Der Hütehund der Pyrenäen: der Patou. Foto: Hilke Maunder
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Transhumanz: Schaf & Rind auf Wanderschaft

Die Segnung der Schafe, Rinder, Esel oder Ziegen markiert alljährlich den Auftakt zur Saison der Transhumanz, die in Frankreich seit einigen Jahren eine große Renaissance erlebt. Voilà ein paar Eindrücke, Infos, Hintergrund und Fotos zu dieser Wanderweidewirtschaft mit Schafe, Ziege, Esel und Rind. 

Die Bärentatze: So liegt sie einer Box, der die Auszeichnung der Fête de l'Ours im Vallespir als Welterbe bestätigt. Foto: Hilke Maunder
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Fête de l’Ours: Bärenfest der Pyrenäen  

Die Fête de l’Ours ist ein uraltes Spektakel, das tief in den Traditionen der katalanischen Pyrenäen verwurzelt ist. Seit 2022 zählt das Bärenfest von Prats-de-Mollo-la-Preste, Arles-sur-Tech und Saint-Laurent-de-Cerdans zum immateriellen UNESCO-Welterbe. An drei Sonntagen im Februar verwandeln sich die Dörfer in Bühnen für ein archaisches Ritual, das an den ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur erinnert.

In Prats-de-Mollo wird die Legende der geraubten Schäferin nachgespielt: Junge Männer verwandeln sich mit Ruß und Fellen in wilde Bären, die durch das Dorf jagen, bis sie von den „barbiers“ symbolisch gezähmt werden. In Arles-sur-Tech steht die theatralische Inszenierung im Vordergrund, bei der Josette als Lockvogel für den Bären dient. Nach einer dramatischen Verfolgungsjagd durch die Straßen wird das Tier schließlich gezähmt. In Saint-Laurent-de-Cerdans treiben mystische Figuren wie die Monaca das Unwesen, während der Bär immer wieder entkommt und schließlich rituell besiegt wird.
Die Fête de l’Ours ist mehr als ein Volksfest – sie ist ein lebendiges Erbe, das die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Geschichte und Natur feiert.

Eingezwängt ins Häusermeer: die einstige Abtei Saint-Marie von Arles-sur-Tech. Foto: Hilke Maunder
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Arles-sur-Tech: Bäriges Bergnest der Kreativen

Südlich des Canigou, im Hochtal des Tech, erwartet euch Arles-sur-Tech mit einer faszinierenden Mischung aus Natur, Geschichte und Tradition. Verwinkelte Gassen, eine imposante Abtei und das Erbe der Weber zeugen von der bewegten Vergangenheit des Städtchens. Doch einmal im Jahr gehört die Bühne nicht den Steinen und Stoffen, sondern dem wilden Geist der Pyrenäen: Wenn die Fête de l’Ours gefeiert wird, erwacht der alte Bärenkult zum Leben.

Frühling: Pfirsichblüte im Roussillon. Foto: Hilke Maunder
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Wo der Frühling im Rausch ist

Er kam über Nacht: le printemps – der Frühling. Zartes Vogelgezwitscher kündigte ihn an. Als erstes erwachten die Mimosen, voller Duft und leuchtend gelb. Von der Küste bis hin zu den Bergdörfern der Pyrenäen setzen sie Farbtupfer in die Winterlandschaft. Dann erwachen die Kätzchen von Haselnuss und Salweide und geben Bienen und anderen Insekten frisches…

Der venezianische Karneval von Castres. Foto: Pascale Walter / CDT Tarn
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Karneval: So feiert Frankreich!

Auch Frankreich feiert Karneval (frz. carnaval) – doch ganz anders als wir. Im Hexagon dauert das Narrentreiben nicht nur bis Aschermittwoch (frz. mercredi des cendres), sondern mitunter weit in die Fastenzeit hinein. Besonders in Karneval, wo drei Monate lang das Narrentreiben tobt beim längsten Karneval der Welt!

So malerisch liegt Vézénobres über den Feldern. Foto: Hilke Maunder

Vézénobres: das Feigendorf des Gard

Vézénobres thront hoch über dem Zusammenfluss des Gardon d’Alès und des Gardon d’Anduze – ein malerisches Dorf, das mit sandgelben Fassaden, romanischen Natursteinhäusern und duftenden Gärten bezaubert. Die Geschichte des Ortes reicht mehr als 2.500 Jahre zurück: Einst ein Oppidum der Kelten und Römer, später ein wichtiger Knotenpunkt am Chemin de Régordane, erlebte Vézénobres im Mittelalter seine Blütezeit. Bis heute zeugen eindrucksvolle Bauten wie die Rue des Maisons Romanes, die Porte de Sabran und das Château de Girard von seiner bewegten Vergangenheit.

Doch nicht nur Historie macht Vézénobres einzigartig: Das Dorf gilt als Hochburg der Feigenkultur. Hier befindet sich das Conservatoire de la Figue mit über 100 Sorten, und jedes Jahr feiern die Journées Méditerranéennes de la Figue die Tradition der Trockenfeigen. Wer durch die engen Gassen schlendert, spürt das provenzalische Flair – sei es beim Kaffeegenuss in einem kleinen Bistro oder bei einem Besuch der Kunsthandwerker, die hier kreativ wirken.

Ein Besuch in Vézénobres ist eine Reise durch die Zeit, die mit einem atemberaubenden Panoramablick auf die Cevennen ihren krönenden Abschluss findet.

Ausstellung zur Retirada in Perpignan. Foto: Hilke Maunder
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La Retirada: Wege des Erinnerns

In den Pyrénées-Orientales hörte ich erstmals von der Retirada, dem Exodus der spanischen Republikaner. Und wunderte mich, dass dieses Thema, das Südfrankreich geprägt hat, so wenig bekannt ist. Meine Neugier war geweckt. Voilà ein kleiner Ausflug in die Geschichte. Am 17. und 18. Juli 1936 erhob sich in Spanien das Militär. Drei Jahre später, am…

Blanquette de Limoux, ganz bio von der Domaine de Mayrac. Foto: Hilke Maunder
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Blanquette de Limoux: Älter als Champagner

Welcher Schaumwein kommt vom Oberlauf der Aude? Diese Kreuzworträtselfrage ist für Franzosen kinderleicht: die Blanquette! Und stolz fügen die Winzer der AOP Limoux im Herzen des Départements Aude hinzu: „Wir sind die wahre Heimat des Champagners!“ Denn nicht im Norden Frankreichs in der Champagne, sondern im tiefen Süden erfand ein Mönch das prickelnde Getränk. Ob…

Bei Chalabre: der Lac de Montbel
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Lac de Montbel: Karibik mit Pyrenäen-Blick

Er ist die Karibik von Ariège: der Lac de Montbel. Seine Strände haben mit ihrem grauen Sand oder grobem Kies den Namen zwar nicht so recht verdient, aber sein Wasser leuchtet fast überirdisch schön in intensivem Türkisblau. Und wer den Fuß hineinsteckt, erlebt keinen erfrischenden Schock wie sonst in vielen Seen des Südens, die Gebirgsflüsse…

Banyuls: Krimiautor Yann Sola. Foto: Hilke Maunder
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Yann Sola: Mörderisches Banyuls

Yann Sola hat Banyuls zum Tatort erkoren. Perez ist ein waschechter Katalane. Stolz auf seine Heimat im Roussillon, wo er in Banyuls an der Côte Vermeille ein Restaurant betreibt, misstrauisch gegen staatliche Obrigkeit und gewieft darin, Gesetz und persönliches Glück kreativ zu vereinen. Ein sympathischer Kleinganove, der mit der Erwartungshaltung der Menschen spielt und sie…

Aspet, Samstagsmarkt. Foto: Hilke Maunder
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Purer Genuss: der Samstag-Markt von Aspet

Mittwoch gibt er sich ganz bescheiden. Doch samstags lockt er von weit her Schaulustige und Käufer an: Der Markt von Aspet in der historischen Provinz Comminges im Herzen der Pyrenäen ist ein gesellschaftliches Ereignis. Für die Einheimischen wie für die vielen Engländer, die sich hier treffen. Dann sind auch die Stühle und Tische im Café Français…

Gers: Hilke Maunder im Gespräch mit Francis Deche vom Château Millet. Foto: Hilke Maunder
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Eine kulinarische Landpartie im Gers

Kommt mit auf eine kulinarische Landpartie im Gers, dem Schlemmerland der einstigen Gascogne mit Wäldern und Weinbergen, Stopfleber und Armagnac zu Füßen der Pyrenäen. Es muss im Jahr 1999 gewesen sein. Ich hatte Toulouse verlassen, war hinaus gen Westen gefahren, auf kleinen Landstraßen, vorbei an Sonnenblumenfeldern, großen Gehöften, Taubenhäusern. Und plötzlich: überall Enten und Gänse….

Schneeschuhwandern mit Bernard Josué im Cirque de Gavarnie. Foto: Hilke Maunder
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Mit Schneeschuhen im Cirque de Gavarnie

Zwei schmale Bänder halten die eiförmigen Gitter aus rotem Plastik an den Füßen fest. Die Hände klammern sich an zwei Skistöcke. Im Rucksack sind Wasser und Obst, Brot und Käse für ein Picknick vorbereitet. Ein eisiger Wind bläst aus Südwest. Aufbruch zur randonnée en raquettes, zur Schneeschuhwanderung im Cirque de Gavarnie in den Pyrenäen, Welterbe…

Anduze am Gardon. Foto: Hilke Maunder
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Anduze: Hochburg der Töpfer und Hugenotten

Bienvenue in Anduze! Mit verwinkelten Gassen, lauschigen Plätzen und plätschernden Brunnen schmiegt sich seine kleine, einst befestigte Altstadt an das breite Bett des Gardon. Im Sommer gleitet er als schmales Rinnsal an den breiten Kieselbetten vorbei. Nach der Schneeschmelze in den Cevennen verwandelt er sich indes in einen reißenden Strom. Eine hohe Mauer schützt die Häuser…

Der Hafen von Canet-en-Roussillon mit seiner berühmten Skulptur. Foto: Hilke Maunder
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Canet-en-Roussillon: das Seebad von Perpignan

Das Miami Beach der Floride française – und ein altes Dorf voller Kultur und Charme: Entdeckt die beiden Gesichter von Canet-en-Roussillon (13.500 Einw.) bei Perpignan! Canet-Village Auf einer Anhöhe in sicherer Entfernung von der Küste liegt das alte Dorf Canet, in das sich nur wenige Urlauber verirren. Bis heute sind die Einwohner hier unter sich,…

Der Blick auf die Abtei Richtung Norden vom Croix de Fontfroide. Foto: Hilke Maunderl
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Abbaye de Fontfroide: welch ein Juwel!

Wie die London Bridge sollte auch sie Stein für Stein abgebaut und in Amerika aufgebaut werden: die Abbaye Sainte-Marie de Fontfroide (11.–18. Jh.), rund 14 Kilometer südwestlich von Narbonne. Die Zisterzienserabtei war einst eines der größten Klöster in Südfrankreich und Bollwerk der katholischen Kirche im Kampf gegen die Katharer. Ihre Ländereien reichten bis nach Spanien….

Blick vom Capcir auf die Pyrenäen-Hauptkette. Foto: Hilke Maunder
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Capcir: ein Hauch von Kanada

Sieht das nicht ein wenig nach Österreich aus? Oder Kanada? Oder zumindest Vogesen? Nordfrankreich? Und doch bin ich im tiefsten Süden, der spanischen Grenze zum Greifen nah. Nur 90 kurvige Autominuten von meinem karstig-mediterranen Tal entfernt, tauche ich ein in eine andere Welt. Das Capcir ist ein weites Hochplateau mit tiefen Wäldern, drei Seen und…

Julien Rouge mit einer Forelle aus dem Lac Negre am Carlit. Nach dem Foto kam sie zurück in den Bergsee. Foto: Hilke Maunder
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Die Top-Angel-Spots der Ost-Pyrenäen

So sieht Angel-Urlaub in den Ostpyrenäen aus: Morgens Fliegenfischen auf Forellen im Hochgebirge, nachmittags Wrackangeln im Mittelmeer. In den Pyrénées-Orientales ist Sportangeln so vielseitig wie die Landschaften des katalanischen Winkels Frankreichs. 95 Angel-Gebiete locken dort zwischen 2500 Metern Höhe und dem Meer. Die schönsten Angel-Spots? Voilà ! Die Seen des Carlit 2.921 Meter hoch ragt…