Gerhard Krüger und Christine Krüger-Fore. Foto: privat
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Mein Frankreich: Christine Krüger-Fore

Mein Frankreich ist nicht nur Titel meines Blogs, sondern auch Programm: Ich möchte möglichst viele von euch animieren, euer Frankreich vorzustellen. Mein Frankreich – was bedeutet das für euch?

Heute antwortet Christine Krüger-Fore. Über sich schreibt sie: Ich bin Französin und seit zwanzig Jahren mit einem Berliner verheiratet. Mein Mann, Gerhard, ist ein pensionierter Diplom-Handelslehrer und Hobby-Fotograf. Nach meinem Studium habe ich als Fachleiterin für Französisch und als Mittelstufenkoordinatorin an Gymnasien in Berlin gearbeitet. Seit 2022 bin ich pensioniert und Hobby-Malerin.

Ursprünglich komme ich aus der Charente, einem Département „eingeklemmt“ zwischen Charente-Maritime und Dordogne. Dort befindet sich das Haus, das ich von meinem Vater geerbt habe. Wir verbringen dort acht Wochen im Jahr, meistens während der Nachsaison.

Wir suchen mit Vorliebe das Authentische, die unverfälschte Charente, fern von den touristischen Attraktionen. Oft fahren wir über die Grenzen des Deépartements in die Haute-Vienne oder die Dordogne in die Ecken, die Touristen weniger bekannt sind. Zwei Wochen pro Jahr erkunden wir andere Regionen Frankreichs, auf der Suche nach schönen Landschaften und kulinarischen Genüssen.

La Charente, un bien doux et plaisant pays
Die Charente, ein liebliches und angenehmes Land.

Nach Auffassung von König Franz I. (1494 in Cognac geboren – 1547 verstorben)

Landschaft im Nord-Osten der Charente bei Chasseneuil/Bonnieure. Foto: Christine und Gerhard Krüger
Landschaft im Nord-Osten der Charente bei Chasseneuil/Bonnieure. Foto: Christine Krüger-Fore

Die unbekannte Charente 

Die Charente genießt keinen Kultstatus wie zum Beispiel die Dordogne, obwohl sie eine große Vielfalt an Landschaften und eine unglaubliche Menge an historischen Gebäuden aus allen Jahrhunderten bieten kann. „Die Charente? Kenne ich nicht“ habe ich oft genug gehört. Nur wenn man erwähnt, dass dort der weltberühmte Cognac produziert wird, heißt es „Ah, Cognac!“,  mehr nicht.

Wie alle Charentais bleibe ich mit der Region sehr verbunden. Als mein Vater noch lebte und ich in Deutschland studierte, bekam ich jede Woche ein Päckchen mit der regionalen Zeitung La Charente Libre (Die freie Charente, gegründet 1944), heute noch lese ich gern diese Zeitung im Internet. Der Charme der Region ist diskret, aber dauerhaft. Die Einwohner sind stolz auf ihre historische Vergangenheit, aber zuerst zurückhaltend Fremden gegenüber.

Eine wechselhafte Geschichte

Die wechselhafte Geschichte des Départements hat sie geprägt und lässt ahnen, wie oft die Einwohner Brüche und Verluste erlebt haben. Zur Zeit der Religionskriege wurden die Protestanten vertrieben. Zur Zeit der Französischen Revolution wurden die Grenzen des Départements neu definiert.

Der Krieg 1914-18 ließ eine ganze Generation auf dem Schlachtfeld sterben. Die Demarkationslinie als Trennungslinie zwischen besetzter Zone und freier Zone in Frankreich und Gebiet des Widerstandes ging im Zweiten Weltkrieg direkt durch das Département. Nach 1945 wurden die kleinen Bauernhöfe unattraktiv und blieben leer. In den 70er Jahren brach die mittelständische Papier-, Schuh- und Textilindustrie komplett zusammen. Aber eine terre d´accueil ist die Charente immer gewesen: Wir waren römische Provinz, maurisches Gebiet, englisches Territorium im Mittelalter und stolz darauf.

Viel wird heute noch nicht touristisch erschlossen und hervorgehoben. Manch ein historisches Kleinod wird lieber zerstört als restauriert, aus Angst, der Staat könnte den Besitzer enteignen – denn der französische Staat hat das Recht, über den Erhalt von wertvollen Zeitzeugnissen Einfluss zu nehmen.

Wer hierher kommt und bleibt, liebt die Natur, die Ruhe und die Abgeschiedenheit. Das haben unsere englischen Nachbarn verstanden. Sie restaurieren die verfallenen Häuser mit Geschmack, und bieten Ferienwohnungen, Gites und Bett und Breakfast an.

Drei Landschaftsgebiete

Die Landschaft verwirrt und verzaubert: Im Nordosten karge Graniterhebungen, im Westen rote Erde und Weinberge, in der Mitte Kalkplateaus, von den Flüssen in unzähligen Tälern modelliert. Dem Zauber des Wassers kann man sich nicht entziehen. Zahlreiche Maler und Schriftsteller wie Guez de Balzac; Alfred de Vigny, François Mitterrand, Jacques Chardonne haben die verfallenen Nussölmühlen, die Quellen mit nachgesagten magischen Kräften, die kleinen römischen Steinbrücken und die ausgedehnten Akazien- und Kastanienwälder inspiriert.

Lacs de Haute-Charente.Stauseen bei Lesignac-Durand. Foto: Gerhard Krüger
Lacs de Haute-Charente.Stauseen bei Lesignac-Durand. Foto: Gerhard Krüger
Der Fluss Charente bei Saint-Simon, westlich von Cognac Foto: Gerhard Krüger
Der Fluss Charente bei Saint-Simon, westlich von Cognac Foto: Gerhard Krüger

Auf der Suche nach authentischen Orten

Es ist schier unmöglich, alles aufzulisten, was sehenswert ist. Wir suchen persönlich mit Vorliebe das Authentische, die unverfälschte Charente. Bescheidene romanische Kirchen mitten in den Weizenfeldern wie in Lichère sind ergreifend schön. Traditionelle Dorffeste wie das Bärlauchfest in Vœuil-en-Giget oder die Handwerksmesse in Agris lassen ahnen, wie herzlich und schön das Leben auf dem Lande früher war. In meinem Artikel Tour de Charente finden Sie eine Auswahl an Sehenswürdigkeiten, die weniger bekannt sind, aber für Überraschungen sorgen.

Bärlauchfest mit dem Traditionnellen Lauch und die rillettes in Voeuil et Giget. Foto: Christine Krüger
Bärlauchfest mit dem traditionnellen Lauch und die rillettes in Voeuil-et-Giget. Foto: Christine Krüger-Fore

Protestantische Geschichte und Überwindung der Vergangenheit

Zahlreiche Protestanten der Charente flüchteten nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 nach Berlin und Brandenburg, wo sie als Hugenotten-Handwerker willkommen waren. Die protestantische Geschichte der Region und meiner Familie ließ mich nicht los, sodass ich mein erstes Staatsexamen über den kulturellen Einfluss der Hugenotten in Berlin schrieb.

Es war für mich der Weg, die schmerzhaften Erinnerungen an zwei Weltkriege zwischen Deutschland und Frankreich, die mein Vater daran hinderten, seine Liebe zur deutschen Literatur zu zeigen, durch positive Ideen zu ersetzen. Mein Mann hat durch seine freundliche und humorvolle Art sehr stark dazu beigetragen, das Bild des Teutonen buchstäblich zerbröseln zu lassen. Mit dem Generationenwechsel, den europäischen Austauschprogrammen und den Städtepartnerschaften wurden zunehmend Klischees und Vorurteile abgebaut.

Charentaise-Häuser und lokale-Dorfgeschichten

Die Häuser der Charente sind ein Kapitel für sich. Wenn ein Charentais von seiner „schönen Charentaise“ schwärmt, meint er üblicherweise sein Haus und nicht seine Freundin. Wahrhaftig haben diese Häuser Eigenschaften, die hochmodern sind: Die Häuser waren schon ökologisch wohltemperiert, bevor man das Wort benutzte.

Gebaut aus feinem Muschelkalkstein, mit einem Lehmputz innen und einem Kalkputz außen, sind sie frisch im Sommer und warm während der Nacht. Ihr Dachstuhl aus Eiche mit Latten aus Kastanienholz trägt schwere Lehmdachziegel.

Bei Windstärken bis zu 130 km pro Stunde bleiben sie unbeweglich. Unter ihren 3 cm dicken Parkett-Bohlen aus Eichen- oder Akazienholz zirkuliert die Luft durch kleine Öffnungen in der Fassade und verhindert, dass die Böden kalt und feucht werden. Viele stammen aus der Zeit um 1850-1900 und sind seit Generationen in Familienbesitz. Sie dokumentieren oft den vergangenen Reichtum der Winzerfamilien.

Taubenschlag eines Winzers. Foto: Christine Krüger-Fore
Taubenschlag eines Winzers. Foto: Christine Krüger-Fore

In diesem Zusammenhang ist unser Haus eng mit dem wirtschaftlichen Aufschwung durch den Weinhandel Ende des 19. Jahrhunderts verbunden und liefert eine unerschöpfliche Quelle von Familienanekdoten aus der Zeit, wo Dorfgemeinschaften recht lebendig waren.

Protestanten, die nach der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) noch kleine Gruppen bildeten oder aus Süd-Frankreich gegen 1880 zurückkamen, waren von der katholischen Bevölkerung nicht gern gelitten. Mein Urgroßvater gehörte 1880 zur kleineren Gruppe von Protestanten. Er hatte eine Katholikin geheiratet.

Er und der Priester des Ortes waren beide im Gemeinderat und lieferten sich bei jeder Sitzung verbale Schlagabtausche. Die Vereinigte Protestantische Kirche Frankreichs, von Calvin beeinflusst, umfasst heute circa 250.000 reformierte Protestanten, was ungefähr 0,4 % der französischen Gesamtbevölkerung entspricht.

Doch zurück zu meinem Urgroßvater.  Als tüchtiger Wein- und Holzhändler ließ er sich im Jahr 1890 einen großzügigen, soliden Weinkeller bauen. Es erweckte Neid. Keiner wollte ihm ein Grundstück für den Bau eines Hauses verkaufen. Als er eine Scheune von 1850 kaufte, glaubte jeder, dass er das Projekt aufgegeben hatte. Er ließ sie 1923 als Wohnhaus umbauen, aber der Kauf des dazugehörenden Gartens blieb ihm verwehrt.

Erst 2004 konnten wir endlich den Garten erwerben. Diese Geschichte ist typisch für eine gewisse Einstellung der Charentais zum Leben. Man sagt dem Charentais nach, dass er langsam sei. Ich stimme zu, aber wir verfolgen standhaft unsere Ziele… Sogar nach einem Jahrhundert.

Der Weinkeller meines Urgroßvaters. Foto: Christine Krüger-Fore
Der Weinkeller meines Urgroßvaters. Foto: Christine Krüger-Fore

Neue Impulse

Wer vierzig Jahre im Ausland lebt, neigt vielleicht dazu, die Vergangenheit einer Region zu verklären? Nein, keinesfalls. Aber das Landleben in der Charente entwickelt sich weiter. Moderne Errungenschaften schaden nicht. Ich erlebte ab 2000 ein freundliches Erwachen meines Dorfes. Norweger, Engländer und manchmal Deutsche hatten die Region für sich entdeckt.

2021 (!) erhielten die Häuser Hausnummern, und man brauchte nicht mehr dem verdutzten Lieferanten von Amazon zu erklären, dass Herr P. links nach der Kreuzung am Birnbaum vorbei im Haus mit den grünen Fensterläden wohnt. Ich erlebte eine erfrischend neue Gemeinde, und dort wartete eine bunte, internationale Gemeinschaft auf mich.

Landliche, deftige, köstliche Küche

Über die Charente zu sprechen bedeutet auch über die unwiderstehliche ländliche Küche zu schwärmen, da wir beide leidenschaftlich gern kochen. Bis in die 1960er-Jahre waren die Charentais zum größten Teil Selbstversorger. Man kochte mit Produkten des Gartens, des Feldes und des Hofes.

So entstanden Köstlichkeiten wie der Pineau aus einer Mischung von Traubenmost und eau de vie de Cognac, der confit,  grillons aus Schweinefleisch, seltener aus Enten- oder Gänsefleisch, welche kurz angebraten und danach 4-5 Stunden quasi kandiert werden, und Maismehl-Nachspeisen wie der Millat. Steinpilze, Forellen und Wild stehen immer noch auf dem Speiseplan, und wer Glück hat, besitzt vielleicht noch ein Forellenbecken für die Fastenzeiten.

Privates Forellenbecken für die Fastenzeit. Foto: Christine Krüger-Fore
Privates Forellenbecken für die Fastenzeit. Foto: Christine Krüger-Fore

Unberührte Natur und Wanderwege

Die Charente hat aufgrund ihrer schwachen Besiedelung eine Menge zu bieten für Leute, welche die Ruhe, den Kontakt zur Natur und Fauna suchen. Wilde Tiere, Schachtblumen (Fritillaria meleagris) und Orchideen (u. a. Orchis Mascula) sind keine Seltenheit. Inzwischen sind zahlreiche Wanderwege erschlossen worden.

Orchidee im Wald.  Naturpark Nord-Ost der Charente. Foto: Christine Krüger-Fore
Orchidee im Wald. Naturpark Nord-Ost der Charente. Foto: Christine Krüger-Fore

In der Tat lohnt es sich, die Charente zu entdecken!

Tour de Charente: Schöne Orte der Charente zum Entdecken

Ich möchte Ihnen eine kleine Tour durch die Charente vorschlagen, wenn Sie nach der Lektüre meines ersten Beitrages neugierig geworden sind. Ganz bewusst wurden Sehenswürdigkeiten ausgelassen, die oft überfüllt sind. Die Ortsangaben sind mit GPS-Koordinaten angegeben.

Cellefrouin. Foto: Gerhard Krüger
Cellefrouin. Foto: Gerhard Krüger

Für Geschichte-Liebhaber: Cellefrouin

(Koordinaten: 45° 53′ N, 0° 23′ O)

Unsere Reise beginnt in Cellefrouin, einer kleinen Gemeinde 40 km nördlich von Angoulême, versteckt im Tal des Flusses Son, das früher wegen seiner zahlreichen Nussöl- und Papier-Mühlen bekannt war. Man nennt die Gegend das Tal der Hundertjährigen, weil überdurchschnittlich viele dort leben.

Auf dem Friedhof der Gemeinde Cellefrouin befindet sich die größte bekannte Totenleuchte Lanterne des morts aus dem 12. Jahrhundert, vermutlich ein Wegweiser für Compostela-Pilger. Bemerkenswert sind die Grabsteine der protestantischen Familien, weil kein Kreuz, sondern ein Strauß von Blumen als Zeichen der Wiederauferstehung eingemeißelt wurde.
In Cellefrouin sieht man die Ruine einer der letzten Protestanten-Kirchen. Nachdem die Kirche entweiht wurde, kaufte jemand das Grundstück und wollte ein Wohnhaus daraus machen. Das Projekt scheiterte.

dem Friedhof von Cellefrouin. Foto: Gerhard Krüger
Eine Totenlaterne auf dem Friedhof von Cellefrouin. Foto: Gerhard Krüger

Für Liebhaber/innen handwerklicher Produkte: Agris

(Koordinaten: 45° 47′ N, 0° 20′ O)

Das Ortszentrum von Agris liegt etwa 500 Meter westlich des Flüsschens Tardoire, etwa 23 Kilometer (Fahrtstrecke) nordöstlich von Angoulême. Die Weinberge um Agris gehören zu dem Gebiet Bons Bois der Kognakproduktion. Einmal pro Jahr im Juni findet dort eine Handwerksmesse statt mit regionalen Erzeugnissen wie Hüten, handgemachten Messern und Lederprodukten. Handwerker zeigen traditionelle Fertigkeiten. Die Gemeinde bietet an dem Tag ein leckeres, rustikales Essen an.

Für Fotografen: Lichère

(Koordinaten: 45° 54′ N, 0° 13′ O)

Die sehenswerte Kirche Saint-Denis bei der Ortschaft Lichère liegt etwa 15 Kilometer weiter westlich, nur wenige Kilometer nordöstlich des Kantonshauptorts Mansle. Sie wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet und gehört zu den schönsten Kirchenbauten der Romanik im Angoumois. In den Kornfeldern gelegen, bietet sie wunderbare Fotomotive.

Für alle , die die römische Zivilisation und die Geologie lieben: Chassenon

(Koordinaten: 45° 51′ N, 0° 46′ O E) – Rochechouart-Chassenon (Koordinaten:45° 49 ′ 25 ″ N, 0 ° 46 ′ 27 ″ E)

Der Ort Chassenon liegt etwa einen Kilometer südlich des Flusses Vienne. Er ist etwa 63 km (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung von der Stadt Angoulême, dem administrativen Zentrum der Charente, entfernt; etwa 300 m südöstlich des Ortes befindet sich die Ausgrabungsstätte der Römerstadt Cassinomagus, deren Bauten – Amphitheater, Thermen, Tempel – nur in Teilen ausgegraben wurden.

Eine Besonderheit für Geologen: Der Krater von Rochechouart-Chassenon in der Nähe ist ein circa 200 Millionen Jahre alter Einschlagkrater. Die rund 20 Kilometer im Durchmesser betragende Impaktstruktur wurde von einem Asteroiden verursacht. Erhalten geblieben sind nur die im tieferen Kraterinneren zurückgelassenen Lagen von Brekzien (ein Gestein aus Gesteinstrümmern), die von den Römern als Baumaterial verwendet wurden.

Die Thermen von Chassenon (Cassinomagus). Foto: Gerhard Krüger
Die Thermen von Chassenon (Cassinomagus). Foto: Gerhard Krüger

Für Geschichte- und Kunstliebhaber/innen Verteuil

(Koordinaten:45° 59′ N, 0° 14′ O)

Verteuil-sur-Charente ist eine Stadt 6 km südlich von Ruffec und 38 km nördlich von Angoulême. Die Stadt gehörte seit dem 12. Jahrhundert zum Besitz des Hauses der La Rochefoucauld. Im Schatten seines Schlosses wirkt das Dorf Verteuil-sur-Charente besonders malerisch. Die schöne Wassermühle, unterhalb des Schlosses, trägt zum Charme der Stadt bei. Nicht zu versäumen: die Kirche Saint-Médard mit einer wunderschönen Grablegung aus dem XVI. Jahrhundert.

Für Wanderer, Kletterer und Luxuspapierliebhaber (f/m): Puymoyen – Le val des Eaux Claires

(Koordinaten: 45° 37′ N, 0° 11′ O)

Puymoyen liegt etwa sechs Kilometer (Fahrtstrecke) südöstlich der Stadt Angoulême. Als Eaux Claires wird ein Fluss südwestlich von Angoulême bezeichnet, der als Nebenfluss in die Charente fließt. Hier befinden sich ein kleines und feines Kalk-Klettergebiet in einem lieblichen Tal und die letzte traditionelle Papiermühle der Charente, Moulin du Verger, gegründet 1539.

Im Val des Eaux Claires. Foto: Gerhard Krüger
Im Val des Eaux Claires. Foto: Gerhard Krüger

Frankreich wie im Bilderbuch: Aubeterre sur Dronne

(Koordinaten: 45° 16′ N, 0° 10′ O )

Aubeterre-sur-Dronne liegt am Fluss Dronne im äußersten Süden des Départements Charente etwa 50 km (Fahrtstrecke) südlich von Angoulême. Es wurde als eines der schönsten Dörfer Frankreichs eingestuft. Die Höhlenkirche Saint-Jean, eine aus dem Felsgestein heraus gehauene Kirche, wurde im 7./8. Jahrhundert gebaut und im 12. Jahrhundert erweitert.

Die Höhlenkirche Saint-Jean in Aubeterre. Foto: Gerhard Krüger
Die Höhlenkirche Saint-Jean in Aubeterre. Foto: Gerhard Krüger

Fischen oder Picknicken: Les sources de la Touvre

(Koordinaten: 45° 40′ N, 0° 16′ O)

Die Quellen der Touvre befinden sich 6 km östlich von Angoulême. Sie liegen am Rande des Karstgebietes von La Rochefoucauld. Beim Ort Touvre gelangt das Wasser in mehreren starken Karstquellen wieder an die Oberfläche und bildet so den Fluss Touvre.

Die Einzelquellen tragen die Namen Bouillant (der Kochende) und Dormant (der Schlafende). Die malerische romanische Kirche von Touvre überragt hoch von ihrem Felsvorsprung die Quellen der Touvre.

Die schönste Sicht hat man vom Gelände der Pisciculture des sources de la Touvre.
• 11 Impasse du Moulin 16600 Touvre. Für Fischer und Leute, die gern picknicken möchten: Öffnungszeiten unbedingt vorher erfragen, Tel. 05 45 65 50 06.

Für Wanderer: Die grünen Seen von Touverac

(Koordinaten 45° 23′ N, 0° 13′ W) – nahe Guizengeard (Koordinaten 45° 19′ N, 0° 6′ W)

Diese Wanderung (circa 45 Min.) in der Nähe von Guizengeard findet auf dem ehemaligen Gelände einer Kaolin-Grube statt. Der Abbau dieser weißen Tonerde hat zwei tiefe Löcher hinterlassen, die heute mit Regenwasser gefüllt sind. Der Säuregehalt des Bodens lässt die Entwicklung von Leben in diesem kristallklaren Wasser nicht zu. Die Seen erscheinen in einem übernatürlichen Blau oder Grün.  Wasser und Proviant unbedingt mitnehmen!

Wanderweg. Die grünen Seen von Touverac. Foto: Gerhard Krüger
Vom Wanderweg: die grünen Seen von Touverac. Foto: Gerhard Krüger

Der Beitrag von Christine Krüger-Fore ist ein Gastartikel in einer Reihe, in der alle, die dazu Lust haben, ihre Verbundenheit zu Frankreich ausdrücken können. Ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Frankreich, Erlebnisse, Gedanken. Ihr wollt mitmachen? Dann denkt bitte daran: 

• Keine PDFs.

• Text: per Mail in Word, Open Office oder per Mail. Denkt daran, euch mit ein, zwei Sätzen persönlich vorzustellen.

• Fotos: Bitte schickt nur eigene Bilder und jene möglichst im Querformat und immer in Originalgröße. Sendet sie gebündelt mit www.WeTransfer.com (kostenlos & top!)  – oder EINZELN ! – per Mail. Bitte denkt an ein Foto von euch – als Beitragsbild muss dies ein Querformat sein.

• Ganz wichtig: Euer Beitrag darf noch nicht woanders im Netz stehen. Double content straft Google rigoros ab. Danke für euer Verständnis.

Vor der Veröffentlichung erhaltet ihr euren Beitrag zur Voransicht für etwaige Korrekturen oder Ergänzungen. Erst, wenn ihr zufrieden seid, plane ich ihn für eine Veröffentlichung ein. Merci !

Ich freue mich auf eure Beiträge! Alle bisherigen Artikel dieser Reihe findet ihr hier.


Neugierig geworden? Ist das Reisefieber geweckt? Noch mehr Reise-Ideen zum Département Charente und weitere Beiträge aus diesem zauberhaften Landstrich gibt es in dieser Kategorie.


15 Kommentare

  1. Bonjour,
    Voilà bien une contribution réussie pour mieux connaitre les atouts d’un département proche du nôtre, une raison supplémentaire pour de courtes mais séduisantes excursions !
    Amitiés franco-allemandes,
    Pierre & Christine

    1. Chère Christine et cher Pierre,
      je suis heureuse que mon texte vous ait plû. Il y a tant à découvrir. Nous faisons aussi de petites incursions dans les départements limitrophes tels que la Haute-Vienne, la Dordogne et la Charente Maritime. Au plaisir de la découverte de nouveaux trésors régionaux.
      Cordialement votre, Christine Krüger-Fore

  2. Vielen Dank für diesen liebevollen Bericht. Ich habe sofort Lust bekommen, mich auf den Weg zu machen. Liebe Grüße aus der Camargue! Karola Nicol

    1. Liebe Frau Nicol,

      Herzlichen Dank für Ihre lobenden Worte und die freundlichen Anmerkungen zu meinem Bericht! Ich habe mich zum ersten Mal für einen Blog-Text interessiert und die Resonanz hat mich sehr überrascht, aber auch sehr glücklich gemacht.

      Ich würde gerne einen Vergleich ziehen: Meine Region ist ein hübsches Mädchen, das nicht seine Vorteile kennt und daher nicht damit spielt. Doch es ist eine landschaftlich schöne, liebliche, malerische und liebenswerte Gegend. Die Bilder meines Mannes beweisen es.

      Ich bin erfreut, dass so viele Deutsche in Frankreich leben und die französische Kultur sehr schätzen. Aktuell leben in der Charente viele englische, aber wenige deutsche Nachbarn. Möglicherweise ändert sich die Situation mit der Zeit.

      Mein nächster Beitrag wird voraussichtlich einen Beitrag über das Dorf Cellefrouin und Wanderungen in der Gegend enthalten. Ich hoffe, dass es Ihnen gefallen wird.

      Mit lieben Grüßen
      Christine Krüger-Fore

    2. Liebe Karola,
      was für ein Glück, in der Camargue zu leben! Es erfüllt mich mit Freude, dass Sie sich für die Charente interessiert haben.

      Mit lieben Grüßen
      Christine Krüger-Fore

  3. So ein wunderbarer Artikel! Vielen Dank dafür!
    Meine Liste der noch zu entdeckenden Regionen Frankreich wird immer länger. Die Charente steht ganz oben, die liebevolle Beschreibung der Landschaft und ihrer Bewohner hat mich sehr neugierig gemacht.
    Alles Gute Ihnen und Ihrem Mann!
    Uta A.

    1. Liebe Uta,

      Herzlichen Dank für Ihre lobenden Worte und die freundlichen Anmerkungen zu meinem Bericht! Ich habe mich zum ersten Mal für einen Blog-Text interessiert und die Resonanz hat mich sehr überrascht, aber auch sehr glücklich gemacht.

      Ich würde gerne einen Vergleich ziehen: Meine Region ist ein hübsches Mädchen, das nicht seine Vorteile kennt und daher nicht damit spielt. Doch es ist eine landschaftlich schöne, liebliche, malerische und liebenswerte Gegend. Die Bilder meines Mannes beweisen es.

      Ich bin erfreut, dass so viele Deutsche in Frankreich leben und die französische Kultur sehr schätzen. Aktuell leben in der Charente viele englische, aber wenige deutsche Nachbarn. Möglicherweise ändert sich die Situation mit der Zeit.

      Mein nächster Beitrag wird voraussichtlich einen Beitrag über das Dorf Cellefrouin und Wanderungen in der Gegend enthalten. Ich hoffe, dass es Ihnen gefallen wird.

      Mit lieben Grüßen
      Christine Krüger-Fore

  4. Herzlichen Dank für den netten Bericht und die vielen interessanten Anregungen, denen wir bestimmt -aus dem Périgord anreisend- Folge leisten werden! Da packt einen glatt das Reisefieber, vor allem bei norddeutschemSchmuddelwetter!

    1. Liebe Ute,

      Herzlichen Dank für Ihre lobenden Worte und die freundlichen Anmerkungen zu meinem Bericht! Ich habe mich zum ersten Mal für einen Blog-Text interessiert und die Resonanz hat mich sehr überrascht, aber auch sehr glücklich gemacht.

      Ich würde gerne einen Vergleich ziehen: Meine Region ist ein hübsches Mädchen, das nicht seine Vorteile kennt und daher nicht damit spielt. Doch es ist eine landschaftlich schöne, liebliche, malerische und liebenswerte Gegend. Die Bilder meines Mannes beweisen es.

      Ich bin erfreut, dass so viele Deutsche in Frankreich leben und die französische Kultur sehr schätzen. Aktuell leben in der Charente viele englische, aber wenige deutsche Nachbarn. Möglicherweise ändert sich die Situation mit der Zeit.

      Mein nächster Beitrag wird voraussichtlich einen Beitrag über das Dorf Cellefrouin und Wanderungen in der Gegend enthalten. Ich hoffe, dass es Ihnen gefallen wird.

      Mit lieben Grüßen
      Christine Krüger-Fore

  5. Liebe Christine
    Danke für Ihren wunderbareren Beitrag. Möchte gerade Koffer packen und mir diese Gegend sofort ansehen, obwohl wir seit bald 30 Jahren einen paradiesischen Zweitsitz in der Bresse haben.Aber wir haben uns an das Schöne gewöhnt und es wird selbstverständlich.
    Ab jetzt steht die Charente auf dem Programm.
    Ich wünsche Ihnen und Ihrem Mann alles Gute vor allem Gesundheit und weiter viel Freude an eurer Charente.
    Liebe Grüsse aus Bern
    Monique Peyer-Desaules

    1. Liebe Frau Peyer,

      Herzlichen Dank für Ihre lobenden Worte und die freundlichen Anmerkungen zu meinem Bericht! Ich habe mich zum ersten Mal für einen Blog-Text interessiert und die Resonanz hat mich sehr überrascht, aber auch sehr glücklich gemacht.

      Ich würde gerne einen Vergleich ziehen: Meine Region ist ein hübsches Mädchen, das nicht seine Vorteile kennt und daher nicht damit spielt. Doch es ist eine landschaftlich schöne, liebliche, malerische und liebenswerte Gegend. Die Bilder meines Mannes beweisen es.

      Aktuell leben in der Charente viele englische, aber wenige deutschsprechende Nachbarn. Möglicherweise ändert sich die Situation mit der Zeit.

      Mein nächster Beitrag wird voraussichtlich einen Beitrag über das Dorf Cellefrouin und Wanderungen in der Gegend enthalten. Ich hoffe, dass es Ihnen gefallen wird.

      Mit lieben Grüßen
      Christine Krüger-Fore

  6. Was für ein wunderschöner, informativer und lesenswerter Artikel. Da möchte ich direkt die Koffer packen.
    Vielen Dank an Christine Krüger-Fore und Gerhard Krüger

    1. Liebe Gabi,

      Herzlichen Dank für Ihre lobenden Worte und die freundlichen Anmerkungen zu meinem Bericht! Ich habe mich zum ersten Mal für einen Blog-Text interessiert und die Resonanz hat mich sehr überrascht, aber auch sehr glücklich gemacht.

      Ich würde gerne einen Vergleich ziehen: Meine Region ist ein hübsches Mädchen, das nicht seine Vorteile kennt und daher nicht damit spielt. Doch es ist eine landschaftlich schöne, liebliche, malerische und liebenswerte Gegend. Die Bilder meines Mannes beweisen es.

      Ich bin erfreut, dass so viele Deutsche in Frankreich leben und die französische Kultur sehr schätzen. Aktuell leben in der Charente viele englische, aber wenige deutsche Nachbarn. Möglicherweise ändert sich die Situation mit der Zeit.

      Mein nächster Beitrag wird voraussichtlich einen Beitrag über das Dorf Cellefrouin und Wanderungen in der Gegend enthalten. Ich hoffe, dass es Ihnen gefallen wird.

      Mit lieben Grüßen
      Christine Krüger-Fore

  7. Ich bin begeistert von dem Beitrag von Christine Krüger-Fore. Er ist sehr informativ und zudem sehr schön und flüssig geschrieben. Ich kenne die beschriebene Gegend kaum, habe aber wirklich Lust bekommen, auch diese Gegend Frankreichs zu entdecken. Ich liebe Gegenden, die touristisch noch eher unerforscht sind. Deshalb sind wir öfter im Poitou zu finden, das ja ein direkter Nachbar der Charente ist. Dorthin sind wir vor über 30 Jahren per Zufall gekommen – und haben diese Ecke seither immer wieder besucht.
    Vielleicht berichte ich darüber auch irgendwann einmal…😉
    Bis dahin herzliche Grüße
    Angelika Küpperbusch

  8. Was für ein wundervoller Artikel. Danke für das Teilen, – soviel Liebe und Begeisterung an anderer weiter zu geben ist nicht gewöhnlich.

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