Trendy und kunstsinnig: das Hotel Marty in Bordeaux. Foto: Hilke Maunder
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Bettentest: das Hotel Marty in Bordeaux

Marty. Ich muss gestehen, der Name irritierte mich. Bis eine Freundin sagte: Mmmhhh…. arty! So passt er perfekt auf das Viersternehotel, das die US-amerikanische Hilton-Gruppe in seiner Marke Tapestry Collection im April 2023 in Bordeaux im quartier Saint-Bruno in nächster Nähe zum Geschäftsviertel Mériadeck eröffnete.

Der Betreiber erklärt Marty so: Sein Name vereine die beiden Identitäten es Hotels: das „M“ von Mériadeck und „arty“ für die Talente, die es einlädt. Und diese sind allgegenwärtig im Haus an der Rue Georges Bonnac 153.

In Zusammenarbeit mit Nell Caritey-Hergué, Gründerin der Agentur L’Artillerie aus Rennes, zeigt das Marty junge bretonische Künstler in der Lobby, der Bar, den Fluren und den Zimmern. Alle sechs Monate werden die Kunstwerke getauscht und andere Künstler und Künstlerinnen präsentiert.

Die einzelnen Kunstwerke stellt ein Katalog aus, der auf den Tischen der Lobby ausliegt. Foto: Hilke Maunder
Die einzelnen Kunstwerke stellt ein Katalog aus, der auf den Tischen der Lobby ausliegt. Foto: Hilke Maunder

Ausgestellt in dieser Marty Collection waren bereits die Schablonenkünstlerin Ozana, deren Stil an Banksy erinnert, die abstrakten Farbflächen von Charlotte Lemaire Thimel, die abstrakten Strukturen von Tom Nelson, die urbanen Zeichen, Bilder, Worte und Warnungen von Yann Sciberras, die sinnlichen Fotos von Morgane Richard, die an David Hamilton erinnern, die reduzierten Skulpturen von Gil S und die Holzminiaturen von Camille Tan.

Die Lobby des Vier-Sterne-Hauses ist in mehrere kleine Räume gegliedert, die miteinander verbunden werden können. Die große Hotelhalle birgt so gemütliche Oasen und Winkel – und doch viel Platz für künstlerische und kreative Veranstaltungen mit Stand-up-comedy, Konzerten oder Vernissagen.

Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

Das Marty ist kein Neubau, sondern eine Revitalisierung des früheren Hôtel Chantry. Im Oktober 2021 hatte es die Vicartem-Gruppe mit Extendam als Kapitalgeber erworben. Bei der zehnmonatigen Renovierung wurde das ehemalige Zwei-Sterne-Hotel von 41 auf 61 elegante und gemütliche Zimmer erweitert und erhielt einen holzverkleideten Annex, der im Erdgeschoss und ersten Stock je sechs Zimmer birgt.

Betreiber ist die Tochtergesellschaft Younight Hospitality. Um schnell zu wachsen, hat sich die Hotelbetreibergesellschaft mit der Hilton-Gruppe assoziiert und gehört zu den bislang drei Häusern in der Tapestry Collection in Frankreich. Zwei weitere befinden sich in Paris.

Das Marty gehört damit zu Hiltons schnell wachsendem Portfolio in Frankreich. „Es zielt darauf ab, Gäste mit der Kultur und dem Charme der Region zu verbinden und ist ein Herzstück unserer Sammlung von Lifestyle-Hotels in Frankreich“, so Matt Schuyler, Chief Brand Officer bei Hilton.

Das "Wohnzimmer" des Marty. Foto: Hilke Maunder
Das „Wohnzimmer“ des Marty. Foto: Hilke Maunder
Zeitschriften und ein paar Gesellschaftsspiele gibt es im "Wohnzimmer" des Marty. Foto: Hilke Maunder
Zeitschriften und ein paar Gesellschaftsspiele gibt es im „Wohnzimmer“ des Marty. Foto: Hilke Maunder

Die Lobby geht fließend von der Rezeption und dem „Wohnzimmer“ mit Kamin, Lang-Sofa und Vintage-Ledersesseln über in den Gastro-Bereich. Ihn prägen bronzeblitzende Rundtische, Sesseln und Sofa in leuchtenden Farben und zwei zentrale, lange Hochtische mit Tabouret-Stühlen.

Marty Bordeaux: der Gastro-Bereich. Foto: Hilke Maunder
Der Gastro-Bereich im Marty. Foto: Hilke Maunder

Klassisches Dekor mit Holz und Stein vermischt sich mit industriellen Elementen aus Stahl und Beton, unterbrochen von leuchtenden Farben, Vintage-Möbeln und strukturierten Stoffen. Sie schaffen einen bunten, lebendigen Stilmix, der Frische und Lebensfreude ausstrahlt.

Die Bar des Marty. Foto: Hilke Maunder
Die Bar des Marty. Foto: Hilke Maunder

Hingucker in der Lobby ist die Bar, die eine Armada von opulenten Leuchtern schmückt. Hier wird morgens das reichhaltige kontinentale Frühstücksbuffet aufgebaut, der Apéro genossen oder der abendliche Wein mit Tapas.

Die Zimmer

Das Hotel Marty birgt 61 Zimmer in fünf Kategorien. Drei von ihnen sind geeignet für Menschen mit Handicap und entsprechen den Standards für PMR (personnes à mobilité réduite)-Gästen. Holzdekor, echt oder imitiert, warme Naturtöne und Kunstpflanzen sorgen für Gemütlichkeit.

Ein typisches King-Deluxe-Zimmer. Foto: Hilke Maunder

Die fünf Zimmertypen im Marty

  • Queen Guest Room: 16 Quadratmeter
  • King Deluxe Room: 22 Quadratmeter
  • Twin Deluxe Room: 22 Quadratmeter, getrennte Betten
  • King Deluxe Room mit Balkon: 26 Quadratmeter
  • King Deluxe Room mit Terrasse: 24 Quadratmeter, im Annex mit Holzverkleidung
  • King Accessible Deluxe: 24 Quadratmeter, behindertengerecht, drei Zimmer
Ein King Deluxe Room mit Terrasse. Foto: Hilke Maunder

Standard in allen Zimmertypen sind:

  • topschnelles WLAN
  • XXL-Fernseher
  • Tresor
  • Minibar mit kostenfreiem stillen Wasser
  • Haartrockner
  • Klimaanlage
  • Babyausstattung (auf Anfrage)
  • Wäscheservice (auf Anfrage)
  • Bügeleisen und Bügelbrett (auf Anfrage)
  • in PMR-Zimmern: zusätzlich zum Audioalarm, der Standard ist in allen Zimmern, gibt es in den Zimmern für Menschen mit Handicap noch einen visuellen Alarm, der bei Notsituationen aktiviert wird.
Das Bad in einem Zimmer für Menschen mit Handicap. Foto: Hilke Maunder
Das Bad in einem Zimmer für Menschen mit Handicap. Foto: Hilke Maunder

Die Bäder in allen Zimmern sind durchgängig in Schwarzweiß gestylt und sehr gut ausgeleuchtet. Die Spiegel heizen auf Knopfdruck. Die geräumige, ebenerdige Dusche besitzt neben einem Standardduschkopf auch eine Regenbrause.

Die weißen Frottee-Handtücher stammen von Bergan. Die Pumpflaschen am Waschbecken und in der Dusche bergen Shampoo, Duschgel und Body Lotion der Linie B-Corp von Soin de Soi, einem Naturkosmetikhersteller aus Gradignan. Und wer auf Musik bei der Toilette nicht verzichten möchte, kann sich via Bluetooth mit einer Retro boom box verbinden, die sich neben dem Tresor im Kleiderschrank versteckt.

Hotel Marty, Die Boom Box verbindet sich per Bluetooth mit dem Handy. Foto: Hilke Maunder
Die boom box verbindet sich per Bluetooth mit dem Handy. Foto: Hilke Maunder

Die Wertung

Top

• sehr stimmig umgesetztes, ausgewogenes Konzept zwischen Anregung und Entspannung. Graffiti hat sich als die Kunstform des 21. Jahrhunderts etabliert und wird in den öffentlichen Bereichen in Szene gesetzt. In den Zimmern dominiert ein natürlich ruhig Ambiente, das gemütlich ist und still entspannt.

• 3 Gehminuten von der Tram A, Haltestelle Saint-Bruno/Hôtel de la Region

• Tee-/Kaffeeset mit Wasserkocher und Wasserkaraffe in allen Zimmern

• schallisolierte Fenster. Aus Sicherheitsgründen lassen sie sich nur ein wenig öffnen.

• hervorragende Matratzen, für große Menschen sind die Betten mit dem französischen Standard von  1,90 Metern Länge etwas kurz.

• Hotelparkplatz

• sehr freundlicher Service

• für den Empfang von Menschen mit Handicap: Sprachverstärker an der Rezeption.

Flop

• Fahrstuhl deutlich hörbar in angrenzenden Zimmern

• zu kleine Schränke in den Deluxe-Zimmern für einen längeren Aufenthalt.

Geschmackssache

• der XXL-Wandfernseher am Fußende des Bettes.

Offenlegung

Ich testete das Hotel Marty auf Einladung von Sandra Pacheco Messibah, Gründerin der PR-Agentur HELLO LA COM’.  Dafür sage ich merci und herzlichen Dank.

Einfluss auf meine Blogberichte hat dies nicht. Ich berichte subjektiv, wie ich es erlebt habe, mache kein Merchandising und werde erst recht nicht für meine Beiträge bezahlt.

Statt schnöder Beutel gibt es zur Freude von Teetrinkern im Marty losen Tee – und schön große Becher dazu. Foto: Hilke Maunder
Statt schnöder Beutel gibt es zur Freude von Teetrinkern im Marty losen Tee – und schön große Becher dazu. Foto: Hilke Maunder

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Le bonheur heißt Glück auf Französisch, und das gibt es im Südwesten von Frankreich fast an jeder Ecke.

970 Kilometer lang präsentiert die Atlantikküste zwischen La Rochelle und Spanien ihre atemberaubende Natur mit Dünen, Kliffs und Küstenflüssen wie der verwunschen wilde Courant d’Huchet, die die Badeseen in den Kiefernwäldern der Forêt des Landes mit der Brandung am Atlantik verbinden.

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