
Amerika, Mitte der 1950er-Jahre. Ted McCarty, Präsident der Gibson Corporation, wagt es, mit der Modernistic-Reihe, Gitarren mit einem revolutionär neuen Design ins Firmenprogramm aufzunehmen.
Die Modernistic-Serie mit den Entwürfen Future, Explorer, Flying C und Moderne. „Ob die Moderne in jener Zeit überhaupt in nennenswerten Stückzahlen hergestellt wurde, ist bis heute ungeklärt“, schreibt Wikipedia. Auch Grégoire Hervier las diese Zeilen. Und wurde inspiriert zu seinem dritten Roman.
Der Krimi
Gab es die „Gibson Moderne“, die legendäre Gitarre aller Zeiten, wirklich? Diese Frage zieht den freiberuflichen Journalisten und passionierten Rock-Gitarristen Thomas Dupré hinein in einen Strudel spannender Ereignisse, will ihm noch ein schottische Schlossherr die sagenhafte Summe von einer Million Dollar zahlen, sollte er die Existenz des legendären Instruments beweisen.
Bei seinen Recherchen reist Dupré quer durch Amerika und die goldenen Jahre von Rock und Blues. Unterwegs trifft er auf einen einen heruntergekommenen Elvis-Imitator trifft und flirtet mit einer Wissenschaftlerin, die in Mississippi den Einfluss der Religion auf die Blues-Musik erforscht. Als er über die erste Leiche stolpert, wird ihm klar, wie gefährlich sein Auftrag ist. Und sein Auftraggeber…
Der Autor
Grégoire Hervier wurde 1977 in Villeneuve-Saint-Georges im Südosten von Paris im Département Val-de-Marne geboren.Mit 29 Jahren veröffentlichte er bei Au Diable Vauvert seinen ersten Roman über das Kandidaten-Shooing, pardon, Casting für eine TV-Reality-Show. Scream Test erhielt den Prix Polar Derrière les Murs und den Prix Méditerranée des lycéens. Im Januar 2009 folgte im gleichen Verlag als zweiter Roman Zen City über das Leben im Überwachungsstaat.
Hervier hat, so sagt er selbst, „eine Schwäche für Rockmusik, Science-Fiction-Filme und Karate“. In „Vintage“ verwebt er Fakten und Fantasie zu in einem Roman, der bei seiner Reise zu den Ursprüngen der Rockmusik Krimi, Roadstory und Abenteuerroman äußerst unterhaltsam vereint.
Vintage: die Wertung
Rockmusik und Gitarren… das sind zwei Bereiche, in denen ich mich so gar nicht auskenne. Mehr aus Pflichtgefühl begann ich den Band zu lesen. Und wurde gefesselt. Seite um Seite verschlang ich. Gut gezeichnete Charaktere von sympathisch bis schräg hin zu seltsam, eine immer wieder überraschende Handlung und erfreulich wenig Blut: Dieser Thriller war so spannend, dass ich ihn – durchgelesen – erst nachts um vier aus der Hand legte.
Meine Wertung: 5/5
Grégoire Hervier: Vintage. Aus dem Französischen übersetzt von Alexandra Baisch und Stefanie Jacobs, Diogenes Verlag, 2017. ISBN 9783257070026, 400 Seiten. Wer mag, kann es hier* online bestellen.
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