ENTDECKT DIE NORMANDIE

Im Nordwesten brandet das Meer an die hellen Klippen der Alabasterküste. Im Zentrum teilen die weiten Schleifen der Seine das Kalksteinplateau des Pays de Caux von den Apfehainen des Pays d’Auge und der Hügellandschaft des bocage, die hinüber zur fast schon bretonisch anmutenden Halbinsel des Cotentin führt, wo raue Kaps mit reizvollen Sandbuchten flirten.

Am Seeweg zwischen Atlantik und Nordsee war die Normandie Jahrtausende lang Schauplatz der Geschichte. Kelten und Römer besiedelten das Land, Namensgeber wurden aber die Wikinger, die „Nordmannen“. Ihre Nachfahren eroberten England und forderten den Nachbarn Frankreich heraus – bis Jeanne d’Arc auf dem Scheiterhaufen verbrannte. Im Zweiten Weltkrieg rückte die nordwestlichste Provinz Frankreichs mit dem D-Day 1944 erneut ins Zentrum des Weltgeschehens.

Bereits 1504 fischten Männer aus Honfleur vor der Küste Neufundlands. Später wurde Fécamp Haupthafen der Hochseefischer. Von Dieppe aus stachen Kaperkapitäne in See – im Auftrag der Krone. Heute wickeln die normannischen Häfen Cherbourg, Dieppe und Le Havre einen Großteil des französischen Außenhandels ab. Containerriesen und Fähren sorgen für kosmopolitisches Flair und Weltoffenheit.

Honfleur, Barfleur und andere kleine Häfen haben ihre maritime Nostalgie bewahrt und locken mit beschaulichen Mußestunden beim Blick auf schiefergedeckte Hafenhäuser und idyllisch beleuchtete Kais.

Im Hinterland zeigt sich die Normandie bäuerlich. Auf dem Pays de Caux wächst der Flachs. Im Pays de Bray zeigt der Neufchâtel Herz. Aus dem Calvados kommen Cidre und Camembert.

Dass die Normandie auch Schluchten und Berge kann, zeigt die Suisse Normande. Die höchsten Wasserfälle im Nordwesten Frankreichs stürzen dort zu Tal. Es lohnt sich, einmal die berühmten Küsten der Normandie zu verlassen und in den Wäldern des Perche oder des regionalen Naturparks Maine-Normandie zu wandern, zu radeln oder zu klettern.

Darauf einen Calvados!