Brousse-le-Château am Tarn. Foto: Hilke Maunder
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Schönste Dörfer: Brousse-le-Château

Brousse-le-Château: Wer es sieht, hält – denn der Anblick des Minidorfes im Tarn-Tal, das zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehört, ist wahrhaft beeindruckend.

50 Kilometer südlich von Rodez überragen die wuchtigen Feldsteintürme einer mittelalterlichen Burg den Zufluss der Alrance in den Tarn. Auf dem Felsdorn am Zusammenfluss drängt sich das Dörfchen Brousse.

Der <em>pont crouput</em> von Brousse-le-Château
Der pont crouput von Brousse-le-Château

Die gotische Bogenbrücke pont  crouput  überspannt seit 1366 die Alrance und führt hinein in die schmalen gepflasterten Gassen.

Ein kleines Schild weist den Weg zur Burg. Foto: Hilke Maunder
Ein kleines Schild weist den Weg zur Burg. Foto: Hilke Maunder

Auf dem Weg hinauf zur Burg, die dem Dorf seinen Namen gab, kommt ihr an einer befestigten Kirche aus dem 15. Jahrhundert vorbei.  Die église Saint-Jacques-le-Majeur ist überraschend reich ausgestattet im Innern und besitzt einen äußerst malerischen kleinen Friedhof.

Der Turm der Dorfkirche. Foto: Hilke Maunder
Im Innern der Dorfkirche. Foto: Hilke Maunder
Im Innern der Dorfkirche. Foto: Hilke Maunder
Der kleine Friedhof von Brousse-le-Château. Foto: Hilke Maunder
Der kleine Friedhof von Brousse-le-Château. Foto: Hilke Maunder

Höhen-Glück

Die imposante Burg mit ihren wuchtigen Festungsmauern, dem Wehrgang und ihren fünf Türmen wurde bereits im 9. Jahrhundert errichtet.

Immer wieder eröffnen sich von den Gassen Blicke auf die Burg von Brousse-le-Château. Foto: Hilke Maunder
Immer wieder eröffnen sich von den Gassen Blicke auf die Burg von Brousse-le-Château. Foto: Hilke Maunder

Nachdem sie den Grafen von Rodez und der Familie d’Arpajon gehört hatte, wurde sie 1839 von der Gemeinde gekauft und in ein Pfarrhaus umgewandelt. Heute könnt ihr sie besichtigen – und tolle Ausblicke auf das Tarntal genießen!

Brousse ist ein typisches Beispiel, wie die Auszeichnung als eines der schönsten Dörfer den Ort rettete. Wie die meisten Bauerndörfer im Binnenland hatte auch Brousse in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts durch die Konzentration der Ackerflächen und die Modernisierung der Technik Verfall und Landflucht erlebt.

In der alten bourg von Brousse-le-Château. Foto: Hilke Maunder
Im alten bourg von Brousse-le-Château. Foto: Hilke Maunder

Die Rettung des Burgdorfs

Die verlassenen Häuser dienten als Steinbruch – und das Dorf droht zu verschwinden. Doch kurz nach 1960 begann die Association de la Vallée de l’Amitié, sich für die Erhaltung und Erneuerung des ländlichen Lebens einzusetzen.

Der Blick vom alten Dorf auf die Uferstraße an der Alrance. Foto: Hilke Maunder
Der Blick vom alten Dorf auf die Uferstraße an der Alrance. Foto: Hilke Maunder

Die Burg wurde so gesichert, dass sie besichtigt werden konnte. Und auch erste Wohnhäuser wurden saniert und wieder aufgebaut. Doch anders als bekanntere schönste Dörfer Frankreichs ist Brousse keine herausgeputzte Perle, die von Besuchern überlaufen ist. Sondern ist bis heute beschaulich.

Der Blick von der Uferstraße auf das Burgdorf. Foto: Hilke Maunder
Der Blick von der Uferstraße auf das Burgdorf. Foto: Hilke Maunder

Das macht seinen Charme aus. Und unterscheidet es von den anderen neun Dörfern im Aveyron, die ebenfalls als schönste Dörfer Frankreichs ausgezeichnet wurden.

Der Blick zurück auf Brousse-le-Château. Foto: Hilke Maunder
Der Blick zurück auf Brousse-le-Château. Foto: Hilke Maunder

Brousse-le-Château: meine Reisetipps

Schlemmen und genießen

Relays du Chasteau*

• an der Uferstraße neben der Brücke pont crouput,  12480 Brousse-le-Château, Tel. 05 65 99 40 15

Schlafen
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Ein kleiner Laden bietet neben dem Hotel-Restaurant von Brousse-le-Château Tand und Trödel. Foto: Hilke Maunder
Ein kleiner Laden bietet neben dem Hotel-Restaurant von Brousse-le-Château Tand und Trödel. Foto: Hilke Maunder

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