Das Rathaus von Nancy mit weihnachtlicher Beleuchtung. Foto: Hilke Maunder
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Ein Wochenende in … Nancy

Nancy! Wein floss aus dem Brunnen, als Stanislas Leszczyński im Jahr 1755 einen der schönsten Plätze der Stadt einweihte: die Place Stanislas. Das Meisterwerk des Barock und Klassizismus gehört mit zwei weiteren Plätzen und dem Triumphbogen zum UNESCO-Weltkulturerbe und bildet das Herzstück der einstigen Hauptstadt Lothringens.

Doch Nancy hat weitaus mehr zu bieten als seinen weltberühmten Stadtplatz der Renaissance! Nancy ist die quicklebendige Hauptstadt des Départements Meurthe-et-Moselle und die französische Hauptstadt des Jugendstils. Nancy ist Vorreiterin beim nachhaltigen Stadtumbau, ist traditionell und Avantgarde, lebendig und vielfältig, besitzt im Zentrum schöne grüne Gärten, lockt als kulinarisches Genussreich und ist 2023 ein Kurort geworden. Nancy: Lasst euch überraschen!

Das Grand Hôtel. Foto: Hilke Maunder
Das Grand Hôtel an der Place Stanislas von Nancy. Foto: Hilke Maunder

Freitag

Angekommen, eingecheckt und nun bereit für erste Entdeckungen? Dann nichts wie hin zur Place Stanislas. Zur blauen Stunde ist der 106 x 124 Meter große Stadtplatz, den Stanislas zu Ehren seines Schwiegersohns Ludwig XV. erbaute, besonders schön!

Die Königsstadt von Stanislas

Das Rathaus von Nancy am Welterbe Place Stanislas. Foto: Hilke Maunder
Das Rathaus von Nancy am Welterbe Place Stanislas. Foto: Hilke Maunder
Der Treppenaufgang des Rathauses von Nancy. Foto: Hilke Maunder
Der Treppenaufgang des Rathauses von Nancy. Foto: Hilke Maunder

Seine Südseite nimmt auf ganzer Länge das Rathaus ein. Weitere große Pavillons bergen die Oper, das Grand Hôtel de la Reine und das Museum der Schönen Künste, das Musée des Beaux-Arts.

Das Kunstmuseum von Nancy. Foto: Hilke Maunder
Das Kunstmuseum von Nancy. Foto: Hilke Maunder

Die basses faces, die niedrigen Fronten zur nördlichen Platzseite, sind allesamt eingeschossig.  Hohe goldene Gitter, prachtvoll gestaltet von Jean Lamour, regeln den Zugang zum Stadtplatz. Königliche Symbole wie die Lilie, aber auch furchterregende Maskarone, grotesk oder Schrecken einflößende Fratzen und Fabelwesen, schmücken die Gitter.

Opulente barocke Schmiedekunst in Schwarz und Gold: die Gitter der Place Stanislas. Foto: Hilke Maunder
Opulente barocke Schmiedekunst in Schwarz und Gold: die Gitter der Place Stanislas. Foto: Hilke Maunder
Der Brunnen der Place Stanislas. Foto: Hilke Maunder
Der Brunnen der Place Stanislas. Foto: Hilke Maunder

Ebenfalls zur Nordseite plätschert neben Kaffeeterrassen ein Brunnen im Rokokostil. Der Triumphbogen, auch Arc Héré genannt, verbindet die Place Stanislas mit dem zweiten Welterbe-Platz.

Der längliche Paradeplatz Place de la Carrière, endet vor dem einstigen Palast der Herzöge von Lothringen. Der  lange, rechteckige Platz, wurde früher für Turniere und Reiterspiele genutzt. Kleine Engel schmücken die Brunnen seiner Baumreihen.

Das ehemalige Schloss der Herzöge von Lothringen. Foto: Hilke Maunder
Das ehemalige Schloss der Herzöge von Lothringen. Foto: Hilke Maunder

Gen Westen liegt der Parc de la Pépinière. Ein kurzer Spaziergang durch das Grün, einst die königliche Baumschule und heute Treff der Jogger und Familien, bringt euch zum dritten der drei Welterbe-Plätze von Nancy: der kleinen Place de l’Alliance. Sie entstand auf dem ehemaligen Gemüsegarten der Herzöge von Lothringen. Ihr Wahrzeichen ist ein Brunnen mit drei alten, bärtigen Männern, Symbole für die Flüsse Schelde, Maas und Rhein!

Zurück zur 150 Meter entfernten Place Stanislas führt die Rue Lyautey. Verweilt hier noch ein wenig und genießt eine fürstliche Pause beim Kaffee oder Apéro!

Zahlreiche Terrassencafés haben an der Place Stanislas ihre Tische und Stühle aufs Pflaster gestellt. Foto: Hilke Maunder
Zahlreiche Terrassencafés haben an der Place Stanislas ihre Tische und Stühle aufs Pflaster gestellt. Foto: Hilke Maunder

Das Wetter ist schlecht? Dann besucht den Biomarkt in der Markthalle von Octroi, die jeden Freitag von 16 bis 19 Uhr öffnet. Oder bummelt über den Marché Central, wo bis 18.30 Uhr in der Markthalle an der Place Henri Mengin neben Lebensmitteln auch Blumen und Bücher verkauft werden.​

Die kleine halb offene Markthalle von L'Octroi. Foto: Hilke Maunder
Die kleine, halb offene Markthalle von Octroi. Foto: Hilke Maunder
Revitalisiert: die große Halle der einstigen Schlachthöfe. Foto: Hilke Maunder
Revitalisiert: die große Halle der einstigen Schlachthöfe von Octroi. Foto: Hilke Maunder

Dîner lorrain

Das frühere herzögliche Stadtgebiet endet an der Porte Stanislas. Nur wenige Schritte von dort entfernt lädt die Brasserie L’Excelsior zu einer Reise in die Zeit der Belle Époque und der Goldenen Zwanziger  – sie gehört zu den schönsten nostalgischen Brasserien Frankreichs und ist seit ihrer Eröffnung im Jahr 1911 eine Institution.

Die Brauerei verbindet Industrie und Kunst perfekt  – und gehört zu den schönsten Bauten der École de Nancy. Émile André und Henri Gutton, beide prominente Architekten der Schule von Nancy, hinterließen ihre Spuren an der Fassade, die florale Ornamente, organische Formen und kunstvolle Verzierungen verschmilzt.

Auch die Inneneinrichtung der Brasserie L’Excelsior ist eine Hommage an die Kunst des Jugendstils – und bereichtert den Stuck der Decken, die geschwungenen Linien und floralen Muster mit kunstvollen Glasmalereien, dank derer das einfallende Licht eine zauberhafte Atmosphäre entfaltet.

Die Möbel tragen ebenfalls die Handschrift der Jugendstilkünstler, die Funktionalität mit ästhetischer Raffinesse verbanden. Schnell wurde das Excelsior zum Treff für Kartenspiele Arbeitsessen oder intime Verabredungen … und für Musik. Im Speisesaal erklangen die ersten Melodien aus New Orleans, aus denen das das heutige Nancy Jazz Festival entstand.

Nicht nur optisch, auch kulinarisch ist dieses lebendige Museum des Jugendstils ein Genuss. Küchenchef Jacques Hildenbrand wechselt die Speisekarte regelmäßig im Rhythmus der Jahreszeiten und serviert neben traditioneller französischer Brasserieküche mit Hummer und Entrecôte vor allem regionale Spezialitäten aus Lothringen.
• 50, rue Henri-Poincaré, 54000 Nancy, Tel. 03 83 35 24 57, www.excelsior-nancy.fr

Ein letzter Absacker

Mehr als 150 Biere aus aller Welt serviert die kleine Bar Le Ch’timi im Herzen der Altstadt. 16 Biere fließen aus den Zapfhähnen, jeden Monat gibt es eine bière du mois.

• 17, Pl. Saint-Epvre, 54000 Nancy, Tel. 03 83 32 82 76, www.facebook.com/LeChtimiNancy

Ein letzter Anblick

Nancy illuminiert nachts seine schönsten Bauten und Plätze. Weniger bekannt als die Place Stanislas als nächtlicher Hingucker ist die Place Simone Veil, auf der 756 Glasplatten in leuchtenden Farben erstrahlen.

Nancy im Weihnachtsglanz. Foto: Hilke Maunder
Nancy im abendlichen Glanz. Foto: Hilke Maunder

Samstag

Die Schule von Nancy hat die lothringische Hauptstadt zur Hochburg des Jugendstils gemacht. Unter der Leitung von Emile Gallé kamen ab 1901 Glasmachermeister, Keramiker, Graveure, Tischler, Bildhauer und Architekten zusammen, um die École de  Nancy zu gründen. Ihre Arbeiten inspiriert die Natur. Pflanzenornamente und geschwungene Linien bereichern Glas, Eisen, Stein oder Holz und machen Nancy beim Art Nouveau zum ebenbürtigen Konkurrenten von Wien, Brüssel oder Prag.

Auf den Spuren des Jugendstils von Nancy

Entdeckt im Musée des Beaux-Art die Arbeiten von Jean Prouvé, Louis Majorelle oder der Daum-Brüder und besucht danach auch das Musée de l’École de Nancy in der Villa Magorelle von Jean-Baptiste Corbin, genannt Eugène Corbin (1867 – 1952). Der Erbe der Warenhausgruppe Magasins Réunis aus Nancy war zugleich begeisterter Sammler und ein Kunstmäzen.

1935 schenkte er seine bedeutende, mehr als 600 Objekte umfassende Sammlung an Jugendstilobjekten seiner Heimatstadt. Seit 1964 bilden sie – gemeinsam mit seiner von bedeutenden Künstlern gestalteten Anwesen im Thermalviertel – ein Gesamtkunstwerk des Jugendstils. Es gehört heute zu den Maisons des Illustres, dem Netzwerk von mehr als 250 Häusern berühmter Persönlichkeiten Frankreichs.

Tipp: Pause im Park

Ganz in der Nähe der École de Nancy birgt  der Parc Sainte-Marie exotische Veteranen, von denen einige mehr als 200 Jahre alt sind. Bereits  1620 hatten sich dort die Jesuiten niedergelassen. 1808 wandelte sich das Terrain zum Vergnügungsgarten und wurde mit Mammutbäumen, Tulpenbäumen und Zedern ausgestattet. Mit einer Fläche von 7,5 Hektar ist der Park, der direkt an die Thermen von Nancy grenzte, die zweitgrößte Grünfläche der Stadt.

Jugendstil in Glas

Zerbrechliche Unikate sind die traumhaften Glasarbeiten der Jugendstilkünstler, die für Daum arbeiteten. Die 1878 gegründete Compagnie Française du Cristal Daum ist eine Kristallfabrik, die einige der großen Künstler des Jugendstils, wie Jacques Grüber, Henri Bergé, Almaric Walter sowie Charles und Ernest Schneider, beschäftigte.

Ihr Firmenmuseum stellt einige ihrer schönsten Arbeiten aus. Die aktuelle Kollektion von Daum könnt ihr in der Boutique an der Place Stanislas bewundern und erwerben. Günstiger sind Auslaufserien oder B-Ware mit ganz kleinen Fehlern, die kaum zu entdecken sind. Noch mehr Jugendstil bieten Führungen des Office de Tourisme auf den Spuren der École de Nancy.

Ein Treppenaufgang der ville neuve von Nancy. Foto: Hilke Maunder
Ein Treppenaufgang der ville neuve von Nancy. Foto: Hilke Maunder

Aktuelle Kunst aus Nancy

Wie sehr Kunst in den Genen der Stadt liegt, zeigt auch die markierte Route Street Art – Art Dans Nancy (ADN). Sie beginnt an einem leuchtend roten Stier, den Gé Pellini auf den Vorplatz des Kongresszentrums setzte, gleich neben den Bahnhof. Drei Meter lang und 900 Kilogramm schwer ist der Koloss, mit dem der einheimische Künstler humorvoll auf den Büffel im Wappen Stanislas‘, des ehemaligen Königs von Polen und Herzog von Lothringen, verweist.

Der Stier war so groß, dass er  in mehreren Teilen gegossen und dann vor Ort zusammengesetzt wurde. Vom knallroten Bullen für die Street-Art-Strecke zu rund dreißig Wandgemälden und Kunstwerken, die von der Altstadt bis zur Place de Vosges und der Place Simone Veil und bis zur Porte Sainte-Catherine Akzente ins Straßenbild setzen.

Zum Wahrzeichen wurde ein riesigen Wandbild des Briten David Walker. Er realisierte in Nancy eine der größten Fresken, die von ihm in Frankreich gemalt wurden: Giulia, ein hyperrealistische Farbexplosion als Gesicht einer Frau, verwirklicht auf Initiative der Mathgoth Galerie mit der Unterstützung der Stadt Nancy und des CCAS Centre Communal d’Action Sociale.

L'Autre Canal - kantig und knallig in der Architektur, mutig im Programm. Foto: Hilke Maunder
L’Autre Canal – kantig und knallig in der Architektur, mutig im Programm. Foto: Hilke Maunder

Was lockt am Abend?

L’Autre Canal (LAC) nennt sich eine Bühne, die seit 2007 aktuelle Musik in Nancy präsentiert. Die kantige wie knallige Konzerthalle im Herzen des quartier Rives-de-Meurthe wurde vom Büro Anne-Françoise Jumeau Architectes – Périphériques entworfen und birgt neben einem großen Saal mit 1.293 Plätzen einen Club mit 351 Plätzen sowie vier Probe- und Aufnahmestudios.

Sonntag

In der Altstadt von Nancy. Foto: Hilke Maunder
In der Altstadt von Nancy. Foto: Hilke Maunder

Markttreiben in der Altstadt

Jeden Sonntag erobert der Marché de la Ville Vieille von 8 bis 13 Uhr mit Blumen und Lebensmitteln die Altstadt rund um die Rue Jacquot . Die Hauptschlagader des historischen Herzens von Nancy ist die Grande Rue, wo die Église des Cordeliers unter der nachgeahmten Kuppel der Medici in Florenz der Franziskanerkapelle die Grabstätten der Herzöge von Lothringen birgt. Im Norden endet die Grande Rue an der Porte de la Craffe.

Die Franziskanerkirche von Nancy mit den Gräbern der lothringischen Herzöge. Foto: Hilke Maunder
Die Franziskanerkirche von Nancy mit den Gräbern der lothringischen Herzöge. Foto: Hilke Maunder

Zwischen dem imposanten mittelalterlichen Stadttor und der Place Saint-Epvre erstreckt sich ein charmantes Wirrwarr kleiner Gassen mit inhabergeführten Geschäften, Restaurants aller Art, Cafés und Bars. Tagsüber wird gebummelt und geshoppt, nachts trifft man sich hier zum Schlemmen und Feiern.

Poller am Straßenrand verhindern das Parken in der Grande Rue,, die zur Porte de la Craffe führt. Foto: Hilke Maunder
Poller am Straßenrand verhindern das Parken in der Grande Rue, die zur Porte de la Craffe führt. Foto: Hilke Maunder

Rauf aufs Rad …

Nancy lässt sich herlich mit dem Fahrrad entdecken. Mehr als 220 Kilometer Radwege warten im Großraum auf euch. Zehn markierte Tagestouren von „einfach“ bis „mittel“ führen durch die Stadt – und hinaus in die Natur. Am Ufer der Meurthe, die Nancy durchfließt, kreuzen sich drei große Radwanderwege: die dreitätige Rundroute Boucle de la Moselle, die Voie Bleue, Moselle-Saône à vélo und die V52 Paris-Prag.

Rund 1.300 Leihräder warten auf euch. 14 Stätten sind mit dem Label accueil vélo als fahrradfreundlich ausgestattet – und mit der Maison du Vélo gibt es sogar eine eigene städtische Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Fahrrad in Nancy.

Diese Liegen laden im Prairie de la Mechelle zum Chillen am Ufer der Meurthe ein.
Diese Liegen laden am Uferpark Prairie de la Mechelle zum Chillen an Ufer der Meurthe ein. Foto: Hilke Maunder

Lohnenswerte Ziele in der Umgebung von Nancy gibt es allerorten. Im nur sechs Kilometer entfernten Laneuveville-devant-Nancy  könnt ihr das Château de Montaigu entdecken, in dessen 14 Hektar großen Schlosspark ihr herrlich flanieren könnt. Im Park blättert Le Féru des Sciences die Geschichte der Eisenverarbeitung und der Schmiedekunst auf. Das einstige Schloss des Industriellen Édouard Salin birgt im Inneren ein faszinierendes Kuriositätenkabinett.

Den Stahl für den Pariser Eiffelturm lieferte die Schmiede von Fould-Dupont in Pompey: 8.546.816 Kilogramm Stahl in Form von mehr als 15.000 Trägern und Balken sowie 2,5 Millionen Nieten. Auf dem ehemaligen Gelände der Fabrik führt heute ein interaktiver historischer Rundgang euch in die Welt des Eisens und des Feuers der Stahlwerke ein. Entlang von elf Stationen könnt ihr die Geschichte des Stahlwerks entdecken, das 1986 seine Pforten schloss und das berühmteste Denkmal der Welt hervorbrachte.

…. oder Wellness in der Therme?

Seit 2023 ist Nancy die erste Großstadt Frankreichs mit einer Wellness- und Thermalanlage im Herzen einer Metropolregion: Nancy Thermal. Gleich neben dem Parc Sainte-Marie und mitten im Jugendstilviertel der Stadt sprudelt sein Thermalwasser aus 800 Metern Tiefel 35 °Celsius warm in den zentralen Rundpool des Thermal-Spas und die Innen- und Außenpools mit Wassermassagedüsen. Ein Freizeitbad mit Innen- und Außenbecken, Wasserspielen und Kletterwand ergänzt den Thermalkomplex.

Detail des Triumphtores, auch Arc Héré genannt. Foto: Hilke Maunder
Detail des Triumphtores, auch Arc Héré genannt. Foto: Hilke Maunder

Nancy: meine Reisetipps

Schlemmen und genießen

Nancy Passions Sucrées

So heißt das Label, dass die die lange Geschichte der Konditorei mit mehr als 20 Spezialitäten in Nancy vorstellt – von den Bergamotte-Essenz-Bonbons und Madeleines bis hin zum Saint-Epvre-Mandelkuchen, den perles de Lorraine mit einem Herz aus Mirabellenbrand und zarten, marquises nannten Pralinenbonbons. Besonders fluffig sind die Macarons von Nicolais Génot von der Maison des Sœurs Macarons.
• 21, r ue Gambetta, 54000 Nancy, Tel. 03 83 32 24 25, https://macaron-de-nancy.com

(Craft-) Bier

Im 19. Jahrhundert gab es in Lothringen mehr als 300 Brauereien, darunter 29 in Nancy. Zu den letzten großen Industriebrauereien aus jener Zeit, die heute noch tätig sind, gehört Champigneulles.

Hinzu kommen mehr als 70 handwerkliche Mikrobrauereien, die ihr nicht nur auf den Terrassen der Stadt, sondern auch der Route Lorraine de la Biere  entdecken können. In Nancy wird u.a. das Craftbier La Délicatesse gebraut!

Wein

Seit dem Jahr 2000 findet ihr auch ganz in der Nähe von Nancy eine AOP für Wein: die Côtes de Toul. Dort werden nicht nur Rot- und Weißweine abgefüllt, sondern auch ein Grau, ein heller Rosé.

L'Arsenal, ein angesagtes Restaurant in Nancy. Foto: Hilke Maunder
L’Arsenal, ein angesagtes Restaurant in Nancy. Foto: Hilke Maunder

L’Arsenal

Lokal und saisonal: Das ist die Maxime der beiden jungen Patrons, die auch die Gemüseküche grandios beherrschen. Ihr gebackener Chicorée (endive braisée) mit Bleu-d’Auvergne-Käse ist ebenso ein Traum wie die Rotbarbe mit Fenchel-Carpaccio.
• 24, place de l’Arsenal, 54000 Nancy, Tel. 03 83 32 11 01, www.restaurant-l-arsenal.fr

Café Quokka

Zu den besten coffee shops der Stadt gehört das Café Quokka, dessen Wände Surfbretter zieren. Auf der Karte stehen typische US-Gerichte wie egg Benedict und brownies, aber auch frische grüne Gerichte, pur oder mit Fisch oder Fleisch, typisch französisch oder einem Hauch Asien.
• 1, rue St Nicolas, 54000 Nancy, www.facebook.com/quokkacafenancy

Le 27 Gambetta

Ganz in der Nähe der Place Stanislas überraschen Anthony und Kenneth mit frischer, kreativer Küche die Sinne.
• 27, Rue Gambetta, 54000 Nancy, Tel. 06 43 45 91 21, www.le27gambetta.fr

Racine

Nur einen Steinwurf von der Place Stanislas begeistert der jungen Küchenchef Martin Debuiche mit seiner köstlichen Marktküche die Gäste. Trendiges, rustikal-edles Ambiente.
• 9, Rue Stanislas, 54000 Nancy, Tel. 09 86 33 24 20, https://racine-nancy.com

Transparence

Patrick Fréchin lässt sich beim Kochen hinter einer gläsernen Trennwand zuschauen. Der Ostfranzose wechselt die Speisekarte nahezu täglich – und überrascht Gaumen und Augen mit köstlichen Kreationen.
• 28,  Rue Stanislas, 54000 Nancy, Tel.03 83 32 20 22, www.restaurant-transparence.fr

Hier könnt ihr schlafen*
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Die weihnachtlich geschmückte Place Stanislas in Nancy. Foto: Hilke Maunder
Die weihnachtlich geschmückte Place Stanislas in Nancy. Foto: Hilke Maunder

Weiterlesen

Im Blog

Im Buch

Klaus Simon, Hilke Maunder, Secret Citys Frankreich*

Gemeinsam mit meinem geschätzten Kollegen Klaus Simon stelle ich in diesem Band 60 Orte in Frankreich vor, die echte Perlen abseits des touristischen Mainstreams sind. Le Malzieu in der Lozère, Langogne im Massif Central, aber auch Dax, das den meisten wohl nur als Kurort bekannt ist.

Mit dabei sind auch Senlis, eine filmreife Stadt im Norden von Frankreich, und viele andere tolle Destinationen. Frankreich für Kenner  – und Neugierige!

Lasst euch zu neuen Entdeckungen inspirieren … oder träumt euch dorthin beim Blättern im Sessel oder am Kamin. Wer mag, kann das Lesebuch mit schönen Bildern hier* bestellen.

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8 Kommentare

  1. hallo liebe Hilke,
    Wir waren schon so oft in Nancy und haben durch Deinen Bericht jetzt noch so viel Neues erfahren. Danke dafür. Da werden wir wohl doch noch einmal hinfahren müssen mit Deinen Empfehlungen im Gepäck.
    Viele liebe Grüße
    Huberta Jacobs

    1. Liebe Huberta, Nancy ist wunderschön zu allen Jahreszeiten – und gerade jetzt mit dem Weihnachtsmarkt und der Parade auch ein Erlebnis! Ich wünsche Dir noch viele tolle Entdeckungen! Hilke

  2. Wunderbar beschriebe, wir bekamen die Empfehlung und wurden nicht enttäuscht !!!
    Zu empfehlen ist noch der botanische Garten mit seiner Sammlung von Zitrusfrüchten, Bergamotte… super! und am Sonntag ist die Straßenbahn kostenlos…. , ab der letzten Haltestelle geht man ein paar Minuten bergab zum botan. Garten. Wir waren im Oktober 2022 da, es war sonniges Wetter, im Botan. Garten dar man picknicken und es gibt überall Sitzgelegenheiten.
    Nancy ist eine Reise wert *** und auf der Heimfahrt haben wir in Luneville den Park und Schloss( leider geschlossen) angesehen. und lecker gegessen.
    Liebe Grüße
    Jutta

  3. Ein sehr schöner und emphatischer Bericht über Nancy! Wir waren Mitte November dort, einen Freund aus Tagen des Schüleraustausches besuchen. Uns hat neben der Place Stanislas besonders das Jugendstilmuseum (musee-ecole-de-nancy.nancy.fr) und das Jugendstilhaus gefallen – einfach großartig.
    Westlich von Nancy gibt es kleine Weindörfer, beispielsweise 54113 Bulligny, 30 Minuten südwestlich von Nancy. Das Maison Crochet bietet neben Fremdenzimmern auch trockene Weine (vins naturels) aus eigener Produktion: Rouge native, Vin Pétillant (leicht perlender leckerer Rosé und sehr trockenen, mehrfach ausgezeichneten Blanc de Blancs nach traditioneller Methode. Lohnt sich!

    1. Lieber Helmut, ganz lieben Dank für diese tollen Tipps! Ich werde im Februar wieder in Nancy zu den deutsch-französischen Gesprächen sein – dann teste ich sie aus! Merci und viele Grüße! Hilke

  4. Sehr treffend und schön beschrieben ! Wir waren Anfang Oktober in Nancy und können nur bestätigen: Sehr schöne und interessante Stadt. Mit knapp 120.000 Bewohnerinnen/Bewohnern ist es lebhaft – auch durch viele Studierende – aber überschaubar. Der Platz Stanislas ist bezaubernd und wird häufig mit Aktionen noch interessanter – so auch bei unserem Besuch, der bei einer Entfernung von ca. 350 km zu unserem Wohnort sicher nicht der letzte war. Derzeit wird die Innenstadt konsequent fußgängerfreundlich umgebaut und diese Maßnahme wird bis Anfang 2025 dauern.

    1. Liebe Ulla, ganz herzlichen Dank für den Hinweis, dass auch Nancy fußgängerfreundlich umgestaltet wird. Das hätte ich im Text eigentlich noch erwähnen sollen… das läuft derzeit in so vielen Städten… Auch bei uns sind per Perpignan. Herzliche Grüße, Hilke

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