Neue Bücher mit Frankreich-Flair
Vier Krimis, ein Reiseführer, ein Katzenroman und ein Kulinarik-Kompendium: voilà lauter neue Bücher mit ganz viel Frankreich-Flair für den Wonnemonat Mai!
Liliane Fontaine, Die Richterin und der Todesbote*
Die gebürtige Saarländerin Liliane Fontaine hat seit vielen Jahren eine Herzensheimat im Gard und kennt daher Nîmes und sein Umland, wo die Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt und ihr Team Straftaten aufklären, wie ihre Westentasche. Diese Ortskenntnis, gekoppelt mit dem Geschichtswissen der studierten Kunsthistorikerin, spiegeln sich in jedem ihrer Bücher.
Im siebten Band der beliebten südfranzösischen Krimireihe geschehen im Musée de la Romanité im Vorfeld einer großen Kelten-Ausstellung ungewöhnliche Vorfälle: Auf seiner Wachrunde im Museum stirbt ein ehemaliger Polizist und einer der wertvollsten Kultgegenstände der Schau wurde entwendet – augenscheinlich ohne Spuren. Weitere mysteriöse Todesfälle häufen sich. Sämtlichen Opfern wurde der Kopf abgeschlagen.
Was verbindet die Opfer? Und welche Rolle kommt der Ermittlerin Boncourt zu, die sich in einem Verlies mit einem messerscharfen Schwert wiederfindet. Meisterhaft spinnt Liliane Fontaine verwirrende Spuren und erzählt einen Krimi, der bis zur letzten der insgesamt 320 Seiten fesselt. Wieder eine durchgelesende Nacht! Wer mag, kann den Südfrankreich-Krimi hier* online bestellen.
Silke Ziegler, Im Sog des Schweigens*
Die Weinheimerin Silke Ziegler kam 2013 zum Schreiben und gehört heute zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Roman- und Krimiautorinnen. Ihr neuester Krimi verbindet Hochspannung und Romanze in einem 384 Seiten dicken Werk, der ‚Das doppelte Lottchen‘ als Topos der Literatur völlig neu inszeniert.
Sie lässt zwei 28-jährige, erwachsene Frauen die Rollen tauschen. Aurélie, eine Kunstlehrerin, überlegt, die Freundschaft mit Jules, einem Immobilienmakler, zu beenden. Ihre Schwester Charlène hingegen ist Redakteurin, wesentlich aktiver und tough. Sie lebt luxuriös und steckt mit ihrem Ehemann Bastien in einer Ehekrise.
Immer wieder mal hatten die beiden Schwestern in ihrem Leben sich für die jeweils andere ausgegeben, wenn die Situation es in ihren Augen erforderte. Und so stutzt Aurélie auch nicht, als Charlène sie eines Tages bittet, sie daheim für eine paar Tage wegen eines auswärtigen Arbeitseinsatzes zu vertreten und nicht Aurélie zu sein, sondern Charlène.
Welches das tatsächliche Ansinnen für diese Bitte mit Todesfolge war, bleibt so lange ein Mysterium, bis Aurélie ein verstecktes Tagebuch findet … und das Verwirrspiel einen Höhepunkt erreicht. Der Beginn des Buches erscheint nun in einem völlig anderen Licht und erhält erst mit der Fortsetzung der Eingangsszene auf den allerletzten Seiten seine Auflösung.
Dazwischen steckt stundenlanges Lesevergnügen mit Hochspannung und Herz, garniert mit spannenden psychologischen Einblicken in die Figuren und die Beweggründe ihrer Handlungen. Kurzum: eine lange Lesenacht! Wer mag, kann den Krimi hier* online bestellen.
Ralf Nestmeyer, Glutroter Luberon*
Der vierte Provence-Krimi aus der Emons-Reihe „Sehnsuchtsorte“ führt in den Luberon, hin nach Gordes, wo in einer provenzalischen bories-Trockensteinhütte eine junge Frau halb bekleidet ermordet aufgefunden wird. Erst wenige Wochen zuvor hatte sie ein Kind zur Welt gebracht. Wer ist die Tote? Und warum musste sie sterben? Die Obduktion ergibt: Unter ihren Nägeln an den Händen und Füßen befindet sich Ocker.
Diese Farbpigmente sind zunächst die einzigen Hinweise, denen Capitaine Malbec und seine junge, Motorrad fahrende Kollegin Leila Bouzidi nachgehen können. Recht bald jedoch gerät ein gewisser Monsieur Tixier, der schon mehrfach mit dem Gericht in Konflikt geraten war und in einem abgelegenen Haus bei Roussillon lebt, in Verdacht.
Doch statt des Mörders finden sie eine Drogenküche. Die Ermittler müssen noch einmal von vorne beginnen und die Fakten neu betrachten. 235 Seiten lang legt Ralf Nestmeyer in bewährter Manier seine falschen Fährten – und überrascht auf den letzten Seiten mit einem überraschenden Finale. Wer mag, kann den Provence-Krimi hier* online bestellen.
Gabriele Kasperski, Bretonisch mit Flammen*
Es brennt! Hoch zündeln die Flammen in den bretonischen Himmel. Im Naturschutzgebiet brennt bei Camaret-sur-Mer in der flirrenden Sommerhitze ein Ferienhaus aus. Mit der Instandsetzung betraut war Isidore Breonnec, ein Allround-Handwerker.
Als Tereza Berger ihn tot auf der Baustelle auffindet, beginnt sie zu ermitteln. Wie auch ihr Freund, Commissaire Mahon, der von den Ermittlungen der Hobbydetektin und Buchhändlerin nicht begeistert ist. Auf der Suche nach dem Täter entdeckt Tereza hinter dem schönen Schein einer Ferienhausvermietung Betrug und Korruption. Und gerät dabei selbst in Gefahr.
Auch der fünfte Band der Krimiserie ist ein typischer Kasperski, prall gefüllt mit vielen Figuren, häufigen Orts- und Actionswechseln, mitunter arg schnoddriger Sprache … und damit genauso chaotisch, voller Leben und Atmo wie die liebenswerte Tereza Berger, der die Probleme diesmal ein wenig über den Kopf zu wachsen scheinen. Wer mag, kann den Bretagne-Krimi hier* online bestellen.
Antje Kahnt, Zu Fuß durch Paris*
„Stadtstreicherin“ nennt Antje Kahnt ihren Beruf und führt seit mehr als zwei Jahrzehnten bei ihren Stadtführungen Reisende kreuz und quer durch Paris. Bereits während des Studiums verliebte sich die Düsseldorferin in Frankreichs Kapitale. Seitdem hat sie Paris kreuz und quer durchstreift, in vielen quartiers ein Zuhause auf Zeit gefunden und das echte Paris abseits der berühmten Sehenswürdigkeiten hautnah erlebt – und dieses auch gerne abseits der ausgetretenen Pfade.
Die schönsten Stadtspaziergänge in Paris hat Antje Kahnt jetzt auf 168 Seiten mit vielen eigenen Fotos verraten: Zwölf Spaziergänge mit zwölf Themen – von den Dichtern und Denkern in Saint-Germain-des-Prés bis zu den Ufern der Seine, wo die Welt zu Gast war, vom grünen Paris der Coulée Verte bis zum Jugendstil von Passy und Auteuil, die kürzeste Route vier, die längste acht Kilometer lang. Tipps zum Parken und ÖPNV gehören ebenso dazu wie Adressen zum Einkehren und Genießen.
Wer ihren Strecken folgt, sieht Bekanntes im neuen Licht, entdeckt an berühmten Zielen Kleinode und Dinge, die bislang übersehen wurden – und spaziert durch Viertel, die typisch pariserisch sind und weniger bekannt. So bieten sie auch, wie an der vergessenen Bièvre oder in Auteuil, denjenigen, die Paris schon gut kennen, die eine oder andere Neuentdeckung. Wer mag, kann ihre Stadtspaziergänge hier* online bestellen.
François-Régis Gaudry & Freunde, Die Gourmet-Bibel Paris*
Mit der Goumet-Bibel Frankreich* legte François-Régis Gaudry 2022 ein monumentales Standardwerk zur französischen Küche vor. Im Herbst 2023 folgte sein nächstes Mammutwerk: ein 400 Seiten dicker Kulinarikführer mit Produkten und Porträts, Rezepten und Reiseerlebnissen, Anekdoten und Adressen. Mehr als 2000 Empfehlungen von Restaurants, Cafés, Bars, Konditoreien, Bäckereien und Feinkostläden listet sein Werk auf. 255 Beiträge widmen sich typischen Speisen, historischen Ereignissen und Pariser Persönlichkeiten, die die Hauptstadt-Küche geprägt haben – und heute prägen.
Es ist ein Werk, das einlädt, im Sessel darin zu blättern, sich in die Kulturgeschichte der Pariser Küche zu vertiefen, stellt Trends von einst und heute vor, und macht Lust, am liebsten sofort über die Märkte der Stadt zu schlendern, den Kühlschrank zu füllen und loszukochen.
Die Kosten für die Übersetzung und die Lizenzierung machen die deutsche Ausgabe leider deutlich teurer als die englischsprachige Fassung* oder das französische Original. Das kulinarische Kompendium zu Paris könnt ihr hier* online bestellen.
Elli Sand, Mademoiselle Lilou
In einem Kommentar zu meiner Katzengeschichte erhielt ich von einer Autorin mit dem Pseudonym Elli Sand diesen Kommentar mit dem Hinweis auf eines ihrer Bücher: „Eine zauberhafte Geschichte. Ich lebe mit meinem Mann am Canal du Midi, auch mir ist eine Katze zugelaufen. Sie schenkte sich mir quasi zum Geburtstag, eroberte meinen Lesesessel und mein Herz. Nun habe ich einen Roman über sie geschrieben: MADEMOISELLE LILOU, Erlebnisse in Südfrankreich aus der humorvollen Sicht einer occitanischen Katze. Das Preprint ließ ich zu Ostern drucken und habe es an Freunde verschenkt.“
Neugierig geworden, las ich die 173 Seiten dicke Erzählung als Bettlektüre, wurde gut unterhalten und musste mitunter lauthals lachen, ist das Büchlein doch eine sehr unterhaltsam verfasste Landeskunde aus den Augen eines neugierigen Tigers, der sich über die Lebensgewohnheiten so manch seiner Mitmenschen mehr als wundert. Wer mag, kann das Buch direkt bei der Autorin bestellen: elli-sand@gmx.de
Transparenz
Sämtliche Bücher stellten mir die Verlage kostenlos zur Rezension zur Verfügung. Dafür sage ich herzlichen Dank.
Einfluss auf meine Blogberichte hat dies nicht. Ich berichte subjektiv, wie ich es erlebt habe, mache kein Merchandising und werde erst recht nicht für meine Posts bezahlt.
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Liebe Frau Maunder,
vielen Dank für die HInweise auf die vier Kriminalromane.
Hatte ich mal wieder nicht auf dem „Schirm“!
Ich habe dann alle vier über den Hinweis: hier*
bestellt.
Gruß aus dem sonnigen Rheinhessen
F.-J. Brand
Lieber Herr Brand, ganz herzlichen Dank!