Beatrice Rieser-Lembang. Foto: privat
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Mein Frankreich: Beatrice Rieser-Lembang

„Mein Frankreich“ ist nicht nur Titel meines Blogs, sondern auch Programm: Ich möchte möglichst viele von euch animieren, euer Frankreich vorzustellen. Mein Frankreich – was bedeutet das für euch?

Mein neues Leben in der Dordogne: Auswandern in Frankreichs SüdwestenDiesmal antwortet Beatrice Rieser-Lembang. Leidenschaft beschreibt Beatrice Rieser-Lembang am besten. Leidenschaft für ihre Arbeit mit Menschen, ihre Tiere, den Schutz der Natur, ihre vielen Freunde, ihre wunderbare Familie und das Leben schlechthin.

Über ihr neues Leben an der Dordogne hat Beatrice Rieser-Lembang im Selbstverlag ein Taschenbuch herausgebracht, das erzählt, die Trennungen auch immer Neuanfänge fahren – und sie mit dem Auswandern nach Frankreich neben der Leidenschaft auch die Leichtigkeit fand.

Ihr könnt ihr autobiografisches Werk mit dem Titel: „Mein neues Leben in der Dordogne: Auswandern in Frankreichs Südwesten“ in den Buchhandlungen oder hier* online bestellen.


Mein VW Käfer. Foto: Beatrice Rieser-Lembang
1975 unterwegs in Frankreich mit meinem VW Käfer. Foto: Beatrice Rieser-Lembang

L’amour, die Liebe. Wie könnte man sonst seine Leidenschaft für Frankreich erklären? Genau so hat es bei mir begonnen. Ich habe mich verliebt, in Frankreich, seine Natur, seine Kultur, seine Menschen. 1975, als ich mit meinem alten VW-Käfer aus dem Jahr 1952 von Innsbruck, über Italien, an die Côte d’Azur gefahren bin. Einfach so, um das Land meiner Träume kennenzulernen.

Und dann war ich da und – überwältigt. Das Meer, die Felswände, die wilde Natur, die verträumten Dörfer, die weißen Pferde der Camargue, die Flamingos. Ohne GPS, mit einer Landkarte auf dem Beifahrersitz, habe ich mir die meisten Sehenswürdigkeiten auf dem Weg nach Paris angesehen.

1975 in der Camargue. Foto: Beatrice Rieser-Lembang
1975 in der Camargue. Foto: Beatrice Rieser-Lembang

Paris in den 70-ern war lebendig, kreativ, offen. Ich habe es genossen. Ich habe im Quartier Latin gewohnt, war an der Sorbonne eingeschrieben und habe mein Studentenleben gelebt, mit allem, was sich mir bot. Le Petit Journal, ein Jazzclub, den es übrigens immer noch gibt, war mein zweites Zuhause.

Das Leben wollte es, dass ich wieder nach Österreich musste. Dort habe ich drei wunderbare Kinder bekommen und viel erlebt. Und wieder war es Schicksal, dass ich 2003 nach Paris zurückgekommen und geblieben bin. Paris, ein Sehnsuchtsort und ja, es gibt sie noch, die alten Plätze, verschont von den vielen Touristen, wo man den Esprit des Savoir-vivre spüren kann. Und jetzt? Jetzt lebe ich seit 2018 in der schönen Dordogne. Und über die möchte ich hier berichten.

Das Tal der Dordogne. Foto: Beatrice Rieser-Lembang
Das Tal der Dordogne. Foto: Beatrice Rieser-Lembang

Trotzdem ich Frankreich, wie ich glaubte, gut kannte, war mir diese Ecke völlig unbekannt. Sie hat sich mir immer entzogen. Als ich sie dann schließlich entdeckte, hat sie mich nicht mehr losgelassen. So geht es übrigens den meisten hier. Es war der Beginn einer Romanze, die bis heute andauert und über die ich ein Buch geschrieben habe.

Eigentlich wohne ich im Périgord noir. Das ist sehr bekannt, für seine Grotten, Höhlen, seine Hügel, Wälder, seinen Trüffel, seinen Wein und noch vieles mehr.

Eine Blumenwiese im Périgord. Foto: Beatrice Rieser-Lembang
Eine Blumenwiese im Périgord. Foto: Beatrice Rieser-Lembang

Und für den Cro-Magnon-Menschen, der sich genau dieses Plätzchen Erde ausgesucht hat, um hier zu leben und um uns wunderbare Malereien zu hinterlassen.

Wo soll ich beginnen? Von Osten nach Westen oder von Süden nach Norden? Ich weiß es nicht, weil es überall so viel zu entdecken gibt. Egal, ich streu’ einfach ein wenig um mich herum. Ich wohne zurzeit in Plazac, genauer gesagt zwischen Plazac und Rouffignac. Rouffignac hat eine traurige Vergangenheit, es wurde am 31. März 1944 von den Nazis niedergebrannt. Nur die Kirche hat den Anschlag überstanden. Plazac ist ein Kleinod, verträumt, mit einer schönen Kirche und vielen, alten Häusern.

Im Périgord Foto: Beatrice Rieser-Lembang
Im Périgord Foto: Beatrice Rieser-Lembang

Bekannt ist die Gegend auch für die Vielzahl ihrer buddhistischen Klöster, Dhagpo ist nur eines davon.
Les Eyzies, wo alles begann, mit den ersten Funden vom Cro-Magnon-Menschen. Ein Ort, der überall seine prähistorische und mittelalterliche Vergangenheit ausstrahlt. Von dort ist es nicht weit nach Sarlat, einer meiner absoluten Favoriten.

Mit ihren ockerfarbenen, alten Häusern, den Backsteinpflastern, den bunten Märkten und der unbändigen Lebensfreude, die einem an jeder Ecke entgegen strahlt. Nicht zu vergessen Montignac, wo sich die berühmte Höhle von Lascaux befindet und Terrasson, ein wunderschönes Dorf, mit zahlreichen Künstlerwerkstätten. Bergerac liebe ich wegen seines mittelalterlichen Dorfkernes, seiner Restaurants und seiner Lage an der Dordogne und wegen seines alljährlichen Jazz-Festivals.

Limeuil. Foto: Beatrice Rieser-Lembang
Limeuil. Foto: Beatrice Rieser-Lembang

Apropos Dordogne. Dort, wo sie sich mit der Vézère vereint, liegt Limeuil, angeschmiegt an einen Felsen. Paunat hat eine meiner absoluten Lieblingskirche, was viele Musiker wegen seiner Akustik übrigens genauso sehen.
Ob man das Périgord nun erklettert, seine Höhlen erforscht, vom Kajak aus erobert, erwandert oder ganz bequem mit dem Auto durchfährt, man entdeckt immer was Neues.

Was aber das Allerwichtigste für mich ist, das Lebensgefühl, das ich vor so vielen Jahren in Frankreich entdeckte und in das ich mich unwiederbringlich verliebt habe, ist noch da. Mit seinen Märkten, die ganzjährig abgehalten werden, seinen Menschen, die mich langsam in ihre Gemeinschaft mit einschließen, der jungen, wilden Szene, mit ihren Künstlern und den vielen, jungen Bio-Bauern und natürlich, last but not least, seiner traumhaft, schönen Landschaft.

Ob das verliebt klingt? Ja, von ganzem Herzen. À bientôt !

Tierische Hilfe bei der Weinlese. Foto: Beatrice Rieser-Lembang
Tierische Hilfe bei der Weinlese. Foto: Beatrice Rieser-Lembang

Der Beitrag von Beatrice Rieser-Lembang ist ein Gastartikel in einer kleinen Reihe, in der alle, die dazu Lust haben, ihre Verbundenheit zu Frankreich ausdrücken können. Ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Frankreich, Erlebnisse, Gedanken. Ihr wollt mitmachen? Dann denkt bitte daran: 

• Bitte keine PDFs.

• Text: per Mail in Word, Open Office oder per Mail. Denkt daran, euch mit ein, zwei Sätzen persönlich vorzustellen.

• Fotos: Bitte schickt nur eigene Bilder und jene möglichst im Querformat und immer in Originalgröße. Sendet sie gebündelt mit www.WeTransfer.com (kostenlos & top!)  – oder EINZELN ! – per Mail. Bitte denkt an ein Foto von euch – als Beitragsbild muss dies ein Querformat sein.

• Ganz wichtig: Euer Beitrag darf noch nicht woanders im Netz stehen. Double content straft Google rigoros ab. Danke für euer Verständnis.

Vor der Veröffentlichung erhaltet ihr euren Beitrag zur Voransicht für etwaige Korrekturen oder Ergänzungen. Erst, wenn ihr zufrieden seid, plane ich ihn für eine Veröffentlichung ein. Merci ! Ich freue mich auf eure Beiträge! Alle bisherigen Artikel dieser Reihe findet ihr hier.

12 Kommentare

  1. Wir sind grade von einem herrlichen Dordogne-Urlaub zurückgekehrt. Es war wunderbar in einenm kleinen Weiler zu wohnen. Wo kann man sonst im Schlafanzug auf der Dorfstraße mit dem Hund eine Gassirunde einlegen….😂

    1. das beschreibt es recht gut … ja man kann mit Schlafanzug und Lockenwicklern an der Dorfstraße stehen und keiner stört sich daran … einer der Gründe warum ich die Dordogne so liebe – alles entspannt

  2. liebe Beatrice,
    deine Beschreibung der Dordogne ist so schön.
    Ich liebe sie auch.
    Ich würde gerne mehr Österr od Deutsche hier kennenlernen.
    Elfi

  3. /2 aus Ihrem zweiten Nachnamen ist zu entnehmen, dass Sie mit einem Franzosen verheiratet sind und dadurch ev. schneller Leute kennenlernten?
    Ich möchte ev auch nach Frankreich von Österreich in der Pension.Ich kenne nur ein paar Engländer. Gibt es noch mehr Österreicher in der Dordogne?

  4. Liebe Beatrice, ich kann deine Liebe zur Dordogne so gut nachempfinden! Wir haben selbst ein Haus in Limeuil und verbringen soviel Zeit wie möglich dort ( berufsbedingt leider noch nicht ganzjährig). Plazac kenne ich natürlich, da wir Freunde haben, die dort wohnen. Durch deinen Bericht ist mein Heimweh nach der Dordogne noch grösser geworden, aber ich muss mich noch ein paar Wochen gedulden, ehe ich wieder dort sein werde. Gibt es Dein Buch auch als Ebook? Es würde mich sehr interessieren. Vielleicht laufen wir uns ja mal über den Weg….Würde mich freuen, Dich kennenzulernen . Bonne journée et peut-être à bientôt

    1. Liebe Kerstin,
      danke für Deine lieben Worte. Ja, die Gegend ist wunderschön und manchmal denke ich, es muss sie jemand verzaubert haben, denn wer einmal herkommt, kommt immer wieder.
      Leider habe ich es noch nicht geschafft, das Buch als E-Book zu veröffentlichen, aber ich es wird kommen, irgendwann.
      Ja, das ist gut möglich, dass wir uns über den Weg laufen. Mich würde es auch freuen.
      A bientôt, j’espère aussi
      Beatrice

    2. hallo Kerstin, ich wohne bei einem Freund in der Nähe von Bergerac. Ich kenne nur ein paar Engländer. Seid ihr Deutsche od. Österreicher? Ich bin Österr. und würde gerne mehr kennenlernen.

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