Elke Jeanrond-Premauer und Tobias Premauer. Foto: privat
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Mein Frankreich: Elke  Jeanrond-Premauer

„Mein Frankreich“ ist nicht nur Titel meines Blogs, sondern auch Programm: Ich möchte möglichst viele von euch animieren, euer Frankreich vorzustellen. Mein Frankreich – was bedeutet das für euch? Diesmal verrät es Elke Jeanrond-Premauer.

Die ehemalige Journalistin hat gemeinsam mit ihrem Mann, früher Manager in einer Automobilfirma, mit 50 Jahren einen neuen Lebensweg eingeschlagen hat. Ihre Vision ist es, der deutsch-französischen Freundschaft im abgelegenen Winkel Frankreichs, dem Béarn wertvolle Hilfe zu sein. Dafür wurden sie bereits ausgezeichnet mit dem deutsch-französischen Freundschaftspreis und dem Europäischen Bürgerschaftspreis. In diesem Jahr hat sich das Ehepaar ein ganz besonderes Ziel gesetzt.


Terre et Temps I Erde und Zeit, darüber soll diese Geschichte erzählen. Entstanden aus der Idee, einen erratisch herausragenden, lebenswichtigen Wasserturm würdevoll mit einer Video-Projektion zu ehren. Menschen mit der Kraft der Kunst zu verbinden und die Freude am Miteinander zu vermitteln. Nachdenklich und fröhlich zugleich.

Aber fangen wir von vorne an. Da gibt es diesen Ort „Orion“, der, wie der Dichter Henri de Régnier in seinem Sonett schreibt, den Namen eines Sterns trägt. In diese Gegend haben wir uns verliebt. Hier im Béarn haben wir eine reiche Kulturlandschaft gefunden, deren Naturschönheit uns ebenso in den Bann gezogen hat. Es ist das Land von Henri IV, des guten Königs, wie ihn die Franzosen liebevoll nennen. Menschen, die uns hier besuchen, erklären oft, „hier muss Gott Frankreich erfunden haben“.

Und genau hier liegt das kleine Dorf Orion, mit seinen 150 Einwohnern, in dem wir, eine Familie aus Deutschland, mit dem Château d’Orion der Begegnung ein Zuhause geben. Es ist der Ort eines ehemaligen réseau de résistance, in dem nun ausgerechnet eine deutsche Familie das Wunder der Versöhnung der beiden Erzfeinde verbreiten mag.

Seit 20 Jahren werden hier Denkwochen veranstaltet, um Menschen mit dem Wesentlichen zu berühren. Zwei Vereine, einer in Deutschland, einer in Frankreich, unterstützen diese Unternehmung. Denn ein Sehnsuchtsort soll es sein, für uns und für alle, die hier rein und ausgehen, auf der Basis der deutsch-französischen Freundschaft für Europa. Ein Ort der Geschichte, der Geschichten erzählt.

Wir schaffen Verbindung zwischen der Dorfbevölkerung, internationalen Gästen und der Kunst, der Agrikultur und der Kultur, zwischen Tradition und Moderne. So kam es, als die Kuratorin Serafine Lindemann und die zwei Ausnahmekünstler Thomas Huber und Wolfgang Aichner hier weilten, dass daraus eine Vision entwickelt wurde. Zunächst war es nur eine leise Idee, doch dann wurde nach einiger Überlegung ein Kunst- und Kulturfestival daraus.

Terre et Temps I Erde und Zeit nennen wir es, und es wird vom 19. bis 22. September 2024 im Béarn des Gaves nach allen Regeln der Kunst realisiert. 16 Künstler und Künstlerinnen auf sieben europäischen Ländern, die eine Hommage an unsere Erde und unsere Zeit senden. Entstehen konnte es mit der Kraft der kleinen Kreise, die begeistert und beharrlich an etwas Großes glauben.

Terre et Temps I Erde und Zeit ist ein Kunst- und Kulturfestival mit großer Ambition. Wir schaffen Verbindungen, würdigen die Kunst und das Miteinander-im Gespräch-Sein jenseits touristischer Hochburgen, auf dem Lande in Frankreich.

Kaum hätten wir erwartet, dass die kleinen Orte mit ihren emsigen Vereinen uns derart engagiert unterstützen. Es ist eine echte deutsch-französische Zusammenarbeit geworden, weil uns das Ziel vereint, de mettre en valeur notre belle région – unsere schöne Region hervorzuheben. Béarn des Gaves und seinen Gemeinden, den Menschen, die uns großzügig hier unterstützen und uns vertrauen, ist es zu danken, dass wir bis hierhergekommen sind.

Ja, es ist sehr schön hier und mehr als das, wir leben gemeinsam die Demokratie und die convivialité, die Geselligkeit! „Nous ne sommes pas d‘ici, mais on va y arriver“, wie die Menschen hier sagen, wir sind nicht von hier, aber wir werden dorthin kommen.


Der Beitrag von Elke Jeanrond-Premauer ist ein Gastartikel in einer kleinen Reihe, in der alle, die dazu Lust haben, ihre Verbundenheit zu Frankreich ausdrücken können. Ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Frankreich, Erlebnisse, Gedanken. Ihr wollt mitmachen? Dann denkt bitte daran: 

  • Keine PDFs.
  • Text: per Mail in Word, Open Office oder per Mail. Denkt daran, euch mit ein, zwei Sätzen persönlich vorzustellen.
  • Fotos: Bitte schickt nur eigene Bilder und jene möglichst im Querformat und immer in Originalgröße. Sendet sie gebündelt mit www.WeTransfer.com (kostenlos & top!)  – oder EINZELN ! – per Mail. Bitte denkt an ein Foto von euch – als Beitragsbild muss dies ein Querformat sein.
  • Ganz wichtig: Euer Beitrag darf noch nicht woanders im Netz stehen. Double content straft Google rigoros ab. Danke für euer Verständnis.

Vor der Veröffentlichung erhaltet ihr euren Beitrag zur Voransicht für etwaige Korrekturen oder Ergänzungen. Erst, wenn ihr zufrieden seid, plane ich ihn für eine Veröffentlichung ein. Merci !

Ich freue mich auf eure Beiträge! Alle bisherigen Artikel dieser Reihe findet ihr hier.

3 Kommentare

  1. es ist immer wieder schön, wenn sich die Menschen aus Frankreich und Deutschland treffen und zusammen leben, das ist Freundschaft…….vielen Dank

  2. Vielen Dank für diesen schönen Beitrag! Welch‘ schöne Geschichte.
    Euch weiterhin alles Gute!
    Herzlichst,
    Simone

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