
Chinatown an der Seine und alte Gassen mit Kopfsteinidylle: Hättet ihr dies zwischen den Hochhaustürmen erwartet? Das 13. Arrondissement ist ein spannendes Terrain für alle, die gerne abseits ausgetretener Pfade unterwegs sind und gerne Neuland entdecken!
Croissants mit Schweinefleisch, Algengelee in Giftgrün und Mahjongg-Spieler zwischen Hochhausschluchten: Les Olympiades ist Chinatown an der Seine – und mit 40.000 Haushalten Heimat der größten chinesischen Gemeinde in Europa.
Die Trabantenstadt des 13. Arrondissement, ein sozialer Wohnbau der Gaullisten aus den 1969-1974, bot in den 1970er- und 1980er-Jahren den Flüchtlingen aus den ehemals französischen Kolonien Vietnam, Laos und Kambodscha günstigen Wohnraum.
Sie zogen in Türme, die Namen olympischer Städte tragen, hängten die Wäsche aus dem Fenster, schmückten Geschäfte mit Buddhas und Drachen und schufen zwischen der Avenue d’Ivry, Avenue de Choisy und des Boulevard Masséna ihr quartier asiatique. Im Zuge des Projet 13e soll das Viertel saniert werden. Wie weit Fernost dabei überlebt, ist fraglich.

Größtes Chinesenviertel Europas
Bis heute ist es eine abgeschottete Diaspora, ein Fernost in Frankreich, dessen Bewohner auch Jahrzehnte später die Sprache der neuen Heimat nur mühsam verstehen. Mit 150 chinesischen Lokalen, einige kaum größer als Garküchen, Nähstuben von Billigschneidern, versteckten buddhistischen Tempeln und berühmten Geschäften, zu denen die Pariser pilgern.
In den Auslagen der Pâtisserie Nouveau Yu Nghy an der Avenue d’Ivry 67 konkurriert Gebäck in vielen Formen und Farben mit Sesambällchen in XXL. Bei Tang Frères findet ihr für die asiatische Küche exotische Zutaten und das passende Kochgeschirr zu unschlagbar günstigen Preisen.
Am lebendigsten ist das Asienviertel zum Chinesischen Neujahr, wenn riesige Papierlöwen und andere furchterregende Figuren bei einer Parade zu ohrenbetäubender Musik durch die Straßen getragen werden.

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Mein Reiseführer
Monatelang habe ich recherchiert und gewühlt, ehe ich zur Feder griff. Und danach mit Dr. Madeleine Reincke als Redakteurin im Verlag an ihm feilte. Bis mein“Baedeker „Paris“* in der ersten Staffel des völlig neu konzipierten Reiseführer-Klassikers erschien.
„Tango unter freiem Himmel: Die Stadt der Liebe: Der neue Reiseführer ‚Paris‘ zeigt – neben Sehenswürdigkeiten – besondere Orte für Höhenflüge, romantische Momente wie ‚Tango unter freiem Himmel‘ und unvergessliche Dinners. Dazu gibt’s viele Kulturtipps…“ schrieb die Hamburger Morgenpost über meinen Paris-Führer, der viele neue Elemente enthält.
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Besonders am Abend ist das Quartier Chinois absolut erlebenswert. Die Leuchtreklamen und die oft sehr interessanten Fassaden sind unbedingt sehenswert. Viele Restaurants lohnen auch eine Besichtigung von innen: wie kleine China-Museen. Vielleicht könnten Sie später nochmal eine Reportage über das Viertel machen und uns dabei ein paar mehr Fotos von all dieser asiatischen Pracht zukommen lassen. Grand Merci!
Lieber Denis, merci für Deine Eindrücke und Tipps. Dann werde ich beim nächsten Mal schauen, dort abends zu sein. Viele Grüße! Hilke