Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder

Die vielen Gesichter von Port-la-Nouvelle

Seebad, Hafen, Saline: Kaum ein Ort vereint so viele Gegensätze wie Port-la-Nouvelle im Département Aude von Okzitanien. Voilà eine Bilderreise mit ein paar Infos vorab. Mich hat die Stadt ungeheuer fasziniert!

Das Seebad

13 Kilometer lang sind die Sandstrände, die in Port-la-Nouvelle die Mittelmeerküste säumen. Belebter wie beliebter Stadtstrand ist die Plage de Front de Mer. Hingucker sind dort der Leuchtturm, der die Zufahrt zum Hafenkanal markiert, und die bunten nostalgischen Badehäuschen aus Stein.

Weiter gen Süden folgt die Plage des Montilles als goldenes, feinsandiges Band zwischen dem Étang de la Palme und dem Mittelmeer. In der Ferne recken sich die Pyrenäen-Massive Les Albères und Canigou am Horizont und markieren die Grenze zu Spanien.  Nördlich des Hafenkanals setzt die Plage de la Vieille Nouvelle das Sandband der Ausgleichsküste fort.

Naturstrand mit Saline

Eine riesige wilde Weite, die ein Gefühl von Unendlichkeit vermittelt, erwartet euch dort. Je nach Jahreszeit wechselt er sein Gesicht. Mal ist er vom Meer überflutet, mal tobt die Tramontane über die fragilen Dünenstreifen, der unmerklich wandert.

Jenseits der Nehrung bewahrt der Salin de Sainte-Lucie eine faszinierend fremde, amphibische Landschaft mit Salzbecken und sansouïres, Salzwiesen mit Queller und Saladellen. Dann wieder wachsen Pinien auf dem Sand, blühen Zistrosen auf der trockenen Garrigue.

Der Hafen

Port-La Nouvelle ist der drittgrößte französische Hafen im Mittelmeerraum, der zweitgrößte für den Import von Erdölprodukten und die Nummer eins beim Export von Getreide.

Heute können auch Schiffe mit bis zu 225 Meter Länge und 14,50 Meter Tiefgang in Port-la-Nouvelle festmachen. Dazu baute der Hafen ab 2019 seine Infrastruktur aus. Bassins wurden ausgebaggert und zwei Kilometer neue Kajen gebaut. An das gut 25 Hektar große neue Terminal für flüssiges Schüttgut sind jetzt  vier Schiffsliegeplätze angeschlossen.

Der Ausbau

Hinzu kamen ein 13 Hektar großes Terminal für trockene und konventionelle Massengüter sowie ein 35 Hektar großes Terminal für trockenes und konventionelles Schüttgut, einschließlich einer Montagebasis für Windkraftanlagen und einem Schwergutkai. Zwei neue Rampen für Ro-Ro-Schiffe, ein 60 Hektar Industriegebiet sowie ein intermodales Terminal mit Bahnanschluss vollendeten den Ausbau. Seit 2022 sind die Arbeiten abgeschlossen. Sie wurden zu 70 Prozent von der Region Occitanie, zu 15 Prozent vom Département Aude und zu 15 Prozent von der Metropolregion Narbonne getragen.

Der Schlick

Den Schlick, der sich zwischen dem Jachthafen und dem Fischereihafen angesammelt hat, sammelt der Bagger Camargue auf. Durch ein großes schwimmendes Rohr pumpt er diesen Schlamm zum Schwimmbagger MS Cap Croisette, der mit jeder Fahrt etwa 1.000  Kubikmeter ins Mittelmeer entlädt.

Gut alle drei Jahren muss der Hafen ausgebaggert werden. Schuld an der Verschlammung ist vor allem der Wind. Früher befand sich unter der Fußgängerbrücke, die das Nord- und Südufer verbindet, eine Schleuse. Bei Seewind wurden die Tore geöffnet, um die La-Berre-Lagune zu füllen. Blies die Tramontane von Land, wurden die Schleusentore geschlossen.

Der Wind

Heute fehlt dieser „Winddamm“. Doch der Einfluss der Winde ist unverändert. Der Seewind treibt wie einst Wasser in den étang. Doch die Tramontane, die sehr stark auf die Wasseroberfläche drückt, verursacht eine Strömung, die den Boden aufwühlt und Partikel Richtung Hafen treiben lässt. So entwässert sich die Lagune auf natürliche Weise „selbst“. Die Verschlammung des Hafens verstärkt ein Wirbel, der durch das Zusammentreffen von Süßwasser aus dem Canal de la Robine und Salzwasser des Hafenkanals und der Lagune entsteht.

Port-la-Nouvelle: eine Reise in Bildern

Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Port-la-Nouvelle. Foto: Hilke Maunder
Der Canal de la Robine mündet in Port-la-Nouvelle ins Mittelmeer Foto: Hilke Maunder
Etang de la Palme. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Etang de la Palme. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Etang de la Palme. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder
Etang de la Palme. Foto: Hilke Maunder
Foto: Hilke Maunder

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Im Blog

In Port-la-Nouvelle beginnt der Sentier cathare, der durch das Katharerland 250 Kilometer weit bis nach Foix führt. Hier erfahrt ihr mehr!

Im Buch

Ralf Nestmeyer, Languedoc-Roussillon*

Zwischen dem Delta der Camargue und den Gipfeln der Pyrenäen hat Ralf Nestmeyer nahezu jeden Strand gesehen, jede Stadt besucht, jedes Wehrdorf besichtigt – im Languedoc etwas intensiver, im Roussillon fokussiert er auf bekannten Highlights. Inzwischen ist der wohl beste Führer für diese wunderschöne Ecke Frankreichs 2024 in der 10. Auflage erschienen.

Das 588 Seiten dicke Werk ist der beste Begleiter für Individualreisende, die diese Region entdecken möchten und des Französischen nicht mächtig sind. Wer möchte, kann den Band hier* direkt bestellen.

Hilke Maunder, Okzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*

Okzitanien abseits GeheimtippsOkzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre Kultur, Sprache und Küche pflegt.

Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker!  Hier* gibt es euren Begleiter.

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