Das Adlernest Roquecor. Foto: Hilke Maunder
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Roquecor: ein village perché im Quercy

Hoch über dem Tal der Petite Séoune thront Roquecor als village perché auf einem Hügel. Rund 440 Einwohner leben in diesem Adlernest des südlichen Quercy das ganze Jahr. Schmuck und gepflegt wirkt Roquecor.

Im alten Zentrum von Roquecor. Foto: Hilke Maunder
Im alten Zentrum von Roquecor. Foto: Hilke Maunder

Einige der mittelalterlichen Steinhäuser der Rue des cornières besitzen noch ihre ursprünglichen Arkaden. Andere verraten mit Fotos auf ihren Fassaden, wie Roquecor einst ausgesehen hat.

An der <em>Place de la Mairie</em>. Foto: Hilke Maunder
An der Place de la Mairie. Foto: Hilke Maunder

Im Zentrum erhebt sich ein wuchtiger Turm mit dicken Mauerblöcken und Zinnen. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein mittelalterlicher Wehrbau. Tatsächlich jedoch gehört er zum Rathaus und wurde erst im 19. Jahrhundert errichtet.

Das Rathaus von Roquecor. Foto: Hilke Maunder
Das Rathaus von Roquecor. Foto: Hilke Maunder

Was für Aussichten!

Hinter dem Rathaus eröffnet ein Aussichtspunkt weite Blicke auf das Tal der Petite Séoune und die umliegenden Felder. Die Petite Séoune ist ein Nebenfluss der Garonne am rechten Ufer.

Er durchfließt die Départements Tarn-et-Garonne und Lot-et-Garonne. Ein großes Rechteck aus Cortenstahl rahmt die Aussicht ein. Télé nennen ihn die Einheimischen. Äußerst malerisch ist auch das einstige Waschhaus mit seinem Efeu-Vorhang.

Im Dorfzentrum beginnen vier als PR markierte Wanderwege. PR sind petites randonnées et promenades, und damit Spaziergänge und Wanderungen von bis zu zehn Kilometern Länge.

<em>Le télé</em>. Foto: Hilke Maunder
Le télé. Foto: Hilke Maunder

Vom Fels erschlagen

Eine dieser petites randonnées führt zu einem legendären Troglodyten: dem Roc des Nobis.  Für die Einheimischen zeichnen die Höhlen im Fels einen Totenkopf nach. Dies könnte mit einer lokalen Legende zusammenhängen. Sie berichtet, dass im 15. Jahrhundert eine große Hochzeit veranstaltet wurde, um einen Ritter und eine Schäferin zu verheiraten.

Nach der Trauung in der Église Saint-Martin de Roquecor versammelten sich die Gäste um einen großen Tisch und feierten unter den Mauern des Schlosses die Ehe. Doch plötzlich löste sich mit lautem Krachen ein riesiger Felsbrocken von den Klippen, stürzte auf die Hochzeitsgesellschaft und begrub sie.

Roquecor: meine Reisetipps

Schlemmen und genießen

Café du Centre

Magret de canard, Foie gras, Paté und Melonen gehören zu den Spezialitäten des südlichen Quercy – und werden im Café von Jean-Marc Debuf köstlich zubereitet.
• Place du Marché, 82150 Roquecor, Tel. 05 63 95 21 78, www.facebook.com/caferoquecor

Tête d’Ail

Unter den Arkaden des kleinen Dorfes serviert dieses Bistro allerbeste lokale Küche, kreativ, frisch und immer wieder köstlich!
• Rue des Cornières, 82150 Roquecor, Tel. 05 63 94 77 54

Marché de dimanche

Sonntags ist Markttag in Roquecor. Das ganze Jahr hindurch bietet der für das kleine Dorf recht große Markt von 9 bis 12 Uhr Gelegenheit, die lokalen Spezialitäten zu entdecken und die Produzenten zu treffen.
Place du Marché und Rue Fontaine

Hier könnt ihr schlafen*

 


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Im Blog

Alle Beiträge aus dem Département Tarn-et-Garonne vereint diese Kategorie.

Im Buch

Hilke Maunder, Okzitanien: 50 Tipps abseits der ausgetretenen Pfade*

Okzitanien abseits GeheimtippsOkzitanien ist die Quintessenz des Südens Frankreichs. Es beginnt an den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre Kultur, Sprache und Küche pflegt.

Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 grands sites – und unzählige Highlights, die abseits liegen.

50 dieser Juwelen enthält dieser Band. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker!  Hier* gibt es euren Begleiter.

 Hilke Maunder, Le Midi*

Das magret de canard royal ist eine der 80 echten, authentischen Speisen, die ich bei meiner kulinarischen Landpartie durch den Süden von Frankreich entdeckt habe. Zwischen Arcachon, Hendaye und Menton schaute ich den Köchen dort in die Töpfe, besuchte Bauern, kleine Manufakturen, Winzer und andere lokale Erzeuger.

Gemeinsam mit dem Fotografen Thomas Müller reiste ich wochenlang durch meine Wahlheimat und machte mich auf die Suche nach den besten Rezepten und typischsten Spezialitäten der südfranzösischen Küche. Vereint sind sie auf den 224 Seiten meines Reise-Kochbuchs Le Midi.

Ihr findet darin 80 Rezepte von der Vorspeise bis zum Dessert, Produzentenportraits, Hintergrund zu Wein und Craftbeer, Themenspecials zu Transhumanz und Meer – und viele Tipps, Genuss à la Midi vor Ort zu erleben. Wer mag, kann meine 80 Sehnsuchtsrezepte aus Südfrankreich hier* online bestellen.

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