Die Église Saint-Louis von Rochefort. Foto: Hilke Maunder

Rochefort: die Rivalin von La Rochelle

Rochefort: Sie war die ewige Rivalin von La Rochelle, dem großen Handelshafen der Hugenotten am Atlantik. Acht Kilometer vor der Mündung der Charente ließ Colbert im Jahr 1666 die Stadt als wichtigsten Marinestützpunkt mit der weltgrößten Werft für die Flotte des Sonnenkönigs anlegen. Dieses Erbe, ergänzt mit der Replik der Fregatte Hermione, lockt heute immer mehr Besucher nach Rochefort, das nach dem Sightseeing mit Wellness in den Thermen lockt.

Ein Austernzüchter aus Marennes beim Sortieren der berühmten Muschel. Foto: H

Marennes: Die Heimat der Fine de Claire

Im Süden des Départements Charente-Maritime liegt das Austernparadies Marennes-Oléron, das größte Austernzuchtgebiet Europas. Auf 30 Quadratkilometern reifen vier Hauptsorten der Marennes-Oléron-Austern heran. Die Austern werden in speziellen Klärbecken veredelt, was ihnen eine feinere Geschmacksnote verleiht und ihre Haltbarkeit erhöht. Die Cité de l’Huître bietet Besuchern eine faszinierende Reise in die Welt der Austernzucht und deren Geschichte. Der Klimawandel stellt jedoch neue Herausforderungen für die Zucht dar.

Der Hütehund der Pyrenäen: der Patou. Foto: Hilke Maunder
| | | |

Transhumanz: Schaf & Rind auf Wanderschaft

Die Segnung der Schafe, Rinder, Esel oder Ziegen markiert alljährlich den Auftakt zur Saison der Transhumanz, die in Frankreich seit einigen Jahren eine große Renaissance erlebt. Voilà ein paar Eindrücke, Infos, Hintergrund und Fotos zu dieser Wanderweidewirtschaft mit Schafe, Ziege, Esel und Rind. 

Die Bärentatze: So liegt sie einer Box, der die Auszeichnung der Fête de l'Ours im Vallespir als Welterbe bestätigt. Foto: Hilke Maunder
| | | | | | |

Fête de l’Ours: Bärenfest der Pyrenäen  

Die Fête de l’Ours ist ein uraltes Spektakel, das tief in den Traditionen der katalanischen Pyrenäen verwurzelt ist. Seit 2022 zählt das Bärenfest von Prats-de-Mollo-la-Preste, Arles-sur-Tech und Saint-Laurent-de-Cerdans zum immateriellen UNESCO-Welterbe. An drei Sonntagen im Februar verwandeln sich die Dörfer in Bühnen für ein archaisches Ritual, das an den ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur erinnert.

In Prats-de-Mollo wird die Legende der geraubten Schäferin nachgespielt: Junge Männer verwandeln sich mit Ruß und Fellen in wilde Bären, die durch das Dorf jagen, bis sie von den „barbiers“ symbolisch gezähmt werden. In Arles-sur-Tech steht die theatralische Inszenierung im Vordergrund, bei der Josette als Lockvogel für den Bären dient. Nach einer dramatischen Verfolgungsjagd durch die Straßen wird das Tier schließlich gezähmt. In Saint-Laurent-de-Cerdans treiben mystische Figuren wie die Monaca das Unwesen, während der Bär immer wieder entkommt und schließlich rituell besiegt wird.
Die Fête de l’Ours ist mehr als ein Volksfest – sie ist ein lebendiges Erbe, das die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Geschichte und Natur feiert.

Im Hausboot: Auf vielen Strecken ist das Schippern auf der Charente wahres Zen - denn Schleusen gibt es hier deutlich weniger als zum Beispiel am Canal du Midi. Foto: Hilke Maunder
| | |

Hausboot-Special Charente: So gelingt euer Törn!

Leinen los. Das Abenteuer beginnt. Zu dritt war ich eine Woche lang mit meiner Tochter und einer bootserfahrenen Freundin in einer Ecke Frankreichs auf dem Hausboot unterwegs, der noch ein Geheimtipp ist: die Charente. Der 381 Kilometer lange Fluss durchfließt das gleichnamige Département der Region Nouvelle-Aquitaine im Südwesten Frankreichs und mündet südlich von La Rochelle…

Die Abtei von Brantôme an der Domme. Foto: Hilke Maunder

Brantôme: Venedig des Périgord

Brantôme liegt idyllisch an einer Flussschleife der Dronne, die die Altstadt umschließt und ihr den Beinamen „Venedig des Périgord“ verlieh. Eindrucksvolle Brücken wie der Pont coudé verbinden die Stadt-Insel mit dem Festland. Die Abtei Saint-Pierre, der Legende nach von Karl dem Großen gegründet, birgt mit dem romanischen Glockenturm eines der ältesten Bauwerke Frankreichs. In den nahegelegenen Höhlen, einst Zufluchtsort der ersten Mönche, befinden sich eindrucksvolle Reliefe und der sagenumwobene Wunderbrunnen Saint-Sicaire. Heute locken charmante Boutiquen, gemütliche Cafés und regionale Spezialitäten Besucher in die fast kreisrunde Altstadt.

Der Pfannkuchen ist Kult in Nizza: die Socca von Thérèse. Ihr findet sie am Cours Saleya. Foto: Hilke Maunder
| | | |

Pfannkuchen 100 % français: Socca, Ficelle & Co.

Frankreich ist ein Paradies für alle, die Pfannkuchen lieben. Nahezu jede Region hat ihre ganz eigenen heißen Teigfladen – und das bereits seit der Antike. Schon die Griechen und Römer buken Pfannkuchen aus Mais- oder Kichererbsenmehl und den verschiedensten Getreidearten als Alternative zu Brot. Crêpes und Galettes wurden weltberühmt. Was sie unterscheidet, erfahrt ihr hier….

Brigitte Penen-Touyet am Schafgehege. Foto: Hilke Maunder
| |

Wandertipp: das Vallon de Magnabaigt

Eine Wanderung zum Vallon de Magnabaigt ist eine Reise ins Herz der Pyrenäen, seinen Traditionen und Menschen, seiner Flora und Fauna. Jedes Jahr im Juni ziehen etwa 140 Hirten mit ihren Herden hinauf zu den Almweiden der drei Béarn-Täler Ossau, Aspe und Barétous. Die Almen, in den Pyrenäen estives genannt, liegen immer auf Höhen von…

Saint-Jean-Pied-de-Port. Foto: Hilke Maunder
| | | |

Saint-Jean-Pied-de-Port: Juwel am Jakobsweg

Saint-Jean-Pied-de-Port ist die letzte französische Etappe für Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Seit Jahrhunderten haben sie das kleine Städtchen geprägt und in der Architektur, aber auch in der Küche ihre Spuren hinterlassen. Doch trotz allen Trubels hat der Hauptort der Basse-Navarre im Herzen des französischen Baskenlandes seinen Charme bewahrt – und wurde 2016 in den erlauchten Kreis der Plus Beaux Villages de France aufgenommen, der schönsten Dörfer Frankreichs.

Weiß und grün: die Farben der Inselhäuser auf der Île de Ré - hier in Rivedoux. Foto: Hilke Maunder
| | |

Île de Ré: Frankreichs Schöne im Atlantik

Südfrankreich, 1976: Mit dem Inter-Rail-Ticket war ich nach La Rochelle gekommen und wollte hinüber auf eine Insel, von der ich nur Bilder von weißen Häusern mit grünen Fenstern im Kopf hatte. Helle Bauten, die sich hinter langen Sandstränden versteckten auf einer Insel, wo Männer mit langen Stöcken das Salz aus lehmigen Pfannen kratzten. Doch die…

So malerisch schmiegt sich Confolens mit seiner alten Brücke an die Vienne. Foto: Hilke Maunder

Das kleine Glück in Confolens

Genau dort, wo an einem felsigen Hang die Goire in die Vienne mündet, schmiegt sich Confolens seit dem 10. Jahrhundert an die Ufer und präsentiert sich heute als charmante Petite Cité de Caractère im Département Charente. Voilà ein perfektes Ziel für einen Ausflug! Ein Sommertag. Schäfchenwolken tanzen am Himmel. Mit neun Bögen überspannt der Pont…

Blick auf Bergerac auf Höhe der Rue Hippolyte Taine. Foto: Hilke Maunder

Bergerac und sein Tabak: verraucht?

Tabak: Das war neben dem Weinhandel seit Jahrhunderten das wirtschaftliche Standbein von Bergerac. Zwar ist der Anbau dieses Nachtschattengewächses im Sarladais bekannter, doch auch in der Süd-Dordogne ist er fest verwurzelt. Davon erzählt das Tabakmuseum. Es residiert in der Maison Peyrarède, einem Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert, in den Gassen der Altstadt von Bergerac. Der…

Carreletswerden die Fischerhütten auf Stelzen genannt - und auch pêcheries. Diese hier steht in Pornic. Foto: Hilke Maunder
| | | |

Carrelets: Fischerhütten auf Stelzen

Les Carrelets: Sie sind die Hingucker an der Atlantikküste von Frankreich zwischen den Mündungen der Loire und der Gironde. Es sind die Domizile von Fischern, die dort so seit Jahrhunderten angeln und fischen. Ein langer Holzsteg führt vom Strand oder der Klippe hin zu ihnen. Ein großes Fenster Richtung Meer, ein quadratisches Netz, das in…

Château de Millet. Armagnac-Fässer werden nicht fest verschlossen, sondern nur mit Stoff und Kork abgedichtet.
|

Château Garreau: Armagnac hautnah erleben

Nur einen Steinwurf von der Bastide Labastide-d’Armagnac entfernt, hat die einzige Winzerin des Bas-Armagnac ihr Château Garreau für Besucher geöffnet und bietet spannende Einblicke in die Welt des edlen Brandweins. „Der Armagnac war unsere Sparkasse. Er bot uns Sicherheit, war unsere Rücklage für Notzeiten, finanzierte große Anschaffungen oder half, Studium oder Ausbildung zu finanzieren.“ Carole…