Monnaie, 10000 Troyes,  Tel. 03 25 73 35 73, www.maison-caffet.com

Schuhdesignerin Marie Weber aus Troyes. Foto: Hilke Maunder
Marie Webers Lieblingsschuh der Collection Hannah: Orange und Altrosa vereint am Fuß. Foto: Hilke Maunder

Maßgeschneiderte Schuhe

Marie Weber wurde in München geboren – und ist doch durch und durch Französin. In Troyes hat die Schuhdesignerin den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt.

Ihr findet bei ihr schmucke Treter, die mit Dandylook und Erdverbundenheit flirten – und doch leicht, schick und gerne auch farbenfroh sind. Understatement mit Stil!
• 10, Rue du Colonel Driant, 10000 Troyes, Tel. 06 40 22 34 60, www.marieweber.fr

Maßschuhe der Schuhdesignerin Marie Weber aus Troyes. Foto: Hilke Maunder
25 Stunden lang arbeitet Marie Weber an einem Schuh. Foto: Hilke Maunder

Hier könnt ihr schlafen*

 

Troyes: Schachbrettmuster aus Backstein und Putz. Foto: Hilke Maunder
Hingucker: das Schachbrettmuster aus Backstein und Putz. Foto: Hilke Maunder

Offenlegung

Troyes und die südliche Champagne durfte ich auf einer individuellen Pressereise entdecken, zu der mich Aube Tourisme und Troyes Tourisme eingeladen haben.  Dafür sage ich alle Mitarbeitern, die meinen Aufenthalt unterstützt haben, ganz herzlichen Dank.

Einfluss auf meine Blogberichte hat dies nicht. Ich berichte subjektiv, wie ich es erlebt habe, mache kein Merchandising und werde erst recht nicht für meine Posts bezahlt.

Im Atelierhaus von Renoir in Essoyes. Foto: Hilke Maunder
Im Atelierhaus von Renoir in Essoyes. Foto: Hilke Maunder

Weiterlesen

Im Blog

Auf den Spuren von Pierre-Auguste Renoir

Rund eine Autostunde südöstlich erinnert Essoyes an einen berühmten Maler Frankreichs. In dem Dörfchen der südlichen Champagne hat Pierre-Auguste Renoir erst seine Frau, dann seine Muse gefunden – und bis zu seinem Tod Meisterwerke geschaffen. Mehr zum Maler, dem Museum und dort gelegten Rundweg erfahrt ihr hier.

Im Buch

* Durch den Kauf über den Partner-Link, den ein Sternchen markiert, kannst Du diesen Blog unterstützen und werbefrei halten. Für Dich entstehen keine Mehrkosten. Ganz herzlichen Dank – merci !

Nur auf dem Rathaus von Troyes ist noch der vollständige Schlachtruf der Französischen Revolution erhalten. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - oder der Tod! Foto: Hilke Maunder
Nur auf dem Rathaus von Troyes ist noch der vollständige Schlachtruf der Französischen Revolution erhalten. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – oder der Tod! Foto: Hilke Maunder

17 Kommentare

  1. Danke für den tollen Artikel über Troyes. Wir hatten uns die Stadt eher zufällig als Zwischenstopp für unsere Rückreise aus der Bretagne nach Saarbrücken ausgesucht und Dank deines Blogs viele tolle Tipps und Informationen bekommen. Es hat uns super gefallen! Wir kommen bestimmt nochmal nach Troyes – dann mit etwas mehr Zeit. Überhaupt ist dein Blog ein toller und informativer Ratgeber für unser Lieblingsurlaubsland!
    Liebe Grüße, Lisa

  2. Bonjour Hilke,
    vielen Dank (wieder einmal) für die tollen Tips auf der Seite!
    Wir haben uns den Empfehlungen folgend Troyes als Halbzeit auf dem Nach-Hause-Weg aus dem Urlaub ausgesucht.
    Die unglaublichen Fenster der Kathedrale, das malerische Zentrum mit den engen Gassen und Fachwerkhäusern… Nicht zu vergessen „Chez Felix“ in der „Katzengasse“, wo wir glücklicherweise 5 min nach 19 Uhr bereits vor der Tür standen – sonst hätten wir keinen Platz mehr bekommen. Vermutlich wegen der vielen Blog-Leser 😉

  3. Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Auf dem Weg ins Loire-Tal bin ich in diesem Jahr durch Troyes gekommen und konnte die Stadtbesichtigung noch einmal nacherleben. Ich habe eine Stadtplan hier vorliegen mit dem Circuit du coeur historique. Können Sie mir villeicht verraten, wer auf den im Boden eingelassenen Pfeilen für den Rundgang dargestellt ist?
    LG Patricia

  4. Was würden sie empfehlen, wenn man nur einen Abend in Troyes zu verbringen hat? Es fällt schwer einen Abend in einem Museum zu verbringen und am Ende das Gefühl zu haben, eine Erfahrung reicher zu sein.
    liebe Grüße,
    Jean

    1. Lassen Sie sich durch die Altstadt treiben, lieber Jean. Sie ist nachts beleuchtet und dann besonders malerisch. Auch finden Sie dort zauberhafte Bars. Cafées und Restaurants. Viele Grüße, Hilke

  5. Ein schöner Tipp! Einmal pro Jahr lassen wir Troyes links liegen, wenn wir Familie bei Toulouse besuchen. Beim nächsten Mal werden wir uns das niedliche Städtchen sicher mal anschauen! Danke für die nette Beschreibung.

  6. Ach, solch ein wunderbares Reiseziel mit originärem Frankreich-Charme vom Mittel- bis ins Digitalzeitalter. Ein konserviertes Stadtbild von langlangher verbunden mit modernstem „Inhalt“ und Leben.
    J´adore…. Merci, Hilke!

  7. Ich bin mit „zweimal 41“ Jahren ein Neuling auf deinem Blog. Und finde diesen äusserst spannend und sehr persönlich. Meine Frau und ich sind nach der Pensionierung jährlich 6 – 7 Monate mit dem Wohnmobil fast überall in Europa unterwegs gewesen und haben bei den verschiedenen Frankreichbesuchen auch Troyes besucht. Ich habe viele schöne Ecken in deinem Blog wiedergefunden und mich sehr gefreut. Danke.

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