Toulouse: Terrassenlokal an der Place du Capitole. Foto: Hilke Maunder
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Toulouse en terrasse: die schönsten Lokale

Genießen en terrasse ist Nationalsport in Frankreich. Und auch in und um Toulouse findet ihr zahlreiche Adressen, um draußen im Freien zu schlemmen.

Einige meiner Lieblingslokale zieren Michelinsterne, Dennoch sind es keine steifen Restaurants. Sondern entspannte Oasen mit Flair. Andere sind lässige, chillige Oasen.

Toulouse en terrasse : die schönsten Lokale

En Marge

An den Hängen von Aureville inmitten der Felder findet ihr Frank Renimel am Herd. Der Michelin-Sternekoch hat 2012 nicht nur recht viel Geld, sondern auch viel Fantasie und Geschick in einen alten Hof investiert, um ihn in einen kulinarischen Schlemmertempel zu verwandeln. Von der Terrasse schaut ihr auf sein Gewächshaus, den Obsthain und einen kleinen Teich.
• 1204, route de Lacroix-Falgarde, Aureville, Tel. 05 61 53 07 24, www.restaurantenmarge.com

L’Écluse

Toulouse en Terrasse: Das Freiluftrestaurant L'Écluse findet ihr an der Saint-Michel-Schleuse von Toulouse. Foto: Hilke Maunder
Das Freiluftrestaurant L’Écluse findet ihr an der Saint-Michel-Schleuse von Toulouse. Foto: Hilke Maunder

An der Nordspitze der Île du Ramier eröffnete im Juli 2018 diese Sommer-Guinguette. 2019 übernahm das Team von La Food Connection die Leitung. Sie führen in Toulouse bereits sehr erfolgreich die trendigen Lokale Les Boulistes, L’Alimentation und Le Canaille Club. Sie verwandelten L’Écluse in eine angesagte Bistro-Bar. Fisch und Meeresfrüchte dominieren die Karte.

Noch zwei Pluspunkte: Der Belvédère du Ramier eröffnet nur wenige Schritte entfernt tolle Aussichten auf Toulouse, und die Tram hält vor der Haustür!
• 2, Impasse du Pont Saint-Michel, 31400 Toulouse, Tel. 06 07 77 96 72, https://leclusetls.wixsite.com/lecluse-toulouse; tgl. 12- 2 Uhr

Der Blick Richtung Toulouse vom <em>Belvédère du Ramier</em>. Foto: Hilke Maunder
Der Blick Richtung Toulouse vom Belvédère du Ramier. Foto: Hilke Maunder

En Pleine Nature

Sylvain Joffre hat vor vielen Jahren sein Handwerk bei Michel Bras gelernt. Seit 2015 ist er selbst mit einem Michelinstern ausgezeichnet. Auf der Terrasse seines Restaurant fühl ihr euch wirklich wie en plein nature, mitten in der Natur. Im Garten wachsen Aromapflanzen, deren Duft sich mit den Gerüchen der Gerichte mischt… einfach traumhaft!

Sylvains altes Toulouser Haus aus dem 18. Jahrhundert birgteine cave à vin, wo einmal im Monat örtliche Winzer zu Verkostungen laden. Ihr findet dort auch eine Épicerie mit Feinkost aus der Region sowie eine Bäckerei mit bestem Brot nach handwerklicher Tradition.
• 6, place de la Mairie, Quint-Fonsegrives, Tel. 05 61 45 42 12 , www.en-pleine-nature.com; nur Di. – Fr.  mittags und abends geöffnet, leider nicht am Wochenende.

Toulouse: Canaille Club, Foto: Hilke Maunder
Der Canaille Club von Montaudran. Foto: Hilke Maunder

Canaille Club

Alles ist vergänglich. Und kommt jeden Sommer wieder. So wie der Canaille Club. Diese bar éphemère von Christophe Baron und Romain Pecqueret  gehört zu den schönsten Orten, an denen man sich an sonnigen Tagen entspannen, etwas trinken und gutes Essen ganz entspannt genießen kann. Und das an einem Ort unter freiem Himmel, der mit 2000 Quadratmetern groß genug ist, dass auch bei Andrang Abstand gewahrt werden kann.

Übergroße Sofalandschaften aus Pailletten, die Kissenberge bekrönen, laden zum entspannten Chillen.. Dann wieder sind Hochstühle aus Metall um alte Weinfässer gestellt, gemütliche Sessel vor kleine Tische. Glühlampenketten in Rot, Blau, Gelb und Grün über die Freiluftbar gespannt, verbreiten gemütliche Atmosphäre. Die Musik ist dezent und szenig, der Cocktail eiskalt. Für das leibliche Wohl sorgen Food Trucks.
 55, Avenue Louis Breguet, 31400 Toulouse, Tel. 06 16 47 73 55, www.canaille-club.com; Juni – September, Di. – Sa. 19 – 2 Uhr

Toulouse: Canaille Club, Foto: Hilke Maunder
Lässig: die Paletten-Sofas. Foto: Hilke Maunder

L’Art de Vivre

Seit der Jahrtausendwende überzeugen Pierre Sépulchre und seine Frau am Ufer des Ouesseau mit Lebenskunst. Denn nichts anderes heißt L’Art de Vivre. Und dazu gehört für die beiden, die bei Sterneköchen gelernt haben, eine frische Küche. Viel ist davon hausgemacht – selbst das Brot. Im Sommer möchte ich ihre Terrasse am liebsten nie verlassen.
• 279, chemin de Ramelet-Moundi, Tournefeuille, Tel. 05 61 07 52 52, www.lartdevivre.fr

La Côte & L’Arrête

Panoramaterrasse an kleinem Sandstrand, Palmen, großes Fass, abends sanfte Beleuchtung, reichhaltige Küche des Südens, Tapas, frisch gegrillter Fisch und Fleisch vom Holzkohlengrill: perfekt für einen lauen Sommerabend!
• 31, route de Fronton, Aucamville, Tel. 05 61 13 98 33, www.lacoteetlarete.fr

Le Cantou

Ganz in der Nähe des Flughafens Toulouse-Blagnac serviert Küchenchef Philippe Puel in einer ehemaligen Wäscherei köstliche Schlemmereien und hervorragenden Wein. Besonders bukolisch ist die Terrasse, die alte Weinfässer zieren. Für Schatten sorgt das Blätterdach alter Bäume, für beste Aussichten die herrlichen Speisen – und der Blick auf einen großen Park.
• 98, rue Velasques, Toulouse, Tel. 05 61 49 20 21, www.cantou.fr

Der Ufergarten von Le Clapotis - im Sommer kommen gemütliche Kissen auf die Paletten. Foto: Hilke Maunder
Der Ufergarten von Le Clapotis – im Sommer kommen gemütliche Kissen auf die Paletten. Foto: Hilke Maunder

Le Clapotis

Le Clapotis ! Wer in den 1960er-Jahren Nachtschwärmer war, pilgerte dorthin. Das weiße Haus am Uferhang der Garonne war in jenen Jahren eine Disco-Legende. 2014 restaurierte Xavier Robert mit seiner Partnerin Julie Viala die Villa und machte sie zu einem Restaurant, das es in diesem Stil in Toulouse sonst nicht gibt: mit Austern aus Marennes, einem All-you-can-eat Meeresfrüchte-Buffet und Fisch zum Pauschalpreis.

Den großen Ufergarten verwandelte das Paar mit Palletten in eine Freiluftbar, die zu Bier, Wein und Cocktails Tapas und Fisch à la plancha am Ufer der Garonne serviert.
• 146, Chemin des Étroits, 31400 Toulouse, Tel. 05 61 75 86 58, www.facebook.com/restaurantleclapotis

Les Tilleuls

Nur eine Brücke trennt diese Stadtteilkneipe von der City. Auf seiner großen Terrasse spendet eine alte Linden Schatten – und wurden Namensgeber der Stadtteilkneipe. An warmen Tagen trifft sich dort draußen das Viertel, nippt am Wein, trinkt Apérol Spritz oder schlürft ein Bier.  

Vier Sorten werden frisch gezapft: das naturtrübe Weizenbier Blanche Hoegarden, die belgische Abteibiere Leffe und Triple Karmeliet, sowie das Goose IPA von der Goose Island Brewery., sechsfacher Medaillengewinner beim Great American Beer Festival. Auch glutenfreier Gerstensaft steht auf der Karte. Von 16 bis 18 Uhr ist Happy Hour!

Auf der kleinen Karte flirtet Toulouser Küche mit Asien. Mittags kommen Kürbis-Ingwer-Suppe, Garnelen und Avocado-Tempura, Kalbsbraten mit Oliven oder Hühnerspießchen aus der Küche. Abends munden japanische Tapas mit Gemüse-Tempura und Sesam-Rindfleischspieß.

Wer mehr Appetit hat, bestellt das Menü mit den gefüllten Eiern Œuf Mimosa zum Entrée, eine Entenbrust an Honig-Rosmarin-Sauce mit Quinoa und Gemüse als Hauptgang und ein weiches Küchlein, gefüllt mit flüssiger Schokolade, zum Dessert. Jedes Wochenende lockt Brunch. Und dass nicht nur zur Mittagszeit, sondern bis zum frühen Abend.
•  34, Avenue du cimetière, 31500 Toulouse, Tel. 05 61 30 11 73www.facebook.com/LesTilleuls.Bistrotoulousain

Les Tilleuls. Foto: Hilke Maunder
Les Tilleuls. Foto: Hilke Maunder

Les Jardins de l’Olympe

Am Stadtrand am Ufer der Garonne eröffneten 2015 Les Jardins de l’Olympe, wo ihr Fleisch und Fisch vom Holzkohlengrill genießen könnt. Ihre 400 qm große Terrasse unter alten Bäumen ist für das Restaurant reserviert, zur anderen Hälfte für ein Bistro, das  Meeresfrüchte-Platten, Käse-Teller und Cocktails auf der Karte führt. Ebenfalls vorhanden ist ein ein kleiner Bereich mit Sand, Hütten und Musik.
• 200, route de Blagnac, Toulouse (Les Sept-Deniers), Tel. 05 61 57 02 86, www.lesjardinsdelolympe.com

Le Carthel

Toulouse: der Pation von Le Carthel. Auch hier hält der Tram vor der Tür. Foto: Hilke Maunder
Der Patio von Le Carthel. Auch hier hält die Tram vor der Tür. Foto: Hilke Maunder

Schräg gegenüber vom größten Ökoviertel-Neubauprojekt La Cartoucherie könnt ihr an der Avenue de Grande-Bretagne 230 in Le Carthel im weinberankten Innenhof an wenigen Tischen mediterrane Tapas genießen, die mit den Aromen Asiens flirten.
• 230, Avenue de Grande-Bretagne, 31300 Toulouse, Tel. 05 62 12 90 97, https://restaurant-carthel.com

Le Ratelier

26 Kilometer außerhalb lädt das Zweisternehotel Le Ratelier zu Kost und Logis im Grünen – direkt am wunderschönen Wald Forêt de Bouconne. Den riesigen Ausflugswald der Metropole habe ich hier vorgestellt.
www.leratelier.fr

Ma Biche sur le Toit

Von der Roof-top-Bar der Galeries Lafayette habt ihr eine einzigartige Aussicht auf die rosafarbene Stadt. Zum Panoramablick hat sich 2018 eine Gourmet-Adresse gesellt. Der Zweisternekoch Michel Sarran überrascht euch hier mit einem ungewöhnlichen kulinarischen Angebot – täglich!
• 4-8 Rue du Lieutenant Colonel Pelissier, Tel. 05 31 615 619, www.mabichesurletoit.com

Toulouse: Ma biche sur le toît. Foto: Hilke Maunder
Ma biche sur le toît. Foto: Hilke Maunder

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Weiterlesen

Im Blog

• Meine Tipps für ein Wochenende in Toulouse findet ihr hier.

• Rund um Toulouse werden traditionell Veilchen angebaut – und im Februar gefeiert. Tipps und Infos gibt es hier.

• Reich geworden ist Toulouse mit Pastell. Hintergrund, Tipps und tolle Erlebnisse rund um die Färberpflanze findet ihr hier.

Toulouse: Lust auf Tapas? Le Carthal serviert mediterrane Häppchen, die mit Asiens Aromen flirten. Foto: Hilke Maunder
Toulouse: Lust auf Tapas? Le Carthel serviert mediterrane Häppchen, die mit Asiens Aromen flirten. Foto: Hilke Maunder

Im Buch

In der Reihe “111 Orte” des emons-Verlags habe ich so viele Kilometer durch Toulouse zu Fuß zurück gelegt, das meine Lieblingsschuhe danach reif für die Tonne waren. Bei meinen Recherchen entdeckte ich viele Stätten, die Öffnungszeiten ausgeliefert sind – und einfach einzigartig sind.

Mein Stadtführer stellt sie vor. Er ist nicht nur auf Deutsch erhältlich, sondern auch in einer Ausgabe auf Französisch.

Auf seinen 240 Seiten findet ihr 111 Orte und Adressen, die selbst eingefleischte Toulouse-Kennen vermutlich noch nicht kennen. Stadtperlen, zu denen keine Hinweisschilder führen. Kleinode, die noch ein kleines Geheimnis bergen.

Kapitale Bilderwelten im Rathaus, Gespensterhäuser, Schlösser des Grauens und lauschige Stätten mit Savoir-vivre und südlicher Lebenslust. Wer mag, kann die deutsche Fassung hier* bestellen, die französische Fassung hier*.

Annette Meiser, Midi-Pyrénées*

Annette Meiser, die u.a. die ers­te müll­frei­e Schu­le Deutsch­lands mitbegründete, hat in Midi-Pyrénées ihre Wahlheimat. Dort lebt und arbeitet sie seit vielen Jahren und bietet erdgeschichtliche und kulturhistorische Wanderreisen an.

Ihre Expertise hat sie auf 432 Seiten zwischen die Buchdeckel eines Reiseführers gepackt. Ihr erstes Buch stellt eine Ecke Frankreichs ausführlich vor, die in klassischen Südfrankreich-Führern stets zu kurz kommt.

Für mich ist es der beste Reiseführer auf Deutsch für alle, die individuell unterwegs sind – sehr gut gefallen mir die eingestreuten, oftmals überraschenden oder kaum bekannte Infos. Wie zum einzigen Dorf Frankreichs, das sich in zwei Départements befindet: Saint-Santin liegt genau auf der Grenze von Aveyron und Cantal. Wer mag, kann den Band hier* direkt online bestellen.

Okzitanien abseits GeheimtippsHilke Maunder, Okzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*

Okzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre Kultur, Sprache und Küche pflegt.

Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker!  Hier* gibt es euren Begleiter.

Das Südfrankreich-Reise-Kochbuch: Le Midi*

Die poule au pot ist eine der 80 echten, authentischen Speisen, die ich bei meiner kulinarischen Landpartie durch den Süden von Frankreich entdeckt habe. Zwischen Arcachon, Hendaye und Menton schaute ich den Köchen dort in die Töpfe, besuchte Bauern, kleine Manufakturen, Winzer und andere lokale Erzeuger.

Gemeinsam mit dem Fotografen Thomas Müller reiste ich wochenlang durch meine Wahlheimat und machte mich auf die Suche nach den besten Rezepten und typischsten Spezialitäten der südfranzösischen Küche. Vereint sind sie auf den 224 Seiten meines Reise-Kochbuchs Le Midi.

Ihr findet darin 80 Rezepte von der Vorspeise bis zum Dessert, Produzentenportaits, Hintergrund zu Wein und Craftbeer, Themenspecials zu Transhumanz und Meer – und viele Tipps, Genuss à la Midi vor Ort zu erleben. Wer mag, kann meine 80 Sehnsuchtsrezepte aus Südfrankreich hier* online bestellen.

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Toulouse: Schlemmen bei Christian Contant an der Place du Capitole. Foto: Hilke Maunder
Schlemmen bei Christian Contant an der Place du Capitole. Foto: Hilke Maunder

2 Kommentare

    1. Bonjour Irène, merci für die Hinweise – sie habe ich doch gleich mal zum Anlass genommen, um den Beitrag zu aktualisieren und zu ergänzen. Bon dimanche! Hilke

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