
22 Kilometer, 1677 Höhenmeter, acht Prozent Steigung im Durchschnitt, in der Spitze zwölf: Der Gipfelsprint auf den Mont Ventoux ist selbst für trainierte Sportradler eine Herausforderung. Mit einem E-Bike wird es hingegen kinderleicht, den legendären Berg bei einer Tour de Ventoux ganz entspannt von allen Seiten erleben.
Ihr startet in Villes-sur-Auzon am Weinkeller Terra Ventoux, der nicht nur zur Verkostung der eigenen Weine einlädt, sondern auch E-Bikes verleiht und Radtouren in die Umgebung anbietet.
Gut versorgt mit Proviant und Routeninfos, geht es auf der D942 in die Gorges de la Nesque zum Aussichtspunkt des Felsens Rocher du Cires. Die bis zu 300 Meter tiefe Schlucht ist zu Beginn bewaldet und geradezu lieblich, wird aber dann immer schroffer und karger. In Monieux berichtet das Musée de la Truffe, von der rabasse, der Trüffelsuche am Mont Ventoux.

Weiter auf der D 942 erreicht ihr Sault, wo die Distellerie Aroma’Plantes verrät, wie aus Duftpflanzen ätherische Öle gewonnen werden. Die Hochebene von Sault ist das Land des Lavendels und des Dinkels!

Die erste Tagesetappe endet nach weiteren elf Kilometern in Aurel mit einer erholsamen Nacht im Relais du Mont Ventoux. Die D952 bringt euch am nächsten Tag nach Reilhanette, wo ein Abstecher zu den Thermen von Montbrun-les-Bains lockt.

Auf der D72 und D40 kommt ihr durch das Tal des Toulourenc mit großartigen Panoramaaussichten auf den Ventoux ins befestigte Örtchen Brantes. Dort könnt ihr euch in der gemütlichen L’Auberge stärken. Danach geht es auf via D40 und D5 weiter nach Mollans-sur-Ouvèze.
Wer noch Kondition hat, macht einen steilen Schlenker zum Bergnest Vaux, ehe der Tag in Malaucène im Spa Ventoux mit Wellness ausklingt, wo ihr auch übernachten könnt. Sparfüchse wählen für preiswerte, grundsolide Kost und Logis Le Blueberry im Ortszentrum.

Vorbei an Suzette und Le Barroux kommt ihr am dritten Tag auf der D 90 zum Städtchen Caromb zu Füßen der Bergspitzen der Dentelles de Montmirail, das im Juli ein Feigenfest feiert.
Über Crillon-le-Brave und Bedoin wird Flassan erreicht, wo Ruchofruit die Aromen der Region versüßt – als Konfitüre in 50 Sorten. D 19 und D 184 bringen euch zurück zum Ausgangspunkt Villes-sur-Auzon.

Radeln am Mont Ventoux: meine Reise-Infos
Strecke: 120 km
Dauer: 3 Tage
Fahrrad: Mountainbike / E-Bike / Tourenfahrrad
Achtung: Die Strecke ist gut markiert, allerdings nur für die hier beschriebene Fahrtrichtung gegen den Uhrzeigersinn. In jedem Etappenort stehen Infotafeln zur Route.
Karte: IGN 3140 ET Mont Ventoux*, 1:25.000. Wer mag. kann sie hier* bestellen.
Für Radtouristen gibt es ein offizielles Portal des Tourismusverbandes mit Tourenvorschlägen, Karten und Tipps, www.provence-radfahren.de.
Deutschsprachige Radinfos für ganz Frankreich gibt es auf der offiziellen Seite, www.franceavelo.com.
Dank des Labels accueil vélo mit Hotels, Restaurants, Radverleih, Weingütern und anderen Dienstleistern, die sich auf Radtourismus spezialisiert haben, ist das Département Vaucluse führend bei Radurlaub in der Provence. Dort findet ihr 38 markierte Radrouten, darunter eine neue, ausgeschilderte Tour rund um den Mont Ventoux.
• www.terrabike.com

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Für Hochspannung: Die Toten vom Mont Ventoux*
Ralf Nestmeyer gehört zu den profiliertes Reisebuchautoren Frankreichs. Und dieses Wissen zu Land und Leute, zur Region und um Tatort heben diesen Provence-Krimi aus der Masse der boomenden Lokalkrimiszene heraus. Zudem inspirierte offensichtlich ein reales Verbrechen, das vor einigen Jahren Frankreich aufgerüttelt hat, Nestmeyer zu seinem Radsportkrimi.
Die Handlung beginnt mit einem Ausflug von Freizeitradlern, die den legendären Gipfel des Wächters der Provence mit ihrem Drahtesel erobern wollen. Beim Aufstieg stoßen sie plötzlich auf einen Radrennfahrer, der augenscheinlich erschossen wurde. Und wenig weiter auf drei weitere Tote, die in ihrem Wagen niedergemetzelt wurden.
Capitaine Malbec beginnt seine Ermittlungen. Akribisch fügt er die Puzzleteile zusammen, doch etwas scheint stets zu fehlen. Mit der Suspendierung scheint die Aufklärung in weite Ferne zu rücken. Doch dann kommt der Zufall zu Hilfe, und Malbec ermittelt inoffiziell weiter. Bis zur spektakulären Aufklärung. Freut euch auf Frankreich-Flair voller Spannung & Atmo! Wer mag, kann den Radsport-Krimi hier* online bestellen.
Zur Einstimmung: DuMont Bildatlas Provence*
In meinem DuMont-Bildatlas „Provence“* stelle ich in sechs Kapiteln zwischen Arles und Sisteron die vielen Facetten der Provence vor. Ihr erfahrt etwas vom jungen Flair zu Füßen des Malerberges, vom Weltstadttrubel an der Malerküste, dem weißen Gold aus der Pfanne oder einer Bergwelt voller Falten.
Neben Aktivtipps, Hintergrund und Themenseiten gibt es in der Edition 2021 zwei neue Rubriken. “Ja, natürlich” präsentiert zahlreiche Tipps für nachhaltige Erlebnisse und Momente. In “Urlaub erinnern” stelle ich Andenken, Eindrücke und Erinnerungen vor, mit denen der Urlaub daheim noch weiter lebendig bleibt. Hinzu kommen Serviceseiten mit allen Infos, persönlichen Tipps und großer Reisekarte. Wer mag, kann den Band hier* direkt bestellen.
Bilderreise durch Südfrankreich*
Le Grand Sud nennen die Franzosen die weite Region ihrer Mittelmeerküste. Gemeinsam mit Klaus Simon und Rita Henß als Co-Autoren präsentiere ich im DuMont Südfrankreich* die vielen Facetten des Südens zwischen der Provence und den Pyrenäen in unterhaltsamen Stories und auf Infoseiten.
Großformatige Bildseiten machen diesen Band zu einem tollen Geschenk für Frankreich-Freunde. Oder euch selbst! Wer mag, kann ihn hier* direkt bestellen..
Das ganze Land: MARCO POLO Frankreich*
Einfach aus dem Besten auswählen und Neues ausprobieren, ist das Motto der Marco Polo-Reiseführer. Den MARCO POLO Frankreich* habe ich vor vielen Jahren von Barbara Markert übernommen und seitdem mehrfach umfassend aktualisiert und erweitert.
Freut euch auf neue Insidertipps, neue Reiseziele, frischen Hintergrund und viele Erlebnisvorschläge für Aktive und Entdecker – von Lichterkunst in Bordeaux’ U-Boot-Basis bis zum Wanderungen unter Wasser. Und damit ihr Frankreich noch besser versteht, gibt es natürlich auch viel Hintergrund zu Frankreich und seinen Menschen. Wer mag, kann ihn hier* direkt bestellen.
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liebe hilke,
deine seite finde ich echt super, bewundernswert welche fülle dort in welcher zeit entsteht! interessante themen sehr ästhetisch dargestellt.!
das erste mal finde ich was nicht gut, dass ich jetzt loswerden muss:
der mont ventoux und seine befahrung hat für viele (rennrad-)radfahrer eine bedeutung, die ans religiöse grenzt. ich habe ihn 1982 kennengerlernt, wir waren als jugendliche musiker nach dem konzert im übervollen audi aufgebrochen um oben (damals noch allein) zu übernachten und als wir morgens runter nach bedoin gefahren sind, kamen uns – für mich damals kaum vorstellbar – rennradfahrer entgegen, als erstes ein kleines altes männchen! die franzosen unter uns haben uns berichtet, der ventoux sei sowas wie das mekka für jeden französischen rennradfahrer, einmal im leben müsse er da hoch. wenige jahr später habe ich ihn – nach petrarca-lektüre- selbst das erste mal mit dem rennrad erklommen und er wurde wie das rad zu einem zentralen punkt in meinem leben. leider ist er die vergangenen jahre sehr sehr voll geworden, aber er ist groß und es gibt viele die ihn erleben wollen. partageons la route! alles gut.
die vision e-bikes in größerem stil am mont ventoux zu begegnen ist für uns aber der horror und die gefahr, dass das kommt ist groß. bitte dann nicht auch noch forcieren!
dann fahren die einen um die andern slalom, das erlebnis ist für beide dahin… die auseienandersetzung mit dem berg auf die ich mich monate-oder jahrelang vorbereitet habe findet nicht mehr statt.
mag sein, dass das einseitg oder egoistisch klingt und das alles bestimmt nicht die dimension des kiosks am matterhorn mit reinhold messner hat. trotzdem droht was kaputt zu gehen, was für manche eine sehr große bedeutung hat…
grüße
Lieber Michael, danke für Deine Sicht der Dinge. Ich denke, für Freizeitradler und Sportradler besitzt der Berg gleichermaßen eine große Faszination – die beide auch gleichermaßen genießen und erleben dürfen sollten. Un dich denke, in einem freundlichen Miteinander geht dies. So, wie anderenorts die Autofahrer auf die Sportradler Rücksicht nehmen. Nichts für ungut! Hilke