Welterbe: der Pont Valentré von Cahors. Foto: Hilke Maunder
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Frankreichs Brücken: meine Top Ten

266.000: So viele Straßenbrücken gibt es in Frankreich. Akribisch hat sie das Institut national de la statistique et des études économiques INSEE erfasst. Brücken sind für das nationale Statistikamt Bauwerke, die eine Öffnung von mehr als zwei Metern haben.

21.000 Brücken verlaufen auf Nationalstraßen und Autobahnen. Fast die Hälfte aller Brückenbauten bestehen heute aus Stahlbeton. Traditionell gemauert sind nur noch ein Zehntel aller Brücken. Stahl ist bei neun Prozent aller Brücken das dominante Baumaterial.

Was nach schnöden Zahlen klingt, entpuppt sich vor Ort als atemberaubende Architektur. Auch die Gestaltung der Brücken in Frankreich lassen mich immer wieder staunen. Voilà meine Lieblingsbrücken.

01 Le viaduc de Millau

Das Viadukt von Millau. Foto: Hilke Maunder
Das Viadukt von Millau. Foto: Hilke Maunder

Für mich der atemberaubendste Brückenbau Frankreichs ist das Viadukt von Millau. Vier Kilometer westlich von Millau überquert die 2460 Meter lange Schrägseilbrücke nach einem Entwurf von Lord Norman Foster seit 2004 den Tarn.

270 Meter hoch über dem Fluss verläuft die Fahrbahn. Im Herbst, wenn der Dunst sich im Tal hält, gleich die Fahrt einem Ritt durch ein Wolkenmeer. 343 Meter hoch ist der höchste Pylon, und alles an der Brücke ist für mich einfach gigantisch.

Konkurrenz als Spitzenreiter machen ihr höchstens eine Schrägseilbrücke, die seit 1994 die Mündung der Seine überquert: der Pont de Normandie. 856 Meter ist seine Spannweite – Europarekord!

02 Le Pont-canal de Briare

Der Canal de Briare an der Zufahrt zur Kanalbrücke. Foto: Hilke Maunder
Der Canal de Briare an der Zufahrt zur Kanalbrücke. Foto: Hilke Maunder

Völlig fasziniert bin ich von den Kanalbrücken in Frankreich. Gut 100 wurden im Laufe der Jahrhunderte dort errichtet. Die berühmteste Kanalbrücke findet ihr am ältesten Kanal von Frankreich. Der Canal de Briare wurde bereits unter Heinrich IV. im Jahr 1642 zwischen Briare und Montargis gebaut. Sein Pont-canal de Briare gehört zu den fünf beliebtesten Denkmälern der Franzosen!

Die Einfahrt zur Kanalbrücke von Briare. Foto: Hilke Maunder

Erbaut wurde die Kanalbrücke in Briare in den Jahren 1890 bis 1896 von der Firma Eiffel. Sie schuf ein Prunkstück der Binnenschifffahrt. Pilaster und Straßenlaternen säumen die Wasserstraße.

Die Aufgabe der Kanalbrücke bestand darin, die Loire zu überspannen und den Canal du Berry und den Loire-Seitenkanal direkt mit dem Kanal von Briare zu verbinden. Dadurch entstand eine schiffbare Verbindung zwischen den Flussläufen der Saône und der Seine.

Der Blick vom <em>pont-canal de Briare</em> auf die Loire. Foto: Hilke Maunder
Der Blick vom pont-canal de Briare auf die Loire. Foto: Hilke Maunder

Der Bau der Kanalbrücke erleichterte den Gütertransport für Schiffe erheblich. Vor dem Bau der Kanalbrücke mussten die Flusschiffer die Überquerung der Loire durch einen kilometerlangen, eingedeichten Kanal quer durch den Fluss zwischen den Schleusen von Mantelot (linkes Ufer) und Combles (rechtes Ufer) bewältigen.

Auf der 660 Meter langen und sechs Meter breiten Kanalbrücke mit ihrem zwei Meter breiten Wasserlauf und ihren 72 Laternen gelang die Passage der Loire völlig gefahrlos.

03 Le Pont du Gard

Glasklar sind die flachen Fluten des Gardon am Pont du Gard. Foto: Hilke Maunder
Der Pont du Gard fasziniert bis heute. Foto: Hilke Maunder

Der Pont du Gard ist die Brücke der Superlative der Antike. Seit 1985 gehört der Aquädukt zum Weltkulturerbe. In drei übereinander gelagerten, immer engeren Bögen überspannt der Bau 49 Meter hoch das Flusstal.

Seine bis zu sechs Tonnen schweren Muschelkalkquader  wurden ohne Mörtel oder Zement zusammen gefügt – eine einzigartige Konstruktion! Allein der Druck und die dadurch entstehenden Reibekräfte genügen, um die insgesamt 50.000 Steine zusammen zu halten.

„Die Seele sieht sich in ein langes und tiefes Erstaunen versetzt,“ schrieb der Essayist und Romancier Stendhal (1783 – 1842) nach einem Besuch des Pont du Gard und notierte, tief beeindruckt, in sein Reisetagebuch: „Mir scheint, als wirke dieser Bau wie erhabene Musik.“

Glasklar sind die flachen Fluten des Gardon am Pont du Gard. Foto: Hilke Maunder

04 Le Viaduc de Garabit

Das Viadukt von Garabit im Massif Central. Foto: Hilke Maunder
Das Viadukt von Garabit im Massif Central. Foto: Hilke Maunder

Ebenfalls von Gustave Eiffel erdacht und erbaut wurde eine imposante Eisenbahnbrücke, die das Tal der aufgestauten Truyère im Massif Central überspannt.

1880 bis 1884 bei Saint-Flour für die Bahnlinie Marvejols-Neussarges erbaut, hielt der Bau 92 Jahre lang den Rekord als höchste eiserne Brücke der Welt – mit 165 Metern Weite und 122 Metern Höhe in der Bogenmitte von der Talsohle aus gemessen.

Tipp

Wer auf der mautfreien Autobahn A 75 unterwegs ist, kann den kostenlosen Aussichtspunkt an der Sprintstrecke durch das Zentralmassiv nutzen. Von dort eröffnen sich Paradeblicke auf die Brücke in leuchtendem Orange.

05 Les Ponts-Jumeaux von Toulouse

Jumeaux heißt auf Französisch Zwillinge. Doch in Toulouse sind die Zwillinge in Wirklichkeit Drillinge. Dort überspannen die Ponts-Jumeaux mit drei Brücken jeweils einen Kanal: den zentralen Canal du Midi mit der Hauptbrücke, den Canal de Brienne mit der Südbrücke und schließlich den Canal latéral à la Garonne mit der Nordbrücke.

Der Port de l’Embouchure mit seinen Ponts-Jumeaux, Zwillingsbrücken. Foto: Hilke Maunder
Der Port de l’Embouchure mit seinen Ponts-Jumeaux, Zwillingsbrücken. Foto: Hilke Maunder

Gemeinsam münden ihre Wasser in den Port de l’Embouchure als Binnenhafen und Bindeglied zur Garonne. Doch so ganz falsch ist der Name Zwillingsbrücke dennoch nicht. Denn zunächst verbanden die Ponts-Jumeaux nur den Canal du Midi mit dem Canal de Brienne.

Erst im 19. Jahrhundert wurde mit dem Bau eines Seitenkanals, der den Canal du Midi um 193 Kilometer verlängerte, eine dritte Querung eingeführt. 1771 und 1774 wurden die ersten beiden Überführungen nach Plänen von Joseph-Marie Saget fertiggestellt.

Toulouse: Hausboot am Canal de Brienne. Foto: Hilke Maunder
Am Canal de Brienne vertäut: eine peniche. Foto: Hilke Maunder

Den Raum zwischen den beiden Brücken schmückt ein Basrelief des Bildhauers François Lucas. Auf dem großen Flachrelief aus Carrara-Marmor hält im Zentrum die Allegorie von Okzitanien das Ruder eines mit dem Kreuz des Languedoc geschmückten Bootes. Okzitanien befiehlt zwei hilfreichen Geistern, den Kanal für „die Bequemlichkeit und Sicherheit ihres Handels“ zu graben.

Das Bas-Relief der <em>Ponts-Jumeaux</em>.Foto: Hilke Maunder
Das Bas-Relief der Ponts-Jumeaux. Foto: Hilke Maunder

Dieser Kanal wird durch einen bärtigen Mann personifiziert, der neben den arbeitenden Zwergen eine Urne auf dem Arm trägt. Die Kanalbauer stehen vor einer Schleuse, hinter sich ein Bootssegel vor der Skyline einer Stadt. Rechter Hand von Okzitanien treibt die Garonne, ein Füllhorn haltend, einen weiteren hilfreichen Geist an, der einen Ochsen am Pflug führt.

Am <em>Canal du Midi</em> von Toulouse. Foto: Hilke Maunder
Am Canal du Midi von Toulouse. Foto: Hilke Maunder

Landwirtschaft und Handel lassen die Stadt Toulouse, die im Hintergrund durch ihre wichtigsten Denkmäler vertreten ist, blühen, will das Relief deutlich machen. 100 Jahre lang boomte in Toulouse die Binnenschifffahrt. Erst mit der Ankunft der Bahn verloren die drei Kanäle ihre Bedeutung und wurden zu Revieren der Hausbootskapitäne.

06 Die Brücken von Paris

HIngucker bei jedem Seine-Törn: die Kathedrale Notre-Dame de Paris. Foto: Hilke Maunder
HIngucker bei jedem Seine-Törn: die Kathedrale Notre-Dame de Paris. Foto: Hilke Maunder

Manche erinnern an einen Katzenbuckel, andere liegen brettschwer über dem Wasser oder häkeln so zart Ufer an Ufer, als wären sie von Feenhand gemacht. Einst vom Hochwasser gefährdet, erscheinen sie heute wie für die Ewigkeit in den Flussgrund gepflanzt: die Pariser Brücken.

Foto: Hilke Maunder
Das bateau six-huit kann für Veranstaltungen gemietet werden. Foto: Hilke Maunder

Bis zur Jahrtausendwende wurde der größte Teil von ihnen einer umfangreichen Restaurierung unterzogen. Im Stadtgebiet wird die Seine von 38 Brücken – drei davon für Fußgänger und Radfahrer reserviert – überspannt.

Der <em>Pont Neuf</em> erreicht die Île de la Cité an ihrer Westspitze. Foto: Hilke Maunder
Der Pont Neuf erreicht die Île de la Cité an ihrer Westspitze. Foto: Hilke Maunder

Die 13 Brücken, die im Zentrum die Flussinseln Île de la Cité und Île Saint-Louis vernetzen, gehören zu den ältesten Brückenbauwerken der Stadt. Die anderen Passagen flussauf- und abwärts entstanden meist im und nach dem 19. Jahrhundert.

Der Blick vom <em>Pont des Arts </em>auf den <em>Pont-Neuf</em> von Paris. Foto: Hilke Maunder
Der Blick vom Pont des Arts auf den Pont-Neuf von Paris. Foto: Hilke Maunder

Die schönsten Brücken von Paris sind für mich der Pont Neuf an der Westspitze der Île de la Cité und der Pont Alexandre III., die den Grand Palais mit der Esplanade des Invalides verbindet.  Ihr Name erinnert an die 1892 geschlossene russisch- französische Allianz und ehrt Zar Alexander III.

Der Blick vom Pont Alexandre Richtung Eiffelturm. Foto: Hilke Maunder
Der Blick vom Pont Alexandre in Richtung Eiffelturm. Foto: Hilke Maunder

Woody Allen wählte den Pont Alexandre 2011 für das Ende seines Films Midnight in Paris*. In der Schlussszene spaziert Gil im lauen Sommerregen und entdeckt mit einer bezaubernden Französin, dass Paris auch noch heute der schönste und romantischste Ort der Welt ist.

07 Le Pont Transbordeur

Noch im 19. Jahrhundert war die Fähre die einzige  Möglichkeit, die Charente zwischen Rochefort und Échillais zu überqueren. Bei Ebbe, zu starker Strömung oder ungünstigen Wetterbedingungen blieb die Fähre im Hafen.

Angesichts des wachsenden Verkehrsaufkommens war dies unhaltbar geworden damals, und das Département suchte nach einer Brückenlösung. Eine Brücke jedoch durfte die Seeschifffahrt, insbesondere die Schiffe des Arsenals von Rochefort, nicht behindern.

Der Pont Transbordeur von Rochefort ist die letzte Brücke dieser Art in Frankreich. Foto: Hilke Maunder
Der Pont Transbordeur von Rochefort ist die letzte Brücke dieser Art in Frankreich. Foto: Hilke Maunder

Frankreichs letzte Schwebefähre

So wurde 1897 ein Entwurf von Ferdinand Arnodin ausgewählt. Die Bauarbeiten am Pont Transbordeur begannen im März 1898. 27 Monate später wurden sie abgeschlossen. Am 29. Juli 1900 folgte die feierliche Einweihung des Pont Transbordeur du Martrou.

Weltweit gibt es heute noch acht solcher Brücken. Drei befinden sich in Großbritannien (Warrington, Newport, Middlesborough), zwei in Detuschland (Osten-Hemmoor, Rendsburg-Oströnfeld) sowie in Spanien (Bizkaia), Argentinien (La Boca) und in Frankreich.  Gemeinsam hoffen sie nun auf Anerkennung als Welterbe.

08 Le Pont Saint-Bénézet

Sur le pont d'Avignon, on y danse... : die berühmte Brücke gehört heute zum Welterbe. Foto: Hilke Maunder
Sur le pont d’Avignon, l’on y danse ... : Die berühmte Brücke gehört heute zum Welterbe. Foto: Hilke Maunder

Ein Volkslied machte den Pont Saint-Bénézet weltberühmt. Doch getanzt wurde auf der berühmten Rhônebrücke von Avignon nie.  Das tat man auf der Flussinsel Île de Barthelasse. Seit 2015 ist die Brücke als erster Mittelalterbau des Hexagons 100 Prozent barrierefrei.

Die Brücke ragt heute als Rumpf in den Fluss. Seit dem  13. Jahrhundert hat Hochwasser mehrmals  Teile der Brücke fortgeschwemmt. Doch erst im 17. Jahrhundert verzichtete man auf den Wiederaufbau mit insgeamte 22 Bögen. Wie  die vollständige Brücke einst im Jahr 1550 ausgesehen hat, zeigt heute die 3-D-Rekonstruktion Ausstellung Le Pont retrouvé.

Die untere Kapelle des <em>Pont Saint-Bénézet</em>. Foto: Hilke Maunder
Die untere Kapelle des Pont Saint-Bénézet. Foto: Hilke Maunder

Die Brücken-Ruine schmückt eine Doppelkapelle. Die obere Kapelle ist dem heiligen Nikolaus von Myra geweiht. Die untere Kapelle erinnert an den Brückengründer. Der Legende nach habe eine Schäferjunge namens  Benoît oder Bénézet durch eine göttliche Stimme den Auftrag erhalten, eine Brücke über die Rhône zu bauen.

Doch die Stadtbewohner glaubten nicht an einen himmlischen Auftrag und verspotteten den Jungen. Jener jedoch ließ sich nicht beirren, hob einen schweren Stein und legte den Grundstein. Heute ruhen seine Gebeine in der unteren Kapelle.

Der Pont Saint-Bénézet in Avignon zur Dämmerung. Foto: Hilke Maunder
Der Pont Saint-Bénézet in Avignon zur Dämmerung. Foto: Hilke Maunder

09 Das Brücken-Duo von Saint-Nazaire

Die Hafenstadt Saint-Nazaire besitzt an der Loiremündung in den Atlantik gleich zwei erstaunliche Brücken.

Die Scherzer-Brücke

Die Hebebrücke von Saint-Nazaire. Foto: Hilke Maunder
Die Rollklappbrücke von Saint-Nazaire. Foto: Hilke Maunder

Aus Stahl entstand am Quai de la Vieille-Ville der Pont basculant vom Typ Scherzer in Saint-Nazaire. Diese Rollklappenbrücke stellt eine Sonderform einer Klappbrücke dar. Ihren besonderen Mechanismus erfand William Donald Scherzer, ein deutschstämmiger Bahningenieur aus Chicago.

Sein Brückentyp besteht aus einem beweglichen Klappteil und einer festen Konstruktion an Land mit einem Viertelkreisbogen, auf dem das Gegengewicht zum Bewegen der Klappe abrollt.  Das Gegengewicht entspricht genau dem Gewicht der Klappe.

Morgenstimmung im alten Hafen von Saint-Nazaire. Foto: Hilke Maunder
Morgenstimmung im alten Hafen von Saint-Nazaire. Foto: Hilke Maunder

Dadurch liegt der Schwerpunkt stets im Kreismittelpunkt. Das macht das Anheben sehr ökonomisch – nur die Rollreibung und der Wind müssen überwunden werden.

Ähnliche Scherzer-Brücken gab es auch in Deutschland. Nach dem gleichen Prinzip überwand bei Anklam eine Brücke die Peene. Seit 2012 ersetzt sie ein Neubau. Die alte Brücke steht als Denkmal gleich daneben.

Die Schrägseil-Brücke

Berühmter als die Scherzer-Brücke des alten Hafens von Saint-Nazaire ist der moderne Pont de Saint-Nazaire. Mit seinen rot-weiß gestrichenen Pfeilern spannt sich die Schrägseilbrücke in weitem Bogem bis zu 61 Meter hoch über die Loiremündung. Die beeindruckende Brücke verbindet so seit 1975  auf drei Kilometern Länge Saint-Nazaire und Saint-Brévin.

Der Pont de Saint-Nazaire. Foto: Hilke Maunder
Der Pont de Saint-Nazaire. Foto: Hilke Maunder

10. La Passerelle de Rochemaure

Marc Séguin hat im frühen 19. Jahrhundert den französischen Brückenbau revolutioniert. Er verbesserte das System der Hängebrücken, erfand die Tragseilbrücke und hinterließ 186 Brücken, von denen die meisten noch in Betrieb sind.

Zwischen Tournon-sur-Rhône und Tain-l’Hermitage schuf er 1825 eine Drahtseil-Hängebrücke, die zum Vorbild für weitere 20 Brücken wurde.

Tournon: Auf dem Pont Marc Séguin kommt ihr hinüber nach Tain-l'Hermitage. Foto: Hilke Maunder
Der Pont Marc Séguin verbindet Tournon mit Tain-l’Hermitage. Foto: Hilke Maunder

1858 errichtete Marc Séguin die Brücke von Rochemaure und setzte dort das von ihm erfundene System paralleler Drahtseile ein. Bereits im Folgejahr wurde die Brücke eingeweiht.

Doch 80 Jahre später ist sie dem Verkehr nicht mehr gewachsen. 1937 befährt ein zu schwerer Laster die Brücke und schädigt die Struktur. Im Zweiten Weltkrieg sprengten die Franzosen bei ihrem Rückzug die Fahrbahn. 1944 zerstörten die Alliierten die Brücke.

Detail des Torturmes der Hängebrücke von Rochemaure. Foto: Hilke Maunder
Detail des Torturmes der Hängebrücke von Rochemaure. Foto: Hilke Maunder

Immer wieder wurde die Brücke aufgebaut, immer wieder beschädigt. 1968 wagte sich ein mit 35 Tonnen Zement beladener Lastwagen auf die Fahrbahn.Die Kabel waren am Zerbersten. Danach wurde der Zugang für Fahrzeuge von mehr als drei Tonnen gesperrt; 1973 folgte die Sperrung für jeglichen Verkehr.

1976 wurde in Rochemaure eine Nachfolgebrücke über die Rhône in Betrieb genommen. Die alte Brücke verfiel. Da ein Abriss als zu teuer abgelehnt wurde, konnte diese Brücke bewahrt werden. Seit 2013 bildet sie ein Highlight auf der Radroute ViaRhôna – und darf nur von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden.

Voilà meine Lieblingsbrücken im Land. Dein Brückenfavorit ist nicht mit dabei? Dann verrate ihn mir doch in einem Kommentar. Merci !

Die Hängebrücke von Rochemaure ist heute Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Foto: Hilke Maunder
Die Hängebrücke von Rochemaure ist heute Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Foto: Hilke Maunder

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18 Kommentare

  1. In der Vendée gibt es in Lavaud (zwischen Péault und La Couture) eine der letzten 16 von G. Eiffel konstruierten Metallbrücken.
    https://www.sudvendeetourisme.com/activite/pont-eiffel/
    Am Fuß der Brücke auf der Ostseite ist ein Ausflugslokal mit Picknicktischen und einer Möglichkeit kleine Boote, wie z. B. Kanus, ins Wasser zu lassen. Ein wunderbarer Ort, um an heißen Sommertagen etwas abzukühlen und zu relaxen.

  2. Die Pont de la Caille in der Nähe von Annecy

    „Die Pont de la Caille war eine der ersten Drahtseil-Hängebrücken Europas. Sie wurde von Émile Fulrand Belin (1800–1887), Paul-Léon Lehaître und Charles Berthier konstruiert und war von ihrer Fertigstellung bis zum Jahr 1912 die höchste Brücke der Welt“
    … aus Wikipedia

  3. Hallo Frau Maunder,auch zwei sehenswerte Brücken sind der Pont Julien bei Bonnieux (eine alte Römerbrücke, über die bis zum Jahr 2000 noch der volle Verkehr lief,heute nur noch für Fahrradfahrer und Wanderer) und das 250m lange Viadukt in Dinan über das Rance-Tal.

    1. Stimmt, lieber Herr Franke, den Pont Julien hatte ich bei meinen Besuchen im Luberon auch bewundert. Die Brücke über die Rance bei Dinan kenne ich noch nicht – merci für diesen Tipp! Viele Grüße, Hilke Maunder

  4. Die Pont de la Caille in Haute-Savoie ist sehr hübsch! Ähnlich wie die Rhonebrücke, daneben eine neue Brücke. An der Autobahn zwischen Genf und Annecy gibt es einen Rastplatz mit Aussicht auf die Brücke.

  5. Ich kenne einen Großteil der hier genannten Brücken, aber der Pont du Gard und die Brücke zwischen Tournon und Tain l‘Hermitage – eigentlich nicht miteinander vergleichbar – haben mich besonders beeindruckt.
    Danke für den interessanten Artikel!

  6. Es gibt so unendlich viele schöne Brücken in Frankreich, mir fallen jetzt gerade ein: Viaduc du Viaur (Eisenbahnbrücke nordöstlich von Albi) und Pont-Canal Du Cacor (Canal Du Midi über den Tarn bei Moissac), weil beide noch frisch in meiner Erinnerung sind.
    Vor einigen Jahrzehnten besuchten wir einmal das Viaduc des Fades (nordwestlich von Clermont-Ferrand), und ich lief mutig mit meiner Tochter über die Brücke und zurück (Fußweg neben den Schienen und Geländer vorhanden), nachdem wir den Fahrplan studiert hatten und kein Zug zu erwarten war. Das war höchst beeindruckend, aber vermutlich verboten. Bei einem späteren Besuch war dort oben leider alles Privatgelände, der Bahnverkehr wurde eingestellt.

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