Dinard: Die Plage de l'Ecluse mit ihren Strandzelten. Foto: Pressebild, CRT Bretagne, Fotograf: L'Oeil de Paco
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Dinard: das Brighton der Bretagne

Blau-weiß schmücken die Strandzelte die Strände von Dinard im Norden der Bretagne. Das Seebad gilt als Perle der Smaragdküste. 1875 hatte Albert Lacroix, Verleger von Victor Hugo, das unscheinbare Fischerdorf für die Pariser Welt entdeckt. Seine Villenkolonie auf dem Hochplateau La Malouine ist eine architektonische Rarität.

1859 entstanden an der Plage L’Écluse das erste Kasino, ein veritables Grand Hotel und eine Badeanstalt mit rollenden Kabinen. 1887 legte der Schotte Thomas Dunn den ältesten Golfplatz Frankreichs an. Der zweitgrößte Green des Landes ist ein anspruchsvoller Link Course zwischen Dünen und Stechginster. Er verbindet 18 fordernde Löcher mit fantastischem Fernblick.

Stelldichein der Stars

Bis zur Jahrhundertwende avancierte Dinard la Belle zum mondänsten und exklusivsten Seebad Frankreichs. Richard Wagner war hier Gast bei Madame Judith Gautier. Claude Debussy ließ sich in Dinard zu seiner symphonischen Dichtung La Mer inspirieren.

Pablo Picasso urlaubte mit seiner Familie in Dinard in einer bescheidenen Ferienwohnung. Doch in den Villen, Parks und Promenaden im Stil der englischen High Society in Dinard ist der Glanz der Belle Époque allgegenwärtig.

Die Villa Eugénie (12, rue des Français Libres) wurde für die Gemahlin Napoléon III. erbaut. Die Kaiserin ließ sich jedoch nie dort blicken – böse Zungen behaupten, aus Eifersucht. Andere sagen, sie fuhr einfach lieber nach Biarritz.

Schöne Küstenwege

Zahlreiche Spazierwege erschließen die schönsten Ecken der Küste. Von den Promenaden um die Landspitzen Pointe du Moulinet und Pointe de la Vicomté schweift der Blick vom Cap Fréhel gen Westen über Saint-Malo bis zum Mündungstrichter der Rance.

Die Promenade Clair du Lune gilt als Flaniermeile für Verliebte. Richtig romantisch ist der Bummel von Mitte Juni bis Mitte September, wenn intime Beleuchtung und dezente Musik die Blumenrabatte in Szene setzen.

Die Kraft der Tide

Nicht nur etwas für Technik-Freaks ist die Usine marémotrice de la Rance, das Gezeitenkraftwerk der Rance. Die Zentrale des Kraftwerks sitzt im 750 Meter langen Staudamm.

Die Anlage, 1961 bis 1966 errichtet, war das erste Strom-erzeugende Kraftwerk der Welt. 1000 Kubikmeter Wasser strömen jede Sekunde durch die 24 Turbinen, die jährlich 600 Gigawatt Energie produzieren – genug, um eine Stadt wie Rennes mit Elektrizität zu versorgen.

Ab an den Strand!

Zentraler Hauptstrand zwischen den Landzungen Pointe du Moulinet und Pointe de la Malouine ist die Grande Plage, auch Plage de l’Écluse genannt. An der Plage du Prieuré spenden Bäume etwas Schatten.

Dinard: meine Reisetipps

Events

Ab 1989 feiert Dinard Anfang Oktober drei Tage lang mit dem Festival du Film Britannique die Verbindungen zum Vereinigten Königreich. Heute setzt das Dinard Film Festival diese cineastische Tradition fort.

Aktivitäten

Beheiztes Meerwasserschwimmbad, Thalasso-Therapiezentrum im Stadtteil St-Enogat, Golf, Spielkasino; Schiffsausflüge nach Saint-Malo und Dinan, zum Cap Fréhel und zu den britischen Kanalinseln.

Schlafen

Hôtel Barrière Le Grand Hôtel Dinard*

Im 19. Jahrhundert war der europäische Hochadel im Grand Hôtel Barrière de Dinard zu Gast; 1957 logierten hier Kirk Douglas, Tony Curtis und Janet Leigh, und noch heute gehört das Traditionshaus an der Mondscheinpromenade zu den besten Adressen im „Brighton der Bretagne“. Auch, wenn es völlig überteuert ist.
• 46, avenue George V., Tel. 02 99 88 26 05, www.lucienbarriere.com

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