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Das Theater in Frankreich hat eine lange und bewegte Geschichte

Die Anfänge des Theaters in Frankreich reichen bis ins Mittelalter zurück. Mysterienspiele und Moralitäten waren beliebte Formen des Volkstheaters. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich das höfische Theater unter dem Einfluss der Renaissance. Berühmte Dramatiker dieser Zeit waren Pierre de Larivey und Étienne Jodelle.

Das 17. Jahrhundert gilt als das goldene Zeitalter des französischen Theaters. Die klassische Tragödie und Komödie feierten ihren Höhepunkt mit Werken von Pierre Corneille, Jean Racine und Molière. Das Théâtre du Marais und das Hôtel de Bourgogne waren die wichtigsten Spielstätten in Paris.

Im 18. Jahrhundert stand das Theater im Zeichen der Aufklärung. Voltaire und Denis Diderot nutzten die Bühne, um ihre Ideen zu verbreiten. Die Französische Revolution führte zu einem tiefgreifenden Wandel im Theaterwesen. Neue Themen wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wurden auf die Bühne gebracht.

Das 19. Jahrhundert war geprägt von verschiedenen Stilrichtungen im Theater. Die Romantik mit Victor Hugo und Alfred de Musset wandte sich der Fantasie und den Emotionen zu. Der Realismus mit Honoré de Balzac und Gustave Flaubert stellte die Wirklichkeit des Alltags dar. Der Naturalismus mit Émile Zola und Henri Becque ging noch einen Schritt weiter und zeigte die Schattenseiten der Gesellschaft.

Das 20. Jahrhundert war eine Zeit des Umbruchs im Theater. Avantgardistische Strömungen wie der Surrealismus und das absurde Theater stellten die traditionellen Formen infrage. Berühmte Dramatiker dieser Zeit waren Antonin Artaud, Jean-Paul Sartre und Samuel Beckett. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts erlebte das französische Theater eine Renaissance mit neuen Autoren wie Jean Anouilh, Eugène Ionesco und Michel Vinaver.

Der Regisseur und Schauspieler Jean Vilar gründete 1947 das Théâtre National Populaire (TNP) in Avignon. Das TNP trug zur Dezentralisierung des Theaters in Frankreich bei und machte Theaterkunst einem breiten Publikum zugänglich. Vilar gründete auch das weltberühmte Theaterfestival von Avignon, das im Sommer die gesamte Stadt zu Bühne macht: Welche ein Erlebnis bis spät in die Nacht.

Die Regisseurin und Theaterautorin Ariane Mnouchkine gründete 1964 das Théâtre du Soleil, das für seine innovativen Inszenierungen und sein politisches Engagement berühmt ist – und für den grandiosen, ewig langen und wundervollen Film „Molière“.

Als einer der einflussreichsten Theaterregisseure des 20. Jahrhunderts gilt auch Peter Brook, der 1970 das Théâtre des Bouffes du Nord in Paris gründete. Bis heute ist die Theaterszene in Frankreich ungeheuer vielfältig. Marie Ndiaye, Mohamed Kacimi, Olivier Py, Valère Novarina, und Jean-Michel Rabagliati gehöre zu de wichtigsten Stimmen.

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