
Bienvenue arabesques ! Auch 2022 ist der norddeutsche Herbst wieder ganz französisch. Wie bereits im Vorjahr, musste auch 2022 das Deutsch-Französische Kulturfestival arabesques coronabedingt in die zweite Jahreshälfte wandern. Vom 30. September bis 15. Dezember 2022 lädt es ein, sechs Wochen lang deutsche und französische Künstler und Künstlerinnen im Dialog zu erleben.
50 tolle Events
Mehr als 50 Veranstaltungen – von Musik, Film, Debatten über Ausstellungen, Chanson, Theater, Literatur– stehen auf dem Programm. Beim Jahresthema Métamorphose II: Freiheit – Liberté beschäftigen sie sich mit dem Prozess des Wandels. Woher kann die Freiheit kommen, einen neuen Weg zu gehen, der gesellschaftliche Umbrüche mit dem Schutz von Natur, Umwelt und Menschenwürde, Frieden und Sicherheit verbindet, fragen sie. Und geben darauf mal ernste, mal sehr unterhaltsame Antworten.
60 Jahre Unabhängigkeit Algerien

Im September blickt arabesques mit dem Film „Timgad“ von Fabrice Benhaouche auf 60 Jahre Unabhängigkeit Algeriens. Im Anschluss an die Filmvorführung wird mit Jakob Krais, Historiker und Islamwissenschaftler an der Freien Universität Berlin, über Sport und Politik in der arabischen Welt mit Fokus auf dem kolonialen Algerien diskutiert. Die WM in Katar ist für Krais Ausgangspunkt für eine Analyse aktueller Phänomene.
• ETV Hamburg, Oberhaus, 30.9.
Ensemble arabesques

Unter der Leitung des weltweit gefeierten Dirigenten Ariel Zuckermann feiert arabesques mit dem Konzert „Werkstatt des Lebens: Strauss & Mozart“ des im Rahmen des Festivals gegründeten Ensemble arabesques sein elfjähriges Bestehen.
• Ensemble arabesques, Elbphilharmonie Hamburg, Großer Saal, 6.10.
Um Opern und Sinfonien auch außerhalb der Konzerthallen unter die Leute zu bringen, wurden Bläserfarben aus ihrem orchestralen Zusammenhang gelöst und für Bläseroktetts bearbeitet. „Sie glauben nicht, was eine Sinfonie mit Flöten, Oboen und Klarinetten einen herrlichen Effekt macht“, begeisterte sich Mozart.
• Ensemble arabesques, Laeiszhalle 4.11.

Dafür, dass Gouvys Werk ein Jahrhundert fast vollständig vergessen wurde, wird die Stellung des Elsässers zwischen den Kulturen zu einer Zeit großer Spannungen gesehen. Zeitgleich spielt in Dänemark der als exzentrisch geltende Emil Hartmann mit Elementen skandinavischer Melodien. Auf der Durchfahrt in Linz wurde Mozart um ein Konzert gebeten. Dieser notierte: „weil ich keine einzige Simphonie bey mir habe, so schreibe ich über hals und kopf an einer neuen „.
• Ensemble arabesques, Buchholz, 12.11.
Freiheit – Mut – Körper
Zum Fest des französischen Animationsfilms zeigt das Institut français Hamburg unter dem Titel Drôles de rencontres sieben Kurzfilme ohne Sprache für Drei- bis Sechsjährige (19.10.), den Spielfilm Le Grand Méchant Rrenard et autres contes von Benjamin Renner und Patrick Imbert (20.10.) sowie die wahre Geschichte über das Leben von Josep Bartolí, einem Anti-Franco-Kämpfer und außergewöhnlichen Künstler, erzählt von Filmemacher Aurel in Josep (25.10.).
• Institut français
Mit Hingabe und Esprit schreibt Julia Korbik über Françoise Sagan, eine Schriftstellerin zwischen zwei Wellen der Frauenbewegung.
• Bar Levante, Levantehaus, 10.11.
Colette, Ikone der Belle-Epoque, nahm sich Anfang des letzten Jahrhunderts Freiheiten heraus, wie es nur wenige wagten. Aurélie Namont (Klavier) und Véronique Elling (Rezitation) widmen ihr das Programm Colette – Notes de tournée mit Werken Debussy, Boulanger, Ravel, De Falla und Satie.
• Augustinum Aumühle, 24.11. / Lichtwarksaal, 30.11.
In der griechischen Mythologie ist Styx die Tochter der Dunkelheit und die Mutter der Stärke. Anhand dieses Mythos erkundet die französische Künstlerin Alix Marie die Zerbrechlichkeit des Körpers.
• PHOXXI. Haus der Photographie, Deichtorhallen, 24.11.2022–26.02.2023.

Verwandeln – Bewahren – Erneuern
Chanson-Sängerin Mélinée versteht es, das Zögern der Welt in Freiheit zu verwandeln.
• Tschaikowsky-Saal, 1.10. / Apollo Club Elmshorn 2.10.

Frankreich und Deutschland waren eng miteinander verbunden und bis aufs Blut verfeindet, dem spüren die beiden Musikerinnen Bérengère Le Boulair (Geige) und Christiane Reiling (Cello) in „Zusammen und auseinander“ nach.
• Augustinum Hamburg, 05.10.
Der Künstler Andreas Neuffer zeichnet, ritzt und fräst leise, kraftvolle Bilder. Seine Inspiration findet er auf der Straße.
• Tonali Galerie, 12.–18.10.
In Nicolas Moogs Werk spielen das Absurde und Erfahrungen von extremer Armut eine Rolle. Er erzählt über seine Graphic Novels und Comics in „Spirou“ und „La Revue Dessinée“.
• Institut français Hamburg, 17.10.
„Es tickt die Zeit. Das Jahr dreht sich im Kreise.“ (Erich Kästner) Vom Abschied erzählen die Sopranistin Julia Barthe und der Pianist Lémuel Grave.
• Torhaus Wellingsbüttel, 19.11.
Genuss – Chaos – Liebe
Exzessiv im Sitzen feiern, stehend das Leben beklatschen: Das neue Programm TOHUWABOHU der Singer-comédienne Clara Pazzini ist eine Hymne unfertige Fragen und verlorene Antworten.
• Tschaikowsky-Saal, 20.10.
Es gibt Begegnungen, die das Leben in ein Davor und ein Danach teilen. Mit dem neuen Chansonprogramm feiern Véronique Elling & Band 10 Jahre Bühnenjubiläum.
• Tschaikowsky-Saal, 13.11.
Der Stummfilm „Die Liebe der Jeanne Ney“ von Georg Wilhelm Pabst wird virtuos am Klavier begleitet von Marie-Luise Bolte.
• Metropolis Kino, 20.11.

Das explosive Duo Les 2moiselles de Paname lädt uns zu Klezmer- und Balkanmusik ein – mit Klarinette und Cello, rhythmisiert von einer „Loop Station“.
• Tschaikowsky-Saal, 21.10.
Invitation au voyage heißt das Programm des im Libanon aufgewachsenen Pianisten, Komponisten und Chansonnier Claude Séférian und seiner Tochter Marie, begleitet von der klassischen Pianistin Christiane Rieger.
• Zeughaus Wismar, 29.10. / Tschaikowsky-Saal Hamburg, 5.11.
und

Rendez-Vous, das Chanson-Swing-Ensemble um Caroline Lacaze, erweckt Klassiker wie La Vie en Rose, La Mer sowie aktuelle Songs von Dutronc oder Zaz.
• Tschaikowsky-Saal Hamburg, 3.11. / Apollo-Club Elmshorn, 9.12.
Taverne, Bistro, Theater
Les Sales Gosses lassen die verrückte Welt der Tavernen und Guinguettes aufleben mit Kompositionen von Georges Brassens, der môme Édith Piaf und Gainsbarre aka Serge Gainsborough.
• MS Stubnitz, 1.11.

Ein bretonisches Erfolgsrezept: Les P’tits fils de Jeanine.
• MS Stubnitz Hamburg, 16.11. / Apollo Club Elmshorn, 9.12. / Räucherei Kiel 19.11.
Sehnen wir uns in dieser Zeit nicht manchmal nach Sonne und Meer und möchten die Wollstrümpfe in den Kamin schmeißen? Keine Sorge: Der Abend mit Clara Pazzini steht unter dem Stern der Liebe.
• Lichtwarksaal, 15.12.
Les France-Brötchen führen Improvisationen nach Ideen des Publikums in französischer Sprache auf.
• Freundlich + Kompetent Bar, Hamburg 5.12.

Über arabesques
Mein Frankreich ist seit Beginn des Festivals Medienpartner von arabesques. Gegründet wurde es von einer unglaublich engagierten wie kompetenten Frau, die damals aus Frankreich wieder nach Deutschland gezogen war und dort ihre Kinder auf das Lycée Français de Hambourg geschickt hatte. So lernten wir uns kennen.
Mit Nicolas Thiébaud stellte Barbara Barberon-Zimmermann im Jahr 2012 erstmals das Deutsch-Französische Kulturfestival arabesques auf die Beine. Seitdem findet jedes Jahr statt. arabesques beginnt immer am 22. Januar. An jenem Tag unterzeichneten Charles de Gaulle und Konrad Adenauer 1963 den Elysée-Vertrag über die deutsch–französische Freundschaft.
Der Name des Festivals stammt aus der arabischen Ornamentkunst, in der kalligrafische und natürliche Formen ein facettenreiches Gesamtbild ergeben. Der Begriff hat Eingang in den europäischen Kulturraum gefunden und bezeichnet diverse Kunstformen.
Für Frieden und Europa
Die Festivalorganisatoren möchten mit arabesques Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen ermöglichen, bei Konzerten, Lesungen, Ausstellungen, Theater- und Filmvorführungen, Debatten und Tanzdarbietungen zu entdecken, wie sich verschiedene Kulturen begegnen, Trennendes überwinden und zu einem neuen gemeinsamen Ausdruck finden.
Ziel ist außerdem, das Interesse an der französischen und deutschen Sprache und die Zusammenarbeit von Frankreich und Deutschland als Motor für den Friedensprozess in Europa zu fördern. Von der deutsch-französischen Freundschaft aus blickt arabesques über die Grenzen hinweg auf internationale Fragestellungen.
Eine inhaltliche Klammer bildet das jedes Jahr wechselnde Thema, das der Frage nachgeht, wie die Grundwerte eines demokratischen Europas, der verantwortungsvolle Umgang miteinander gelebt und geschützt werden können.
www.arabesques-hamburg.de
Das Festivalprogramm 2022

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Liebe Hilke Maunder,ich habe Ihre wunderbare Websitetatsächlcih erst in diesem jahr entdeckt – ein wahrer „trésor“.
Ich arbeite an einer Grundschule in Berlin, in der ab Klasse 3 Französisch gelernt werden kann. Wir wollen demnächst unsere Homepage neu einrichten, und da werde ich in einer Rubrik unter „Extra“ gerne auch Ihre Website nennen.
Das ist sowohl für die etwas älteren Kinder als auch die Eltern interessant. Vielleicht mögen Sie perspektivisch auch eine kleine Rubrik für Kinder /Schüler*innen einrichten; es ist erstaunlich, wie viel Interesse die Kinder für Frankreich haben, gerade auch für Land und Leute. Wenn es da etwas Kindgemäßes gebe – aber eben auch nicht ganz „bébé“ wäre das super.
Cordialement
Ellen Breutmann
Liebe Frau Breutmann, ganz herzlichen Dank für Ihre lobenden Worte und Ihre Bereitschaft, Mein Frankreich unter den „Extras“ der neuen Homepage zu nennen. Leider fehlen mir jedoch für kindgerechte Seiten die Kapazitäten, ich erstelle sämtliche Inhalte der Seite nach Feierabend im Job und werde einzig unterstützt von einem ehemaligen Lehrer, der meine Texte Korrektur liest. Danke dennoch für Ihre Anregung. Ich werde sie im Hinterkopf behalten und schauen, wie ich hier und da auch den Nachwuchs stärker einbeziehen kann. Beste Grüße, Hilke Maunder