
Eigentlich hat Val Joanis jetzt keine Saison. Eigentlich ist der Garten geschlossen. Aber … das Château Val Joanis in der Vaucluse vermietet seine Tagungsräume auch im Winter. Und so hatte ich die Gelegenheit, einmal auch die Grünanlage anzuschauen.

Sie war vom Verband der Garten- und Gartenbau-Journalisten zum Garten des Jahres 2008 gewählt worden. Und selbst jetzt, wo alle Blüten entfernt und Raureif die Blätter bedenkt, denke ich: zu Recht.

Val Joanis: wie im 18. Jahrhundert
Der Garten des Weingutes Château Val Joanis im Süden des Luberon-Naturparks wurde 1978 vom Pariser Landschaftsgärtner Tobie Loup de Viane geschaffen. Dennoch wirkt er so, als habe er schon immer zum weitläufigen Anwesen gehört.
Denn gestaltet wurde er nach den Gartenrichtlinien des 18. Jahrhunderts. Damals dienten Gärten nicht nur als schmückende grüne Oase, sondern auch zur Selbstversorgung mit Obst und Gemüse.
Tobie Loup de Viane entwarf 1972 auch den Apothekergarten des Château de Gourdon und den Garten der Villa Santa Lucia in Marseille (Traverse Nicolas 60).

Potager im Stil der Provence
Und so ist die erste Terrasse ein echter potager, in dem neben vielen Gemüsesorten auch medizinische und aromatische Pflanzen gedeihen. Die zweite, sprich mittlere, Ebene möblieren präzise geschnittene Kugeln aus Buchsbaum.

An den sandigen Wegen stehen elegant Eiben-Kegel Spalier. Spannungsreich flirtet der französische, traditionell formale Barockgarten mit den Stilelementen des „natürlichen“ Landhausgartens im englischen Stil.

Gestaffelte Blüte
Auf der dritten Terrasse findet ihr Sträucher in verschiedensten Formen und Farben. Sie wurden so gepflanzt, dass sie in der Saison nacheinander blühen. Alle drei Gartenebenen verbindet ein Laubengang, der im Frühjahr völlig eingehüllt ist von den blass goldenen Blüten des eifrigen Ramplers Rosa banksiae.

Nach provenzalischer Art besitzt der zauberhafte Garten auch einen Olivenhain, ein Becken in der Mitte und einen großen quadratischen Hof. Jetzt, im Winter, zeigt der Garten neben Raureif und klaren Formen auch noch einen anderen Schmuck: Keramik und Metall-Objekte, fantasievoll zwischen Bäume und Blüten gesetzt.
Val Joanis: Info
Offiziell geöffnet ist dieser jardin remarquable (wie alle anderen auch) täglich von April bis Oktober. Dann könnt ihr auch anschließend kostenlos in der Kellerei die Weiß-, Rosé- und Rotweine von Val Joanis verkosten. Bei Führungen wird auch der Gärkeller gezeigt.

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Foto: Hilke Maunder






Zauberhafte Aufnahmen und blumig beschrieben!
Eine tolle Anlage, Provence wie im Bilderbuch! So nah am Trubel von Marseille, und dennoch eine Welt für sich mit ganz viel Ruhe und Genuss.
stimmt! Werde sicher im Sommer zurückkehren, und dann mal ganz privat den Garten entdecken… und den Wein 🙂