Von Efeu erobert: das alte Kurbad von Thues an der Têt. Foto: Hilke Maunder

Lost places: das Hôtel der Bains de Thuès

Das Hotel bei den Bains de Thuès: Seine verwunschenen Ruinen gehören garantiert zu den schönsten lost places von Frankreich! Sie erhebt sich direkt am Ufer der Têt in den Pyrénées-Orientales.

Efeu hat die Fassaden erobert.Tags, Stencils und andere Street-Art schmücken die Betonwände eines Hotels, welches das kinderlose Ehepaar Pancéra gebaut hatte – direkt an ihrer hauseigenen Thermalquelle. Das Hotel war im Stil von Ludwig XIII. eingerichtet. Das Schwimmbad war ein Zierbecken.

Als Monsieur Pancéra überraschend des Nachts starb, wurde das Hotel an das Ehepaar Stéfanovic verkauft, die den Betrieb übernahmen. „Eines Nachts, es muss in den 1980er Jahren gewesen sein, ich erinnere mich nicht mehr an das Jahr, brannte das Hotel ab und alles war vorbei“, schrieb mit Alain Ferrandi aus Olette. Seine Eltern und Großeltern waren mit den Pancéra verwandt.

Wer das Gemäuer erkundet, kommt bestimmt auch an einen Wasserhahn, der bis heute an die heißen Quellen von Thués angeschlossen sind. Bis zu 60 Grad Celsius warm ist die Quelle. Der Schlauch endet an einer Badewanne. Welch ein verwunschener Ort ist dieses ehemalige Hotel der Bains des Thuès ! Achtung: Die Bergstraße hinab zum Parkplatz ist nach einem Unwetter mit Bergrutsch nicht mehr befahrbar. Wer es offroad versucht, begibt sich in Lebensgefahr.

Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Dort hinten liegen das Hotel der einstigen Bains de Thuès im Tal der Têt. Foto: Hilke Maunder
Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Der einstige Hotelparkplatz bei den Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Treppen führen hinab zum Schwimmbad. Foto: Hilke Maunder
Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Das einstige Zierschwimmbecken. Foto: Hilke Maunder
Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Ihr könnt vom Pool über ein paar versteckte Stufen direkt bis ans Ufer der Têt gelangen. Foto: Hilke Maunder
Julien Rouge beim Fliegenfischen an der Têt bei Thuès. Foto: Hilke Maunder
Julien Rouge beim Fliegenfischen an der Têt in der Nähe der Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Der überdachte einstige Ruhebereich am Pool. Foto: Hilke Maunder
Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Diese Backsteinbogen trennt den Badebereich vom Hotel bei den Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Die Decken sind eingestürzt, die Natur erobert sich das Gemäuer: das einstige Hotel bei den Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder
Die Badewanne ließ mich neugierig werden… Foto: Hilke Maunder
Bis heute fließt warmes Thermalwasser aus dem Hahn im einstigen Kurbad von Thuès. Foto: Hilke Maunder
Bis heute fließt warmes Thermalwasser aus dem Hahn des einistigen Hotels bei den Bains de Thuès. Foto: Hilke Maunder

Les Bains de Thuès: meine Reise-Infos

Hinkommen

Auto

Die Zubringerstraße ist vor einiger Zeit nach einem Felssturz zur Hälfte abgerutscht und für PKW nicht mehr befahrbar.

Bahn

Im Tal der Têt verkehrt der Train Jaune – und hält in Thuès.
https://letrainjaune.fr

Schlemmen & genießen

Packt ein Picknick ein – in fußläufiger Nähe gibt es keinerlei Gastronomie.

Hier könnt ihr schlafen*

 

Weiterlesen

Im Blog

Ebenfalls im Tal der Têt findet ihr die warmen Bäder von Saint-Thomas. Und weitere wilde Badestellen. Klickt mal hier.

Im Buch

Ralf Nestmeyer, Languedoc-Roussillon*

Zwischen dem Delta der Camargue und den Gipfeln der Pyrenäen hat Ralf Nestmeyer nahezu jeden Strand gesehen, jede Stadt besucht, jedes Wehrdorf besichtigt – im Languedoc etwas intensiver, im Roussillon fokussiert er auf bekannten Highlights. Inzwischen ist der wohl beste Führer für diese wunderschöne Ecke Frankreichs 2024 in 10. Auflage erschienen.

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Hilke Maunder, Okzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*

Okzitanien abseits GeheimtippsOkzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre Kultur, Sprache und Küche pflegt.

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5 Kommentare

  1. Hallo Hilke,

    Deine Bilder von den Bains de Thuès sind einfach fantastisch. Wir sind im Juni im Urlaub in Südfrankreich und wollen dort mal vorbeischauen. Wo kann man dprt in der Nähe parken? Eine kleine Wanderung wäre auch willkommen.

    Liebe Grüße Martina

    1. Parkt am besten vor dem Tunnel an der Départemental – da gibt geduldete Randstreifenparkplätze. Mit einem Allradwagen und etwas Mut könnt ihr bis zum ehemaligen Thermenparkplatz fahren. Oder parkt an der Brücke von Thués – da gibt es einen offiziellen Parkplatz. Und lauft dann auf einer Wanderung hin zu den Bädern. Das oll möglich sein, habe ich aber noch nicht ausprobiert. Von der Brücke aus wandern die meisten zu den heißen Natur-Bädern am Hang, schau auch mal hier, Rubrik: wilde warme Wasse. https://meinfrankreich.com/maunder_pyrenaeen_warme-quellen_saint-thomas/. Viele Grüße! Hilke

  2. Seit vielen Jahren Fan der Cevennes und dem ganzen Languedoc. Wohnen heute oft in unserem Häuschen in 34410 Segignan. Fantastisch. Nette Leute, 3x Markt, convivalité pure.

    1. wie schön, lieber Heini! Schönes 4. Adventswochenende! Hilke

  3. Wow, spannend! Das klingt wunderbar und, den Fotos nach zu urteilen, sieht das auch ganz so aus. Danke für den tollen Artikel und den Reminder, dass ich dringend mal den Süden Frankreichs ausführlich bereisen muss. Bisher war ich immer eher im Norden unterwegs, einfach, weil es sich so toll mit Paris (meiner Lieblingsstadt und 2. Wahlheimat) verbinden lässt. Liebe Grüße, Judith

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