
Südfrankreich im Jahr 1290. Das Roussillon erlebte unter Jaume II. von Mallorca eine ruhige, friedliche Zeit. Doch in der Nacht vom 2. auf den den 3. Februar passiert etwas Schreckliches in Rivesaltes.
Ein Monster ist den Fluten des Agly entstiegen, hat die Stadtmauer überwunden, dringt in die Häuser ein und reißt schlafende Kinder aus ihren Betten. Hungrig ist das Ungeheuer, hungrig nach zartem Fleisch. Sechs Babys und Kinder holt er sich in seine Höhle am Ufer des Agly, um sie zu verzehren.
Die Stadt ist schockiert, stopft die Löcher in ihrer Stadtmauer, verschließt die Tore, stellt Posten an den sieben Toren der Stadt auf, bewaffnet sie mit siedendem Öl, Steinen, Speeren, Pfeilen.
Dennoch schafft es das Ungeheuer, auch in den nächsten beiden Nächten in die Stadt einzudringen und Kinder zu holen.
In der nächsten Nacht zeigt sich der Unhold. Der Agly, meist ein ruhig dahin fließender Bach, beginnt zu wogen und zu schäumen. Ohrenbetäubender Lärm wabert über dem Fluss.
Dann ist er zu sehen: ein Drache, 80-100 Pams (6-7,5 m) , mit feurigen runden Augen, scharfen Reißzähnen und Krallen wie Klingen. Sein Pfeil dringt durch die Schuppen seines Panzers.
Das Fest des Babau
Nur mit einem Trick gelingt es dem Bürgermeister, den Konsuln und dem Herr von Fraisses et Périllos, Galdric Trencavent, das Tier zu überlisten und zu töten. Die Erinnerung bildet den Anlass für das große Stadtfest Fête du Babau, das ihr alljährlich im August erleben könnt – 2019 am 1. 8. ab 10 Uhr.
Von den Parkplätzen außerhalb des historischen Stadtzentrums werden Shuttles zum Geschehen bis spät abends kostenlos angeboten.
Das findet vor allem auf den Stadtplätzen der Innenstadt und der historischen Altstadt statt. Mehrmals am Tag, meistens nachmittags und nachts, zieht das Monster bei einem großen Umzug wieder durch die Stadt.
Zwischen den Paraden warten die Wagen am Ufer des Agly – perfekt, um sie ganz in Ruhe zu fotografieren. Innerhalb der Stadtmauer findet ihr am Südufer mit Blick auf den Agly einige Imbisse, die ihre Tische am Quai des Mouettes aufgestellt habe.
Rivesaltes: meine Reisetipps
Schlemmen & genießen
La Table d’Aimé
Risotto aus Bio-Quinoa mit Marktgemüse, Kalbsfilet katalanische Art mit Rivesaltes tuilé oder Seeteufel-Carpaccio mit frischen Kräutern: Sébastien Colombiers Küche ist zugleich raffiniert wie authentisch. Denn Sébastien gehört zu den Tocques Blanches, und damit zu den Köchen, die besonders auf Qualität und lokales Erbe achten.
• 4, rue Francisco Ferrer, 66600 Rivesaltes, Tel. 04 68 34 35 77
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