Chablis ist das Reich von Chardonnays voller Mineralität. Foto Hilke Maunder
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Chablis: Bacchus im Glück

Vor 150 Millionen Jahren lag Chablis im Meer. Davon erzählen bis heute winzige Austern im Grundgestein. Exogyra virgula heißt der Winzling in Form eines Kommas und verrät, dass das Meer damals flach und warm gewesen sein muss während des Kimmeridgiums.

Diese Epoche im Jura-Zeitalter bescherte dem Chablis seinen ganz besondern Boden aus Mergel und Kalk. Er verleiht dem Chardonnay eine Frische und Mineralität, die ihn deutlich von den Namensvettern aus dem Süden Burgunds unterscheidet.

Eine Senke, gefüllt mit Wein: Chablis. Foto: Hilke Maunder
Eine Senke, gefüllt mit Wein: Chablis. Foto: Hilke Maunder

Kleinod in Burgund

Chablis ist eine 5.846 Hektar große Mikroregion in Burgund. Sie versteckt sich östlich von Auxerre im Département Yonne zu beiden Seiten eines Flusses, der seinem Namen und dem Landstrich alle Ehre machte. Le Serein heißt er, in sich ruhend – und fließt mitten durch die Kleinstadt Chablis.

Zum Wein kam der Landstrich durch Mönche, die vor den Wikingern geflüchtet waren. Vorangetrieben wurde der Weinbau besonders vom Zisterzienserorden der nahen Abtei von Pontigny.

Vom Hafen von Auxerre gelangte Chablis einst über die Yonne und dann über die Seine auf alle großen Pariser Tische. Der große Einbruch kam Ende des 19. Jahrhunderts, als die Reblaus und andere Krankheiten den Weinbau zerstörten.

Das Weindorf Beine. Foto: Hilke Maunder
Das Weindorf Beine. Foto: Hilke Maunder

Erst in den 1950er-Jahren nahmen ihn einige Winzer wieder auf, mechanisierten den Weinbau, setzten den Handel neu auf, verjüngten die Kellertechnik und erfanden ein Verfahren zum Schutz vor Frühlingsfrösten, die im Chablis immer wieder die Fruchtbildung zerstörten. 500 Hektar wurden damals bewirtschaftet.  Heute hat sich die Fläche mehr als verzehnfacht.

Vier Appellationen

Rund 280.000 Hektoliter Wein werden hier jählich in Flaschen gefüllt, säuberlich geordnet nach den vier Appellationen im Chablis: Chablis, Chablis Grand Cru, Chablis Premier Cru und Petit-Chablis. Sie ergeben ein kleines, feines Puzzle, das die Mineralität des Chardonnay, aber auch seine Finesse und Eleganz hervorholt.

Schwere und buttrige Chardonnays gibt es im Chablisien nicht. Für schlanke, elegante und mineralisch geprägte Chardonnays sorgt neben dem terroir auch der Ausbau im Edelstahl.

In Barriques reift der Wein höchstens 40 bis 60 Prozent. Diese Eichenfässer sind zudem überwiegend gebrauch und geben daher nur noch dezente Holznoten an den Wein ab. So wird die Typizität der Rebsorte erhalten. Die Fassreife gibt dem Wein lediglich Struktur und Kraft mit auf den Weg.

Ein Winzer auf dem Weg in den Weinberg. Foto: Hilke Maunder
Ein Winzer auf dem Weg in den Weinberg. Foto: Hilke Maunder

Goldenes Tor zu Burgund nennt sich das 20 x 15 Kilometer große Kleinod, das nicht nur Weinliebhaber begeistert. Und auch Chablis hat, trotz seiner Kriegsschäden von 1940, geradezu bewunderswert seinen Charme bewahrt. Mitten durch die Altstadt führt die Rue Auxerroise als Bummel- und Einkaufsstraße.

Vorbei an ziegelgedeckten Häusern führt sie hinein in alte Gassen, die zum Flanieren verführen – hin zur Porte Noël mit ihren beiden Wehrtürmen aus dem 18. Jahrhundert, zum Hôtel-Dieu und zur Stiftskirche Saint-Martin.

Die Genossenschaftskellerei von Chablis. Foto: Hilke Maunder
La Chablisienne, die einzige Genossenschaftskellerei des Chablis. Foto: Hilke Maunder

Kanoniker von Saint-Martin-de-Tours gründeten sie einst. Auf der Flucht vor den Normannen errichteten sie in Chablis ein Heiligtum, um dessen Reliquien aufzubewahren.

Das Seitenportal des Sakralbaus ist mit Hufeisen bedeckt: Votivgaben, die Pilger dem „Patron der Reiter“ darbringen.

Die Hauptstraße von Chablis ist die Rue Auxerroise. Foto Hilke Maunder
Die Hauptstraße von Chablis ist die Rue Auxerroise. Foto Hilke Maunder

In der einstigen Obédiencerie de Chablis, einem ehemaligen Kloster aus dem 9. Jahrhundert, befindet sich heute das Weingut Laroche.

In seinen weitläufigen und dunklen Kellern befindet sich die kleine Krypta, in der von 877 bis 887 die Reliquien des Heiligen Martin aufbewahrt wurden. Das Anwesen hat auch eine beeindruckende Holzpresse aus dem 13. Jahrhundert erhalten.

Das Weinhaus von Willliam Fevre. Foto: Hilke Maunder
Im Januar 2024 kaufte Rothschild das Weingut William Fèvre. Foto: Hilke Maunder

Das rotierende Weinfest

Omnipräsent im Chablisien ist der heilige Vinzenz, der Schutzpatron der Winzer. Die ihm zu Ehren gegründeten Bruderschaften waren ursprünglich Vereinigungen, die auf Solidarität und gegenseitiger Hilfe basierten.

Diese Confréries de Saint-Vincent tauchten in Burgund erstmals im 18. Jahrhundert auf, entwickelten sich aber vor allem im 19. Jahrhundert in den burgundischen Dörfern.

Auch Reliefs der Fassaden erzählen in Chablis von der Arbeit im Weinberg. Foto Hilke Maunder
Auch Reliefs der Fassaden erzählen in Chablis von der Arbeit im Weinberg. Foto Hilke Maunder

Dort teilten die Winzer ihre Zeit und ihre Werkzeuge, um einem kranken oder verunglückten Nachbarn bei der Bearbeitung seiner Weinberge und der Weinherstellung zu helfen. Diese gegenseitige Hilfe hält bis heute an und ist am 22. Januar alljährlich Anlass für ein großes Fest.

Die Domaine Vocoret. Foto: Hilke Maunder
Die Domaine Vocoret. Foto: Hilke Maunder

1938 rief die Bruderschaft der Chevaliers du Tastevin die erste rotierende Fête de Saint-Vincent ins Leben, das von einem burgundischen Dorf zum anderen führte.

Vor der Gründung dieses Winzerfestes war die Statue des heiligen Vinzenz jedes Jahr durch die Dörfer von einer Familie zur nächsten gezogen; und es war eine Ehre gewesen, den heiligen Vinzenz bei sich zu Hause zu haben.

Auf der Domaine Vocoret habe ich diese alte Reklame für das Weinfest entdeckt. Foto: Hilke Maunder
Im Keller der Domaine Vocoret erinnert diese alte Reklame an das Weinfest. Foto: Hilke Maunder

1966 führte die Bruderschaft Les Piliers Chablisiens das erste Fest der Fête Saint-Vincent tournante du Chablisien durch. Seitdem übernimmt alljährlich ein anderes Weindorf im Chablis die Organisation des winterlichen Weinfestes.

Der berühmte Keks

Immer dazu gehört ein sehr trockener und süßer kleiner Keks, der untrennbar mit Chablis verbunden ist: der Biscuit Duché. Seit mehr  150 Jahren ist er aus Chablis nicht wegzudenken, 2001 übernahm Mickaël Body das Patent für den kleinen Keks, taufte ihn Biscuit de Chablis und verkauft ihn seitdem in rosafarbenen und pastellblauen Schachteln im Vintage-Design. Die Backstube von Body befindet sich direkt über dem Laden.

Mickaël Body und sein berühmter Keks. Foto: Hilke Maunder

400 bis 500 Kilogramm dieses Kekses stellt Mickaël Body dort mit seinen Mitarbeitern jede Woche her. Und erzählt, während ein zarter Duft von Vanille durch die Backstube zieht, wie Alfred Duché im Jahr 1862 den Keks erfand.

Nach einem feuchtfröhlichen Abend legte der berühmte Konditor einige Kekse in den Ofen – und vergaß aber, die Hitze anzustellen. Als er dies am nächsten Tag bemerkte, wollte er sie nicht wegwerfen, sondern buk sie. Als er sie herausholte, bemerkte er, dass sich eine besondere Glasur gebildet hatte.

Alles begann also mit einem Irrtum. Und bescherte Chablis einen Keks, der – anders als der Biscuit Rose de Reims – nicht krümelt, wenn man ihn in Wein oder Kaffee taucht. Mickaël Body ist der Einzige, der den geschützten Keks herstellen darf. Alle zehn Jahre muss er beim INPI (Institut national de la propriété industrielle) das Patent verlängern.

Die berühmten Kekse der Weinstadt. Foto: Hilke Maunder
Die berühmten Kekse der Weinstadt. Foto: Hilke Maunder

Das Rezept ist nicht sehr kompliziert. Es handelt sich um eine kalte Emulsion aus Eiern und Zucker, zu der reines Vanillepulver hinzugefügt wird, bevor das Mehl hinzukommt. Die Kekse ruhen sechs Stunden bei 50 °C im Trockenschrank und werden anschließend 20–25 Minuten bei 150 °C im Umluftofen gebacken. Hergestellt werden sie in zwei Größen: als Mignon mit einem Leichtgewicht von drei Gramm und als originaler Duché mit sechs Gramm. Ein perfektes Souvenir!

Noch mehr lokale Spezialitäten, die alle wie geschaffen sind, um den Wein zu begleiten, gibt es am Sonntagmorgen auf dem Wochenmarkt in der Rue Auxerroise. Die Stände biegen sich geradezu unter der Last verführerischer Köstlichkeiten: hier Chablis-Andouillette, der Chablis-Schinken, dort Käse, affiniert mit Chablis. Und natürlich auch Duché-Kekse zum Eintauchen in ein Glas Chablis!

Goldgelb im Glas: der Chardonnay der Domaine Vocoret. Foto: Hilke Maunder
Goldgelb im Glas: der Chardonnay der Domaine Vocoret. Foto: Hilke Maunder

Hinaus ins Chablisien!

Da könnte man jetzt einen Picknickkorb packen, am Canal du Nivernais radeln oder wandern, in den See von Beine springen oder hinausfahren auf den ruhigen Landstraßen, die sich durch die Weinberge schlängeln und auf den Kammlinien verlaufen, mit weitem Blick über das Rebenland, das zur Laubfärbung im Herbst einen goldenen Blättertraum inszeniert. Hell und blass ist der Stein von Dörfern wie Lignorelles, Courgis oder Préhy, dessen Kirche Saint-Pierre einsam inmitten der Weinberge steht.

Weit und sanft gewellt zeigt sich das Chablis auf dem Weg nach Chitry. Foto: Hilke Maunder
Weit und sanft gewellt zeigt sich das Chablis auf dem Weg nach Chitry. Foto: Hilke Maunder

Folgt ihr der D91 im Serein-Tal in Richtung Norden, erreicht ihr eine lange Lindenallee, die vor der  Abtei von Pontigny endet. Die 1114 erbaute Kirche ist die zweite der vier ersten „Töchter“ von Cîteaux und besitzt die angeblich größte Zisterzienserkirche der Welt. 120 Meter lang ist ihr Kirchenschiff.

Im Dörfchen Béru mit seinen nur 76 Einwohnern lohnt das Château de Béru, dessen Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, einen Besuch. Die einstige Residenz der örtlichen Grafen mit ihrem Renaissance-Herrenhaus, dem Taubenturm und großen Keller ist seit 1627 im Besitz der Familie Athénaïs de Béru. Ihr könnt es besichtigen, die Weine verkosten, im Schlosspark spazieren – und sogar hier übernachten. Mehr dazu bei den Infos. Bienvenue im Chablisien !

Die Landschaft bei Chablis. Foto: Hilke Maunder
Die Landschaft bei Chablis. Foto: Hilke Maunder

Chablis: meine Reisetipps

Nicht verpassen

Cité des Climats et vins de Bourgogne

Chablis, Beaune, Mâcon: Nicht an einem zentralen Standort, sondern mit einem Netzwerk aus drei Städten im Norden, im Herzen und im Süden von Burgund stellt die Cité des Climats et vins de Bourgogne den Weinbau in Burgund vor – mit Ausstellungen und Events zur Geschichte, zu den Appellationen, dem Terroir und der Kultur, die der Weinbau geprägt hat.
• 1 bis, rue de Chichée, 89800 Chablis, Tel. 03 79 47 21 00, www.citeclimatsvins-bourgogne.com/la-cite-a-chablis

Schlemmen und genießen

Schinken mit Chablis ist ein typisches Winzer- und Winteressen in Burgund, ganz besonders in seiner Heimat Chablis.

Le Mâchon Vigneron • La Cuisine au Vin

Daniel-Etienne Defaix ist Winzer in Chablis – und ha t im mittelalterlichen Gewölbekeller seines Stammhauses ein Restaurant eingerichtet, das mit froschgrünen Neonstühlen Mut zur Moder ne beweist. Aus der Küche indes kommt beste Tradition: Jambon à la Chablisienne, Navarin de Veau und Croustillant de Pied de Veau.
• 14, Rue Auxerroise, 89800 Chablis, Tel. 03 86 42 14 44, www.lacuisineauvin.fr, www.chablisdefaix.com

Les Trois Bourgeons

Dieses moderne Bistro mit einer sehr einfachen Einrichtung hat sich zwischen den Mauern eines alten Kellers der Domaine Laroche, dem berühmten Chablis-Produzenten, etabliert. Ein japanischer Koch, der in Tokio und in wunderschönen französischen Lokalen ausgebildet wurde, verwöhnt seine Kunden mit feiner Küche, inspiriert vom regionalen Repertoire und mit Geschmack und Fantasie neu interpretiert. Fürs sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis gab es von Michelin den Bib Gourmand.
• 10, rue Auxerroise, 89800 Chablis, Tel. 03 86 46 63 23, https://restaurant-chablis.fr; So., Mo. geschl.

Au fil du Zinc

In diesem hübschen Restaurant am Ufer des Serein entwickelt Küchenchef Mathieu Sagardoytho kreative Menüs mit ausgewählten Produkten (Graubrasse aus der Bucht von Quiberon in Erdbeer-Ceviche, Burgunder-Kaninchen mit Groix-Muscheln, Mirabellen aus der Yonne…), im Einklang mit einer erlesenen Auswahl an Chablis und anderen burgundischen Weinen.
• 18, Rue des Moulins, 89800 Chablis, Tel. 03 86 33 96 39,www.aufilduzinc.fr; Di., Mi. geschl.

Boulangerie Mickaël Body

Die Bäckerei der berühmten biscuit Duché.
• 21, rue du Maréchal de Lattre de Tassigny, 89800 Chablis, Tel. 03 86 42 12 78

La Brasserie Maddam

In Chablis stellt die Brauerei Maddam Biobiere her, die in Eichenfässern reifen. Ganz bewusst werden dort Weinbau- und Braukultur vermischt.
• 4, rue des Vendanges, 89800 Chablis, Tel. 03 45 45 25 62, www.maddam-chablis.com

Michel Soulie und Marc Colin sind die beiden Adressen für Andouillette in Chablis. Foto: Hilke Maunder
Michel Soulie und Marc Colin sind die beiden Adressen für Andouillette vor Ort. Foto: Hilke Maunder

Andouillettes

Die andouillette ist eine Wurst aus Innereien, die es überall in Frankreich gibt – doch jede Region hat ihre ganze eigene Art der Herstellung und Füllung.

Marc Colin

In Chablis hält Metzgermeister Marc Colin die traditionelle Fertigung aufrecht und produziert sie wie einst per Hand. Für seine andouillette artisanale schneidet er die frischen Schweinedärme in große Streifen, würzt sie und zieht sie mit einer Schnur in die äußere Hülle, einen 1,5 Meter langen Schweinedarm. Anschließend wird die rohe Wurst langsam und lange in einer Brühe gekocht.
•  5, Rue du Pressoir, 89800 Chablis, Tel. 03 86 42 10 62, www.marccolin.com; Mo. geschl.

Michel Soulie

Colins größter Konkurrent ist der Metzger Michel Soulie mit seinem Ladengeschäft im Zentrum.
• 3 Bis, place Charles de Gaulle, 89800 Chablis, Tel. 03 86 42 12 82, https://maisondelandouillette.fr

Chablis, Winzer Camu. Foto: Hilke Maunder
Seit 1850 macht die Familie von Christophe Camu Wein. Foto: Hilke Maunder

Schlafen

Château de Béru

Die jüngste Generation hat das Château de Béru in ein Bio-Weingut verwandelt und vier authentische wie gemütliche Gästezimmern eingerichtet. Ergänzt mit Wohnzimmer und eine Küche, können die Räume auch als Selbstversorger-Gîte für acht Personen genutzt werden. Zusätzlich gibt es im Herrenhaus noch zwei Unterkünfte für vier bzw. fünf Personen. Im Sommer lockt das Schwimmbad im Schlosspark.
• 32, Grande Rue, 89700 Béru, Tel. 03 86 75 90 43, www.chateaudeberu.com

Noch mehr Betten*
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Weingüter

Domaine Roland Lavantureux

Die 20 Hektar großen Weinberge des Weinguts sind nach Süden und Osten ausgerichtet. Es handelt sich um eine Steillagen mit bis zu 50 Prozent Gefälle. Die Reben müssen sich durch eine harte Schicht von Kimmeridge-Mergel arbeiten.

1979, nach seinem Weinbaustudium, gründete Roland Lavantureux zusammen mit seiner Frau Brigitte eine kleine Domäne in der Appellation Chablis mit anfangs 7 Hektar, die die beiden sukzessive erweiterten. Bei der Auswahl der Weinberge konzentrierte er sich auf Lagen mit ‘Kimmeridge-Boden’. Dieses kalk- und lehmhaltige Terroir aus der oberen Jurazeit, mit fossilen Muscheln durchsetzt, verleiht Chablis-Weinen ihren unverwechselbaren Charakter.

Heute wird das Weingut von seinen Söhnen Arnaud und David geführt. Arnaud ist für den Weinberg und Keller verantwortlich und David für Administration und Verkauf. Beim Ausbau der Weine setzt Arnaud individuell, je nach Jahrgang und Lage, auch teilweise gebrauchte Eichenfässer ein. Dadurch zeigen seine Chablis eine bemerkenswerte Fülle und Komplexität an Aromen und sind trotzdem frisch und stahlig. Für seine hervorragende Arbeit wurde Arnaud die letzten drei Jahre in Folge von der Zeitschrift Terre & Vins zum besten jungen Talent aus Chablis gekürt.
• 4, Rue Saint-Martin, 89800 Lignorelles, Tel. 07 65 15 12 12, https://chablis-lavantureux.fr

La Chablisienne

Die einzige Kooperative des Anbaugebiets wurde 1923 gegründet und bezieht ihre Trauben heute von rund 300 Weingütern. Wie nur wenige Genossenschaften meistert sie den Spagat zwischen großen Mengen und höchster Qualität und gehört definitiv zu den höchstdekorierten Caves Coopératives in Frankreich. Das Sortiment umfasst alle Klassifizierungen und alle Lagen des Chablis, vom Petit Chablis bis zum Grand Cru. Sie steht für rund 25 Prozent aller Chablis-Weine.

Ein besonders bemerkenswerter Tropfen ist der La Chablisienne Grand Cru Château Grenouilles. Inmitten der Grand Cru-Lagen Grenouilles liegt das gleichnamige Schloss, das seit 2003 zu La Chablisienne gehört. Die Grand Cru-Lage umfasst insgesamt 9,4 Hektar, 7 Hektar davon gehören zu La Chablisienne – kleine Parzellen mit alten Reben, aus denen dieser seltenste aller Chablis erzeugt wird.

Er hat ein ungewöhnlich langes Lagerpotential und verändert während seiner Reife die Aromen. Steht am Anfang die Frucht im Vordergrund, wird nach fünf Jahren die Mineralik dominanter. Ein gereifter Château Grenouilles, so heißt es, lässt seine Genießer die wahre Seele des Chablis schmecken. Allerdings muss man dafür mit 70 bis 100 Euro auch ein bisschen tiefer in die Tasche greifen.
• 8, Bd Pasteur, 89800 Chablis, Tel. 03 86 42 89 89,  www.chablisienne.com

Domaine Vocoret Père et Fils

1870 wurde dieses Familienweingut gegründet und wird heute in vierter Generation von Jérôme und Patrice geführt. Die Rebfläche von 40 Hektar befindet sich in den Klassifizierungen Petit Chablis, Chablis sowie neun Premier Cru- und vier Grand Cru-Lagen. Der sehenswerte Keller kann täglich besichtigt werden, selbst sonntags zwischen 10 und 13 Uhr.
• 40, Route d’Auxerre, 89800 Chablis, Tel. 03 86 42 12 53, www.domaine-vocoret.com

William Fèvre

Bei dieser Transaktion ging ein Raunen durch die französische Weinbranche. Anfang Januar 2024 kauften die Domaines Barons de Rothschild Lafite das renommierte Chablis-Weingut William Fèvre. Verkauft wurde es von Artémis Domaines, das Weinbauunternehmen der Familie Pinault. Mit der Transaktion sicherte sich die Domaines Barons de Rothschild Lafite 90 Parzellen in Grands crus, Premiers crus und Petit-Chablis -Lagen, die sich auf 70 Hektar verteilten.

Die Domaines Barons de Rothschild Lafite sind hauptsächlich für ihre Appellationen im Bordelais bekannt und besitzen zahlreiche prestigeträchtige Weingüter, darunter Château Duhart-Milon, Château L’Évangile, Château Paradis Casseuil und Château Rieussec.

Wein - bis an den Horizont. Foto: Hilke Maunder
Wein – bis an den Horizont. Foto: Hilke Maunder

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