Oliver Kuhlmann mit seiner Frau Katja und der Hündin Püppie. Foto: privat

Mein Frankreich: Oliver Kuhlmann

„Mein Frankreich“ ist nicht nur Titel meines Blogs, sondern auch Programm: Ich möchte möglichst viele von euch animieren, euer Frankreich vorzustellen. Mein Frankreich – was bedeutet das für euch? Diesmal stellt Oliver Kuhlmann sein Frankreich vor.


Mein Name ist Oliver Kuhlmann, Jahrgang 1968. Meine Großtante heiratete nach dem 2. Weltkrieg einen französischen Kriegsgefangenen und folgte ihm in seine Heimat nach Lyon.

Mein Vater musste oder durfte einige Sommerferien bei ihnen verbringen, um die Sprache, Land, Leute und natürlich seinen französischen Teil der Familie kennenzulernen. Der Kontakt zum französischen Familienteil schlief über die nächsten Generationen ein.

Zuhause fuhr mein Vater immer französische Autos, vor allem Renault – als Familienfahrzeug – während er als Architekt „standesgemäß“ eine beige „Ente“ fuhr… Der Bauhelm und die Rollen mit Bauzeichnungen waren immer in der Hutablage untergebracht. Diese Ente kaufte ich ihm Ende der 80er-Jahre für 1 D-Mark ab und besaß somit ein erstes eigenes Auto.

Unser Haus in Mesterrieux. Foto: Oliver Kuhlmann
Unser Haus in Mesterrieux. Foto: Oliver Kuhlmann

Eine erste Bekanntschaft mit Frankreich machte ich in einem Sommerurlaub in Mimizan-Plage Ende der 70er-Jahre. Ich erinnere mich noch gut an die unendlichen Pinienwälder, Strandburgenbau am rauen Atlantik und Luftmatratzen-Schlachten mit meinem Bruder am Étang d’Aureilhan.

Nach meinem Studium begann ich, bei einem sehr großen deutschen Automobilhersteller zu arbeiten. Dennoch ließ mich der „französische Auto-Virus“ nicht los, und so ließ ich mir besagte Ente originalgetreu nachbauen. Daneben gesellte sich auch noch eine Citroën DS von 1968.

Unser Grundstück. Foto: Oliver Kuhlmann
Unser Grundstück. Foto: Oliver Kuhlmann

Ende 2014 fragte ein Freund meines Vaters, der in Frankreich lebt, ob ich nicht Interesse an der Citroën 11CV hätte (bekannt auch als „Gangsterlimousine“), den ein Ruderfreund von ihm aus Altersgründen abzugeben hätte.

Ich kaufte Chouchou. So nannte der alte Herr das Auto liebevoll. Gleichzeitig fragte mich der Freund meines Vaters, ob ich nicht Interesse hätte zu sehen, wo das Auto 60 Jahre gefahren worden war.

Der alte Bahnhof von Mesterrieux. Foto: Oliver Kuhlmann
Der alte Bahnhof von Mesterrieux. Foto: Oliver Kuhlmann

Gesagt, getan. Meine Frau und ich reisten zu Ostern 2015, der Einladung folgend, in die Nähe von Bordeaux. Wir beide hatten sofort das Gefühl,  „zuhause“zu sein und buchten uns für den Spätsommer gleich noch einmal bei dem Freund meines Vaters ein inkl. Weinberge, so weit das Auge reicht. Eine Landschaft, die unerwartet hügelig ist, wunderbar reichhaltige Wochenmärkte, ein entschleunigtes Leben und sehr nette, hilfsbereite Franzosen ließen in uns die Überlegung nach „etwas Eigenem“ wachsen.

Die Weinberge vor direkter Umgebung. Foto: Oliver Kuhlmann
Die Weinberge in unserer direkten Umgebung. Foto: Oliver Kuhlmann

Ende 2016 und acht Fahrten über jeweils 3.000 Kilometern später kauften wir, nach einigem Suchen und wenigen Enttäuschungen (u.a. machte uns ein älteres Geschwisterpaar deutlich, daß sie nicht gewillt seien, an Deutsche zu verkaufen), unser Haus in Mesterrieux im Département Gironde. Es war ein Jahrhunderte alter, ehemaliger Schweinestall, den ein Architekt aus Bordeaux als Ferienhaus konzipiert und in den 2010er-Jahren hatte umbauen lassen.

Diese Skulptur steht vor dem Rathaus von Arcachon. Foto: Oliver Kuhlmann
Diese Skulptur steht vor dem Rathaus von Arcachon. Foto: Oliver Kuhlmann

2019 entschlossen wir uns, uns sukzessive von unserem Eigentum in Deutschland zu lösen und ganz nach Frankreich überzusiedeln. Nun wohnen und leben wir seit diesem Januar hier in Frankreich und versuchen, das noch immer bestehende Gefühl des „Urlaubmachens“ in einen geregelten Tagesablauf übergleiten zu lassen, inkl. des Anbaus von Obst- und Gemüse… also „Leben wie Gott in Frankreich“ ;-).

Oliver Kuhlmann mit seiner Frau und ihrem Hund Püppi. Foto: privat
Oliver Kuhlmann mit seiner Frau und ihrem Hund Püppi. Foto: privat

Der Beitrag von Oliver Kuhlmann ist ein Gastartikel in einer kleinen Reihe, in der alle, die dazu Lust haben, ihre Verbundenheit zu Frankreich ausdrücken können. Ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Frankreich, Erlebnisse, Gedanken. Ihr wollt mitmachen? Dann denkt bitte daran: 

• Keine PDFs.

• Text: per Mail in Word, Open Office oder per Mail. Denkt daran, euch mit ein, zwei Sätzen persönlich vorzustellen.

• Fotos: Bitte schickt nur eigene Bilder und jene möglichst im Querformat und immer in Originalgröße. Sendet sie gebündelt mit www.WeTransfer.com (kostenlos & top!)  – oder EINZELN ! – per Mail. Bitte denkt an ein Foto von euch – als Beitragsbild muss dies ein Querformat sein.

• Ganz wichtig: Euer Beitrag darf noch nicht woanders im Netz stehen. Double content straft Google rigoros ab. Danke für euer Verständnis.

Vor der Veröffentlichung erhaltet ihr euren Beitrag zur Voransicht für etwaige Korrekturen oder Ergänzungen. Erst, wenn ihr zufrieden seid, plane ich ihn für eine Veröffentlichung ein. Merci !

Ich freue mich auf eure Beiträge! Alle bisherigen Artikel dieser Reihe findet ihr hier.

5 Kommentare

  1. Lieber Oli, Liebe Katja,
    es ist sehr schön, diesen Bericht von euch zu lesen 🙂
    Ihr seht sehr zufrieden und natürlich schön aus in eurem neuen Zuhause. Ich freue mich sehr für euch und dafür, dass Ihr Euer Glück findet.
    Genießt es!
    Viele liebe Grüße, Tobi

  2. Eine weitere schöne Geschichte von Gleichgesinnten :-). Ihr seid uns schon einen Schritt voraus, denn wir werden unser Leben erst in 4 Jahren ganz in unser bretonisches Schlösschen verlagern können. Je nach Tagesform sind es mal „nur noch 4 Jahre“ oder eben auch „oh nein, noch ganze 4 Jahre!“.

    Eine schöne Gegend, in der ihr euch da niedergelassen habt. Ja, die unendlichen Kieferwälder und die genauso unendlichen Sandstrände am Atlantik, insbesondere in Les Landes, haben es uns auch angetan und wir haben schon einige sehr schöne Sommerurlaube dort verbracht – übrigens nicht weit weg von Mimizan-Plage :-).

    Zum sesshaft werden hat es uns dann zwar doch in die Bretagne verschlagen, aber es wird mit Sicherheit immer mal wieder Reisen an den südlichen Teil der Atlantikküste geben.

    Euch noch viel Freude beim Ankommen und das neue Leben genießen – betreibt ihr den Obst- und Gemüseanbau jetzt nur für euch oder ist das ein „Jobwechsel“, weg vom Autobau hin zur Natur? Wir haben nämlich in der Bretagne auch etwa 8.000 Grund und Boden und ich erträume mir schon Gemüsebeete, ein Gewächshaus, Hühnerstall, … :-).

    Liebe Grüße
    Sylvie

  3. Eine schöne Geschichte wie sich die Liebe zu Frankreich peu à peu entwickelt hat. Wir wünschen viel Glück und eine schöne Zeit im neuen Domicil in unser aller Lieblingsland.

  4. Eine schöne Geschichte wie sich die Liebe zu Frankreich peu à peu entwickelt hat. Wir wünschen viel Glück und eine schöne Zeit im neuen Domicil im unser aller Lieblingsland.

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