Renate Hasenfratz. Foto: privat

Mein Frankreich: Renate Hasenfratz

„Mein Frankreich“ ist nicht nur Titel meines Blogs, sondern auch Programm: Ich möchte möglichst viele von euch animieren, euer Frankreich vorzustellen. Mein Frankreich – was bedeutet das für euch? Diesmal verrät es Renate Hasenfratz.

Renate hat nach ihrem Studium der Physik und Mathematik in Heidelberg zunächst als Lehrerin gearbeitet, ist dann zu einem Softwareunternehmen nach Stuttgart gewechselt und genießt heute mit ihrem Mann ihren Ruhestand in der Nähe von Köln.

Beide reisen gerne – am liebsten nach Italien im Sommer und Frankreich im Winter. Ihre gemeinsamen Hobbys sind Golfen und Bridge spielen. Früher musste die Reise immer an einen neuen Ort gehen. In den letzten Jahren zogen beide ihnen bekannte Ziele vor.

„Das hat den Vorteil, dass die Eingewöhnung sehr kurz ist, und man lernt doch mehr als nur die touristischen Ziele kennen“, so Renate, die euch nun ihr Frankreich vorstellt.


An der Côte d'Azur. Foto: Renate Hasenfratz
An der Côte d’Azur. Foto: Renate Hasenfratz

Die Côte d‘Azur

Auf der Suche nach den neusten Corona-Informationen für Frankreich bin ich über die Seite von Hilke gestolpert. Seitdem schaue ich fast täglich rein und entdecke ständig interessante Beiträge und Bilder, unter anderen auch die Berichte der Frankreichfans, die ihr Frankreich vorstellen.

Da habe ich mich gefragt: Was ist denn jetzt mein Frankreich?

Ist es das Elsass, wohin ich schon als Studentin zu meinem ersten Sterne- Essen ins Cheval Blanc gefahren bin? Das Elsass, das wegen der Nähe zu Heidelberg immer einen Ausflug oder Urlaub wert war – nach dem Wandern, Essen und Schlafen in einer der vielen fermes auberges.

Köstlich auch immer wieder ein Flammkuchen in La Couronne in Roeschwoog. Inzwischen betreibt die dritte Generation, die ich kenne, die Wirtschaft, und es ist beruhigend, in den hektischen und hysterischen Zeiten einen Platz zu finden, der fast unverändert geblieben ist. Und nicht zu vergessen, das Großstadtflair in Strasbourg mit seiner zauberhaften Altstadt.

Foto: Renate Hasenfratz
Foto: Renate Hasenfratz

Oder ist es Paris? Die Champs-Élysées, der Louvre, die Tour Eiffel, der Arc de Triomphe ? Als Studentin war ich drei Mal dort und habe unterschiedliche Erfahrungen mit den Franzosen gemacht.

Wir waren z.B. mit drei Mädels in Paris, und wir wollten einfach nur durch Saint-Germain und über den Boulevard Saint-Michel bummeln, das war einfach nicht möglich, aber das ist eine andere amüsante Geschichte. Vielleicht sollte ich jetzt, da ich im Seniorenalter bin, Paris noch einmal eine Chance geben.

Die Bretagne mit ihrer schönen Küste ist es nicht, auch nicht das Périgord oder die Champagne, obwohl ich mich dort immer sehr wohl gefühlt habe.

Mein Frankreich ist die Côte d‘Azur im Winter.

Seit ein paar Jahren fahren mein Mann und ich im Januar und Februar nach Antibes und fühlen uns dort fast wie zu Hause. Seitdem wir uns entschlossen haben, länger in Frankreich zu verweilen, habe ich auch endlich angefangen, Französisch zu lernen. Ich sitze dann zwischen jungen Leuten aus aller Welt im CIA – Centre International d’Antibes und versuche, die schöne, aber schwierige Sprache zu lernen.

Ein Golfplatz an der Côte d'Azur. Foto: Renate Hasenfratz
Der Golfplatz Golf de Saint-Donat. Foto: Renate Hasenfratz

Da wir passionierte Golfer sind, werden wir für 1-2 Monate Mitglied in einem Golfclub in der Nähe von Grasse. Die tagsüber angenehmen Temperaturen lassen das Golferherz höher schlagen.

An Silvester besuchen wir seit ein paar Jahren das Ballet in Monte Carlo. Weltklasse Aufführungen dank Maillot, einer der führenden Choreographen. Nicht zuletzt tragen die zauberhaften Kostüme z.B. die der Schwäne aus Le Lac, die von Karl Lagerfeld entworfen wurden, zu einem gelungen Abend bei.

Was uns erstaunt hat: Die Karten sind recht preiswert. So umgehen wir den eigentlich an Silvester unvermeidlichen Restaurantbesuch mit gefühlten 100 Gängen zu überhöhten Preisen.

Nizza, Brocante. Foto: Renate Hasenfratz
Immer ein Erlebnis, der marché de brocante in Nizza. Foto: Renate Hasenfratz

Montags geht’s nach Nizza zum marché de brocante, und wenn man Glück hat, findet man auch was Schönes. Aber auch so ist ein Bummel über den Markt immer eine kleine Zeitreise. Mittags geht es dann in das Café de Turin. Dort gibt es die besten Meeresfrüchte weit und breit.

Am 2. Sonntag im Januar ist der Marché de la Truffe in Le Rouret ein Muss. Man isst Spaghetti oder Tagliatelle mit Trüffelsoße und trinkt dazu ein Gläschen Rosé aus dem Plastikbecher, köstlich.

Es gibt noch so vieles, was wir lieben. Der Bummel durch Nizzas Altstadt, der Markt in Antibes, die Dörfer im Hinterland und die Ausflüge ins nahe Ligurien. Letztes Jahr haben wir Dolceacqua entdeckt. In Vence war ich vor Jahren zu einem Malkurs, der im Haus und dem Atelier von Matisse durchgeführt wurde, aber auch das ist eine andere Geschichte.

Der Trüffelmarkt von Le Rouret. Foto: Renate Hasenfratz
Der Trüffelmarkt von Le Rouret. Foto: Renate Hasenfratz

 

Ich hoffe, dass uns in diesem Winter Covid nicht einen Strich durch die Rechnung macht und wir die milde Luft, die wunderbaren Farben und das angenehme südfranzösische Leben genießen können – savoir-vivre .

Wir haben unsere Reise zunächst auf Ende Januar verschoben, fahren aber erst, sobald die Corona-Zahlen in NRW und Frankreich auf ein reiseunbedenkliches Maß gesunken sind.


Der Beitrag von Renate Hasenfratz ist ein Gastartikel in einer kleinen Reihe, in der alle, die dazu Lust haben, ihre Verbundenheit zu Frankreich ausdrücken können. Ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Frankreich, Erlebnisse, Gedanken. Ihr wollt mitmachen? Dann denkt bitte daran: 

• Keine PDFs.

• Text: per Mail in Word, Open Office oder per Mail. Denkt daran, euch mit ein, zwei Sätzen persönlich vorzustellen.

• Fotos: Bitte schickt nur eigene Bilder und jene möglichst im Querformat und immer in Originalgröße. Sendet sie gebündelt mit www.WeTransfer.com (kostenlos & top!)  – oder EINZELN ! – per Mail. Bitte denkt an ein Foto von euch – als Beitragsbild muss dies ein Querformat sein.

• Ganz wichtig: Euer Beitrag darf noch nicht woanders im Netz stehen. Double content straft Google rigoros ab. Danke für euer Verständnis.

Vor der Veröffentlichung erhaltet ihr euren Beitrag zur Voransicht für etwaige Korrekturen oder Ergänzungen. Erst, wenn ihr zufrieden seid, plane ich ihn für eine Veröffentlichung ein. Merci !

Ich freue mich auf eure Beiträge! Alle bisherigen Artikel dieser Reihe findet ihr hier.